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Veröffentlicht am 28.01.2024

Wohlfühlunterhaltung

Was die Dünen verheißen. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Juli 1978 in St. Peter Ording, es ist Sommer und die Zwillinge Julia und Achim helfen im elterlichen Strandcafé und Familienhotel mit.
Für Achim steht bereits fest, dass er in St.-Peter-Ording bleiben ...

Juli 1978 in St. Peter Ording, es ist Sommer und die Zwillinge Julia und Achim helfen im elterlichen Strandcafé und Familienhotel mit.
Für Achim steht bereits fest, dass er in St.-Peter-Ording bleiben wird, immerhin ist seine Freundin schwanger und da ist er sehr dankbar, nach der Schule im elterlichen Hotel arbeiten zu können. Julia hingegen sitzt auf heißen Kohlen, sie möchte auf keinen Fall in ihrem Heimatort versauern. Sie träumt davon, die weite Welt zu erkunden, andere Länder kennenzulernen und Abenteuer zu erleben. Gerne würde sie als Stewardess arbeiten und macht sich daher heimlich über das Bewerbungsverfahren bei Lufthansa schlau.
Aber noch jobbt Julia zusammen mit ihrer Freundin Conny im Strandcafé, einzig die Rollschuhdisco ist ein kleines Highlight im jugendlichen Alltag. Eines abends trifft sie dort den Fotograf Björn wieder, ihn hat sie bereits im Café bedient und Conny von ihm vorgeschwärmt.
Der Roman „Was die Dünen verheißen“ ist Teil 2 der St.-Peter-Ording-Saga von Tanja Janz, erschienen bei HarperCollins. Ich habe Teil 1 nicht gelesen und keine Probleme gehabt, in die Geschichte und die Familienverhältnisse des Buches einzusteigen. Es ist wunderbar die Geschichte im „früheren“ St.-Peter-Ording zu lesen, immer wieder kommt es dabei zu nostalgischen Gefühlen. Manche Worte sind einfach nicht mehr im Sprachgebrauch, wie z.B. ein Kännchen Kaffee. Auch die Nennung von Automarken, Musiker und Liedern oder ehemaligen Alltagsgegenständen (z.B. das grüne Wählscheibentelefon) wecken die Erinnerung an Früher. Die Geschichte um die sympathische Familie Hansen ist lebensnah und bodenständig, die Entwicklungen wirken so herrlich normal und nicht künstlich erschaffen.
Mir hat der Roman gut gefallen, aber ich bin auch ein großer Fan von St.-Peter-Ording und der Nordseeküste. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch bietet eine schöne und unaufgeregte Unterhaltung vor herrlicher Kulisse.

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Guter Frankenkrimi

Wenn der Winter stirbt - Der Fasalecken-Mord
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„Wenn der Winter stirbt – Ein Fasalecken-Mord“ ist ein Kriminalroman von Birgit Ringlein, erschienen im Gmeiner-Verlag.

Worum geht es bei diesem Regionalkrimi, der im mittelfränkischen Baiersdorf in unmittelbarer ...

„Wenn der Winter stirbt – Ein Fasalecken-Mord“ ist ein Kriminalroman von Birgit Ringlein, erschienen im Gmeiner-Verlag.

Worum geht es bei diesem Regionalkrimi, der im mittelfränkischen Baiersdorf in unmittelbarer Nähe zur Universitätsstadt Erlangen, spielt? Beim Fasalecken, dem tradionellem Winteraustreiben, ziehen bunte Gestalten durch die Straßen von Baiersdorf. Plötzlich gerät ein als Winterbär verkleideter Mann in Flammen und stirbt noch an Ort und Stelle. Evita Emmerling als Polizeichefin von Baiersdorf und ihr Kollege Ludger Dauer müssen die Untersuchung aufnehmen. Handelt es sich um ein tragisches Unglück oder wurde der in Stroh gehüllte Winterbär absichtlich in Brand gesteckt? Evita und Ludger starten die Ermittlungen im ersten großen Fall in ihrer Dienststelle in Baiersdorf und verschaffen sich Einblicke in das Leben und Umfeld des Verstorbenen. Sie werden, auch dank der Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen aus Forchheim und Erlangen, in ihrer Arbeit immer souveräner und selbstbewusster.

