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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2024

Miep! Herzerwärmender Fantasy-Roman

Spellshop
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Ich bin gar nicht so der Fantasy-Fan und lese nur sehr selten etwas aus dem Genre.

Dieses Buch hier ist aber so großartig, dass ich es regelrecht verschlungen habe.
Es geht um Kiela - Bibliothekarin in ...

Ich bin gar nicht so der Fantasy-Fan und lese nur sehr selten etwas aus dem Genre.

Dieses Buch hier ist aber so großartig, dass ich es regelrecht verschlungen habe.
Es geht um Kiela - Bibliothekarin in der Großstadt des Reiches. Eigenbrötlerin und vollauf zufrieden mit nur einem Sozialkontakt - nämlich ihrer sprechenden Zimmerpflanze.

Dann gibt es aber eine Revolution und Kiela muss fliehen. Ein paar Kisten mit Büchern aus der Bibliothek kann sie retten. Und es sind nicht irgendwelche Bücher, es sind Zauberbücher. Es ist natürlich streng verboten, diese aus der Bibliothek zu entfernen und noch viel mehr sie bestimmungsgemäß zu verwenden.
Aber Kira bleibt gar nichts anderes übrig.

Sie flüchtet auf eine Insel und dort wird es so richtig cosy. In einem gemütlichen Cottage mit verwunschenem Garten, lecker Marmeladen und neuen Freunden. Plus einem äußerst sympathischen Nachbarn.
Doch dann holt Kiela die Vergangenheit ein.

Die Fantasywelt, die hier beschrieben wird, ist einerseits so cosy, dass man sofort auf die Insel ziehen möchte. Die Inselbewohnerinnen und Bewohner sind allesamt so nett (naja, eine Ausnahme gibt es natürlich immer) und das Leben dort trotz aller Widrigkeiten so angenehm.
Ich habe mein Herz ja total an einen kleinen sprechenden Kaktus (aka "vernunftsbegabte Sukkulente, die Poesie genießt") verloren, der zwar immer nur "Miep" sagt, das aber in ganz vielen Bedeutungen. Aber auch die anderen Charaktere sind einfach nur schön beschrieben.

Damit es aber nicht zu idyllisch wird, gibt es die "böse Welt da draußen", fernab der Insel, die strengen Gesetze des Reiches und damit ist auch die nötige Portion Spannung gegeben.

Ein Buch, so fein wie ein Glas Himbeermarmelade, so cosy wie Zimtschnecken und so spannend wie eine gute Achterbahnfahrt. Wilde Kombi - einfach gut.

Veröffentlicht am 19.12.2024

Wunderbarer Familienschmöker

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen
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Das Hör-Buch war einer meiner Überraschungs-Highlights in dem Jahr.

Es geht um zwei Cousinen, die aus einer großen hanseatischen Werft stammen, mit dem Familienunternehmen aber bislang so gar nichts am ...

Das Hör-Buch war einer meiner Überraschungs-Highlights in dem Jahr.

Es geht um zwei Cousinen, die aus einer großen hanseatischen Werft stammen, mit dem Familienunternehmen aber bislang so gar nichts am Hut hatten.
Bis das alteingesessene Unternehmen in Not gerät und die Zwei sich wohl oder übel zusammentun müssen, um das Famiilenerbe zu retten.
Wobei anfangs bei beiden Cousinen das "übel" definitiv überwiegt, denn ungleichere Persönlichkeiten kann es wohl gar nicht geben.

Soweit, so schon oft gelesen.
Aber hier sind die Charaktere so kauzig, das Schlamassel so groß und die Handlungsfäden so geschickt miteinander verwoben, dass es einfach riesig Spaß gemacht hat, hier zuzuhören. Das Hörbuch hatte das gewisse Etwas, das es aus der breiten Masse von Familien-Sagen deutlich heraushebt.
Ich mochte einfach alles daran, obwohl das ansonsten gar nicht mein bevorzugtes Genre ist.

Auch die Sprecherin des Hörbuchs, Vera Teltz, hat es zu so einem Highlight für mich gemacht. Jede der Charaktere war stimmlich zuordenbar, nichts war übertrieben oder verstellt, es war einfach nur angenehm, hier zuzuhören.

Dicke Empfehlung für einen wunderbaren Familienschmöker mit einer fetten Portion Frauenpower!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2024

Schön breit aufgestellt

Slow Gardening
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Früher habe ich Kochbücher gesammelt, seitdem ich einen Garten habe, sind es Gartenbücher.

Ich bin noch die volle Anfängerin, deshalb stürze ich mich auf die allgemeinen Gartenratgeber.

Und genau dafür ...

Früher habe ich Kochbücher gesammelt, seitdem ich einen Garten habe, sind es Gartenbücher.

Ich bin noch die volle Anfängerin, deshalb stürze ich mich auf die allgemeinen Gartenratgeber.

Und genau dafür ist dieser hier gut geeignet. Für fortgeschrittene Gärtnerinnen und Gärtner bietet er wahrscheinlich wenig Neues, aber für einen Überblick ist er super geeignet.

Was ihn von anderen Gartenbüchern abhebt: die Themen sind vielseitig.
So gibt es hier beispielsweise auch ein Kapitel über Blumen - auch wenn das Hauptaugenmerk bei Gemüseanbau liegt, finde ich frische Schnittblumen aus dem eigenen Garten einfach wunderschön und habe mich gefreut, dass sie hier auch ein wenig Raum bekommen haben.
Aber auch das Haltbarmachen der eigenen Ernte ist vertreten, fand ich auch schön, mit dem Ernten ist es ja noch nicht getan.

Die grobe Gliederung beinhaltet neben einem fast zu ausführlichem Vorwort
- Küchengarten Basics
- Vielfalt im Gemüsebeet
- Blumen für Tisch und Tafel
- Kräuter und Heilplanzen
- Haltbar machen
- Naturnah gärtnern

Dazu viele schöne Bauerngarten-Fotografien, auch für das Auge ein schönes Buch.

Veröffentlicht am 17.12.2024

Wurzelsuche

Juli, August, September
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Lou ist mit einem Künstler verheiratet, der als Pianist entweder auf Konzertreisen ist oder üben muss. Deshalb wuppt sie das Alltagsleben mit ihrer gemeinsamen Tochter weitestgehend allein.
Natürlich im ...

Lou ist mit einem Künstler verheiratet, der als Pianist entweder auf Konzertreisen ist oder üben muss. Deshalb wuppt sie das Alltagsleben mit ihrer gemeinsamen Tochter weitestgehend allein.
Natürlich im hipster-Berlin, wo sonst.
Sie sind eine jüdische Familie, aber nicht religiös. Als Mutter hadert Lou damit - muss sie ihrer Tochter nicht auch den Glauben näherbringen?

Das Buch ist in drei Bereiche gegliedert:
Im Juli ist Lou noch in Berlin, den August verbringt sie mit Mutter und Tochter und dem Familienclan aus Israel auf Gran Canaria, um den runden Geburtstag ihrer betagten Tante zu feiern.
Im August reist Lou dann nach Israel.

Ein Buch über die Suche nach Identität und Wurzeln und dem immer-wieder-austarieren, wo man steht.
Die sowjetische Herkunft der Familie, das entbehrungsreiche Leben von Lous Mutter in Deutschland, der Holocaust und die eigene Geschichtsschreibung der nunmehr einzigen Überlebenden machen das Buch trotz der Leichtigkeit im Schreibstil zu keiner leichten Lektüre.
Aber gerade auch wegen der ironischen, manchmal schon fast zynischen Betrachtung der Autorin sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 16.12.2024

Zwei Dickköpfe in einer Rotzpfütze

Widder Willi will aber!
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Das Kinderbuch über den kleinen, trotzigen Widder Willi und den ebenso dickköpfigen kleinen Steinbock ist einfach herzerfrischend.

Ob man damit wirklich mit "Leichtigkeit durch die Trotzphase" kommt, ...

Das Kinderbuch über den kleinen, trotzigen Widder Willi und den ebenso dickköpfigen kleinen Steinbock ist einfach herzerfrischend.

Ob man damit wirklich mit "Leichtigkeit durch die Trotzphase" kommt, das sei mal dahingestellt, es hat aber genau die Prise Witz, die seufzenden Eltern in der Phase dann doch noch ein Grinsen ins Gesicht zaubert.
Auch Kinder können sich hier verstanden fühlen, weil die oft schon auch unsäglichen Kommentare der "Großen" hier mal gebündelt erscheinen und die Gefühle, die nun mal in so einer Trotzphase da sind, schön dargestellt werden.

Das Buch fördert gegenseitiges Verständnis (im Idealfall) - und macht einfach großen Spaß.
Die Geschichte an sich ist so lustig erzählt und die Zeichnungen tun ihr übriges: so viele schöne Details und Willi und Hörnchen sind trotz aller Trotzigkeit einfach nur niedlich.