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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2023

Eine fantastische, magische Welt mit spannenden Figuren

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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Vhalla liebt ihre Arbeit als Bibliothekselevin, sie lebt glücklich in einer Welt des Lesens und der Bücher. Aus dieser Heimat wird sie heraus gerissen, als sich bei ihr magische Kräfte zeigen: sie ist ...

Vhalla liebt ihre Arbeit als Bibliothekselevin, sie lebt glücklich in einer Welt des Lesens und der Bücher. Aus dieser Heimat wird sie heraus gerissen, als sich bei ihr magische Kräfte zeigen: sie ist nach 150 Jahren die erste Windläuferin. Der Kronprinz des Reiches, selbst ein Feuerläufer, wird ihr Lehrer, und langsam kommen sich die beiden näher…
Besonders gefallen hat mir natürlich die Welt aus Büchern, in der Vhalla zu Anfang lebt, die Hauptfigur, die ich mir sehr gut als Bibliothekarin vorstellen kann. Aber ihre Wandlung hin zur Windläuferin wird ebenso überzeugend dargestellt wie ihre langsam wachsende Zuneigung zum Kronprinzen. Elise Kova hat einen fesselnden, bildhaften Schreibstil, mit dem sie eine fantastische, magische Welt mit spannenden Figuren geschaffen hat. Auch wenn ich einige Nebenfiguren gern näher kennengelernt hätte, ist mir Vhalla schon ans Herz gewachsen (es gibt insgesamt 5 Bände der Reihe, also werden wir uns bald wiedersehen ). Das Buch ist zwar eindeutig für ein jugendliches (weibliches) Publikum geschrieben, aber ganz sicher macht es auch Erwachsenen Spaß, in dieses fantastische Romantasy-Märchen einzutauchen.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Portugiesischer Krimi mit Lokalkolorit

Lost in Fuseta
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Über ein europäisches Austauschprogramm wird der Deutsche Leander Lost für ein Jahr als Kommissar an der Algarve in Portugal arbeiten. Seine portugiesischen Kollegen, gebeutelt durch den alljährlichen ...

Über ein europäisches Austauschprogramm wird der Deutsche Leander Lost für ein Jahr als Kommissar an der Algarve in Portugal arbeiten. Seine portugiesischen Kollegen, gebeutelt durch den alljährlichen Touristenansturm, rechnen mit deutscher Pünktlichkeit, Humorlosigkeit und Pedanterie. Aber Kommissar Lost ist alles andere als „typisch deutsch“…
Auf jeden Fall macht dieser Krimi Lust auf einen Urlaub in Portugal. Land und Leute sind so liebevoll beschrieben, das Essen so verlockend dargestellt, ich hätte mich am liebsten direkt zu Leander Lost an den azurblauen Pool gesetzt. Mit diesem Kommissar hat Gil Ribeiro (hinter diesem Namen versteckt sich ein erfolgreicher deutscher Drehbuchautor) eine ganz besondere Figur geschaffen, der mit seinem Außenseiterstatus hadert, aber jeden Tag neu versucht, sich in einer für ihn unverständlichen Umwelt zurechtzufinden. Dank seiner speziellen Fähigkeiten findet er nach anfänglichen Schwierigkeiten seine Platz im portugiesischen Ermittlerteam, wobei man sagen muss, dass der Mordfall, um den es eigentlich geht, aufgrund der vielen zwischenmenschlichen Verwicklungen schon fast zur Nebensache wird. Trotzdem bleibt der Krimi spannend und endet mit einem besorgniserregenden Knall.
Ein fesselnder erster Band einer Serie, der übrigens auch mit Jan Krauter in der Hauptrolle verfilmt wurde.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Vielschichtig und mitreißend

Das letzte Bild
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Bei einem zufälligen Blick in die Zeitung meint die Schriftstellerin Eva, ein Bild ihrer Mutter Ingrid zu sehen. Doch es handelt sich um das Phantombild der „Isdal-Frau“, der Ingrid erschreckend ähnlich ...

