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Veröffentlicht am 14.09.2023

Die letzte Reise mit seinen eigenwilligen Großeltern

Sylter Welle
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Der Autor, Sänger und Instagramphänomen Max Richard Leßmann, erzählt in seinem Debüt „Sylter Welle“ eine Geschichte über eine schmerzhaft schöne Liebeserklärung an eine vom Aussterben bedrohte Generation: ...

Der Autor, Sänger und Instagramphänomen Max Richard Leßmann, erzählt in seinem Debüt „Sylter Welle“ eine Geschichte über eine schmerzhaft schöne Liebeserklärung an eine vom Aussterben bedrohte Generation: die Großeltern

Inhalt:
Jeden Sommer seiner Kindheit und Jugend hat Max mit seinen eigenwilligen Großeltern auf Sylt verbracht. Nicht etwa im noblen Westerland, sondern auf dem Campingplatz. Jetzt fahren Oma Lore und Opa Ludwig noch ein allerletztes Mal auf die Insel und laden ihn ein, sie drei Tage lang zu besuchen. Und alles ist genau wie immer. Nur eben überhaupt nicht. Die nordische Tieffront Oma Lore, der Pate der Familie, gibt sich gewohnt kühl. Wenn sie ihre Liebe zeigt, dann ausschließlich im exzessiven Mästen ihrer Familienangehörigen. Der liebenswürdige Opa Ludwig nimmt die Sache mit seinem einzigartigen Humor. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Oma Lore will davon natürlich nichts wissen. Doch die Sylter Brise wird auch sie für einen ganz kurzen Moment erweichen.

Würden wir unsere Familienangehörigen auch lieben, wären sie nicht mit uns verwandt? Dieser Frage bleibt Max auf der Spur. Und das so lange, bis Sylt eines Tages im Meer versinkt.

Meine Meinung:
Dem Autor gelingt es hervorragend seine dreitägige Reise zu seinen Großeltern auf der Insel Sylt mit Erinnerungen, nicht nur ausgefüllt mit seiner Oma Lore und Opa Ludwig zu widmen sondern auch mit seinen Familienangehörigen.

Oma Lore, die sich als Familienoberhaupt sieht, ist eine resolute und harte Frau, bei der die Liebe hauptsächlich durch den Magen geht, während Opa Ludwig Tagebuch führt, Stufen zählt und seine Frau so nimmt, wie sie ist, Hauptsache, das Mittagessen steht jeden Tag pünktlich um 12 Uhr auf dem Tisch.

Der Ich-Erzähler Max springt in seinen Erinnerungen und Erzählungen zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Opa Ludwig, scheint nicht mehr ganz gesund zu sein und wirkt zum Teil etwas verwirrt. Oma Lore, nimmt es hin und schiebt es auf sein Alter! Sie selbst wird an Sonja erinnert und ihre Trauer blüht wieder auf. Max, versucht sie soweit es ihm möglich ist, zu trösten. An dem Tod von Onkel Jacob, scheint die ganze Familie, zu knappern! Besonders Max, der mit seinen Gedanken und Überlegungen immer noch nicht verstehen kann, wie er mit seiner Trauer umgegangen ist und weiter damit umgehen soll!

Max reist nach drei Tagen wieder zurück nach Hause, mit dem Wissen, dass dies wohl die letzten gemeinsamen Ferientage auf Sylt mit seinen Großeltern gewesen sein dürfte.

Fazit:
Dem Autor gelingt es in seinem Debüt, mit seinen Worten und Gedanken eine Atmosphäre zu schaffen, die mich direkt in die Geschichte hineingezogen und nachdenklich gemacht hat. Die Beschreibungen sind lebendig und bildhaft. Ich spürte von Anfang an eine gewisse Spannung, die mich neugierig machte, mehr über die Familie zu erfahren. Nach diesem gelungenen Romandebüt, bin ich sehr auf weitere Veröffentlichungen des Autors, gespannt.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Eine aufregende Suche nach der Mona Lisa

Die Erfindung des Lächelns
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Nach seinem ersten historischen Roman „Der Kaffeedieb“ gelingt es dem Autor Tom Hillenbrand, mit seinem zweiten historischen Roman „Die Erfindung des Lächelns“, eine aufregende Jagd nach der verschwundenen ...

