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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2020

Drumherum und Schreibstil top - aber der Thriller an sich war nichts

Der Knochengarten
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Das Buch ist bereits Band elf der Thrillerreihe um die Detective Chief Inspector Carol Jordan und den Profiler Tony Hill.
Ich bin quer eingestiegen und das war überhaupt kein Problem, auch wenn es natürlich ...

Das Buch ist bereits Band elf der Thrillerreihe um die Detective Chief Inspector Carol Jordan und den Profiler Tony Hill.
Ich bin quer eingestiegen und das war überhaupt kein Problem, auch wenn es natürlich immer schade ist, die Entwicklung der Charaktere nicht verfolgt zu haben.
Wesentliche Ereignisse, die zu dem führten, was nun ist, werden kurz angesprochen, so dass man sich nie abgehängt oder ahnungslos vorkommt.
Denn genau genommen geht es um eine ehemalige Detective Chief Inspector und einen ehemalige Profiler.
Die Beiden (und Paula) haben mir gut gefallen, schön gezeichnet, überzeugend und die Misere, in der beide stecken, fand ich richtig interessant.

Aber der eigentliche Thriller-Plot, ja nun. Eigentlich sind es sogar vier Fälle, die hier abgehandelt werden. Der Schreibstil ist unglaublich spannend und wirklich toll zu lesen, ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. Die Täter*innen sind allerdings größtenteils gleich zu Beginn des Buches benannt, so dass ich mit sicher war, dass eine überraschende Wendung, ein überraschendes Motiv oder ähnliches am Schluss noch völlig überraschen wird.

Der Schluss hat mich tatsächlich überrascht - allerdings nicht im erhofften Sinn. Ich will nicht spoilern, darum gehe ich nicht weiter darauf ein, nur soviel: ich habe das Buch mit einem "Ernsthaft?" beendet und muss sagen, der Thrillerteil war gar nichts für mich.
Das ist sehr merkwürdig, denn wie gesagt, der Schreibstil ist packend und mitreißend und das ganze "Drumrum" der Charaktere fand ich auch sehr lesenswert, trotzdem habe ich das Buch völlig enttäuscht beendet, weil es beim Thrillerplot so gut wie keine Entwicklung gab.

Wenn man die Reihe schon kennt und wissen will, wie es mit Carol und Tony weitergeht, sicherlich ein Muss. Für Quereinsteiger macht dieser Band allerdings keine Lust darauf, die anderen zehn Bände zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Moderates Feenschlamassel mit herzallerliebsten Illustrationen

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Klara ist noch nicht ganz so fit im Zaubern, ab und an geht etwas schief und dann tönt wieder ein erschrockenes "Hups-lapa-lups" durch den Feenwald.
Ja, Klara ist wirklich noch etwas ungeschickt, aber ...

Klara ist noch nicht ganz so fit im Zaubern, ab und an geht etwas schief und dann tönt wieder ein erschrockenes "Hups-lapa-lups" durch den Feenwald.
Ja, Klara ist wirklich noch etwas ungeschickt, aber sie hat ihr Feenherz am rechten Fleck. Ob es wohl klappt und sie nun endlich ein eigenes Waldgebiet zum Umsorgen bekommt?

Das verrate ich natürlich nicht!

Das Buch wird für Kinder ab acht Jahren empfohlen, das passt auch m. E. sehr gut. Es gibt Chaos, aber keine gruseligen oder superspannenden Szenen, so dass es auch sehr gut zum Vorlesen als Gute-Nacht-Geschichte geeignet ist.

Es geht im Buch auch um das Thema Naturschutz und hier habe ich das Gefühl, dass das im Jahr 2020 verpflichtend ist. Bücher einfach nur zum Spaß sind nicht mehr angesagt.
Nicht falsch verstehen, weder finde ich das Thema unnötig oder blöd, noch ist es in dem Buch pädagogisch aufdringlich oder blöd behandelt, aber ich lese momentan gefühlt fast nur noch Kinder-Bücher zum Thema und vermisse etwas die Abwechslung.

Was mir besonders gut an dem Buch gefällt, das sind die Illustrationen. Sie sind wunder-wunderschön, so phantasievoll und passen perfekt zur Geschichte. Diese ist auch wirklich schön, aber das Tüpfelchen auf dem I, das sie von anderen Feengeschichten abheben würde, hat mir gefehlt.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Bewegend

Die Dirigentin
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Willy ist eine junge Frau, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnt. Ihre Mutter ist fürchterlich: dominant, lieblos und herrisch. Auch ihr Vater kann hier nichts ausrichten.
Als Platzeinweiserin in einem ...

Willy ist eine junge Frau, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnt. Ihre Mutter ist fürchterlich: dominant, lieblos und herrisch. Auch ihr Vater kann hier nichts ausrichten.
Als Platzeinweiserin in einem Konzerthaus versucht sie, das Konzert eines großen Dirigenten zu besuchen - und ihr Wunsch, selbst Dirigentin zu werden wird immer dringender.

