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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2023

Im Stile Bridgertons - aber aus wohltuend anderer Perspektive

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Eine Herzschmerz-Lovestory wie sie schöner nicht sein könnte.
Es geht um die wohlhabende Familie Davenport, die in Chicago lebt. Sie ist mit exklusiven Kutschen reich geworden, jetzt beginnt aber langsam ...

Eine Herzschmerz-Lovestory wie sie schöner nicht sein könnte.
Es geht um die wohlhabende Familie Davenport, die in Chicago lebt. Sie ist mit exklusiven Kutschen reich geworden, jetzt beginnt aber langsam das Automobil-Zeitalter.
Die Davenports haben zwei Töchter und diese gilt es nun standesgemäß zu vermählen.
Dann spielen noch Ruby, eine Freundin und das Dienstmädchen Amy-Rose eine große Rolle.
Soweit, so bekannt von Bridgerton und Co.

Hier gibt es aber eine etwas andere Sicht, denn alle jungen Frauen sind POC.
Es ist trotzdem zuallererst eine Lovestory um die Jahrhundertwende, es spielt genauso in der Oberschicht wie all diese Romane.
Aber die Ungerechtigkeiten der Zeit sind eben auch Bestandteil der Handlung und nicht nur bezüglich der Rolle der Frau, sondern auch und vor allem die Diskriminierungen aufgrund der Hautfarbe und die damaligen politischen Entwicklungen.

Es ist ein feiner Unterhaltungsroman, kein primär gesellschaftskritisches Buch, man sollte diesbezüglich nicht allzu viel erwarten. Und doch ist es so anders, wenn mal nicht die weiße Oberschicht die Hauptrolle spielt. Gerne mehr davon!

Es wird immer wechselnd über das Leben der vier jungen Frauen berichtet, in relativ kurzen Kapiteln, das macht das Lesen sehr lebendig. Ich fand die häufigen Wechsel auch gar nicht störend.
Die Liebesgeschichten sind vorhersehbar, aber auch das hat mein Lesevergnügen nicht geschmälert.
Und das Ende war dann doch noch mal überraschend und hat mir auch sehr gut gefallen, es hat das Buch noch einmal perfekt abgerundet.

Mein Fazit: ein richtig schöner Herzschmerz-Roman!

Veröffentlicht am 05.08.2023

Auch wenn er nicht stirbt, Zeit für den Abschied, Kommissar

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Was ist nur mit den typischen alpenländisch-charakteristischen Covern um die Kommissar Jennerwein-Reihe passiert? Wenn Titel und Autor nicht fett darauf stünden - ich hätte das Buch gar nicht richtig zuordnen ...

Was ist nur mit den typischen alpenländisch-charakteristischen Covern um die Kommissar Jennerwein-Reihe passiert? Wenn Titel und Autor nicht fett darauf stünden - ich hätte das Buch gar nicht richtig zuordnen können...

Aber das Cover deutet es schon an, der klassisch-humorvolle Jennerwein ist Geschichte.
Der Kommissar urlaubt in einem Wellness-Sport-Hotel. Frisch verheiratet und doch allein. Um die frisch Angetraute wird allerdings ein Geheimnis gemacht, das mich relativ bald genervt hat.

Ansonsten gibt es zwei Handlungsstränge.
Auf Jennerwein wurde ein Aufragskiller angesetzt und dieser Storystrang war nur absurd. Aber leider nicht auf humorvolle Weise.
Ansonsten macht Jennerwein Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz und hier machte sich dann bei mir endgültig gähnende Langeweile breit.
Ständige Wiederholungen und (für mich) fehlte der Esprit der alten Bände.

Ich hatte mich so auf das Buch gefreut - und bin jetzt enttäuscht.
Das war für mich leider keine Unterhaltung, ich habe mich meistens durch das Buch geschleppt.
Ein paar gute Sprüche gab es noch - aber ansonsten ist wohl die Zeit meines persönlichen Abschieds von Jennerwein hier mit Band 15 gekommen.
Alles hat seine Zeit...

Veröffentlicht am 30.07.2023

Kann leider keine Wunder vollbringen

Mama, ich will Brokkoli!
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Der Buchtitel hat mich sofort angesprochen, ich hätte ja so gerne ein Kind, das Brokkoli & Co liebt.
Auch der Untertitel "Mehr Gemüse und Spaß: Gesunde Familienküche leicht gemacht" ist genau mein Thema.
Bei ...

Der Buchtitel hat mich sofort angesprochen, ich hätte ja so gerne ein Kind, das Brokkoli & Co liebt.
Auch der Untertitel "Mehr Gemüse und Spaß: Gesunde Familienküche leicht gemacht" ist genau mein Thema.
Bei uns ist die Kinder-Gleichung nämlich Grün = Igitt.
Deshalb habe ich mir (wider besseren Wissens, ist ja schließlich nicht mein erstes Buch zum Thema) Tipps und Tricks und neue Rezeptideen erhofft, die die Gleichung evtl. verändern.
Die Überschrift nimmt das Ergebnis ja schon vorweg.

