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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2024

Wunderbare Unterhaltung mit auch ernsten Themen

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Schon lange stehen die Bücher vom Donnerstagsmordclub auf meiner Wunschliste, da sie genau meinem Geschmack nach unterhaltsamen Krimis aus England entsprechen.
Gleich vorweg, es ist ein Vergnügen die ...

Schon lange stehen die Bücher vom Donnerstagsmordclub auf meiner Wunschliste, da sie genau meinem Geschmack nach unterhaltsamen Krimis aus England entsprechen.
Gleich vorweg, es ist ein Vergnügen die Kriminalgeschichte anzuhören, da sie ganz wunderbar von Johannes Steck und Beate Himmelstoß gelesen wurde. Auch ohne die Vorgängerteile zu kennen war es mir möglich, dem Kriminalfall zu folgen und die beteiligten Personen einzuordnen. Nichtsdestotrotz möchte ich die vorherigen Teile noch hören oder lesen, da es mir wirklich viel Freude gemacht hat, die Senioren beim Ermitteln zu begleiten.
Die vier Freunde Joyce, Elizabeth, Ibrahim und Ron können sich glücklich schätzen, dass sie sich in der Seniorenresidenz Coopers Chase kennengelernt und angefreundet haben. Nachdem ein ihnen gut bekannter Antiquitätenhändler ermordet wurde, wird die Clique aktiv und fängt an, ihre Fühler auszustrecken und Erkundigungen einzuziehen.
Die Krimireihe von Richard Osman ist als Cosy Crime klassifiziert, ich war jedoch positiv überrascht, welche tiefgründigen Themen in der Geschichte ihren Platz fanden. Sehr einfühlsam und respektvoll wird mit dem Thema Demenz umgegangen, auch Trauer und Einsamkeit sind Teil der Erzählung und bekommen die Aufmerksamkeit, die sonst in dieser Art Bücher nicht zu finden ist. Neben den vielen amüsanten Szenen und humorvollen Dialogen haben mich gerade die ernsten Momente zum Nachdenken angeregt. Der Kriminalfall ist toll aufgebaut, viele Verdächtige, viele falsche Spuren und Spannung bis zum Schluss.
Kurz und knapp, mir hat das Buch sehr gut gefallen und kann es ohne Einschränkung empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Wie man sich einen Regionalkrimi wünscht

Wen die Specht holt
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Gar schaurig ist´s in der Oberpfalz – zumindest in dem charmanten Provinzkrimi „Wen die Specht holt“ von Yvette Eckstein.

Ausgerechnet an Heilig Abend wird die inszenierte Leiche des Bürgermeisters ...



Gar schaurig ist´s in der Oberpfalz – zumindest in dem charmanten Provinzkrimi „Wen die Specht holt“ von Yvette Eckstein.

Ausgerechnet an Heilig Abend wird die inszenierte Leiche des Bürgermeisters von Holzwiesenreuth während der Kindermesse vor der Kirche gefunden. Grausig hergerichtet und mit Stroh ausgestopft erinnert der Tote an die Oberpfälzer Sagengestalt „die Specht“, der Schreckensfigur, die unartigen Kindern mit einer Sichel den Bauch aufschneiden und mit Stroh oder Steinen ausstopfen soll. Warum wurde der getötete Bürgermeister so zur Schau gestellt und wer hat ein Interesse an seinem Tod? Den Fragen muss nun Kommissar Johann Kranzfelder über die Weihnachtsfeiertage nachgehen, Unterstützung erhält er von seiner jungen und engagierten Kollegin Klara Stern.

Während des Gottesdienstes, als es sich Kommissar Kranzfelder auf seinem Platz so richtig gemütlich gemacht hat, wird die Leiche gefunden und die weihnachtliche Stimmung verfliegt sofort. Der Beginn der Geschichte hat mir richtig gut gefallen, keine lange Hinführung, sondern direkt mit dem Mordfall gestartet. Kranzfelder ist ein Oberpfälzer, wie man sich einen Oberpfälzer eben vorstellt: bodenständig, heimatverbunden und herzlich. Dazu passt der junge, frische und unbekümmerte Charakter von Klara Stern und gemeinsam bilden sie ein wunderbares Ermittlerteam.

