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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2024

Weiterhin abgefahren gut

Relight My Fire
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Ich bin großer Fan der Reihe und auch Band Vier hat meine Erwartungen an bösen abgefahrenen Humor wieder voll erfüllt.

In Manchester geschehen wieder absonderliche Dinge: diesmal fällt ein Mensch vom ...

Ich bin großer Fan der Reihe und auch Band Vier hat meine Erwartungen an bösen abgefahrenen Humor wieder voll erfüllt.

In Manchester geschehen wieder absonderliche Dinge: diesmal fällt ein Mensch vom Himmel und Stella (jetzt Studentin, aber der damit einhergehende vermeintliche Hauch von Normalität geht natürlich gleich zu Beginn verloren) und Hannah sind zufällig vor Ort. Zufällig?

Die ganz besondere Abteilung der Polizei muss natürlich auch wieder ermitteln und Banecroft droht Ungemach, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wobei er mir insgesamt etwas altersmilder vorkommt, natürlich nur relativ zu den Vorgängerbänden gesehen, immer noch weit entfernt von umgänglich. Trotzdem ein wenig schade.
Dafür fährt Hannah zur Höchstleistung auf, ihre trockenen Kommentare sind ganz großes Kino für mich.

Mein Highlight ist ein neuer Charakter, der im Buch auftaucht. Auch wenn es gewisse hygienische Probleme mit ihm gibt, er ist eine echte Bereicherung für die Redaktion und natürlich für uns. Hoffentlich ist er auch in den Folgebänden weiterhin dabei.

Weiterhin dabei sind unter anderem fiese Zombies und haufenweise berühmte Persönlichkeiten aus vergangenen Zeiten. Blöderweise (für unsere Buchhelden) auch Kombinationen daraus - Glück für uns Lesenden, die wir abgefahrenes Zeug so sehr lieben.

Quereinstieg geht hier nicht, bitte schön chronologisch lesen. Und genießen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 20.07.2024

Langer Atem erforderlich

Das Fenster zur Welt
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Die Pressestimmen zum Buch waren so euphorisch, ich bin mit großen Erwartungen gestartet.

Es beginnt in Italien, Ulysses ist Soldat und lernt Evelyn kennen. Die Begegnung, die so ausschlaggebend für das ...

Die Pressestimmen zum Buch waren so euphorisch, ich bin mit großen Erwartungen gestartet.

Es beginnt in Italien, Ulysses ist Soldat und lernt Evelyn kennen. Die Begegnung, die so ausschlaggebend für das Buch ist, fand ich so banal, dass sie so dermaßen prägend sein soll, es hat sich mir nicht erschlossen.
Nun denn, Ulysses überlebt den Krieg und kehrt zurück nach England. Dort ist ein Pub das Zentrum des Geschehens und Ulysses inmitten von Freunden. Ein kunterbunter zugewandter Haufen.

Man reist durch zeitgeschichtliche Ereignisse wie der Krönung Elizabeths und wieder nach Italien. Es passiert viel und doch wieder nicht, es ist langatmig und geschwätzig und hat mich oft ratlos gemacht, was das nun sein soll. Die Poesie und Magie des Buches hat sich mir leider nicht erschlossen, es war eine Aneinanderreihung von für mich eher uninteressanten Ereignissen im Leben der Charaktere.
Aber abbrechen ging auch nicht, irgendwie wollte ich doch wissen, was noch geschieht. Man muss sich einlassen können auf das Buch, auf das mäandern der Handlung.

Veröffentlicht am 16.07.2024

Sehr beklemmend

Wir waren nur Mädchen
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Amsterdam, 1940: Hannie Schaft studiert, ist schüchtern und findet extrovertierte Freundinnen, durch die auch sie mehr aus sich herausgeht.
Aber es ist Krieg und die anfängliche Zurückhaltung der deutschen ...

Amsterdam, 1940: Hannie Schaft studiert, ist schüchtern und findet extrovertierte Freundinnen, durch die auch sie mehr aus sich herausgeht.
Aber es ist Krieg und die anfängliche Zurückhaltung der deutschen Besatzer währt nicht lange und die Brutalität und Widerwärtigkeit wird schnell sichtbar.

