Sehr emotional und berührend!
Das Jahr, nachdem die Welt stehen bliebMir persönlich hat das Buch gut gefallen. Die Autorin stellt sehr gut dar, wie schlecht es einem nach einem solchen Verlust gehen kann und was dieser in einem Menschen alles auslösen kann. Ich bin froh, ...
Mir persönlich hat das Buch gut gefallen. Die Autorin stellt sehr gut dar, wie schlecht es einem nach einem solchen Verlust gehen kann und was dieser in einem Menschen alles auslösen kann. Ich bin froh, dass mir noch nie etwas so Schreckliches, wie der Todesfall eines Elternteils widerfahren ist. Doch obwohl ich bisher vom Schicksal verschont wurde, konnte ich mich sehr gut in Pearl reinversetzen, denn jeder trägt aber die Angst vor so einem großen Verlust in sich. Einerseits verstehe ich sie und ihre Reaktionen, andererseits erkenne ich, dass sie sich des Öfteren daneben benimmt und möchte sie schütteln und ihr sagen, dass das nicht okay ist, und vor allem ihr selbst schadet.
Wie man vermutlich schon bemerkt hat, sind, während des Lesens, viele Gefühle auf einmal auf mich niedergeprasselt. Ab und zu ist die Geschichte richtig bedrückend, man ist unzufrieden mit der momentanen Situation und will einschreiten. Doch je weiter die Entwicklung von Pearl vorangeht, also umso besser, sie mit der Situation klarkommt und ihren inneren Frieden zu finden beginnt, umso mehr freut man sich als LeserIn. Die Autorin schafft es, eindeutig, einen mit ihrer Schreibweise zu ergreifen.
Die Art wie die Autorin das eine Jahr in 12 Kapitel packt ist sehr einfallsreich. Dass sie immer ein Monat in ein Kapitel packt ist eigentlich gut, aber ich persönlich fand, dass die Sprünge innerhalb eines Kapitels, also während eins Monats, manchmal sehr plötzlich und ungünstig gelegen sind. Jedoch kann man dadurch auch sehr gut der langsamen Entwicklung folgen.
Was ich kritisieren muss ist das Ende. Es steht zwar im Buch, dass Pearl zu ihrer Mutter sagt, sie will und werde vermutlich Rose verzeihen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass es noch eine Szene gibt, in der man lesen kann, dass Pearl ihre kleine Schwester lieb hat. Zum Beispiel in dem sie freudig mit der Kleinen spielt, sie in dem Arm halt oder sie vielleicht sogar tröstet.
Im Endeffekt ist es ein literarisch gut gelungenes und mitreißendes Buch, welches ich auch jedem empfehle, der einmal eine etwas andere Geschichte lesen will, in der auch nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist.