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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2020

Faszizinierende Reise 200 Jahre zurück

Madame Clicquot und das Glück der Champagne
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Mein erstes Aha-Erlebnis hatte ich gleich zu Beginn, mir war nicht klar, dass "Veuve" im Namen der berühmten Champagnermarke Witwe heißt...

Aber genauso war es, Barbe wird früh Witwe und möchte die Champagnerfirma ...

Mein erstes Aha-Erlebnis hatte ich gleich zu Beginn, mir war nicht klar, dass "Veuve" im Namen der berühmten Champagnermarke Witwe heißt...

Aber genauso war es, Barbe wird früh Witwe und möchte die Champagnerfirma ihres verstorbenen Mannes übernehmen. Vor 200 Jahren war eine selbständige Frau absolut ungewöhnlich - und tatsächlich wäre diese Form der Unabhängigkeit in einer Ehe undenkbar gewesen.

In einer spannenden Zeitreise können wir Barbe auf ihrem faszinierenden, aber auch holprigen und steinigen Weg begleiten.


Das Buch hat mir sehr gut gefallen, eigentlich bin ich gar kein Fan von historischen Romanen, nur bei Lebensgeschichten von Powerfrauen bin ich dann doch interessiert.
Und hier kam ich voll auf meine Kosten. Barbe ist eine starke Persönlichkeit, die nicht aufgibt - wobei sie natürlich finanziell und gesellschaftlich eine gute Ausgangsbasis hatte.

Mir hat besonders die sehr gut ausbalancierte Mischung des Romans gefallen. Zum einen eine unterhaltsame, spannende Geschichte, die sich ruckzuck weglesen ließ, zum anderen aber jede Menge Hintergrundwissen. Es gab sowohl geschichtliche Informationen und Zusammenhänge der Zeit als Einblicke in die Champagnerherstellung. Garniert mit einer ordentlichen Portion Liebes-Herz-Schmerz war das einfach nur schön zu lesen.

Krönender Abschluss war dann für mich ein sehr stimmiges Ende (kurz hatte ich Kitschtriefendes befürchtet, aber weit gefehlt) samt einem Überblick im Editorial, was im Roman auf historisch belegten Fakten beruht und was literarische Freiheit war. Nachdem ich mich das beim Lesen auch ab und an gefragt habe, war ich über diese Auflösung auch dankbar.

Insgesamt ein rundum gelungenes, spritziges Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Traurig und weniger verschroben als ich dachte

Bären füttern verboten
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Das Buch hat viele schöne Sätze, so wie zum Beispiel ""Womöglich verpasst man das Wesentliche im Leben, während man dasitzt und ruhig ist. Etwas ganz Wunderbares könnte vorbeifliegen wie ein Wirbelwind, ...

Das Buch hat viele schöne Sätze, so wie zum Beispiel ""Womöglich verpasst man das Wesentliche im Leben, während man dasitzt und ruhig ist. Etwas ganz Wunderbares könnte vorbeifliegen wie ein Wirbelwind, von dem man sich nur mitreißen lassen müsste, wenn man nicht so mit dem Ausmalbuch für Erwachsene beschäftigt wäre, das der Gatte einem zum Geburtstag geschenkt hätte."

Den Satz finde ich sehr gelungen - er steht aber auch für das Buch. Die Figuren sind so in ihre Ausmalbücher (auch im übertragenen Sinn) beschäftigt, nur um sich den eigentlichen Problemen nicht zu stellen und lassen ihr Leben an sich vorbeiziehen. Das ist traurig und tragisch.
Nach dem Klappentext habe ich mir eine skurrile, witziges und schräge Handlung erhofft, so ist das Buch aber eben gar nicht.
Mich konnte es nicht abholen, viele Charaktere, viele Wechsel, auch Rückblicke und über weite Strecken eine trostlose, hoffnungslose Grundstimmung.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Paula ist prima, genauso wie das Buch

Paula Prima – Chaos in der Schulküche
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Paula geht in die Waldschule und die heißt nicht so, weil eine berühmte Person Wald hieß...
Die Kinder bleiben den ganzen Tag dort und brauchen keine Brotzeitbox mitbringen, sie werden komplett in der ...

Paula geht in die Waldschule und die heißt nicht so, weil eine berühmte Person Wald hieß...
Die Kinder bleiben den ganzen Tag dort und brauchen keine Brotzeitbox mitbringen, sie werden komplett in der Schule versorgt. Das ist super, weil so alles das selbe Essen bekommen. Doch seit einiger Zeit ist es gar nicht mehr super, das Essen ist ganz fürchterlich geworden.

Ach je. Damit können sich bestimmt fast alle Kinder identifizieren, denn mieses Schulessen ist weitverbreitet. Bei Paula ist es aber anders, denn bis vor Kurzem war es ja völlig o.k., ,meist sogar richtig gut.
Klar, dass Paula und ihre Freunde sich da auf Ursachenforschung machen.