Hannie geht in den Widerstand - und Seite um Seite wird mir banger.
Das Buch ist spannend und fesselnd geschrieben und ich habe mich auch immer etwas unwohl gefühlt: darf ein Buch mit so ernstem und dazu wahrem Hintergrund auch so fesseln? Keine Unterhaltungsliteratur, aber eben auch keine schwere Dokumentation. Dieser Spagat war ein wenig wie Wechselduschen, denn mit zunehmendem Verlauf des Buches verlieren sich die zeitweisen leichten Momente und es wird immer schwerer und düsterer.

Dazu die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt. Darf man töten, wenn man damit versucht, Schlimmeres zu verhindern? Wenn die Opfer definitiv die Bösen sind? Aber wer entscheidet das? Was bin ich froh, dass ich keine solchen Entscheidungen treffen muss!

Ich habe bis dato noch nichts von Hannie Schaft gehört, ich kenne nur Anne Frank aus den Niederlanden. Die Recherche war bestimmt sehr aufwändig, es lohnt sich, nein, es ist unbedingt erforderlich, auch das Nachwort zu lesen.

Ein Buch, das lange nachhallt und in vielerlei Hinsicht nachdenklich macht.

Veröffentlicht am 13.07.2024

Etwas Lovestory, etwas Spannung

Cosy Secrets – Der kupferne Schlüssel
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ch habe das Hörbuch gehört und mag die Art zu lesen. Angenehme Stimmen, Betonung, Lesegeschwindigkeit. Ich fand es auch sehr angenehm, dass es sowohl eine weibliche als auch eine männliche Stimme gab. ...

ch habe das Hörbuch gehört und mag die Art zu lesen. Angenehme Stimmen, Betonung, Lesegeschwindigkeit. Ich fand es auch sehr angenehm, dass es sowohl eine weibliche als auch eine männliche Stimme gab. Ein Hauch von Luxus und das machte das Zuhören für mich zu einem besonderen Genuss.

Zur Handlung an sich: die Kombination von Lovestory und Krimielementen gefällt mir grundsätzlich gut und hat mich anfangs auch gut unterhalten.
Aber im Laufe der Story hat sich das dann gewandelt, vielleicht auch, weil es hier für mich nicht Fisch und nicht Fleisch war. Die Liebesgeschichte zog sich und hat mich irgendwann auch in ihrer Zähheit genervt. So richtig spannend war das Geheimnis um die verschwundene Großmutter dann leider auch wieder nicht und die Auflösung für mich eher naja.

Was mich tatsächlich auch gestört hat: Rae hat eine deftige Ausdrucksweise und „Besch…A…loch“ ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Stört mich im realen Leben und genauso im Buch-Leben.

Fazit: Super Sprecher*innen, aber die Story an sich hat mich nicht komplett überzeugt.

Veröffentlicht am 10.07.2024

Trügerische Landidylle

Mühlensommer
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Maria hat es vermeintlich geschafft. Sie hat das dörfliche, ach was, sogar weniger als das, das Einödhof-Leben hinter sich gelassen und ist erfolgreich in der Großstadt. Bis auf gelegentliche Besuche auf ...

Maria hat es vermeintlich geschafft. Sie hat das dörfliche, ach was, sogar weniger als das, das Einödhof-Leben hinter sich gelassen und ist erfolgreich in der Großstadt. Bis auf gelegentliche Besuche auf dem alten Mühlenhof liegt dieser Teil des Lebens hinter ihr.

Ein Anruf der Mutter ändert das. Der Vater ist im Krankenhaus und Maria fährt in die alte Heimat, samt ihren Kindern. Und dann nehmen wir teil an Marias Erinnerungen, die einerseits Mühlenidylle wie aus dem Bilderbuch war, wenn man dann aber etwas genauer hinsieht, auch ganz schön hart.

Für mich waren die Schilderungen wie eine Zeitreise. Ich bin etwa so alt wie die Autorin und auch auf dem Land aufgewachsen und viele der Szenen haben mich in die Zeit damals zurückversetzt. Längst vergessen, aber durch das Buch wieder völlig präsent. Sei es der Umgang mit Schlachtungen, die damals noch im Haus möglich waren oder heißersehnte Markenklamotten, die es nie gab.

Insgesamt ist es ein eher gemächliches Buch, das auf dem ersten Blick manchmal schon sehr dahinplätschert. Aber genau das Gefühl von diesen schier endlosen Tagen, das man nur als Kind hat, das kommt dadurch besonders gut herüber.

Und die familiären Verletzungen, die so langsam ans Tageslicht kommen, auch die fand ich sehr gut beschrieben.

Ja, hat mir gut gefallen!