Unterhaltsam, aber nicht sonderlich spannend
Pirlo - Gegen alle RegelnFür Anton Pirlo läuft es nicht gut. Erst verliert er seinen Job als angesehener Anwalt in einer der Kanzleien Düsseldorfs, dann meldet sich seine über die Jahre gekonnt aus seinem Leben ausgeblendete Familie ...
Für Anton Pirlo läuft es nicht gut. Erst verliert er seinen Job als angesehener Anwalt in einer der Kanzleien Düsseldorfs, dann meldet sich seine über die Jahre gekonnt aus seinem Leben ausgeblendete Familie und um seinen einzigen Fall steht es auch nicht gut...
Pirlo ist der typische Macho - und die junge Anwältin, die den Großteil der Arbeit in der Wohnzimmerkanzlei wuppt, sehr sympathisch und tüchtig.
Die Story an sich ist unterhaltsam, aber nicht sonderlich spannend.
Etwas schwer habe ich mich mit den ständigen Zeitsprüngen getan und mit der doch arg klischeehaften Darstellung von Staranwalt und junger angestellter Anwältin. Aber vielleicht läuft es ja wirklich so in der Szene.
Genauso ging es mir mit dem Umgang der drei Khatib-Brüder und dem Clan-Slang. Einerseits sehr spaßig zu lesen, andererseits war es irgendwann dann auch mal gut.
Gut gefallen hat mir das - gut und sparsam dosierte - Einstreuen von echten Urteilen in die Handlung, hier kommt des Autors Brotjob durch und das macht es authentisch.
Gemocht habe ich auch die Wohnzimmer-Kanzlei-Atmosphäre und den Aufbau (von den Sprüngen mal abgesehen), der sich auf die Gerichtsverhandlung fokussiert.
Das Ende hingegen hat mich unzufrieden zurückgelassen. Holterpolter und das war es dann? Eine Szene war dazu noch merkwürdig und wurde nicht aufgelöst, das fand ich seltsam.
Fazit: Die Charaktere hatten trotz o.g. Kritik schon etwas, ich bin jetzt zwar nicht hellauf begeistert, aber doch durchaus interessiert, wie es in weiteren Bänden weitergeht mit der neuen Kanzlei und den beiden Anwälten.