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Veröffentlicht am 06.10.2021

Suche nach einem Zuhause

Wenn wir heimkehren
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Die Autorin Andrea Heuser, erzählt in ihrem Roman "Wenn wir heimkehren" eine generationenübergreifende Geschichte von Schuld und Verdrängung, dem Wunsch nach Verwurzelung und einem Leben im Modus der Suche ...

Die Autorin Andrea Heuser, erzählt in ihrem Roman "Wenn wir heimkehren" eine generationenübergreifende Geschichte von Schuld und Verdrängung, dem Wunsch nach Verwurzelung und einem Leben im Modus der Suche und des Weitermachens.

Inhalt:
Köln 1952: Der Krieg ist noch nicht lange vorüber, als Wilhelm im Zimmer einer Wohnung steht, in das er eine Wand einziehen soll. Ein Auftrag, auf den der Handwerker sich keinen Reim machen kann, wo die Wand doch Licht wegnehmen wird. Die Bewohner aber, Margot und ihr Sohn Fred, gehen ihm danach nicht mehr aus dem Kopf. Margot ist Luxemburgerin und stammt aus großbürgerlichem Milieu, doch als sie mit siebzehn ein uneheliches Kind erwartet, steht sie vor den Trümmern ihrer Existenz. Sie muss ihre Heimat verlassen und ist mitten im Krieg auf sich allein gestellt. Als sie Jahre später nach Köln kommt, hat Margot Schuld auf sich geladen, und auch Wilhelm hat der Krieg traumatisiert. Wilhelm, Margot und Fred sind Verlorene – auf der Suche nach einem Zuhause, wie kein Ort es einem bieten kann. Also suchen sie das Zuhause beieinander, ohne zu wissen, ob dieses fragile Gebilde namens Familie halten wird.
In ihrem autobiografisch grundierten, generationenübergreifenden Roman erzählt Andrea Heuser von Schuld und Verdrängung, dem Wunsch nach Verwurzelung und einem Leben im Modus der Suche und des Weitermachens. ›Wenn wir heimkehren‹ ist gleichermaßen Gesellschaftsepos, psychologisch nuancierte Familien- und bewegende Liebesgeschichte. Ein großer, poetischer, ebenso tiefgründiger wie anrührender Roman.

Meine Meinung:
Durch die vielen Wiederholungen der Zitate und ständigem singen von Liedern, liest sich das Familienepos doch recht mühsam. Besonders die Passagen der Gedankenwelt von Margot sind manchmal kaum nachvollziehbar. Die Geschichte klingt interessant, da man gerne erfahren möchte, was aus den Protagonisten, Margot, Fred und Willi, wird aber durch die zusätzlichen immer wieder eingefügten Rückblenden, die detaillierten Schilderungen von Margots Leben vor und während des Krieges, die Beschreibungen des Verhaltens ihrer Eltern in dieser Zeit, reißen die Haupthandlung richtig auseinander.

Durch die vielen Wiederholungen der Zitate und ständigem singen von Liedern, liest sich das Familienepos doch recht mühsam und hemmt regelrecht die Spannung. Auch die Sprachen und Dialekte, konnten mich nicht beeindrucken.
Trotz der interessanten Protagonisten und der Geschichte selbst, war für mich das Lesevergnügen etwas eingeschränkt.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Aufstieg und Fall einer Porzellandynastie

Die Blankenburgs
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Der Autor Eric Berg, bekannt durch seine Kriminalromane, entführt in seinem neuen Roman „Die Blankenburgs“ den Leser auf eine historische Reise, die vom Aufstieg und Fall einer imposanten Porzellandynastie ...

Der Autor Eric Berg, bekannt durch seine Kriminalromane, entführt in seinem neuen Roman „Die Blankenburgs“ den Leser auf eine historische Reise, die vom Aufstieg und Fall einer imposanten Porzellandynastie und von den Frauen der Familie, die weit über sich hinauswachsen müssen.