Yvette Eckstein schafft es allen beteiligten Personen ein realistisches Wesen zu geben, daher wirken die Dialoge und Situationen immer sehr stimmig und wirklichkeitsnah. Der eingestreute Humor ist genau richtig dosiert, zum Schmunzeln, aber nicht zu albern und lächerlich. Die Ermittlung steht trotz aller Nebenschauplätze immer noch im Mittelpunkt und das Interesse, wer der Mörder sein wird, bleibt bis zum Ende bestehen.

Für mich ein schön zu lesender Regionalkrimi mit den besonderen Eigenarten und Bräuchen der Region, humorvoll und unterhaltend, aber mit einem ernsten Kriminalfall und Spannung bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Ausführlich, informativ und kompakt - toller Reiseführer

Sylt Reiseführer Michael Müller Verlag
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Voller Vorfreude habe ich die Neuauflage des bekannten Sylt-Reiseführers vom Michael Müller Verlag @michaelmuellerverlag erwartet. Bei meinen ersten Reisen auf die Insel Sylt war er mein treuer Begleiter, ...

Voller Vorfreude habe ich die Neuauflage des bekannten Sylt-Reiseführers vom Michael Müller Verlag @michaelmuellerverlag erwartet. Bei meinen ersten Reisen auf die Insel Sylt war er mein treuer Begleiter, die letzten Urlaube hatte ich keinen Reiseführer mehr mitgeführt und war daher sehr interessiert, welche Tipps und Empfehlungen der Autor Dirk Thomsen im Jahr 2024 auf Lager hat.

Ich kenne die Insel mittlerweile sehr gut und traue mir zu, die Inhalte des Reiseführers in vielen Bereichen gut beurteilen zu können. Ich muss nur aufpassen, dass dieser Post hier zu keiner Liebeserklärung an diese tolle Insel ausartet.

Nachdem ich jetzt den neuen Reiseführer durchgelesen habe wurde meine vorhandene Vorfreude nochmals gesteigert. Mir gefällt der Schreibstil von Dirk Thomsen sehr gut, außerdem mag ich, wie er die Dinge wahrheitsgetreu, aber mit schöneren Worten beschreibt. So nennt er Westerland architektonisch „nüchtern-funktional“ oder die Wassertemperaturen als „nicht unbedingt tropisch“. Jeder weiß, was das bedeutet, aber es klingt viel freundlicher…

Ansonsten zeichnet den Reiseführer neben den wundervollen Fotos die unglaubliche Menge an Informationen aus. Es gibt zu jedem Ort einen allgemeinen Teil zur Entstehungsgeschichte, darauf folgen die ausführlich beschriebenen Sehenswürdigkeiten, Einkaufsläden, Gastronomie und Unterkünfte. Jeweils mit Details zu Öffnungszeiten, Adresse, Webseiten oder auch Preiskategorien.

Natürlich findet sich für jede Ecke der Insel eine entsprechende Karte, Dirk Thomson verweist auf Ausflugsmöglichkeiten und streut über den gesamten Reiseführer interessante Geschichten ein. Zum Nachschlagen und Vertiefen finden sich im hinteren Teil des Buches alle relevanten Kategorien wie Inselgeschichte, Sylt mit Kindern, Reisepraktisches usw. Mir ist nichts eingefallen, was in diesem kompakten Reiseführer vergessen wurde. Der Reiseführer macht Lust darauf die Insel kennenzulernen und diese auch abseits der üblichen Wege zu erkunden.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Online-Dating neu gedacht

Wir schreiben uns nur
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Im Mittelpunkt des Romans „Wir schreiben uns nur“ von Heiko Thieß stehen zwei Singles, die sich über eine Dating-App kennenlernen. Das Konzept der App „FriendsFirst“ unterscheidet sich von den klassischen ...

