Ein gelungenes Debüt mit schöner bildhafter Sprache
Die Tage des Wals1938 strandet ein Wal an einer der walisischen Inseln. Zu den wenigen gebliebenen Einwohnern gehört Manod, mit ihrer zwölfjährigen Schwester Llinos und ihrem Vater Tod. Die Mutter ist schon vor Jahren ...
1938 strandet ein Wal an einer der walisischen Inseln. Zu den wenigen gebliebenen Einwohnern gehört Manod, mit ihrer zwölfjährigen Schwester Llinos und ihrem Vater Tod. Die Mutter ist schon vor Jahren gegangen, kurz nach Llinos Geburt. Man fand sie in der Nähe des Festlands, das bei gutem Wetter acht Kilometer weit weg ist, bei schlechtem sechzehn.
Die Leute sind verunsichert wegen dem Wal. Für die meisten ist es ein schlechtes Zeichen, deshalb versuchen einige Fischer ihn mit Wasser zu kühlen und mit Seilen ins Meer zurück zu ziehen. Niemand kann erklären warum der Wal die Orientierung verloren hat.
Manods Vater redet selten mit ihr oder ihrer Schwester. Sie hört ihn manchmal nachts mit seinem geliebten Hund murmeln. Am Tag fährt er mit seinen Kisten raus und fängt Hummer. Llinos ist ein seltsames Mädchen, sie spricht nur keltisch und weigert sich Englisch zu lernen und dann sammelt sie noch Tierknochen, die sie in Gläsern im Vorratsschrank aufbewahrt, wo sich Manod regelmäßig davor erschreckt.
Mit dem Sterben des Wals finden Joan und Edward den Weg auf die Insel. Sie wollen mehr über die Brauchtümer der Inselbewohner herausfinden. Wollen ein Buch über deren Leben, Nahrung, Arbeit und Handwerk schreiben. In der englischsprachigen Manod finden sie eine verlässliche Übersetzerin und wecken Sehnsüchte.
Fazit: Elizabeth O´Connor hat eine Ich-Erzählung geschrieben. Die Sprache ist ruhig und unaufgeregt. Ihre Protagonistin ist eine anpassungsfähige junge Erwachsene, die die Insel verlassen möchte, weil die einzige Möglichkeit, die ihre Heimat ihr bietet ist, zu heiraten und auch hier ist die Auswahl begrenzt. Zugleich zeigt die Erzählung, wie es ist, wenn privilegierte Menschen in diese alten Volksgruppen eindringen und unter dem Deckmantel von, „Wir geben euch ein Gesicht“, das beschwerliche Leben der Einwohner romatisch verklären, oder unwahres verbreiten, nur um ihre Sichtweise besser vermarkten zu können. Die Autorin hat in mir starke Gefühle erzeugt und mich Dank ihrer bidhaften Sprache in den Bann der Geschichte gezogen. Ein sehr gelungenes Debüt, dem ich viele Leser*innen wünsche.