Inhalt:
Frankfurt 1929: Die Blankenburgs haben allen Grund zur Freude: Vor kurzem feierten sie das 150jährige Jubiläum der familieneigenen Porzellanmanufaktur, die Auftragsbücher sind voll, und die Krise der frühen Zwanzigerjahre liegt hinter ihnen. Aber das hart errungene Glück zerbricht mit einem Schlag, als Aldamar, das Familienoberhaupt, und sein Schwiegersohn Richard ihr Vermögen im großen Börsencrash verlieren und keinen anderen Ausweg sehen, als sich das Leben zu nehmen. Zwischen den Schwestern Ophélie und Elise entbrennt ein erbitterter Erbstreit, der die Familie zu entzweien droht. Doch damit nicht genug. Mit dem Erwachen des Nationalsozialismus beginnt auch der Überlebenskampf der Blankenburgs. Um die Porzellanmanufaktur zu retten, sind die Schwestern bereit, neue Wege zu gehen und über sich hinaus zu wachsen ...

Meine Meinung:
Der Autor konnte mich mit seinem historischen Roman über die Blankenburgs, indem er starke und eindrucksvolle Frauen in den Mittelpunkt gerückt hat, einfach nur begeistern. Die vielen überraschenden Wendungen innerhalb der Familie, waren nicht vorhersehbar und daher für mich, richtig spannend und interessant eingebunden.

Ein erbitterter Erbstreit zwischen den beiden Schwestern Ophélie und Elise, über die Zukunft und die Leitung der Porzellanmanufaktur, droht die Familie zu entzweien. Die beiden Schwestern haben ihre eigenen Pläne und der Kampf um die Macht beginnt …
Beide Schwestern gehen unglaubliche Wege, die fiktiv sehr gut in die Handlung eingebunden sind …

Gerade die Zeit zwischen 1929 bis 1936 in der sich das Nazi-Regime erhebt und die Judenverfolgung sowie Machtergreifung beginnt, sorgen unter der Bevölkerung und Wirtschaft für viel Unruhe, die richtigen Schritte zu gehen. Die Konflikte bleiben auch bei den Blankenburgs nicht vor der Tür stehen und für sie beginnt der Überlebenskampf. Wie wird er aussehen? Die Beklemmung und Bedrohung dieser Zeit ist spürbar.

Fazit:
Mit „Die Blankenburgs“ ist dem Autor Eric Berg ein hervorragender historischer Roman gelungen, der durch eine spannende und berührende Handlung, einfach nur besticht. Mit seinem rasanten und fesselnden Schreibstil konnte mich der Autor von der ersten Zeile an begeistern.
Ich bin gespannt, wie und ob es mit den Blankenburgs, weitergehen wird …
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Mutige Frauen in der Nachkriegszeit

Der schwarze Winter
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Die Autorin Clara Lindemann, entführt den Leser in ihrem Roman „Der schwarze Winter“ in die Nachkriegszeit im Winter 1946/47, der später als der Hungerwinter in die Geschichte, einging. Neben der hervorragend ...

Die Autorin Clara Lindemann, entführt den Leser in ihrem Roman „Der schwarze Winter“ in die Nachkriegszeit im Winter 1946/47, der später als der Hungerwinter in die Geschichte, einging. Neben der hervorragend gut recherchierten Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, versteht es die Autorin wahre und fiktive Geschichte, gekonnt und stimmig miteinander zu verknüpfen.

Inhalt:
Die eisige Kälte hat ganz Deutschland im Griff, und Silke Bensdorf und ihre Schwester Rosemarie müssen von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie untergebracht waren. Die beiden jungen Frauen schlagen sich bis nach Hamburg durch, in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Aber die Stadt liegt in Trümmern, und die Briten haben einen Zuzugsstopp verhängt - an eine Unterkunft und Essensmarken kommen sie nur noch über den Schwarzmarkt. Schnell begreifen sie: Auch hier ist das Leben rau, jeder sich selbst der Nächste. Sie schaffen es kaum, genug Lebensmittel aufzutreiben, um nicht zu verhungern. Bis die Schwestern zunehmend Erfolg im Schwarzmarkthandel haben und Silke sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnet. Der fragile Erfolg droht jedoch zu kippen, als die Schwestern auf Händler treffen, denen die Frauen in ihrem Geschäft ein Dorn im Auge sind …

Meine Meinung:
Kaum hatte ich das Buch in der Hand, konnte ich es schon nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin hat für mich persönlich so einen fesselnden und spannenden Schreibstil, der mich tief in ihre Geschichte Eintauchen und nicht mehr losgelassen hat.