Im Mittelpunkt des Romans „Wir schreiben uns nur“ von Heiko Thieß stehen zwei Singles, die sich über eine Dating-App kennenlernen. Das Konzept der App „FriendsFirst“ unterscheidet sich von den klassischen Dating-Apps dadurch, dass erst eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut wird, bevor das echte Kennenlernen stattfindet.
Merle ist nach einer 18-jährigen Beziehung wieder Single und steht der Online-Dating-Geschichte skeptisch gegenüber. Chris ist ebenfalls solo und von der Oberflächlichkeit der herkömmlichen Dating-Apps genervt, daher kommen beide auf der neuen App „FriendsFirst“ zusammen, ohne Bilder des jeweils anderen zu sehen. Es entwickelt sich schnell ein intensiver Kontakt zwischen den beiden Protagonisten, sie schreiben sich täglich und vereinbaren, zeitgleich typische Paarsituationen zu erleben, aber an getrennten Plätzen. Das Prinzip nennen sie „Freundschaft minus“.
Den Start in die Geschichte fand ich sehr gut gelungen, die beiden Charaktere wurden bestens beschrieben und die Kontaktaufnahme via Online-App ist charmant erzählt. Die vielen gesendeten Nachrichten waren für mein Empfinden manchmal zu langatmig, stellenweise auch zu flapsig formuliert. Richtig süß und liebenswert waren die Ideen mit den Ausflügen und den Geschenken. Es folgen unerwartete Wendungen und Irrungen und die große Frage bleibt: Werden sich die beiden treffen, sind sie sich sympathisch, wie geht es weiter?
Mir hat der Roman gefallen, ich bin gut und schnell in die Geschichte reingekommen und fand Merle und Chris sehr sympathisch. Auch die Handlungsorte sind toll gewählt, sowohl Hamburg und Lübeck wie auch die Ostseeküste haben viel Charme und passen super zur Story. Allerdings waren mir manche Chats zu lange und zu wenig interessant, dadurch hat sich die Erzählung zwischendurch gezogen und es fiel mir schwer dranzubleiben. Zum Ende hin wurde meine Neugierde allerdings wieder stärker und ich war sehr auf das Ende gespannt.
Wem „Gut gegen Nordwind“ gefallen hat und Fan von ungewöhnlichen Liebesgeschichten ist, dem empfehle ich dieses Buch.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Unterhaltsamer und humorvoller Kanzler-Krimi

OLAF ERMITTELT – Der Kanzler-Krimi
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Das comicartige Cover und der Titel des Buchs „Olaf ermittelt - Der Kanzler-Krimi“ lassen klar erkennen, um welche Art von kriminalistischer Geschichte es sich bei diesem Buch handeln wird: ein leichter, ...

Das comicartige Cover und der Titel des Buchs „Olaf ermittelt - Der Kanzler-Krimi“ lassen klar erkennen, um welche Art von kriminalistischer Geschichte es sich bei diesem Buch handeln wird: ein leichter, unterhaltsamer und humorvoller Kriminalfall im politischen Berlin.
Der Bundeskanzler findet beim abendlichen Spaziergang mit seinem Hund Schröder die Leiche eines stadtbekannten Journalisten und möchte bei der Aufklärung des Mordfalls aktiv mitwirken. Dank seiner exzellenten Kontakte zur Polizei bekommt er immer wieder Gelegenheiten zum Ermitteln und kann seinen politischen Alltag damit etwas abwechslungsreicher gestalten.
Wolfgang Hofer hat einen sehr angenehmen Schreibstil, das Tempo ist gut gewählt und die kurzen Kapitel haben mir sehr gefallen. Ebenso finde ich die Zitate von prominenten Menschen zu Beginn jedes Kapitels schön und regen zum Nachdenken an.
Besonders amüsant sind die vielen Anspielungen zu den politischen Menschen in seinem Umfeld, das ist gut gelungen und durch die Aktualität des Buches sind alle genannten Personen noch in den Ämtern tätig oder begleiten die jeweilige Positionen.
Der eigentliche Kriminalfall läuft eher nebenher, dadurch ist die Spannung im Buch nicht besonders hoch. Es wird eifrig ermittelt, es kommen viele Charaktere in der Geschichte vor und zum Ende hin gibt es eine teilweise überraschende Lösung.
Ich habe den Kanzler-Krimi gern gelesen, es handelt sich um eine leichte und unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Wer zu diesem Buch greift, sollte mit einem humorvollen Blick auf die Ermittlungsarbeit und dem politischen Umfeld schauen wollen und nicht alles kritisch hinterfragen.

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