Der Kriminalroman spielt in meiner Heimat und es hat einen besonderen Reiz die Geschichte zu lesen, wenn die Örtlichkeiten bekannt sind. Die Bezüge zur fränkischen Lebensart und der Region sind da, werden aber nicht übertrieben dargestellt, z.B. es wird erfreulicherweise kaum fränkischer Dialekt gesprochen. Mir gefällt gut, wie genau und anschaulich Birgit Ringlein die einzelnen Personen und deren Handlungen beschreibt. Die Spannung im Krimi wird nach und nach aufgebaut, die Neugierde auf die Lösung des Falles wächst stetig und das Ende ist überraschend.

Ich kann diesen Regionalkrimi guten Gewissens empfehlen, da er zwar mit Lokalkolorit spielt, aber in einem angemessenen Rahmen. In dem Buch wird ein ernsthafter Kriminalfall behandelt, der nicht durch zu viel Humor abgewertet wird. Der Krimi lässt sich angenehm lesen und ich habe mich dabei gut unterhalten. Von meiner Seite aus gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Spannende Geschichte unter der Sonne Griechenlands

One of the Girls
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Ein Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel, sechs Frauen, viele Geheimnisse und dann noch eine Leiche am Fuße der Klippen, das ist in Kurzform der Inhalt von „One of the Girls“ von Lucy Clarke. ...

Ein Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel, sechs Frauen, viele Geheimnisse und dann noch eine Leiche am Fuße der Klippen, das ist in Kurzform der Inhalt von „One of the Girls“ von Lucy Clarke. Ich habe den Spiegel-Bestseller im Urlaub gelesen und konnte mich dadurch bestens in die scheinbare Sommeridylle in Griechenland hineinversetzen.
Die sechs Frauen stehen in unterschiedlichen Beziehungen zur künftigen Braut Lexi, es handelt sich dabei um keine gefestigte Clique. Jede Frau hat an ihren Erfahrungen der Vergangenheit zu knabbern und nimmt ihre Geheimnisse und verletzten Gefühle mit in den Kurzurlaub.
Der Beginn des Buches ist harmlos, die Frauen und ihre Beziehungen untereinander werden dargestellt und die Reise nach Griechenland startet.
Im abgelegenen Haus oberhalb der Klippen kommen so nach und nach immer mehr Wahrheiten ans Licht und die Fassade des fröhlichen Junggesellinnenabschieds kann nur schwer aufrecht erhalten werden. Spätestens als eine Leiche am Strand auftaucht, wird es dann so richtig aufregend. Lucy Clarke schreibt sehr flüssig und anschaulich, sie schafft durch verschiedene Wendungen die Spannung immer weiter zu erhöhen. Mir hat sehr gut gefallen, dass trotz des bekannten Szenarios (unterschiedliche Menschen treffen an einem einsamen Ort aufeinander und etwas Schreckliches passiert) die Geschichte nie langweilig oder vorhersehbar war. Die Frauen sind toll beschrieben, die Dynamik unter den Beteiligten wurde gut dargestellt und das Buch endet unvorhersehbar. Für mich ein wirklich gutes Buch, welches ich sehr gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Unterhaltsame Cosy-Crime Geschichte

Das Mörderarchiv
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Beim Betrachten des Covers von „Das Mörderarchiv“ wird sofort klar, dass der Krimi im Zusammenhang mit einem herrschaftlichen Landsitz in England stehen muss. Neben dem pinkfarbenen Rolls Royce und dem ...