Silke, die ehrbare Geschäftsfrau hat bis zum Schluss an die Versprechungen von Hitler geglaubt, bis sie alles verloren hat, ihr Geschäft, ihr Haus und ihren Status. Als Vertriebene, fühlt sie sich hilflos und bekommt ausgerechnet von Menschen, die unter dem Naziregime gelitten haben, Hilfe. Eine harte Zeit beginnt für Silke und ihr starker Wille ist gefordert, sich in der Welt der Männer nicht unterkriegen zu lassen. Wird sie ihren Weg finden …?

Rosemarie die jüngere Schwester besticht durch ihren Optimismus selbst in schwierigen Situationen und kommt so was von sympathisch daher. Sie knüpft mit allen und jedem sofort Kontakt und schreckt vor nichts zurück. Rosemarie steht für vieles ein und kämpft unerbittlich gegen Ungerechtigkeiten entgegen den Regeln der damaligen Zeit. Nur mit der Liebe, hat sie nicht so ein glückliches Händchen und es dauert eine Weile, bis sie die wahre Liebe erkennt.

Zwischen beiden Schwestern entsteht ein Konflikt der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Trotzdem kämpfen beide ums Überleben oder gerade wegen der Hungersnot und eisigen Kälte. Unterstützung bekommen sie von dem Schwarzmarkthändler Hans, ohne dessen Hilfe, sie verloren gewesen wären.

Fazit:
Die Autorin erzählt mit ihrem wunderschönen Schreibstil eine berührende, emotionale und aufwühlende Geschichte, die einfach nur zu Herzen geht. Neben einer hervorragenden historischen Recherche besticht das Buch durch eine spannende und berührende Handlung, die mich bis zum Ende mitgenommen hat. Selbst die Protagonisten und Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und richtig gut eingebunden.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Generationsroman über drei starke Frauen

Apfelblütenjahre
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Die Autorin Katrin Tempel, erzählt in ihrem neuen Roman "Apfelblütenjahre" eine generationsübergreifende Geschichte über drei starke Frauen, die im Schatten einer blühenden Apfelplantage nach Freiheit, ...

Die Autorin Katrin Tempel, erzählt in ihrem neuen Roman "Apfelblütenjahre" eine generationsübergreifende Geschichte über drei starke Frauen, die im Schatten einer blühenden Apfelplantage nach Freiheit, Liebe und Heimat suchen.

Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt die amerikanische Modedesignerin Karen auf die elterliche Apfelplantage in der Pfalz zurück, um dort das Erbe zu regeln und die letzten alten Bäume zu roden. Dabei werden nicht nur Erinnerungen an ihre eigene bewegte Jugend wach, sondern auch an ihre freiheitsliebende Mutter und ihre Großmutter, die am Ende des Zweiten Weltkrieges mit ein paar kleinen Apfelreisern die Zukunft ihrer Familie vorbestimmte. Als Karen dann auch noch ihre alte Jugendliebe wiedersieht, kann sie sich bald vorstellen, vielleicht doch zu bleiben und nicht nur die alte Apfelplantage wieder aufblühen zu lassen.

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf die Geschichte der drei Frauen, gemacht.