An den Paula-Büchern gefällt mir besonders gut, dass die Kinder dort nichts einfach hinnehmen, sondern sich viele Gedanken machen und die Situation verbessern wollen. Gemeinsam statt Gegeneinander ist die Devise.
Auch dass es im Schulalltag von Kindern spielt, furchteinflößende Schwimmabzeichen, schlechtes Essen und Freundschaft sind die Themen. Das ist trotzdem (oder gerade deswegen?) schön spannend und realistisch.

Paula und ihre Freunde sind wirklich prima, wir hoffen, dass wir bald Band 3 lesen können, eine Fortsetzung wäre wirklich fein.

Dicke Weiterempfehlung für Schulkinder der Klassen 1-4, für die Jüngeren noch zum Vorlesen, später dann zum Selbstlesen.

Veröffentlicht am 13.12.2020

Wichtige Kinderthemen, aber für mich nicht rund

Liane und das Land der Geschichten
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Hier habe ich mich sofort in das wunderschöne Cover verliebt und der Klappentext hat mich genauso angesprochen, eine poetische Geschichte über die Macht der Fantasie, auf ja!

Begonnen hat die Geschichte ...

Hier habe ich mich sofort in das wunderschöne Cover verliebt und der Klappentext hat mich genauso angesprochen, eine poetische Geschichte über die Macht der Fantasie, auf ja!

Begonnen hat die Geschichte dann aber erst mal niederschmetternd. Liane verabscheut ihren Namen, denn damit wird sie in der Schule ständig gehänselt. Sie ist eine einsame Außenseiterin. Bis sie dann eines Tages einen alten Globus findet und damit in eine Abenteuer starten kann...

Über große Teile des Buchs wird Lianes Einsamkeit beschrieben, das ist zwar sehr überzeugend geschrieben, so dass man sehr mit Liane mitfühlt. Allerdings auch sehr niederschmetternd, arme Liane! Bis dann das eigentliche Abenteuer startet, dauert es sehr lange und dann ist es auch schwuppdiwupp schon wieder vorbei. Der seitenmäßige Schwerpunkt liegt damit weniger auf der Reise in das Land der Geschichten.

Was mich dann auch noch gestört hat - vorsichtig, Spoiler bezüglich dem Ende: es wird der Eindruck vermittelt, dass man nur an sich glauben muss und schon wird alles wieder gut; Liane wird urplötzlich zu einem sehr beliebten Mädchen in der Klasse.
Ein von Hänseleien betroffenes Kind wird sich da aber gar nicht abgeholt fühlen, so einfach ist es nun auch wieder nicht.

Die Autorin kann Gefühlslagen und Stimmungen sehr gut in Buchform umsetzten, hier habe ich mir aber eine ganz andere Geschichte erwartet.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Typische Lovestory, gute Unterhaltung, viele Erotikszenen

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Ich habe mir das Buch anders vorgestellt.
Nach dem Klappentext eine süße Lovestory mit einem ernsten Background, die Hauptperson leidet nämlich an einer chronischen Krankheit und muss mit ständigen Schmerzen ...

Ich habe mir das Buch anders vorgestellt.
Nach dem Klappentext eine süße Lovestory mit einem ernsten Background, die Hauptperson leidet nämlich an einer chronischen Krankheit und muss mit ständigen Schmerzen leben.

Wenn ich die Kurzbeschreibung der Autorin gleich mit einbezogen hätte, wäre klarer geworden, was mich erwartet, Talia Hibbert schreibt nämlich "Sexy Diverse Romances" puh, was es inzwischen alles alles für Schubladen gibt.


Chloes Background mit den ständig anwesenden Schmerzen fand ich super geschildert. Chloe ist dadurch keine sofort sympathische Person, sondern barsch und abweisend. Gerade diesen Wesenszug an ihr fand ich realistisch, ich glaube nicht, dass man ein ständiges sanftes und duldsames Lächeln auf den Lippen hat, wenn man mit so einer Krankheit leben muss. Chloes Hautfarbe wird einmal kurz erwähnt, ist aber kein Thema, weiterer Pluspunkt.

Der männliche Part ist deutlich glatter, Red nimmt einen sofort ein, ist aber als Person nicht so spannend.

Die Liebesgeschichte an sich ist dann auch so wie ich sie mir vorgestellt habe. Klar vorhersehbar (muss auch so sein) einfach süß, schön zu lesen. Die Katzenszenen fand ich ebenfalls sehr hübsch.

Was mich dann aber tatsächlich immer mehr genervt hat, das waren die ständig wiederkehrenden Erotikszenen, die das Buch gegen Ende hin dominiert haben. Anfangs noch stimmig, hat es mir zu viel zu viel Raum eingenommen. Ich wollte eine süße harmlose Lovestory, keine Erotikroman...

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