Cover-Bild Die Dirigentin
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 05.08.2020
  • ISBN: 9783455010114
Maria Peters

Die Dirigentin

Stefan Wieczorek (Übersetzer)

New York, 1926: Für Antonia Brico gibt es nur die Musik. Unermüdlich übt sie an dem alten Klavier, das ihr Vater, ein Müllmann, auf der Straße gefunden hat. Ihr großer Traum: Dirigentin zu werden. Doch noch nie hat eine Frau in dieser Rolle auf der Bühne stehen dürfen. Als sie sich als junge Frau zu einem Konzert ihres Idols Willem Mengelberg schleicht, und sich auf einem Klappstuhl in den Mittelgang setzt, wird sie herausgeworfen und verliert dabei auch noch ihren Job im Konzerthaus. Sie steht vor dem Nichts.
Doch sie gibt nicht auf und reist nach Europa, um für ihren Traum zu kämpfen. Sie verlässt sogar ihre große Liebe Frank, um nicht in dessen Schatten zu stehen. Unermüdlich klopft sie an die Türen der großen Musiker. Karl Muck, der legendäre Dirigent in Berlin, zerreißt vor ihren Augen ihr Empfehlungsschreiben.
Antonia sieht letztlich nur einen Weg: Ein Orchester nur mit Frauen, von ihr selbst dirigiert. Mit dem Eröffnungskonzert ist klar: Es wird Antonia befreien – und die Musikwelt für immer verändern.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2021

Antonia Brico (er)lebt ihren amerikanischen Traum

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Durch den ruhigen und berührenden Schreibstil der Autorin werde ich gut in diese Geschichte hinein genommen.
Da die Autorin aus der Ich-Perspektive der drei Protagonisten Willy , Robin und Frank heraus ...

Durch den ruhigen und berührenden Schreibstil der Autorin werde ich gut in diese Geschichte hinein genommen.
Da die Autorin aus der Ich-Perspektive der drei Protagonisten Willy , Robin und Frank heraus erzählt , bin ich nah bei den dreien und erfahre so , was sie antreibt und bewegt . Dabei verwebt die Autorin gekonnt Fiktion und Wirklichkeit.
Robin trägt ein Geheimnis mit sich und auch hier ist die Autorin sehr zeitgemäß . Frank ist die große , von der Autorin angedichteten , Liebe.
Der Roman spielt in Amerika,in den Zwanzigern des vorigen Jahrhunderts .
Willys Pflegeeltern stammen aus der untersten amerikanischen Gesellschaftsschicht . Willys Adoptivmutter ist eine zänkische und herrische Frau und bringt Willy nicht viel Verständnis und Liebe entgegen , während ihr Adoptivvater ihre Liebe zur Musik unterstützt, ja , er bringt ihr , von seiner Arbeit als Müllmann , ein altes Klavier mit.
Als Willy begreift,das sie ein Adoptivkind ist , begibt sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln . Ihr richtiger Name lautet Antonia Brico und sie nennt sich fortan so .Doch Antonia erklimmt ihre eigene Erfolgsleiter . Sie möchte nicht im Orchester sitzen,nein sie möchte die Führung übernehmen . In dieser Zeit haben es Frauen generell nicht leicht . Viele Künstlerinnen haben ihre Karriere dem Zeitgeist geopfert ,sie gehören an Herd und Heim . Doch nicht Antonia . Ein bisschen penetrant und mit Elan verfolgt sie unaufhörlich ihr Ziel .
Von ihren Wegbegleitern belächelt und nicht ernst genommen erkämpft Antonia sich mutig ihren Platz in der Musikwelt.
Es ist ein steiniger Weg ,den Antonia beschreitet und das Gehabe der anderen Künstler und die Zudringlichkeit eines Lehrers sind ihre geringsten Sorgen.
Bis sie schließlich am Höhepunkt ihrer Karriere das Philharmonische Orchester dirigiert.
Ich konnte mich gut in Antonia hinein versetzen und Robin ist eine interessante
Figur,die diesen Roman ein wenig Brisanz verleiht.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Autorin hat mir die Lebensgeschichte dieser außergewöhnlichen und mutigen Frau nahegebracht und hat ihr dadurch ein Denkmal gesetzt.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Kopfkino vom Feinsten

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Wie selbstverständlich ist es für mich als Frau, dass ich jederzeit das lernen darf, wozu ich Lust habe. Ich kann Ärztin oder Musikdirektorin werden und niemand stört sich daran. Ganz anders war es noch ...

