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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2021

Spannender was wäre wenn Agententhriller

Die Republik
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Das Grundthema des Buches fand ich schon mal sehr spannend: wie wäre das eigentlich, wenn ab 1949 die DDR bis auf das kleine Stück West-Berlin das gesamte deutsche Staatsgebiet umfasst hätte?
Und sich ...

Das Grundthema des Buches fand ich schon mal sehr spannend: wie wäre das eigentlich, wenn ab 1949 die DDR bis auf das kleine Stück West-Berlin das gesamte deutsche Staatsgebiet umfasst hätte?
Und sich auch noch zu einem Hochtechnologieland entwickelt hätte und mit u. a. Wasserstoffautos und Hochleistungsmobiltelefonen glänzt?
Ein sehr spannendes Szenario, das hier entworfen wurde.
Eingebunden in einen Agententhriller im Stil von James Bond, der nicht sparsam mit Gewaltszenen und insbesondere Schusswechseln umgeht.
Ja, die Hauptpersonen waren sehr überzeichnet, aber dafür eben unterhaltsam.

Was mich beim Lesen etwas angestrengt hat, waren die ständig wechselnden Handlungsebenen und die vielen Bezeichnungen, etwas für russische Waffen (im Anhang gibt es ein Glossar, das hilfreich ist, aber durch ständiges Nachschlagen den Lesefluss hemmt).

Die ständigen Verfolgungsjagden quer durch Deutschland und darüber hinaus waren jetzt zwar nicht mein Fall (ich stehe aber auch nicht auf James Bond Filme), dafür fand ich aber die Grundidee einfach sehr gut, mich hat beim Lesen auch immer wieder neu irritiert, dass BRD-Städte unter der Überschrift der DDR liefen. Wirklich gut gemacht.
Und die Abschlussszene war dann auch noch sehr rund - Kompliment!

Veröffentlicht am 06.01.2021

Hier hat Langeweile wirklich keine Chance

Laaangeweile
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Vorab: ich habe im langen Lockdown einige Beschäftigungsbücher als Anregung gelesen, so wirklich überzeugt hat mich keines. Meist waren ein, zwei Ideen enthalten, das war es dann auch schon.
Und dann kam ...

Vorab: ich habe im langen Lockdown einige Beschäftigungsbücher als Anregung gelesen, so wirklich überzeugt hat mich keines. Meist waren ein, zwei Ideen enthalten, das war es dann auch schon.
Und dann kam "Laaangweile?" und hier ist es, das Buch, das uns tatsächlich unzählige Anregungen gab und immer noch gibt.

Es gliedert sich in vier Bereiche
1. Extreme Experimente
2. Bombastische Bastelideen
3. Spektakuläre Spiele
4. Fantastisches Fun-Food.


Das Kind hat bereits beim ersten Durchblättern unzählige Dinge gefunden, die es nachmachen will. Dazu sollte man aber wissen, dass viele Ideen ein paar Zutaten brauchen, die man nicht unbedingt in der Bastelkiste im Haus hat. Bei geschlossenen Bastelgeschäften kann man die auch nicht geschwind schnell einkaufen, es ist also etwas Geduld gefragt, bis man die Online-Bestellung mit dem Bastelbedarf dann auch da hat. Es sind nie kostspielige Dinge, aber man kann eben nicht bei allen Ideen sofort loslegen.

Was haben wir bislang getestet:
Wir haben einen Kicker aus einem Schuhkarton gebastelt (hier haben auch wir Erwachsenen fleißig einen Beitrag geleistet, schließlich brauchten wir 6 Korken, was muss, das muss...), lange Schaschlikspieße und Holzwäscheklammern haben wir im großen Supermarkt problemlos bekommen, hier konnten wir gleich loslegen. Kleiner Tipp: ein Tischtennisball als Ball funktionierte bei uns nicht, war zu groß, wir haben einen kleinen Flummi genommen.

