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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2023

Witzig und auf Augenhöhe der Kinder geschrieben

Die schlimmste Klasse der Welt (Band 2) – Rette sich, wer kann!
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Die schlimmste Klasse der Welt ist zurück! Diesmal mit einem Riesen-Problem: Als Strafe müssen sie umziehen, ihr neuer Klassenraum liegt direkt neben dem Lehrerzimmer. Volle Kontrolle, kein Lärmen, kein ...

Die schlimmste Klasse der Welt ist zurück! Diesmal mit einem Riesen-Problem: Als Strafe müssen sie umziehen, ihr neuer Klassenraum liegt direkt neben dem Lehrerzimmer. Volle Kontrolle, kein Lärmen, kein Toben mehr… Aber natürlich hat die 5a sich ihren Ruf nicht umsonst erworben und mithilfe einer Bohrmaschine wenden sie das Blatt!
Kennt ihr diese Kinderbücher, die eigentlich für Erwachsene geschrieben sind, mit kleinen Witzen zwischendurch, die Kinder gar nicht verstehen können und mit dem ständig erhobenen moralischen Zeigefinger? Zum Glück gehört dieses Buch eindeutig in eine andere Kategorie, es ist wirklich witzig, auf Augenhöhe der Kinder geschrieben und wenn jemand gemaßregelt wird, dann höchstens die Erwachsenen.
Die 5a, die eigentlich gar nicht so schlimm ist, sondern (meistens) mit den besten Absichten in eine Aktion startet, nimmt uns mit auf ein großartiges Abenteuer in die unbekannten Tiefen des Lehrerzimmers. Juma Kliebenstein hat einen farbigen, lebendigen Schreibstil, unterstützt wird der Lesespaß durch die tollen Zeichnungen, die das Komische der Situationen noch mal herausheben. Mein einziger, winziger Kritikpunkt ist Kater Bürste, der sich immer wieder zu Wort meldet: immer mit amüsanten Kommentaren, häufig hilft er auch, die Geschichte besser zu verstehen, aber manchmal haben mich die Unterbrechungen auf einfach im Lesefluss gestört. Aber wie gesagt, das ist nur ein kleiner Punkt, ich kann dieses Buch voll empfehlen, es nimmt Kinder mit in ihre eigene Welt und zeigt ihnen, was für ein buntes Abenteuer das Lesen sein kann.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Blick in eine andere Welt

Das Leuchten der Rentiere
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Die neunjährige Elsa muss mit ansehen, wie ihr Rentierkalb getötet wird, aus Angst vor dem Täter verschweigt sie seine Identität. 10 Jahre später kämpft sie als junge Erwachsene gegen die Gewalt und Diskriminierung ...

Die neunjährige Elsa muss mit ansehen, wie ihr Rentierkalb getötet wird, aus Angst vor dem Täter verschweigt sie seine Identität. 10 Jahre später kämpft sie als junge Erwachsene gegen die Gewalt und Diskriminierung der Samen und zerbricht fast an den Vorurteilen und der Gleichgültigkeit, die ihr entgegen schlagen.
Ein sehr interessanter, berührender Einblick in die Lebenswelt der Samen, eines der wenigen indigenen Völker in Europa. Laestadius hat sehr eindringlich und erschütternd über die Schikanen und das Mobbing geschrieben, denen die Hauptfigur Elsa schon als Kind ausgesetzt ist – selbst Sámi, kann die Autorin aus eigener Erfahrung sprechen.
Manchmal hätte ich mir etwas mehr Tempo in der Geschichte gewünscht, aber das Fesselnde sind die Einblicke in die traditionelle Arbeitsweise der Samen mit ihren Rentieren, in ihre Bräuche und Lebensweise am Polarkreis, die durch den Druck von außen, Rassismus und nicht zuletzt die Veränderungen durch den Klimawandel bedroht werden. Laestadius bleibt dabei immer in der Gegenwart, den Leser erwartet keine Geschichtsstunde über die Vergangenheit der Samen, sondern eine Momentaufnahme der Lebenssituation dieses Volkes. Gleichzeitig ist es ein Portrait einer jungen Frau, die in einer gegen sie eingenommenen Welt ihren Weg sucht und in ihren Wurzeln und ihrer Familie Halt findet. Sehr ruhig und eindringlich geschrieben, ist dieser Roman ein Blick in eine andere Welt.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Unterhaltsamer Krimi mit englischem Flair

Das verlorene Gedicht
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Der fünfte Band (erschienen 1997) der Serie um die Ermittler Duncan Kincaid und Gemma James: Kincaids Exfrau Vic wird ermordet, kurz nachdem sie ihn nach jahrelangem Schweigen um Hilfe gebeten hatte. Schwer ...

