Zu viel des Guten
Heinz Labensky - und seine Sicht auf die DingeAuf das Buch habe ich mich sehr gefreut, weil der Klappentext genau nach meinem Lesegeschmack klang.
Anfangs war ich auch sehr angetan. Heinz wurde gleich als Kind in die Schublade "dumm" gesteckt und ...
Auf das Buch habe ich mich sehr gefreut, weil der Klappentext genau nach meinem Lesegeschmack klang.
Anfangs war ich auch sehr angetan. Heinz wurde gleich als Kind in die Schublade "dumm" gesteckt und hatte es nicht leicht. Zum Glück hatte er eine Freundin, die zu ihm stand. Das war einfühlsam geschildert und hat mir gut gefallen.
Der heutige Heinz hingegen lebt in einem Seniorenheim ohne jegliche Abwechslung und macht sich angesichts einer rätselhaften Nachricht über seine Kindheitsfreundin auf die Reise nach Warnemünde, mit einem Flixbus.
Das sind drehbuchreife Augenblicke, die das Buch da beschreibt und ich kann mir eine Verfilmung auch gut vorstellen.
Im Bus trifft Heinz dann immer auf unterschiedliche Mitreisende, die eine Teiletappe neben ihm sitzen. Ihnen erzählt er Stück für Stück seine Lebensgeschichte.
Und diese ist so abgefahren, dass es anfangs großen Spaß macht, ihn zu begleiten. Ausgerechnet Heinz tappt nämlich von einem großen historischen Augenblick in den nächsten.
Leider nutzt sich das dann aber irgendwann ab, wahrscheinlich weil es einfach zu unglaubwürdig wird - und damit habe ich auch den Spaß am Buch verloren.
Zumal Heinz so dermaßen als naiver Trottel dargestellt wird, dass mir da beim Lesen unwohl war, auch wenn mir klar ist, dass die Geschichte nur so, mit dem Heinz, funktioniert. Aber der liebevolle Blick wie bei Forrest Gump kam mir hier zu kurz.
Das Ende des Buches hat mir hingegen wieder sehr gut gefallen - genau richtig, dafür gibt es volle Punktzahl.