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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2020

Für Zehnjährige schon komplex und gruselig

Mitternachtsstunde 1: LEX Mitternachtsstunde
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Ich habe mich bei dem Buch ja sofort in das Cover verliebt und "in echt" ist es noch mal grandioser, einzelne Elemente davon leuchten nämlich im Dunkeln. Emilys Augen wirken dann so richtig gruselig. Uaaaah! ...

Ich habe mich bei dem Buch ja sofort in das Cover verliebt und "in echt" ist es noch mal grandioser, einzelne Elemente davon leuchten nämlich im Dunkeln. Emilys Augen wirken dann so richtig gruselig. Uaaaah!
Bei Tageslicht sieht Emily samt Igelchen ja eher niedlich aus und deshalb hat das Cover bei mir auch einen völlig falschen Erst-Eindruck hinterlassen.

Denn tatsächlich ist die Fantasygeschichte alles andere als niedlich!
Für Zehnjährige finde ich es teilweise schon ganz schön heftig, relativ brutal und sehr gruselig. Die zehnjährige Co-Leserin ist aber nach dem Lesen der Harry Potter Bänden deutlich abgebrühter und gibt genau das mit: "Wenn man Harry Potter gelesen hat, ist das Buch hier nicht so sehr gruselig. Wenn man aber etwas ängstlicher beim Lesen ist, dann darf man das Buch mit Zehn noch nicht lesen."

Ihr Kritikpunkt ist ein anderer: sie fand die Handlung teilweise ziemlich verwirrend - mit all den merkwürdigen Geschöpfen und der eigenen Logik in der Mitternachtsstunde kann ich der Einschätzung folgen, ging mir auch so.

Emiliy als Charakter ist super, sie ist richtig rotzig und nicht auf den Mund gefallen und spart auch in Extremsituationen nicht mit ihren Sprüchen.
Kostprobe gefällig?
"Sorry, aber wir sind hier nicht in Herr der Ringe und ich bin nicht ihr verdammter Frodo"
Fanden wir klasse!
Emily hat ihr loses Mundwerk von ihrer Mutter, auch diese spart nicht mit Sprüchen, am besten hat mir ihre Lebensweisheit: "Gerate nie wissentlich in eine Snack-Unterversorgung" gefallen.

Vom kleinen Igel Hoggins haben wir uns mehr Präsenz im Buch erwartet, dieser war gar nicht so sehr im Mittelpunkt.

Insgesamt waren wir ein klein wenig enttäuscht, weil wir mit großen Erwartungen ans Lesen gegangen sind, das Fazit der Tochter:
Wenn es Band 2 in der Stadtbibliothek gibt, würde ich ihn wieder lesen, mein Taschengeld würde ich aber nicht dafür opfern.

Geeinigt haben wir uns auf 4 Punkte - wobei die Tochter hier großzügiger als ich war.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2020

EIn geheimer Garten mit Magie

Lilous Wundergarten
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Lilou ist mit ihrer Familie aus Frankreich in das Haus ihrer verstorbenen Oma gezogen. Aber irgendetwas stimmt mit Omas Garten nicht: es gibt einen versteckten und geheimen Teil, in dem seltsame Dinge ...

Lilou ist mit ihrer Familie aus Frankreich in das Haus ihrer verstorbenen Oma gezogen. Aber irgendetwas stimmt mit Omas Garten nicht: es gibt einen versteckten und geheimen Teil, in dem seltsame Dinge vor sich gehen...

Das Buch hat uns sehr gut gefallen, es wird ab acht Jahren empfohlen, das passt gut zum eigenständigen Lesen, zum Vorlesen ist das Buch auch schon früher geeignet, weil es zwar magisch, aber nicht gruselig ist. Es ist allerdings schon ordentlich Text, so dass man dafür etwas Zeit einplanen darf.

Besonders gut hat uns neben dem fröhlichen Cover gefallen, dass das Buch voll von verrückten magischen Ideen ist, zum Beispiel Albtraum-Gummibärchen (keine Bange, werden nicht angewendet), ein sprechender und stets schlecht gelaunter Blutweiderich und noch viel, viel mehr.
Schön ist auch, dass die Erwachsenen nicht völlig außen vor sind, sondern von den Kindern einbezogen werden.
Und natürlich das Happy End, wir wollen nicht zu viel verraten, aber es könnte sein, dass sogar der Blutweiderich am Schluss nicht mehr gar so grumpfelig ist...

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Etwas Magie, eine ungewöhnliche Freundschaft und Naturschutz

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche (Band 1)
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Irmelina ist ein Naturgeist, sie ist nur so groß wie ein Marmeladenglas und für die meisten Menschen unsichtbar. Ihr Auftrag: die alte Dorfeiche beschützen.
Juna mag sich nicht an die strengen Regeln zu ...