Der fünfte Band (erschienen 1997) der Serie um die Ermittler Duncan Kincaid und Gemma James: Kincaids Exfrau Vic wird ermordet, kurz nachdem sie ihn nach jahrelangem Schweigen um Hilfe gebeten hatte. Schwer getroffen, beginnt er eigene Ermittlungen, die sich auf das Manuskript einer Biografie über eine verstorbene Lyrikerin konzentrieren, an der Vic gearbeitet hat.
Spannend geschrieben, auch die Nebenfiguren sind liebevoll ausgearbeitet, interessante Einblicke in das englische Collegeleben – genau so stelle ich mir einen gelungenen Band einer englischen Krimiserie vor! Mit Duncan Kincaid und Gemma James hat Deborah Crombie ein harmonisches Ermittlerpaar geschaffen, das sich in diesem Band Kincaids Vergangenheit stellen muss, was nicht immer ganz friedlich abläuft. Die Handlung kommt, unterstützt von vielen Tassen Tee, relativ zügig voran, und die diversen Enthüllungen und Plottwists brngen Schwung in die Ermittlungen und das Privatleben der Hauptfiguren. Ein unterhaltsamer Krimi mit englischem Flair und lebendigen, sympathischen Figuren, dem ich das eine oder andere Klischee gern verzeihe!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Fantasy-Romance vom Feinsten

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Feyre jagt in den Wäldern, um ihrer Familie das Überleben zu sichern. Doch sie tötet die falsche Beute – und muss dafür zahlen: sie soll den Rest ihres Lebens im Reich der geheimnisvollen Fae verbringen, ...

Feyre jagt in den Wäldern, um ihrer Familie das Überleben zu sichern. Doch sie tötet die falsche Beute – und muss dafür zahlen: sie soll den Rest ihres Lebens im Reich der geheimnisvollen Fae verbringen, am Frühlingshof des Lord Tamlin. Anfangs ist die Flucht ihr einziges Ziel, bis sie nach und nach Tamlin und seine Welt besser kennen und lieben lernt. Aber ein böser Fluch liegt über den Fae und Feyre muss übermenschliches leisten, um ihre neue Heimat zu retten.
Das ganz kurze Fazit: das erste Drittel hat mich begeistert, der Mittelteil war mir zu langweilig mit der ganzen Romantik und Liebe, der Schluss hat es wieder rausgerissen… Der Schreibstil ist auf jeden Fall mitreißend, durch die Ich-Erzähler-Form ist man sehr nah am Geschehen. Ich fühlte mich unmittelbar beteiligt und Sarah J. Maas hat wirklich ein Händchen dafür, die Emotionen der Figuren zu vermitteln, vor allem im letzten Part habe ich mitgefiebert.
Ich bin keine große Liebesroman-Leserin, deshalb hätte meinetwegen das ganze Geturtel im Mittelteil ruhig wegfallen können… Aber wie gesagt, der Schluß macht einiges wieder wett, es gibt ein paar wirklich furiose Kampfszenen und Feyre muss herzzerreißende Entscheidungen treffen. Im Ganzen also sehr gute Unterhaltung und Fantasy-Romance vom Feinsten!
Der nächste Band, „Flammen der Finsternis“, steht schon auf meiner Liste, denn dann scheint Rhysand eine größere Rolle zu spielen, meine absolute Lieblingsfigur – so herrlich dunkel, geheimnisvoll und ränkeschmiedend!

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Zwei Frauen zwischen den Fronten

Northern Spy – Die Jagd
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Tessa lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn in Nordirland, in der Nähe von Belfast. Sie hat sich mit der ständigen Präsenz von Gewalt und Terror und der Bedrohungslage arrangiert, doch dann erfährt sie ...

Tessa lebt mit ihrem sechs Monate alten Sohn in Nordirland, in der Nähe von Belfast. Sie hat sich mit der ständigen Präsenz von Gewalt und Terror und der Bedrohungslage arrangiert, doch dann erfährt sie von der Polizei, dass ihre Schwester Marian ein IRA-Mitglied sein soll. Tessas Leben wird auf den Kopf gestellt, um ihren Sohn zu schützen, ist sie gezwungen, unbequeme Entscheidungen zu treffen.
Ein schnell und leicht zu lesender, wirklich spannender Thriller über eine Frau, die zwischen die Fronten gerät. Flynn Berry hat es hervorragend verstanden, den Konflikt zu schildern, in den Tessa gerät, das Zerrissensein zwischen ihren Idealen und dem Willen, ihrem Sohn eine bessere Welt zu erschaffen. Einiges hätte ich mir ausführlicher gewünscht, z.B. hätte ich gern mehr über die Gründe für Marians Beitritt zur IRA erfahren, aber die Autorin bietet auf jeden Fall einen Einblick in den Alltag der Menschen, die jederzeit mit einem Terroranschlag rechnen, die nicht wissen, wem sie vertrauen können, weil jeder ein heimliches IRA-Mitglied sein könnte, die gewohnheitsmäßig an belebten Orten nach Heckenschützen und möglichen Bombenverstecken Ausschau halten.
Der Druck, unter dem Tessa steht, die ständige Angst, die ihr im Nacken sitzt, erzeugen den Nervenkitzel in diesem Buch und haben dafür gesorgt, dass ich durch die Seiten geflogen bin. Geärgert habe ich mich aber über das meiner Meinung nach völlig unrealistische und weichgespülte Ende, wegen dem ich mindestens einen Bewertungsstern abziehe. Schade!

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