Ich habe das Buch verschlungen, man fühlt ab Seite Eins mit Willy und leidet mit. Die Autorin schafft es, dass man wie gebannt immer weiter lesen muss.
Die kaltherzige Atmosphäre des Elternhauses und dann die damalige Stellung der Frau, knallhart auf den Punkt gebracht. In den 20ern war es kein Spaß, eine Frau zu sein, wenn man nicht den üblichen Rollenklischees entsprechen wollte bzw. konnte oder wohlhabend war (das gilt gleichermaßen für Männer, die der Rollenzuweisung nicht entsprochen haben, auch das zeigt das Buch; schön dass es hier nicht einseitig blieb).

Umso bemerkenswerter der Lebensweg von Antonia Brico, wie sie dann später hieß.
Die Handlung ist angelehnt an die Realität, ich habe von Antionia Brico vor dem Buch noch nie etwas gehört, konnte also auch gleich noch etwas dazulernen.
Ich mag das Genre "Historische Fiktion" sehr gerne - man erfährt etwas über das Leben von Personen, gleichzeitig wird es aber auch ausgeschmückt und Teile dazu erfunden.
"Die Dirigentin" ist hier ein Paradebeispiel. Es ist spannend und aufschlussreich und nun ja, in der Dirigentenszene hat sich in den letzten 100 Jahren wohl auch nicht besonders viel verändert, Dirigentinnen prägen auch jetzt nicht unbedingt in großer Anzahl die Konzerthäuser.

Mein Fazit: ein großes Buch, dass sich leicht weglesen lässt und mich in allen Punkten überzeugt hat. Unbedingte Weiterempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Neuauflage

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Mir war nicht klar, dass das Buch Bestandteil einer Serie ist.
Meines Erachtens kann man hier auch quer einsteigen, zwar gibt es viele Handlungsstränge, die sich wohl auch auf die Vorgängerbände beziehen, ...

Mir war nicht klar, dass das Buch Bestandteil einer Serie ist.
Meines Erachtens kann man hier auch quer einsteigen, zwar gibt es viele Handlungsstränge, die sich wohl auch auf die Vorgängerbände beziehen, ich konnte jedoch auch so gut einsteigen und ebenso gut folgen.

Den ursprüngliche Buchtitels ("Zehn Stunden tot") wurde hier in der Neuauflage glücklicherweise geändert, auch wenn mir das Cover nun nicht mehr gefällt, ist der Titel deutlich besser.

Nun aber zum Inhalt:
Es gibt einige Handlungsstränge und es wurden viele Themen in einen Band gepackt: Rechtsextremismus, Gewalt in Partnerschaft, Pädophilie, Versagen von Psychiatrie und polizeilicher Kontrollinstanzen und ein Mörder, der nach einem Würfelzufall mordet und damit keinerlei Motiv erkennen lässt.

Trotzdem war es nicht zu viel, im Gegenteil, es hat den Spannungsbogen auf einem hohen Level gehalten. Ich war beim Lesen unter Dauerspannung - ob und wie die einzelnen Fäden nun zusammengehören.
Ein außergewöhnlich guter Thriller, der genau meinen Geschmack getroffen hat!


Bis es zum Ende kam, denn hier erfolgte keineswegs die Auflösung, nein, die losen Fäden wurden nicht zusammengeführt.
Das hat mich etwas sprachlos gemacht, für mich war es, als ob das Buch einfach 100 Seiten vor Schluss aufhört oder nicht fertig geschrieben wurde.
Fast hätte ich dafür zwei Sterne abgezogen, denn so darf man m. E. nicht mit Lesern umgehen, auch wenn es eine Serie ist.

Nachdem mich das Buch aber so gefesselt hat und es ohne das offene Ende absolut fünf Sterne verdient hätte, vergebe ich letztendlich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Na also, geht doch!

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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Band 1 habe ich doch schon vor längerer Zeit gelesen und konnte mich an die Details gar nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich sprachlos über das Ende war. Es war nicht nur ein übler Cliffhanger, ...

Band 1 habe ich doch schon vor längerer Zeit gelesen und konnte mich an die Details gar nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich sprachlos über das Ende war. Es war nicht nur ein übler Cliffhanger, nein es hat einfach aufgehört, quasi mitten in der Handlung.

Jetzt geht es also endlich weiter. Man konnte auch nach der Pause gut wieder einsteigen, es gab hilfreiche Rückblicke, so dass man nahtlos weiterlesen kann.

Das Buch war wie gewohnt temporeich, kein Dahingeplätschere, keine Durststrecken, stets Vollgas. Das war grandios, aber auch etwas anstrengend beim Lesen. Zumal es nicht nur einen Handlungsstrang gibt, sondern mehrere, auch wenn der Würfelmörder natürlich die Hauptrolle spielt. Wobei ich ja die beiden anderen Stränge mindestens genauso interessant fand.

Ich hatte schon bei einem Drittel des Buches den Eindruck, dass jetzt nichts mehr kommen kann - es ist schon so viel passiert, wie in anderen Büchern bis zum Ende...
Jetzt bin ich regelrecht etwas erschöpft - und mit dem Autor wieder versöhnt. Fall aufgeklärt, Leserin zufrieden.

Einen Mini-Cliffhanger gibt es trotzdem - denn nicht alle Stränge wurden komplett gelöst. Es wird also wohl weiter gehen - und ich bin gerne wieder dabei.

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