Flo und der verhängnisvolle Klick
Flo oder der Tag, an dem die Maus verrutschteInhalt:
Flo geht in die 8. Klasse eines Gymnasiums und leidet unter "Flolitis" (Definition laut Buch: Sprachlosigkeit, begleitet von Herzrasen, trockenem Mund und rotem Kopf, der einfach nur bescheuert ...
Inhalt:
Flo geht in die 8. Klasse eines Gymnasiums und leidet unter "Flolitis" (Definition laut Buch: Sprachlosigkeit, begleitet von Herzrasen, trockenem Mund und rotem Kopf, der einfach nur bescheuert aussieht). Das bedeutet, dass sie viele schlagfertige Antworten im Kopf hat, aber leider immer erst viel zu spät, wenn die peinliche Situation schon längst vorüber ist. Zum Glück sind ihre besten Freundinnen Julia und Anouk da ganz anders. Julia steht gerne im Mittelpunkt und ist eine absolute Drama-Queen. Anouk hingegen ist hübsch, schlau und unglaublich beliebt.
Doch dann passiert etwas Unglaubliches: Anouk hat Ben geküsst, den Flo doch schon so lange anhimmelt! Flo ist entsetzt und schreibt sich ihren Frust auf einer Kummerkastenwebseite von der Seele. Nachdem sie sich ausführlich über die Verräterin Anouk, die doofe Deutschlehrerin und andere Ärgernisse ausgelassen hat, fühlt sie sich befreit. Natürlich will sie die Mail auf keinen Fall abschicken. Doch wie das so ist im Leben: Sie macht einen falschen Klick und die Mail ist raus. Natürlich wird sie relativ schnell entdeckt und auf Flo kommt einiges zu. Plötzlich will niemand mehr etwas mit ihr zu tun haben, bis auf Ben. Denn dieser beginnt plötzlich, sich für Flo zu interessieren ...
Zuerst zum Cover:
Das Cover hat mir sofort gefallen. Ich mag die Schrift, die Farben und die Maus, die sich scheinbar die Augen zuhält. Das alles passt ganz wunderbar zum Inhalt des Buches und zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht.
Unsere Meinung:
Aber nicht nur das Cover, sondern auch der Schreibstil haben mich oft lächeln oder laut auflachen lassen. Vor allem mein 11-jähriger Sohn, der gerade die 5. Klasse eines Gymnasiums besucht, war unheimlich glücklich, endlich ein Buch gefunden zu haben, das in "seiner Sprache" geschrieben ist. Er hing mir förmlich an den Lippen und hat die Geschichte gebannt verfolgt, auch wenn Liebe, Eifersucht und erste Küsse gerade eigentlich nicht so sein Thema sind. Wie gesagt, der Schreibstil ist locker-flockig und leicht zu lesen. Er katapultierte mich sofort wieder in meine eigene Schulzeit zurück und ich fühlte mich direkt wieder wohl in den Zeiten der ersten Lieben, Eifersüchteleien und Probleme von Teenagern.
Die Charaktere sind alle genial dargestellt und sehr vielfältig. Egal, ob es die gehasste Deutschlehrerin ist, deren Klamottengeschmack einfach unterirdisch ist, der Mathelehrer, in den alle verliebt sind, anstrengende Eltern, unbeliebte Klassenkameraden, die einem auf die Nerven gehen, wenn man sie nur sieht, all das kennt man ja nun wirklich von früher. Und es macht Spaß, noch einmal dort zu sein. Ich denke auch, dass jeder von uns einmal einen Anfall von Flolitis hatte und daher konnte ich mit Flo wunderbar mitleiden. Ich habe sie sowieso sofort in mein Herz geschlossen und hätte sie gerne des Öfteren einfach in die Arme genommen und getröstet. Auch ihre Gespräche mit Mr. Minion, ihrem Goldfisch, waren einfach großartig.
Der Verlauf des Buches ist super und konnte mich gegen Ende nochmal richtig überraschen. Auch die Gedankenanstöße, die in diesem Buch vermittelt werden, haben mir sehr gut gefallen. Denn oft ist nun wirklich nicht alles, wie es so scheint. Und manche Dinge erscheinen auch bei Weitem nicht mehr so tragisch, wenn man mal darüber gesprochen hat.
Meine Söhne und ich hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß mit Flo und haben jede gelesene Seite genossen. Es ist ein sehr lustiges Buch, das aber auch wirklich ernste Themen wie Mobbing, Probleme, die mit den sozialen Netzwerken einhergehen, und Freundschaft beinhaltet. Dies ist für meine Begriffe sehr verständlich und kindgerecht geschehen. Ich als erwachsene Leserin habe mich aber keine Sekunde gelangweilt. Ganz im Gegenteil: Ich war gerne mal wieder für kurze Zeit zurück in der Schule, mit allem, was dazu gehört
Unser Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Mobbing und das Heranwachsen. Ich habe sie sehr gerne gelesen und möchte sie uneingeschränkt weiterempfehlen. Wer gerne einmal wieder an seine Schulzeit erinnert werden möchte, oder, besser noch, gerade selbst drin steckt, ist hier absolut richtig.
Übrigens:
Anna Pfeffer ist ein Pseudonym, hinter dem die beiden Autorinnen Ulrike Mayrhofen und Carmen Schmidt stecken, die seit ihrer gemeinsamen Schulzeit befreundet sind und auch schon damals Geschichten entworfen haben. Es gibt noch ein Buch von ihnen, das ich unbedingt bald lesen möchte: "Für dich soll's tausend Tode regnen". Ich bin sehr gespannt, ob auch dieses Buch mich so begeistern wird, bin da aber ziemlich zuversichtlich