Nach seinem ersten historischen Roman „Der Kaffeedieb“ gelingt es dem Autor Tom Hillenbrand, mit seinem zweiten historischen Roman „Die Erfindung des Lächelns“, eine aufregende Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa im Paris der Belle Époque voller Intrigen, Kunst und Kultur, zu erzählen.

Inhalt:
Die aufregende Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa im Paris der Belle Époque - ein historischer Roman voller Intrigen, Kunst und Kultur!
Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis »Mona Lisa«. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu …

Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?

Die Suche nach der »Mona Lisa« führt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.

Meine Meinung:
Das Cover finde ich ausgesprochen gelungen und für den Klappentext konnte ich mich sofort begeistern. Der Autor versteht es ausgezeichnet seine historische Detektivgeschichte um das Gemälde der Mona Lisa, die mit wenigen fiktiven Elementen erweitert wurde, mit gut recherchierten historischen Fakten, zu verknüpfen.

Wer kennt es nicht, das berühmte Gemälde „Mona Lisa“ von Leonarda da Vinci. Denn ihr geheimnisvolles Lächeln bezaubert die Menschen seit dem 17. Jahrhundert und die Spekulationen, wer dafür Modell gesessen haben könnte, sterben nicht aus!

Paris 1911, der Louvre wirkt vernachlässigt und ist auch noch über Tag kostenlos geöffnet. So manches landet in den Taschen der Besucher ohne dass sie aufgehalten werden, denn die Museumswächter, lassen es an Aufmerksamkeit fehlen. Erst als eines Morgens bei der Öffnung festgestellt wird, dass das 77 x 53 cm kleine Bild eines unter vielen fehlt, ist die Aufregung groß. Als bekannt wird, dass es sich um „La Joconde“, bekannt unter Mona Lisa handelt, wird das Bild über Nacht, weltberühmt.

Commissaire Lenoir, bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt urplötzlich betört. Atmosphärisch dicht lässt der Autor Lenoir bei seinen Ermittlungen tief in die verschiedenen Handlungsstränge, eintauchen.

Fazit:
Dem Autor gelingt es mit seinem flüssigen Schreibstil ein authentisches und bewegendes Porträt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque zu schildern. Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge, die historisch gut recherchiert sind, werden die Protagonisten lebendig und unterhaltsam dargestellt. Besonders interessant und lesenswert, fand ich die Erzählungen über den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Die unvergessene erste Liebe…

Das Collier mit der Herzblume
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Die Autorin Sophia Hartlieb (hat bereits mehrere Romane unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht), gelingt es in ihrem neuen Roman „Das Collier mit der Herzblume“, eine wunderbare fiktive Geschichte ...

Die Autorin Sophia Hartlieb (hat bereits mehrere Romane unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht), gelingt es in ihrem neuen Roman „Das Collier mit der Herzblume“, eine wunderbare fiktive Geschichte über ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit und eine verlorene Liebe, zu erzählen.

Inhalt:
Die neunzigjährige Charlotte erfüllt sich einen großen Wunsch: Gemeinsam mit ihrer Enkelin Hannah reist sie noch einmal von London in die Heimat ihrer Kindheit, ein Dorf im Sauerland, das einst in den Fluten eines Stausees versunken und nun wieder aufgetaucht ist. Hier lernte sie Paul kennen, ihre große Liebe, die jäh vor fünfundsiebzig Jahren endete.

Während für Charlotte im Schatten der alten Kirche Erinnerungen greifbar werden, macht Hannah Fotos vom Dorf. Dabei spricht sie ein junger Mann an und bittet sie, ihm einige der Bilder zuzusenden. Er möchte sie seinem Großvater zeigen. Als Hannah seinem Wunsch nachkommt, ahnt sie nicht, dass sie damit eine Tür in die Vergangenheit öffnet - und zu einem dunklen Geheimnis, dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen...