Irmelina ist ein Naturgeist, sie ist nur so groß wie ein Marmeladenglas und für die meisten Menschen unsichtbar. Ihr Auftrag: die alte Dorfeiche beschützen.
Juna mag sich nicht an die strengen Regeln zu Hause halten und büxt aus - dabei lernt sie den kleinen Naturgeist kennen und eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht.

Das Buch hat uns sofort angelacht, das fröhliche Cover mit der aufgeweckten Irmelina inmitten der alten Dorfeiche, total herzerfrischend.

Innen dann geht es eigentlich eher geruhsam los, es ist kein Holterdipolter-Action-Kinderbuch, sondern erzählt ruhig vor sich hin. Wir sind eher die ungeduldigen Leser und haben uns dann schon gefragt, ob die Geschichte noch an Dynamik gewinnt. Ja, das tut sie, keine Bange und nicht hetzen!

Die Kombination aus magischen Wesen und Menschenkindes, das auch noch etwas motzig und nicht als volles Musterkind dargestellt ist, hat der Tochter gut gefallen. Dazu die schöne Botschaft, sich um die Natur zu kümmern und die inkludierte Baumkunde sowie eine Anleitung zum Saatkugeln herstellen machen das Buch zu einer runden Sache.


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Veröffentlicht am 04.04.2020

Schützt unsere Meere

Das Delfinmädchen
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Vordergründig ist das Buch eine einfühlsame und spannende Geschichte über Marie, die mit ihren Eltern aus Deutschland auf eine kleine Insel irgendwo im Warmen umzieht. Sie muss ohne Freunde ganz allein ...

Vordergründig ist das Buch eine einfühlsame und spannende Geschichte über Marie, die mit ihren Eltern aus Deutschland auf eine kleine Insel irgendwo im Warmen umzieht. Sie muss ohne Freunde ganz allein von vorne anfangen und fühlt sich sehr einsam. Zum Glück ist da Carlotta Polar, ein vorwitziges Mädchen, das das komplette Gegenteil von Marie ist...

Man kann sich total gut in Marie hineinversetzen, auch wenn man manchmal aufstöhnt, weil sie so superängstlich und supervorsichtig ist.
Aber auch Carlotta ist toll!

Das Buch hat darüber hinaus aber auch eine wichtige Botschaft: den Schutz der Delfine. Dazu gibt es dann auch noch ein Nachwort, das eine ganz wichtige Ergänzung zum Buch ist. Hier wird kindgerecht und verständlich erklärt, wie wir alle unseren Beitrag leisten können, um Delfine zu schützen. Super für den Gesamtzusammenhang und man sieht z. B. Bootsauflüge zu Delfinsichtungen danach deutlich kritischer.

Eine schöne, in sich stimmige Geschichte, die Spaß macht zu lesen, klug und ohne erhobenen Zeigefinger.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 01.04.2020

Schuld und Sühne

Miracle Creek
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Hui, was für ein Buch!
Ist es ein Thriller? Ein Drama? Ein Kammerspiel? Ein klein wenig von allem.
Im Mittelpunkt steht ein viertägiger Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, sie soll ihren achtjährigen ...

Hui, was für ein Buch!
Ist es ein Thriller? Ein Drama? Ein Kammerspiel? Ein klein wenig von allem.
Im Mittelpunkt steht ein viertägiger Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, sie soll ihren achtjährigen Sohn während einer Sauerstoff-Therapie getötet haben, ebenso ihre Freundin Kitt.
Nach und nach treten verschiedene Zeugen vor und schildern ihre Sicht der Dinge. Aber was ist tatsächlich geschehen? Was ist die Wahrheit?
Die eigene Wahrnehmung verändert sich, je nachdem, wer gerade im Zeugenstand ist. Man fühlt an Tag 1 mit einem Zeugen und hasst ihn an Tag 4 und umgekehrt.

Neben der Spannung, endlich zu erfahren, was nun tatsächlich geschah, lebt das Buch auch von der Beschreibung der Lebensumstände von Migranten aus Korea in den USA - erschütternd und niederschmetternd.

Die Themenfelder Mutterliebe, behinderte Kinder, Autismus und alternative Heilmethoden nehmen viel Raum ein und stimmen nachdenklich.

Durch den ständigen Perspektivenwechsel kann man sich in alle Charaktere einfühlen und die jeweiligen Handlungsweisen auch überwiegend nachvollziehen. Ein besonderer Schreibstil, der mich richtig tief in die Story versinken ließ.

Fazit: Bislang eines meiner Buchhighlights des Jahres 2020 - das ich doch etwas fassungslos mit einem tiefen Seufzen weggelegt habe. Unbedingte Leseempfehlung.

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