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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2021

Lesen ist Magie

Aribella und die Feuermaske
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"Lesen ist Magie! Es kann uns in andere Ebenen versetzen und ermöglicht uns, unsere eigene besser zu verstehen."

Was für ein schöner Satz im Buch!

Die Kinder-Fantasy-Geschichte, die in Venedig und Burano ...

"Lesen ist Magie! Es kann uns in andere Ebenen versetzen und ermöglicht uns, unsere eigene besser zu verstehen."

Was für ein schöner Satz im Buch!

Die Kinder-Fantasy-Geschichte, die in Venedig und Burano spielt, begann für mich sehr zäh. Fast hätte ich abgebrochen - im Rückblick bin ich aber froh, dass ich mich durch die ersten zähen Kapitel gekämpft habe. Durchhaltevermögen wurde belohnt.

Geheimnisvoll, düster und spannend - das wären die Wörter, die mir sofort zu dem Buch einfallen. Einzelne Komponenten im Buch waren zwar vorhersehbar, trotzdem war es unglaublich spannend, denn wie alles letztendlich zusammenhing, das hat sich in vollem Umfang erst am Ende aufgelöst.

Empfohlen wird das Buch ab zehn Jahren. Das finde ich zu früh, ich würde es erst ab zwölf Jahren weiterempfehlen. Es ist schon nicht gerade ohne, was die Helden da durchmachen müssen und keine Regenbogen-Einhorn-Stimmung im Buch. Die Grundstimmung wird m. E. auch gut über das Cover transportiert.

Zwei Punkte sind mir besonders aufgefallen, weil sie einen Bezug zur heutigen Pandemie haben.
Venedig als Stadt der Masken und was stand da am Speisesaal "bitten höflichst, im Speisesaal auf das Tragen von Masken zu verzichten"
Verkehrte Welt gerade!
Der andere Punkt war eine Aussage zur Pest, da ging es darum, dass es vielleicht doch keine Krankheit war, sondern dass die Seelen der Lebenden von Geistern verschlungen wurden. Auch das passt gut zu heutigen Verschwörungstheorien, oder?

Mein Fazit: nach einem schleppenden Einstieg bekommt man eine spannende Fantasygeschichte geboten, die für unerschrockene Lesekinder ein großes Abenteuer ist. Noch schöner, wenn man schon mal selbst in Venedig war, dann kann man sich alles so richtig gut vorstellen.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Viel Natur: düsterer Thriller mit passendem Titel

Waldeskälte
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Eigerstal ist ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. Hier ist Valeria aufgewachsen, nunmehr erwachsen arbeitet sie bei Interpol und hat ihr Heimatdorf völlig verdrängt, sie ist nie mehr zurückkehrt.
Bis ...

Eigerstal ist ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. Hier ist Valeria aufgewachsen, nunmehr erwachsen arbeitet sie bei Interpol und hat ihr Heimatdorf völlig verdrängt, sie ist nie mehr zurückkehrt.
Bis dann ein junges Mädchen verschwindet und Valerias Jugendfreund sie um Hilfe bittet.
Denn die Parallelen zu früher sind mehr als deutlich: schon vor 21 Jahren verschwanden damals gleich drei Mädchen und nur eines hat überlebt. Valeria.

Dieser Thriller ist anders als meine sonstige Thriller-Lektüre.
Das kleine Bergdorf mit seiner schroffen Natur nimmt viel Raum ein. Anfangs ungewohnt, dass die Beschreibung eines Waldes so viele Seiten einnimmt, aber so spürt man beim Lesen die Beklemmung, die die Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit auslöst. Das fand ich beeindruckend, dass das mit Worten so gut klappt. Auch das Knacken von Ästen in der Dunkelheit war dann ganz schön gruselig - es muss gar nicht immer so brutal zugehen.

Fast ein wenig erstaunt hat mich, dass ich den Stil auch gar nicht langweilig fand. Ich bin eher eine ungeduldige Leserin, die schnell zum Punkt geführt werden will, aber hier war die ausschweifende Naturschilderung wichtig und richtig.

Gut gefallen hat mir auch, dass ich mit nie sicher sein konnte, welcher der Charaktere nun auf der richtigen Seite steht - und die Auflösung.

Zu Valeria habe ich allerdings keinen richtigen Draht bekommen, sie ist mir nicht ans Herz gewachsen - vielleicht weil es hier nur um ihre Vergangenheit ging. Das hat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Kurz, aber fein

Eifersucht
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Vorneweg: das ist kein klassischer Nesbro, wie ich ihn lieben gelernt habe, es ist keine durchgängige Story mit hohem Spannungsbogen, sondern "sieben erstklassige Stories, ein Motiv" (so die Buchwerbung).

Bei ...

Vorneweg: das ist kein klassischer Nesbro, wie ich ihn lieben gelernt habe, es ist keine durchgängige Story mit hohem Spannungsbogen, sondern "sieben erstklassige Stories, ein Motiv" (so die Buchwerbung).

Bei nur 268 Seiten ist klar, dass hier die Devise lautet: fasse dich kurz.
Die Kurzgeschichten sind jeweils unterschiedlich in ihrer Länge, es gibt eine, die mehr Raum bekommt und gleich 122 Seiten beansprucht, aber auch die anderen haben mich überwiegend trotz der Kürze überzeugt.

Das ist schon ein kleine Kunst, finde ich, mit so wenigen Seiten eine spannende und interessante Handlung zu schaffen, die einen in den Bann zieht.
Das ist Nesbro für meinen Geschmack sehr gut gelungen, ich hatte auch nie das Gefühl, dass hier etwas fehlt.