Wir haben Glühwürmchen-Gläser gestaltet; ergänzend zum Buch haben wir die Deckel noch mit Masking Tape verziert (das finde ich auch so schön, wenn man erst mal eine Anregung bekommen hat, fallen einem bei dem Buch immer auch gleich noch Varianten ein).
Die Wirkung war sensationell: das funktioniert tatsächlich richtig gut, die "Glühwürmchen" leuchten nach dem Aufladen bei Tageslicht im Stockdunkeln sehr gut.

Dann haben wir noch das Grimassen-Buch gestaltet, allerdings abweichend statt mit Grimassen mit Tieren. Hier wurde die Geduld des Kindes auf eine kleine Probe gestellt, weil ich die Buchbinderinge tatsächlich erst bestellen musste.

Wir haben noch viele weitere Bastel- und Forschungsprojekte auf der To-Do-Liste. Außerdem sind einige Spielideen dabei, die wir unbedingt beim nächsten Kindergeburtstag umsetzen wollen.


Man liest schon, dass uns das Buch richtig begeistert, oder?
Unser Fazit:
Es sieht von außen eher schlicht aus, ist kein stabiles hochwertiges Hardcoverbuch, im Inneren aber voller Bastel- und Forscherideenschätze. Dazu braucht man zwar Bastelzubehör, das aber preislich kein Vermögen kostet und oft in der Haushaltswarenabteilung zu finden ist. Und, ganz wichtig: die Anleitung ist sehr verständlich, die vorgestellten Projekte klappen (nichts ist frustrierender, als wenn man mit Begeisterung bastelt und dann wird es nichts) und Kinder wollen von sich aus ganz viele Dinge nachmachen. Die Eltern hier übrigens auch.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Hat alles, was ein gutes Kinderbuch braucht

Malvina Moorwood (Bd. 1)
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Malvina wohnt in einem echten Schloss in England. Das ist traumhaft, bis ihre Familie beschließt, den zugegebenermaßen ziemlich baufälligen und renovierungsbedürftigen Kasten zu verkaufen. Hallo?! Das ...

Malvina wohnt in einem echten Schloss in England. Das ist traumhaft, bis ihre Familie beschließt, den zugegebenermaßen ziemlich baufälligen und renovierungsbedürftigen Kasten zu verkaufen. Hallo?! Das geht doch nicht! Malvina will das natürlich verhindern und stolpert in ein großes und nicht ganz ungefährliches Abenteuer...

Das Buch ist super!
Angefangen beim schaurig-schönen Cover setzen sich die schönen Illustrationen im Innenteil fort.

Die Geschichte hat genau die richtige Balance aus Witz, Spannung und Gruselstimmung. Sie spielt in England und allein die Namen der Pubs (oder Spelunken...), die z. B. "Blutiger Schinken" heißen, waren urkomisch. Dann hat Malvina eine ziemlich abgefahrene große Familie, die auch alles gehörig durcheinanderwirbelt.

Dann noch ihr bester Freund, ohne den Malvina echt aufgeschmissen gewesen wäre.
Das alles aus Ich-Perspektive erzählt, das mögen wir ohnehin am liebsten, so waren wir Malvina immer ganz nah.

Manchmal war es schon sehr schaurig, aber so viel darf ich verraten: es gibt ein Happy End und es war nie so gruselig, dass man Angst vor dem Einschlafen bekommen hat.

Für uns war es rundum perfekt - wir freuen uns schon riesig auf Band 2, auf den wir jetzt allerdings fast ein ganzes Jahr warten müssen. Und dann hoffen wir doch sehr, dass wir auch einen Tomatenwitz zu lesen bekommen (davon war nämlich ständig die Rede, leider sind wir nicht in den Genuss gekommen...)

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Komplex und anders

Aus dem Schatten des Vergessens
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Ich lese gerne und viel Krimis und Thriller, Kanada als Handlungsort war für mich jedoch Premiere.
Ich hatte durchaus Einstiegsschwierigkeiten, dies ist nicht der erste Band und es hat etwas gedauert, ...

