Wenn die Vergangenheit zur Gegenwart wird
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid Ein Buch über das wohl grausamste Kapitel in der deutschen Geschichte.
Wir lernen Hannah kennen, eine junge Frau, die ihr Ziel im Leben noch nicht gefunden hat. Soziale Kontakte hat sie außer ...
Ein Buch über das wohl grausamste Kapitel in der deutschen Geschichte.
Wir lernen Hannah kennen, eine junge Frau, die ihr Ziel im Leben noch nicht gefunden hat. Soziale Kontakte hat sie außer ihrer alten Großmutter keine.
Jeden Sonntag besucht Hannah ihre Großmutter Evelyn im Seniorenpalais.
Die Besuche dort laufen immer gleich ab. Evelyn scheint distanziert und unnahbar. Als dann ein Brief auftaucht, beginnt Hannah Fragen zu stellen.
Wer ist ihre Großmutter eigentlich, warum ist die so verschlossen und warum macht sie ein so großes Geheimnis um ihre Kindheit und Jugend?
Der Roman von Alena Schröder ist unaufregend.
Scheinbar nüchtern, aber unheimlich kunstvol bringt sie die Gegenwart und Vergangenheit ihrer Protagonisten zusammen.
Sie beschreibt Szenarien, die heute unvorstellbar scheinen mit ruhigen Worten, die einen unheimlich rühren und schlucken lassen. So viele kleine Gedankengänge, die man sich nie ins Bewusstsein gerufen hat, die in ihrer Gesamtheit aber das grausame Ausmaß des Naziregimes für jeden Einzelnen damals und für Zeitzeugen bis heute unheimlich deutlich machen.
Der Roman bringt einen zum Nachdenken, macht betroffen und wirkt sicherlich noch lange nach.