Die Autorin erzählt in einem sehr flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil, die Geschichte über die Großmutter Marie, deren Tochter Luzie und ihrer Enkeltochter Karen. In der Gegenwart beginnt die Geschichte mit Karen, die nach Jahren in ihre Heimat zurückkehrt um die Beerdigung ihrer Mutter zu regeln und um das Erbe sowie die Apfelplantage, aufzulösen. Doch der Anblick des Hauses und der Plantage, lösen starke Erinnerungen in Karen aus und sie blickt zurück in die Vergangenheit …

Am stärksten hat mich die Geschichte von der Großmutter berührt, die am Ende des Zweiten Weltkrieges aus ihrer Heimat flüchten muss, aber sich nicht davon abbringen lässt, ein paar Apfelreiser aus ihrer Heimat, mitzunehmen. Als Flüchtlinge werden sie auf Bauernhöfe untergebracht und Marie bringt mit ihren Apfelreisern, jeden Apfelbaum zum Blühen. Auf einem Winzerhof in der Pfalz, findet Marie wonach sie lange gesucht hat und baut langsam ihre Apfelplantage auf. Ihre Tochter Luzie geht ihren eigenen Weg, verlässt die Plantage, kehrt aber wieder zurück. Auch ihre Tochter Karen, hält nichts auf der Plantage und sie geht mit 17 Jahren nach Amerika und baut sich dort eine Zukunft auf.

Fazit:
Die Autorin hat hier eine generationsübergreifende Geschichte erzählt, die mich mit ihrem Schreibstil wunderbar mitgenommen hat. Trotz der vielen Handlungen, ist der Autorin ein harmonisches und stimmiges Ende, gelungen. Die Protagonisten und Nebenfiguren sind sehr gut dargestellt und richtig gut eingebunden.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Historisches aus Versailles

Die letzte Tochter von Versailles
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Die Autorin Eva Stachniak, erzählt in ihrem neuen Roman "Die letzte Tochter von Versailles" eine historische Geschichte aus dem 18. Jahrhundert, die sich rund um die Geschehnisse hinter den geheimen Türen ...

Die Autorin Eva Stachniak, erzählt in ihrem neuen Roman "Die letzte Tochter von Versailles" eine historische Geschichte aus dem 18. Jahrhundert, die sich rund um die Geschehnisse hinter den geheimen Türen von Versailles, abspielt.

Inhalt:
Versailles, 1755: Die junge Véronique fällt auf in den ärmlichen Gassen, wo ihre Familie kaum über die Runden kommt, und bald dringt der Ruf ihrer Schönheit bis zum Schloss, wo Ludwig der XV. das Interesse an seiner Favoritin, Madame de Pompadour, verloren hat. Véronique wird seine Geliebte, doch das Arrangement nimmt ein jähes Ende, als sie ein Kind erwartet.
Jahre später wächst Marie-Louise bei einer Pflegemutter auf, die sie zur Hebamme ausbildet. Über ihre Mutter weiß sie nichts. Sie heiratet den jungen Anwalt Pierre, der an der Seite Dantons für den Sturz des Königs kämpft. Doch eines Tages wird Pierre in einem anonymen Schreiben vorgeworfen, seine Frau habe Verbindungen zum Königshaus – das könnte ihn nicht nur seine Karriere, sondern auch den Kopf kosten …

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben es mir richtig angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Der Einstieg beginnt mit einem kurzen Prolog - Paris 1793 und zwar nach dem Beginn der französischen Revolution. Die eigentliche Geschichte im Jahr 1755 wird in vier Teile unterteilt. Im ersten Teil bis zur Mitte des Buches, erzählt Véronique über sich und ihre Eindrücke, wie sie zu ihrer Stellung als Hirschparkmädchen kam bis hin zur Geburt ihrer Tochter. Nach der Mitte des Buches kommt ein plötzlicher Wechsel und nicht mehr Véronique erzählt sondern ihre Tochter Marie Louise. Die drei weiteren Teile beschäftigen sich mit dem harten Leben von Marie-Louise und zum Ende hin mit den Wirrungen der Französischen Revolution.

Fazit:
Die Autorin hat mit ihrem sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil eine durchaus lesenswerte historische Geschichte über die letzte Tochter von Versailles, geschrieben. Mit der strikten Trennung der Erzählungen zwischen Véronique und Marie Louise, war ich nicht ganz so glücklich und hätte mir hier einen weicheren Übergang, gewünscht.
Aus Sicht der Geschichte über Véronique und Marie Louise und der historischen Ereignisse, empfehle ich das Buch gerne weiter.

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