Meine Meinung:
Mit einem wunderbaren und fesselnden Schreibstil, ist es der Autorin hervorragend gelungen eine fiktive Geschichte über das Leben der neunzigjährigen Charlotte, zu erzählen.

Gegenwart 2018: Als Charlotte erfährt, dass ihr Heimatdorf Hangeck das wegen eines Staudammbaus überflutet und untergegangen ist, nun wieder zum Vorschein gekommen ist, packt sie das Heimweh. Wenigstens noch einmal möchte sie den Ort ihrer Kindheit sehen und beschließt, mit ihrer Enkelin Hannah an den Ort ihrer Sehnsucht zu reisen. Die größte Überraschung erwartet sie beim Anblick der noch recht gut erhaltenen Dorfkirche und ein kurzer Gang um die Kirche bestätigt ihr, dass Versteck von damals existiert noch. Den Fund, ein geschlossenes und unversehrtes Glas in der Hand haltend, reißt bei Charlotte alte Wunden auf und weckt ihre Erinnerungen an damals und ihrer ersten großen Liebe.

Vergangenheit 1943: Es ist die Kindheit und die besondere Freundschaft von Charlotte zu Ilse und Paul, die tief berührt. Erst als der Zweite Weltkrieg sich im Dorf bemerkbar macht und die Säuberung von Juden durch das Nazi Regime erfolgt, überschlagen sich die Ereignisse und so manches Schicksal, wird zum Trauma. Selbst Charlottes und Pauls Familien brechen auseinander. Nur Ilse scheint die Einzige glückliche zu sein! Die junge Liebe zwischen Charlotte und Paul wird jäh beendet, als Paul fliehen muss.

Die beiden fiktiven Handlungsstränge greifen so gut ineinander, dass beim Lesen nie der rote Faden der Geschichte verloren geht. Selbst als Charlotte und Paul sich wieder begegnen, die dunklen Geheimnisse aus der Vergangenheit aufrollen und die hinterlassenen Schatten in der Gegenwart, aus dem Weg räumen müssen.

Fazit:
Die Autorin verknüpft sehr anschaulich und atmosphärisch Vergangenheit und Gegenwart, in der die Lebensumstände und Schicksale der einzelnen Protagonisten, gut nachvollziehbar geschildert sind. Die Beschreibungen der Landschaft zwischen den Zeilen zaubern ein wunderbares Bild. Der Schreibstil ist flüssig und locker und das Buch lässt sich leicht lesen.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Eine Erzählung mit Witz und Charme

Wilde Jagd
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Dem Autor René Freund, gelingt es in seinem neuen Roman „Wilde Jagd“, eine witzige und geistreiche Geschichte über eine verschwundene Pflegerin und ein Dorf mit Geheimnissen, zu erzählen.

Inhalt:
In Stein ...

Dem Autor René Freund, gelingt es in seinem neuen Roman „Wilde Jagd“, eine witzige und geistreiche Geschichte über eine verschwundene Pflegerin und ein Dorf mit Geheimnissen, zu erzählen.

Inhalt:
In Stein am Gebirge scheinen alle alles zu wissen. Und eisern zu schweigen. So kommt es Quintus Erlach zumindest vor. Der Philosophieprofessor will den Sommer im Haus seiner Kindheit verbringen, da weder seine Frau noch seine Tochter derzeit mit ihm zu tun haben wollen. Gerade fürs Hundesitting ist er noch gut genug, und beim Spazierengehen lernt er Evelina kennen. Sie kommt aus der Slowakei und pflegt den alten Zillner, nachdem dessen frühere Pflegerin spurlos verschwunden ist. Evelina und Quintus wollen herausfinden, was mit ihr passiert ist. Aber haben sie sich mit den Zillners, denen das ganze Dorf gehört, womöglich einen zu mächtigen Gegner ausgesucht? Witzig, geistreich und fast schon ein Krimi.