Schön hieran ist, dass man das Buch auch in Häppchen genießen kann. Eine Tasse Tee und eine Geschichte als Feierabend-Einklang - man muss nicht die ganze Nacht durchsuchten, das hat schon auch etwas.

Zur forschen Behauptung "erstklassige Stories": das Prädikat würde ich nur der ersten Story verleihen, die fand ich umwerfend gut.
Die anderen schwanken etwas, wobei mir alle gut bis sehr gut gefallen haben.
Ja, teilweise war es etwas vorhersehbar - aber nichtsdestotrotz hat mir Nesbo ein großes Lesevergnügen beschert, alles etwas makaber und sehr fein.

4,5 Sterne, die ich nach etwas Überlegen auf fünf aufgerundet und nicht abgerundet habe.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Witzig und gar nicht gruselig

Freddy und Flo: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Freddy und Flo müssen umziehen - ihre Eltern haben neue Partner und sie leben beim Vater und ...Ulrike. Das ist die Neue und nein, das hätte es wirklich nicht gebraucht.

Schnell merken sie, dass ihre ...

Freddy und Flo müssen umziehen - ihre Eltern haben neue Partner und sie leben beim Vater und ...Ulrike. Das ist die Neue und nein, das hätte es wirklich nicht gebraucht.

Schnell merken sie, dass ihre sonstigen Hausbewohner irgendwie anders sind.
Glücklicherweise gruseln sich Freddy und Flo vor gar nix! Flo ist mitten in der Pubertät und eh völlig abgeklärt und Freddy ist zwar erst neun, aber nimmt es schon mit ausgewachsenen Vampiren auf.

Das Aufeinandertreffen der Kinder mit den vermeintlich gruseligen Hausbewohnern ist total witzig. Wenn das Hexenmädchen beispielsweise fragt, ob Flo vielleicht eine Untode ist, weil sie so blass ist oder alle sich absurde Geschichten einfallen lassen, weshalb sie doch natürlich Menschen sind, um ihr Anders-Sein zu verschleiern. Jaja...

Anfangs kommen sie auch nicht wirklich miteinander klar, doch dann schweißt sie der Kampf gegen einen echten Bösewicht zusammen.
Urkomisch!
Meine Lieblingsfigur ist ja die völlig entrückte Blumenelfe, die immer so verpeilt ist.
Und zu gerne hätte ich die Heinzelmännchen - äh - sorry, Heinzelleute natürlich (auch sie legen Wert auf gendergerechte Sprache), die immer ungefragt aufräumen, auch bei uns in der Hausgemeinschaft.

Ein großer Spaß für Jung und Alt ab acht Jahren. Zwar mit Werwölfen, Gespenstern & Co, aber trotzdem garantiert angstfrei. Aber garantiert nicht lachtränenfrei! Ein besonderer Humor, den ich sehr mag und der auch bei der Tochter auf großes Gefallen stieß.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Gute Unterhaltung mit spannendem Hintergrund

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Etwas Geschichtsstunde über den berühmten Ullstein-Verlag anhand von Frauenschicksalen in den berühmt-berüchtigten 20er Jahren in Berlin, das klang spannend.

Und das war es auch.
Im Wesentlichen geht ...

Etwas Geschichtsstunde über den berühmten Ullstein-Verlag anhand von Frauenschicksalen in den berühmt-berüchtigten 20er Jahren in Berlin, das klang spannend.

Und das war es auch.
Im Wesentlichen geht es um drei Frauen:
Rosalie, eine geschiedene, unabhängige Journalistin, die von dem Generaldirektor des Verlags, Franz Ullstein, umworben wird.
Vicki Baum, ihre beste Freundin und Verlagsredakteurin im Hause Ullstein.
Lilli, das Tippfräulein (allein der Name...), die für Vicki Baum arbeitet und als einzige nicht in der Welt der Reichen und Schönen zu Hause ist.

Die Drei wachsen während der Geschichte immer mehr zusammen.

Und dann gibt es da noch die Ullstein-Brüder und weitere Männer. Machtgetrieben und eben in einer traditionellen Männerweilt verortet, entwickelt sich eine Intrige der üblen Art.

Ich fand es spannend, in die damalige Verlagswelt hineinzuschnuppern. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, die Atmosphäre herüberzubringen. Das geschäftige Treiben, die kleinen und großen Machtspielchen, das war alles sehr bildlich (ich könnte mir das Buch auch sehr gut als Grundlage für eine Verfilmung vorstellen).
Überhaupt war das Buch sehr unterhaltsam, es hat sich locker-flockig weg lesen lassen. Die Entwicklung Lilis war mir ein wenig zu dick aufgetragen und zu unrealistisch, aber dafür ist es nun mal ein Unterhaltungsroman, insofern muss das wohl so sein.

Ich fand es nur ein wenig schade, dass am Buchende nur sehr knapp darauf eingegangen wurde, was fiktiv war und was einer realen Grundlage entsprach. Lili ist ein Geschöpf der Phantasie - einen Liebhaber gab es real als Person (mit einer sehr üblen Weiterentwicklung in der Realität). Aber war er auch real der Liebhaber?

Ich habe im Anschluss noch etwas mehr über den Verlag und die Brüder recherchiert, denn darauf macht das Buch auf jeden Fall neugierig. Die Realität ist nicht minder spannend...

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