Bei einem zufälligen Blick in die Zeitung meint die Schriftstellerin Eva, ein Bild ihrer Mutter Ingrid zu sehen. Doch es handelt sich um das Phantombild der „Isdal-Frau“, der Ingrid erschreckend ähnlich sieht. Die Unbekannte wurde 1970 ermordet in Norwegen aufgefunden, ihre Identität konnte nie geklärt werden. Eva beginnt zu recherchieren und deckt eine unglaubliche Familiengeschichte auf.
Lasst euch nicht von dem (ziemlich unglücklich gewählten) Cover des Buchs abschrecken, es handelt sich hier nicht um eine blumige Liebesgeschichte, sondern um einen packenden, mitreißend geschriebenen Kriminalfall. Er spielt in zwei Zeitebenen, im Jetzt hat Jonuleit mit Hilfe der Figur Eva alle Recherche-Ergebnisse zur „Isdal-Frau“ zusammengeführt, in der Vergangenheitsebene erzählt sie die Geschichte der Unbekannten, die sie Margarete genannt hat und führt im Nachwort auf, wo die Fakten enden und ihre Fantasie begonnen hat, die weißen Stellen in der Biografie der nie identifizierten Frau aufzufüllen. Und sie hat wirklich gute Arbeit geleistet, aus dem wenigen, was man über die Frau weiß, hat sie eine komplexe Geschichte gewoben, die sich über ein verlorenes Kind und die Schrecken des NS-Regimes bis in die 70er Jahre erstreckt, in denen Margarete bei ihrer Suche nach ihrer Familie den falschen Menschen vertraut. Für mich nicht nur eine unterhaltsame Lektüre, sondern auch ein faszinierender Einblick in die Arbeit einer Schriftstellerin, die aus einem eher mageren Gerüst an Fakten mit Hilfe ihrer Vorstellungskraft eine vielschichtige, nachvollziehbare Geschichte geschaffen hat.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Spannender Auftakt einer Krimiserie aus Schweden

Sommersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 1)
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Von einem Einsatz im Bosnien-Krieg kehrt Kommissar Tomas Wolf traumatisiert zurück nach Schweden. Die Ermittlungen zu einem Serienmörder treiben ihn an seine Grenzen, er muss sogar gegen seine eigenen ...

Von einem Einsatz im Bosnien-Krieg kehrt Kommissar Tomas Wolf traumatisiert zurück nach Schweden. Die Ermittlungen zu einem Serienmörder treiben ihn an seine Grenzen, er muss sogar gegen seine eigenen Brüder ermitteln, die der Nazi-Szene angehören. Unterstützt wird er von der Journalistin Vera Berg, die mit der Suche nach dem Mörder ihre eigene Karriere retten und ihr chaotisches Privatleben in ruhigere Bahnen lenken will.
In „Sommersonnenwende“ wendet sich tatsächlich einiges im Privatleben der Ermittler, ob zum Guten oder Schlechten, das wird sich in den nächsten Bänden zeigen. Das Autorenteam hat interessante Figuren geschaffen: den kriegstraumatisierten Kommissar, der sich von seiner Familie trennt, die Journalistin, die aufgrund von eigenen Erfahrungen nicht in der Lage ist, die Verantwortung für den sechsjährigen Sohn ihres ehemaligen Lebensgefährten abzugeben… Das alles umrahmt von den eher mäßig spannenden Ermittlungen zu einem Serienmörder, hier schockiert vor allem die menschenverachtende Einstellung der Neonazis. Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimiserie, die mit zwei ziemlichen Knallern endet, so dass der nächste Band auf jeden Fall auf meiner Liste steht. Wo die Reise für Wolf und Berg dann hingeht, werden wir sehen.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Guter Krimi, kitschige Liebesgeschichte

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
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Ein Meisterwerk, ein alternder Schriftsteller, ein verschwundenes Mädchen… Marcus Goldmann, selbst Autor mit Schreibhemmungen, will seinem alten Mentor Harry Quebert helfen, der unter Mordverdacht steht. ...

Ein Meisterwerk, ein alternder Schriftsteller, ein verschwundenes Mädchen… Marcus Goldmann, selbst Autor mit Schreibhemmungen, will seinem alten Mentor Harry Quebert helfen, der unter Mordverdacht steht. Auf seinem Grundstück wurde die Leiche der seit über 30 Jahren verschwundenen Nola Kellergan gefunden, mit der er damals ein Verhältnis hatte. Der Mörder scheint gefunden zu sein, aber je mehr Marcus über die Vergangenheit ausgräbt, desto mehr Verdächtige tauchen auf…
Es gibt wirklich spannende, packende Thriller, die aber so oberflächlich geschrieben sind, dass sie sofort wieder aus dem Gedächtnis verschwinden, sobald man das Buch zuklappt. Joel Dicker erzeugt in seinem Roman ebenfalls enorme Spannung, aber er lässt sich Zeit beim Erzählen, er macht seine Figuren lebendig, er gibt mir das Gefühl, neben ihm zu stehen, anstatt mir die Handlung von ihm erzählen zu lassen. Dicker hat einen sehr komplexen Fall geschaffen, der zu Beginn eindeutig zu sein scheint, aber nach und nach immer neue Facetten und Verwicklungen erhält, die mich 730 Seiten lang am Ball gehalten haben (auch wenn es einige Längen gab und ich ein paar alberne Frauenfiguren wie die Mutter von Goldman und die kitschigen Liebesszenen zwischen Harry und Nola ziemlich überflüssig fand). Die Auflösung, die er dann präsentiert, ist zwar etwas weit hergeholt, aber in sich schlüssig. Gut erzählt, mit überraschenden Wendungen und einigen interessanten Figuren – eine klare Empfehlung von mir!

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