Meine Meinung:
Schon alleine die interessante Gestattung des Buches und der Klappentext, machten mich neugierig in die Geschichte einzutauchen und ich wurde nicht enttäuscht. Mit seinem flüssigen und humorvollen Schreibstil aus der Sicht des Erzählers, dem 53-jährigen Quintus, ist es dem Autor hervorragend gelungen seine Charaktere, lebendig und vielschichtig zu gestalten.

Nachdem sich seine Frau und seine Tochter von ihm abgewandt haben, zieht Quintus mit dem Hund seiner Tochter „Machtnix“, in das verfallene Haus in den Bergen seiner Kindheit um seinen verletzten Fuß und seine angeschlagene Seele zu pflegen. Auch scheint es ihm dringend notwendig zu sein, seinen Alkoholkonsum in den Griff zu bekommen.

Bei einem Spaziergang mit Machtnix, lernt er Evelina kennen, die Pflegerin von Herwig Zillner, des reichsten Mannes im Dorf. Auf mysteriöse Weise erzählt ihm Evelina von ihrer Vorgängerin Angelika, die spurlos verschwunden ist. Evelina sucht immer wieder die Nähe von Quintus, bis dieser sich auf die Suche nach Angelika, einlässt. Bei ihrer Suche stoßen sie auf unliebsame Geheimnisse im Dorf und geraten dabei selbst immer mehr in Gefahr. Erst nach und nach kommen sie der Wahrheit nahe.

Das Ende hält so einiges an Überraschungen und Wendungen bereit, mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Zitat:
Dem Autor ist es gelungen, mit seinem witzigen und humorvollen Schreibstil eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen, die mich durchaus überraschen konnte.
Von mir 4 von5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach und Hermine

Der Zauberer vom Cobenzl
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Die Autorin Bettina Balàka, erzählt in ihrem neuen historischen Roman „Der Zauberer vom Cobenzl“, eine Geschichte über den Wissensdrang des Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach und seiner Tochter Hermine ...

Die Autorin Bettina Balàka, erzählt in ihrem neuen historischen Roman „Der Zauberer vom Cobenzl“, eine Geschichte über den Wissensdrang des Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach und seiner Tochter Hermine Freiin von Reichenbach.

Inhalt:
Reichenbach zwischen Aufstieg und Fall: ein Imperium erbaut auf Licht, der Mann, dem es gehört, gestrickt aus Hunger.
Es ist das Jahr 1844 und in Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach brennt der Wissensdrang so nah an der Oberfläche wie Kometen kurz vor dem Einschlag. Er sucht unerbittlich nach der Bestätigung seiner These: der Existenz von „Od“. Jene wie ein Feuerschein aus allen Dingen und Lebewesen strömende Kraft, die zu sehen nur wenigen vergönnt ist. Reichenbach ist ein Emporkömmling der ersten Klasse, klammert an der Leiter, die Ruhm verspricht. Adelstitel, Renommee und Schloss hat er sich hart erarbeitet. Von Rückschlägen geprägt, ist er es gewohnt, dass die Gerüste seiner Existenz stets zu bröckeln drohen. Von Stuttgart und Tübingen über Blansko in Mähren hat das Schicksal ihn und seine zwei Töchter Hermine und Ottone nach Wien, zum Schloss Cobenzl, verschlagen. Dort ist Reichenbach dem „Od“ auf der Spur, unterstützt durch Hermine, die sich wie der Vater der Forschung verschrieben hat. Experimente mit „Sensitiven“ sollen beweisen, was Reichenbach bereits weiß.