Aber nun zum Buch.
Es startet mit einem relativ großen Theorieblock. Zuerst "Mein 1x1 der gesunden Kinderernährung" und "Gesünder essen leicht gemacht".
Hier gibt es viele hilfreiche Informationen. Gerade, wenn man sich noch nicht soviel mit Kinderernährung auseinandergesetzt hat, ist das super hilfreich. Aber auch so - es findet sich immer etwas, was man noch nicht wusste. 93 Seiten sind das insgesamt mit ganz viel Wissenswertem. Da sich unsere Tochter seit kurzem vegetarisch ernährt, hat mich alles dazu besonders interessiert. Insbesondere die Tabellen, was in welchen Lebensmitteln enthalten ist - und auch, welche Lebensmittel man kombinieren muss, damit es mit der Aufnahme klappt.

Dann folgt der Rezepte-Teil, der farblich abgesetzt ist, so dass man an den blauen Seiten sofort erkennt, wo die Rezepte beginnen. Gute Idee!
Die Rezepte sind schon sehr...grün. Es ist definitiv kein Buch, das Gemüse untermogeln will. Also überwiegend mit Kleinschnipseln und Verstecken arbeitet. Ganz im Gegenteil. Viele Rezeptideen sind einfach richtig gemüsig-grün, manchmal regelrecht provokativ. Die"Grüne-Monster-Pancakes" aus Spinat oder "Grüne-Spinat-Dino-Waffeln" - da war sogar ich versucht, die Grün=Igitt-Gleichung auszusprechen.
Es gab aber Rezeptideen, die uns angesprochen haben und die waren dann auch wirklich gut. Wir haben sie dann auch noch variiert (z. B. die veganen Meatballs als Burgerpatties).
Allerdings insgesamt zu wenig Rezepte, die uns angesprochen haben, die überwiegende Anzahl hat mich nicht zum Ausprobieren animiert.
Auch die Umsetzung der Rezepte fand ich teilweise schwierig, die Anleitung in einem Fall sogar widersprüchlich.
Andererseits haben mir die Ideen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und das Weglassen von Haushaltszucker wiederum sehr gut gefallen.


Mein Fazit: Ein interessanter Theorieblock, hier hat man kompakt ganz viel Ernährungswissen zusammen.
Der Rezeptteil konnte mich nur bei wenigen Rezepten abholen, da hatte ich mir mehr erhofft.
Von "Mama, ich will Brokkoli" sind wir leider weiterhin meilenweit entfernt.

Veröffentlicht am 29.07.2023

Mein bislang schwächster Slaughter-Thriller

Die letzte Nacht
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Ich bin über die Stand-Alones Karin Slaughters großer Fan ihrer Thriller geworden. Hochspannend, aktuelle Bezüge zum Weltgeschehen und ein ab und und durchblitzender großartiger Humor sind für mich die ...

Ich bin über die Stand-Alones Karin Slaughters großer Fan ihrer Thriller geworden. Hochspannend, aktuelle Bezüge zum Weltgeschehen und ein ab und und durchblitzender großartiger Humor sind für mich die Leseargumente gewesen.

Vielleicht liegt es daran, dass ich die Reihe nicht chronologisch verfolgt habe, ich weiß es nicht, auf mich sprang der Funke diesmal leider nicht über.

Es ist ein solider, guter Thriller, das auf jeden Fall.
Aber meine hohen Erwartungen angesichts der letzten Bücher wurden nicht bedient.
Mir fehlte Spannung, ich konnte das Buch jederzeit für eine Unterbrechung weglegen, was ich sonst gar nicht kenne. Irgendwann war ziemlich klar, wie der Hase läuft, aber es war noch so viel Buch übrig.

Allerdings lernt man Sara Linton noch mal besser kennen und ahnt, wie ein traumatisches Erlebnis auch Jahrzehnte später Einfluss auf das Leben nimmt. Das so sorgsam zu behandeln hat mir gut gefallen.

Insgesamt gute Unterhaltung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Veröffentlicht am 27.07.2023

Dranbleiben. Schwacher Start, aber dann!

Die unglaubliche Grace Adams
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Bei Grace läuft alles schief. Mann und Tochter sind ausgezogen, Lotte, das Teenie-Kind, will sie nicht einmal zur Party zum 16. Geburtstag dabei haben.
Aber Grace ist wild entschlossen, das Blatt zu wenden ...

Bei Grace läuft alles schief. Mann und Tochter sind ausgezogen, Lotte, das Teenie-Kind, will sie nicht einmal zur Party zum 16. Geburtstag dabei haben.
Aber Grace ist wild entschlossen, das Blatt zu wenden und Lotte mit der besten Geburtstagstorte ever ihre Liebe zu beweisen.

Ja - klingt jetzt nicht so wirklich überzeugend, aber die Beschreibung zum Buch "Tragisch und komisch, warmherzig und witzig, alltäglich und wunderbar wahnsinnig" hat mich dann doch neugierig gemacht.

Anfangs erschien mir das Buch furchtbar platt. Schenkelklopfer-Humor vom Feinsten, schon hundert mal gelesenen, sogenannte humorvolle Frauenliteratur. Relativ schnell habe ich das Buch in meine gedankliche Schublade sortiert.
Aber was für ein Glück, dass ich nicht gleich abgebrochen habe.
Das Buch braucht etwas und im Rückblick passte alles.

Es ist mitnichten ein seichter 0815 Frauenroman mit witzigen Slapstick-Elementen.
Tragisch und emotional und ergreifend und so ganz anders als ursprünglich gedacht.
Eine Geschichte über eine starke Frau und ihren Umgang mit den Widrigkeiten und Tragödien des Lebens.
Definitiv ein Fünf-Sterne-Buch.