Wie selbstverständlich ist es für mich als Frau, dass ich jederzeit das lernen darf, wozu ich Lust habe. Ich kann Ärztin oder Musikdirektorin werden und niemand stört sich daran. Ganz anders war es noch am Anfang von 1900 bis weit in die Mitte des Jahrhunderts. Auch Antonia Brico wurden viele Steine in den Weg gelegt als sie den Wunsch äußerte, Dirigentin zu werden. Viele Orchester, ob in Europa oder den USA, wurden von Männern dominiert und diese wollten sich niemals den Anweisungen einer Frau unterordnen. Frau Brico lebte ihren Traum und dafür tat sie fast alles. Und sie schaffte es bis zu einem gewissen Grad. Denn, die Festanstellung blieb ihr verwehrt. Trotz vieler Rückschläge und Anfeindungen sowie Sexismus ließ sie sich niemals unterkriegen. Dabei half ihr unter anderem, dass sie immer wieder Unterstützer fand, die ihr sowohl moralisch als auch finanziell unter die Arme griffen.

Die Dirigentin von Maria Peters ist so lebendig geschrieben, dass bei mir das Kopfkino hervorragend funktionierte. Ich sah sie vor mir, die feisten und selbstgerechten Herren, die Frauen nur als Gebärende oder Hausmütterchen sehen wollten. Vielleicht hätte Antonia Brico es leichter gehabt, wenn sie auf Avancen der Mächtigen reagiert hätte. Sie blieb sich treu und das macht sie zu einem Vorbild, das auch heute noch als solches gesehen werden kann. Spannend ist das Buch ebenfalls und die Autorin vereinte Tatsachen und Fiktion sehr gekonnt und abwechslungsreich. Am Schluss von #DieDirigentin schrieb sie auf, welche Quellen sie nutzte um möglichst eine zumeist wahre Story zu schreiben. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Absolutes Gehör und eine große Portion Ehrgeiz

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Willy lebt mit ihren Eltern in New York. Die 23jährige Holländerin steht kurz vor der Einbürgerung und bestreitet zwei Jobs: tagsüber als Sekretärin, abends als Platzanweiserin. Fast das gesamte Geld übergibt ...

Willy lebt mit ihren Eltern in New York. Die 23jährige Holländerin steht kurz vor der Einbürgerung und bestreitet zwei Jobs: tagsüber als Sekretärin, abends als Platzanweiserin. Fast das gesamte Geld übergibt sie brav an ihre strenge Mutter, nur einen geringen Betrag spart sie heimlich. Mit vielen kleinen Diensten im Haushalt und artigem Benehmen darf sie sich ihre heißgeliebten Stunden am Klavier „erkaufen“, das ihr Vater als Müllmann auf der Straße gefunden hat. Allerdings stellt sie sich ihr Leben ganz anders vor: sie möchte Dirigentin werden, hört sich Konzerte von draußen an - im Saal sind Bedienstete nicht erlaubt – und liest so viel wie möglich über berühmte Komponisten, Dirigenten, Musiker im Allgemeinen – und immer sind es Männer, die im Rampenlicht stehen. Als Frau wird sie im Jahre 1926 einfach nicht ernst genommen.


Maria Peters schildert diese bewegende Romanbiografie im Präsens. Viele Kapitel erzählen Willys Geschichte, die eigentlich Antonia Brico heißt, aus der Sicht der ehrgeizigen jungen Dame in der Ich-Form. Dazwischen kommen andere wichtige Personen zu Wort - auch hier wählt die Autorin interessanterweise die Ich-Perspektive. Dadurch entsteht eine ganz besondere Lebendigkeit, eine unmittelbare Begegnung zwischen den einzelnen Figuren untereinander, aber auch eine große Nähe zum Leser, der sich so ganz in Antonias Leben hineinversetzen kann, hautnah ihre Gefühle nachempfinden kann und spürt, wie viel Kraft, wie viel Anstrengung sie unternimmt, um ihren Traum wahr werden zu lassen. Etliche Prügel werden dieser konsequent und hart arbeitenden Musikerin vor die Füße geworfen, eine Frau solle besser Kinder bekommen als die Hochschule anzustreben und Männer im Orchester würden sich bestimmt niemals von einer Frau etwas vorschreiben lassen.