Ich lese gerne und viel Krimis und Thriller, Kanada als Handlungsort war für mich jedoch Premiere.
Ich hatte durchaus Einstiegsschwierigkeiten, dies ist nicht der erste Band und es hat etwas gedauert, bis ich mich eingelesen hatte.
Das hauptsächlich französischsprachige Montreal in der Provinz Quebeck mit den französischen Straßennahmen usw. macht es für Menschen, die nicht der französischen Sprache mächtig sind etwas anstrengend zu lesen.

So wie ich es verstanden habe, ist das Buch Band 3 der Reihe um das Ermittlerteam, aber erst Band 1, der ins Deutsche übersetzt wurde. Deshalb steigt man hier quasi quer ein und kennt die Vorgeschichte der Ermittler nicht. Hier würde ein Lesen in der richtigen Reihenfolge vermutlich den Einstieg erleichtern, auch wenn man für das Buch natürlich keine direkten Vorkenntnisse braucht.

Die Handlung nimmt mit einigen Rückblenden auch Bezug zum politischen Geschehen der Vergangenheit - und mit Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Provinzen Kanadas kannte ich mich bislang gar nicht aus, da musste ich erst mal etwas Recherche betreiben.

Klingt alles ziemlich ungemütlich und so gar nicht nach Lesevergnügen? Anfangs fand ich es auch ziemlich anstrengend, aber im Laufe der Handlung hat mich diese immer mehr fasziniert. Dann fand ich es gerade spannend, mal über meinen gewohnten Thriller-Tellerrand zu blicken.
Und nicht nur das - auch ansonsten war der Spannungsbogen für mich sehr passend, anfangs so lala, hat er sich Seite um Seite mehr aufgebaut, ab etwa der Hälfte des Buches wollte ich es dann nicht mehr aus der Hand legen.

Was ich etwas überzeichnet fand, war das Ermittlerteam: trockener Alkoholiker und lesbische und sehr direkte, auf dem ersten Blick wenig feinfühlige Kollegin, naja, kann man machen, muss man aber nicht unbedingt.

Davon abgesehen aber feine Unterhaltung, sehr spannend und durchaus anspruchsvoll.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Spannende und unterhaltsame Frauenpower

Miss Bensons Reise
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Das Buch ist mir wegen dem unglaublich schönen und farbenfrohen Cover aufgefallen, der Klappentext hat mich dann allerdings weniger begeistert. Eine Expedition, um am anderen Ende der Welt einen Käfer ...

Das Buch ist mir wegen dem unglaublich schönen und farbenfrohen Cover aufgefallen, der Klappentext hat mich dann allerdings weniger begeistert. Eine Expedition, um am anderen Ende der Welt einen Käfer (!!!) zu finden? Hm. Bio und Naturkunde war nie so meines. Abenteuer, Freundschaft und Freiheit aber natürlich schon, also habe ich das Buch doch gelesen und was soll ich sagen? Es hat es definitiv in meine Buch-Top Ten des Jahres geschafft! Käfer-Forschungsreisen sind super!

Aber von Anfang an: Miss Benson hat ihren Kindheitstraum ganz hinten in eine Ecke verbannt und lebt im England der 50er Jahre ein langweiliges Leben als Hauswirtschaftslehrerin. Vorher erfahren wir aber, wie es dazu kam und warum sich ihr Leben nun so urplötzlich verändert hat.

Das Trauma des Kriegs in seinen verschiedenen Facetten, vor allem aber eine anrührende und spannende Geschichte über eine besondere Frauenfreundschaft - und die gefährliche und aufregende Reise auf und über eine mir bis dahin völlig unbekannte Inselgruppe im Südpazifik, nämlich Neukaledonien (die heute immer noch zu Frankreich gehört).

Ich konnte mich in beide weiblichen Haupt-Figuren sehr gut hineinversetzen, obwohl sie doch so grundverschieden waren und habe das Buch mit einem großen Bedauern nach dem Lesen zugeschlagen.
Männer kommen übrigens im Buch nicht gut weg - die wahren Heldinnen sind die Frauen.

Und die Botschaft des Buches muss man sich viel öfter vor Augen halten: "Es passiert so leicht, dass man sein Leben mit Dingen verbringt, für die man kein bisschen brennt. Aber jetzt waren sie endlich unterwegs!"

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