Beim Betrachten des Covers von „Das Mörderarchiv“ wird sofort klar, dass der Krimi im Zusammenhang mit einem herrschaftlichen Landsitz in England stehen muss. Neben dem pinkfarbenen Rolls Royce und dem Buchtitel weckt der Sub Claim besonderes Interesse: Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Und sie hatte Recht. Ich habe einen unterhaltsamen Kriminalroman erwartet, der im ländlichen England spielt und die britische Lebensart aufgreift, und diesen habe ich auch bekommen. Die Geschichte wird in der Ich-Form von Annie Adams, der Großnichte von Frances Adams, erzählt. Gerade an dem Tag, als Annie zu einem von der Tante organisierten Treffen mit ihrem Anwalt im ländlichen Castle Knoll eintrifft, wird Frances Adams tot in der Bibliothek ihres Landsitzes Gravesdown Hale gefunden.
Als 17-jähriges Mädchen wurde Frances vorhergesagt, dass sie eines Tages ermordet werden wird. Deswegen hat sie zeitlebens die Personen in ihrem Umfeld genau im Auge behalten und jegliche Auffälligkeit in ihrem „Mörder-Archiv“ notiert. Durch das vorhandene Testament muss Annie plötzlich in die Rolle einer Ermittlerin schlüpfen und den Mord an ihre Tante aufklären. Nur wenn ihr das gelingt, kann sie das Erbe antreten und somit auch das von ihr und ihrer Mutter bewohnte Haus in London behalten. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn augenscheinlich Jede oder Jeder in Castle Knoll hätte Gründe, Frances etwas Böses zu wollen. Anfangs sind die vielen beteiligten Personen etwas verwirrend, aber das gibt sich schnell. Immer wieder werden einzelne Kapitel aus Sicht der jungen Frances erzählt, so ziehen sich durch den Kriminalroman zwei Handlungsstränge. Das Tempo der Geschichte dürfte teilweise etwas schneller sein, aber insgesamt handelt es sich um einen wunderbaren Cosy Crime Roman, der englische Lebensart vermittelt und Lust auf das Miträtseln macht. Ich habe mich gut unterhalten und kann „Das Mörderarchiv“ daher weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Gutes und wichtiges Buch

Vom unerwarteten Vergnügen, nüchtern zu sein
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Kürzlich habe ich das Buch „Vom unerwarteten Vergnügen, nüchtern zu sein“ von Catherine Gray gelesen. Es ist ihr erstes Buch und wurde gleich als Sunday-Times-Bestseller ausgezeichnet, meiner Meinung auch ...

Kürzlich habe ich das Buch „Vom unerwarteten Vergnügen, nüchtern zu sein“ von Catherine Gray gelesen. Es ist ihr erstes Buch und wurde gleich als Sunday-Times-Bestseller ausgezeichnet, meiner Meinung auch zu Recht. Warum habe ich ein Buch zum Thema Alkoholsucht gelesen? Mich fasziniert das Thema Sucht und seine Auswirkungen und ich habe eine ganz besondere Bewunderung für Menschen, die sich davon lösen können. Alkohol ist aus der Gesellschaft kaum wegzudenken, ist immer und überall verfügbar und es scheint eher problematisch zu sein, keinen Alkohol zu trinken als zu viel davon zu konsumieren. Catherine Gray schreibt schonungslos ehrlich über ihren Alkoholkonsum und ihren Weg raus aus der Sucht. Sie schreibt locker und teilweise witzig über das Trinken in ihrem Leben, aber auch mit der erforderlichen Ernsthaftigkeit für das Thema. Nicht selten fühlte ich mich angesprochen, über meinen eigenen Alkoholkonsum nachzudenken. Es ist eine inspirierende Geschichte, die aufzeigt, dass ein Leben ohne Alkohol keinesfalls einen Verzicht der Lebensqualität bedeutet. Aber auch um „nur“ über das Thema Alkohol, immerhin die Volksdroge Nummer 1, nachzudenken, ist das Buch super geeignet. Von mir gibt es für das Buch eine klare Empfehlung.

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