So zeichnet Peters den steinigen Weg von Antonia Brico nach, begleitet sie auf beschwerlichen und entbehrungsreichen Wegen von Amerika zu ihren europäischen Wurzeln und wieder zurück, beschreibt in einer angenehm melodischen Sprache, wie Musik verzaubern kann, welche Kraft die junge Künstlerin aus den Stücken von Beethoven, Liszt und vielen anderen Komponisten schöpft, wie sie aufblüht beim Erklingen der ersten Orchestertöne, sie jedes einzelne Instrument heraushört und mitfiebert, wenn die Klänge die Konzerthalle durchfluten.


Mit diesem Buch wird eine große Künstlerin gewürdigt, wobei auch im Nachwort noch interessante Details erläutert werden (zum Beispiel die spätere enge Freundschaft zu Albert Schweitzer) und ein ausführliches Quellenverzeichnis die Romanbiografie ergänzt.


Fazit: Die Dirigentin ist ein spannendes und zugleich unterhaltsames Buch über die ehrgeizige Antonia Brico, die sich ihren Platz in einer strikt verteidigten Männerdomäne sucht. Der Kinostart für die Buchverfilmung ist für September 2020 angekündigt.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Frauenpower

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Die Schriftstellerin Maria Peters zeigt in ihrem Roman „Die Dirigentin“
den Werdegang der Dirigentin Antonia Brico.
Die lebte von 1902 bis 1989. Sie wurde in den Niederlanden geboren und kam als Kleinkind ...


Die Schriftstellerin Maria Peters zeigt in ihrem Roman „Die Dirigentin“
den Werdegang der Dirigentin Antonia Brico.
Die lebte von 1902 bis 1989. Sie wurde in den Niederlanden geboren und kam als Kleinkind nach New York.
Schon als fünfjährige, als sie in einer Kirche die Orgel hört, schleicht sie sich hoch. Sie1902 entwickelt sich zu einer Trocken Klavierspielerin, denn die Nachbarn wollen nicht gestört werden. Diese Kindheitserinnerungen sind interessant und gut eingebracht.

Als Erwachsene lässt sie sich einiges einfallen um ihren Traum zu leben.
Ab 1926 kämpft sie, aber die wollen keine Frauen. Sie schafft es dann auch, mir gefiel wie sie dann ein reines Frauenorchester dirigierte.
Maria Peters ist auch Filmemacherin und hat das Leben der Dirigentin auch verfilmt.

Die Geschichte gefiel mir gut




Veröffentlicht am 24.07.2020

Bewegend

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Willy ist eine junge Frau, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnt. Ihre Mutter ist fürchterlich: dominant, lieblos und herrisch. Auch ihr Vater kann hier nichts ausrichten.
Als Platzeinweiserin in einem ...

Willy ist eine junge Frau, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnt. Ihre Mutter ist fürchterlich: dominant, lieblos und herrisch. Auch ihr Vater kann hier nichts ausrichten.
Als Platzeinweiserin in einem Konzerthaus versucht sie, das Konzert eines großen Dirigenten zu besuchen - und ihr Wunsch, selbst Dirigentin zu werden wird immer dringender.

Ich habe das Buch verschlungen, man fühlt ab Seite Eins mit Willy und leidet mit. Die Autorin schafft es, dass man wie gebannt immer weiter lesen muss.
Die kaltherzige Atmosphäre des Elternhauses und dann die damalige Stellung der Frau, knallhart auf den Punkt gebracht. In den 20ern war es kein Spaß, eine Frau zu sein, wenn man nicht den üblichen Rollenklischees entsprechen wollte bzw. konnte oder wohlhabend war (das gilt gleichermaßen für Männer, die der Rollenzuweisung nicht entsprochen haben, auch das zeigt das Buch; schön dass es hier nicht einseitig blieb).

Umso bemerkenswerter der Lebensweg von Antonia Brico, wie sie dann später hieß.
Die Handlung ist angelehnt an die Realität, ich habe von Antionia Brico vor dem Buch noch nie etwas gehört, konnte also auch gleich noch etwas dazulernen.
Ich mag das Genre "Historische Fiktion" sehr gerne - man erfährt etwas über das Leben von Personen, gleichzeitig wird es aber auch ausgeschmückt und Teile dazu erfunden.
"Die Dirigentin" ist hier ein Paradebeispiel. Es ist spannend und aufschlussreich und nun ja, in der Dirigentenszene hat sich in den letzten 100 Jahren wohl auch nicht besonders viel verändert, Dirigentinnen prägen auch jetzt nicht unbedingt in großer Anzahl die Konzerthäuser.

Mein Fazit: ein großes Buch, dass sich leicht weglesen lässt und mich in allen Punkten überzeugt hat. Unbedingte Weiterempfehlung.

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