Welche Möglichkeiten hat man als Frau des 19. Jahrhunderts wirklich?
Es sind die Zeiten, die Hermine und Ottone im Wege stehen, aber auch neue Wege für sie aufschlagen denn die Revolution rüttelt nicht nur Europa wach – sondern auch die Töchter Reichenbachs. Sie stehen dem Patriarchen entgegen: beide voller Wut und Ambitionen, beide verliebt in Männer, die ihnen nahestehen und doch ferngehalten werden. Beide über zwanzig und unverheiratet. Und dennoch: jedes einzelne „Nein“, jede Ablehnung, den Wünschen und Bedürfnissen der Töchter Raum zu geben, jede Missachtung und Missbilligung des Vaters hallt tief bis in die Knochen. Und errichtet gleichzeitig ein Schloss, das nicht von Mauern und Zauber aufrecht gehalten wird, sondern durch Säulen aus Resilienz und Widerstand. Wer wird die erste sein, die ausbricht?

Bettina Balàka spielt mit allen Arten von Feuer
Beim Zauberer am Cobenzl spitzt sich die Lage immer weiter zu. Wird er die ewigen Zweifler überzeugen können? Wird er seine Töchter, die sich nicht mehr dem neigen, was der Vater sich wünscht, versöhnlich stimmen? Wird ihm der Aufstieg ein letztes Mal gelingen? Ist das „Od“ – dem er so gänzlich verfallen scheint – sein Untergang? Oder sind es seine Töchter? Mit „Der Zauberer vom Cobenzl“ schnürt Bettina Balàka eine Geschichte aus Magie und Wissenschaft, Feuer und Forschung und der Befreiung einer Frau, die ihrem Vater in nichts nachsteht.

Meine Meinung:
Die Autorin lässt die Gedanken der Ich-Erzählerin Hermine zurück schweifen und springt gerne in der Perspektive zwischen Vergangenheit und Gegenwart, umher.

Ihr Vater Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach erwarb im Jahr 1835 das Schloss Cobenzl bei Wien und wegen seiner im Schloss durchgeführten Experimente erhielt er von den Wienern den Beinamen „Zauberer vom Cobenzl“.

Hermine wurde im September 1819 geboren. Sie erhielt die sprachliche und musikalische Erziehung im Elternhaus und wurde durch ihren Vater in die Botanik eingeführt

Als von Reichenbach im Jahr 1941 sich der Untersuchung wissenschaftlicher Grenzgebiete widmete, verlangte er die Mitarbeit Hermines. Im Zentrum dieser Untersuchungen stand die von ihm postulierte Lebenskraft Od (von Odin). In seinen Studien zur Odlehre behauptete er, dass besonders begabte Menschen (er nannte sie Sensitive) an dunklen Orten (im Buch ist es der Friedhof) schwache Lichterscheinungen bei Magneten wahrnehmen könnten.

Zwischendurch wandert Hermine gedanklich in ihre Kindheit und erzählt, was ihr noch in Erinnerung haften geblieben ist.

Am Grazer Joanneum vertieft Hermine ihre botanischen Kenntnisse und beginnt mit eigenen Untersuchungen, jedoch veröffentlicht sie ihre Forschungsergebnisse anonym. Hermine beschäftigt sich vor allem mit der zu ihrer Zeit noch vernachlässigten Pflanzenanatomie. Nach ihrer (vom Vater nicht gebilligten) Heirat zieht sie sich aus der Forschung völlig zurück und wohnt bis zum Tod ihres Mannes 1866 vorrangig in Glogau (heute Głogów, Polen), später in Wien.

Carl Ludwig Freiherr von Reichenbach steckt in finanziellen Problemen und muss Schloss Cobenzl verkaufen. Vereinsamt und verbittert, stirbt er.

Fazit:
Der Schreibstil ist betrachtend bis reflektierend. Über der ganzen Erzählung liegt ein Schleier aus Vergangenem und Gegenwärtigem. Man weiß nur nicht, wie und wen die Ich-Erzählerin erreichen will: sind es nur Gedanken der Selbstbesinnung?
Viele Naturwissenschaftliche Begriffe und Zusammenhänge, waren für mich einfach nicht nachvollziehbar und konnten mich in seiner Gesamtheit, als Roman nicht ganz überzeugen.
Von mir 3 von 5 Sternen!

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