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Veröffentlicht am 25.10.2016

Claire auf der Suche nach dem Glück

New York Diaries – Claire
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Inhalt:

Claire ist 32 Jahre alt und findet sich zu Anfang des Buches in ihrem alten Kinderzimmer in New Jersey wieder. Sie kommt frisch aus London, wo sie für eineinhalb Jahre gelebt hat. Aber auch mit ...

Inhalt:

Claire ist 32 Jahre alt und findet sich zu Anfang des Buches in ihrem alten Kinderzimmer in New Jersey wieder. Sie kommt frisch aus London, wo sie für eineinhalb Jahre gelebt hat. Aber auch mit Jeremy hat sie nun eine weitere gescheiterte Liebe hinter sich. Sie trifft in ihrem Elternhaus auf ihre Schwester Nat, die das perfekte Durchschnittsleben führt: verheiratet, zwei Kinder und so glücklich. Auch ihren Bruder Josh trifft sie dort, der das Leben eines ewigen Junggesellen führt und allseits beliebt ist. Da erscheint ihr ihr gescheitertes Leben natürlich umso schlimmer.

Schon nach dem gemeinsamen Familienabendessen, das mit einer Überraschung für alle Beteiligten endet, entschließt sich Claire, dass sie in ihrem Elternhaus nicht leben möchte. Sie macht sich auf den Weg nach New York, wo ihre beste Freundin June lebt. Zusammen mit Claires ehemals besten Freund Danny bewohnt sie ein Appartement im Knights Building. Es ist zwar etwas schäbig, aber perfekt für junge Leute, die in New York in ein aufregendes Leben starten möchten. Da Claire allerdings total pleite ist, zieht sie kurzerhand in den begehbaren Kleiderschrank von June. Von dort aus möchte Claire ihr Leben noch einmal neu beginnen, denn Träume und Hoffnung hat sie genug. Ob ihr das gelingen wird? Erschwert wird der Neustart noch durch die Tatsache, dass genau über June der Ex-Freund von Claire, Jamie, wohnt. Um über Jamie hinwegzukommen, hat Claire ganze zwei Jahre und 9 vollgeschriebene Tagebücher gebracht. Es wird auf jeden Fall ein Wechselbad der Gefühle auf Claire zukommen ...

Meine Meinung:

"New York Diaries - Claire" ist der erste Teil von insgesamt vier Romanen der "New York Diaries"-Reihe von Ally Taylor. Dieser erste Band beschäftigt sich mit Claire und ist somit aus ihrer Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist unglaublich unterhaltsam. Ich hatte oft das Gefühl, die Gedanken von Claire regelrecht mitzudenken. Darüber hinaus finde ich, dass Claire eine sehr amüsante Person ist, die gerne mal gerade heraus ihre Meinung sagt. Ich mag solche Menschen und daher bin ich auch Claire-Fan.

Aber nicht nur Claire ist ein sehr interessanter Charakter in diesem Buch. Auch June, Claires beste Freundin, ist wunderbar dargestellt. Eigentlich ist sie eine junge Frau, die keinem Abenteuer mit Männern widerstehen kann und das Leben offensichtlich genießt. Schaut man aber tiefer in Junes Herz, sucht auch sie nur eine wirkliche Liebe und Beständigkeit. Auch Danny, mit dem Claire lange keinen Kontakt hatte, früher aber ihr bester Freund gewesen ist, ist sehr sympathisch und mit Kanten und Ecken dargestellt. Mein großer Favorit war allerdings Claires Ex-Freund Jamie. Warum, möchte ich hier nicht so sehr ausbreiten, denn Ihr sollt das Buch ja auch alle lesen Aber vielleicht seht Ihr es bei der Lektüre ähnlich wie ich!

"New York Diaries - Claire" ist für mich eine wunderbar angenehme Geschichte über eine Frau, die versucht, wie alle anderen zu sein, aber es doch nicht ist. Vor lauter Frust über ihre gescheiterten Beziehungen übersieht sie fast, dass jeder Mensch ein anderes Leben führt und nicht alles so scheint, wie es wirklich ist. Zwischenzeitlich ist mir Claire mit ihren Selbstmitleidsanfällen zwar etwas auf die Nerven gegangen, doch meistens folgte darauf wieder irgendetwas, was mich sofort wieder versöhnt hat. Auch hatte ich nach ungefähr der Hälfte des Buches ein ganz starkes Gefühl wie das Buch ausgeht. Das hat mich etwas gestört, vor allem, weil ich mit der Richtung, in die das Ende führen würde, nicht wirklich einverstanden war. Zum Ende hin hat mich das Buch dann aber doch noch einmal richtig überrascht. Somit kann ich sagen, dass ich rundum zufrieden mit der Lektüre und auch das Ende wirklich gelungen war.

Ein tolles Stilmittel in diesem Buch war für mich, dass das Buch in verschiedenen Schriftarten geschrieben worden ist. Wenn Claire z.B. in ihr Tagebuch geschrieben hat, wurde aus der Druckschrift plötzlich eine Schreibschrift. Zettel von ihrer besten Freundin waren in einer anderen "Handschrift" geschrieben als ein Brief von Danny usw. Ich mag solche Stilwechsel sehr gerne und habe mich immer wieder gefreut, wenn das Schriftbild dadurch aufgelockert wurde. Und die Tagebucheinträge von Claire waren immer wunderbar geschrieben. Ich habe mich immer sehr gefreut, wenn sie wieder nach ihrem Tagebuch gegriffen hat

Wer gerne zwischendurch etwas fürs Herz lesen möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Leben ist wie ein riesiges Uhrwerk

Schwestern bleiben wir immer
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Inhalt:

Alexa und Katja sind Schwestern, die sehr unterschiedlich sind. Katja wird immer als die Selbstbewusstere und Stärkere angesehen. Und das, obwohl Alexa älter, größer und kräftiger ist. Aber nicht ...

Inhalt:

Alexa und Katja sind Schwestern, die sehr unterschiedlich sind. Katja wird immer als die Selbstbewusstere und Stärkere angesehen. Und das, obwohl Alexa älter, größer und kräftiger ist. Aber nicht nur optisch sind die beiden unterschiedlich, sondern auch ihr Leben leben sie völlig anders. Alexa ist zu Hause und kümmert sich um Haus, Garten, ihre beiden Kinder Elli und Till und ihren Mann Martin. Auch um ihre Tochter Clara, die schwerstbehindert zur Welt gekommen ist, hat sie sich bis zu deren Tod gekümmert. Und natürlich ist auch die Pflege des Grabes ihrer verstorbenen Mutter ihre Aufgabe. Katja hingegen ist alleinerziehend, berufstätig, schön, selbstbewusst und unabhängig.

Dann findet Alexa in der Kiste, die ihre Mutter ihr und ihrer Schwester hinterlassen hat, einen unvollendeten Brief. Dieser wirft viele Fragen auf und so begibt sie sich zusammen mit Alexa auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Schon bald stellen sie fest, dass viele Dinge aus ihrer Kindheit nicht so sind, wie sie immer den Anschein hatten. Aber natürlich ist nicht nur die Reise in die Vergangenheit beschwerlich, sondern auch ihr "ganz normales" Leben bereitet ihnen Probleme, die gelöst werden müssen. Ob sie das alles schaffen werden? Und wer kann ihnen helfen?

Cover:

Das Cover von "Schwestern bleiben wir immer" von Barbara Kunrath gefällt mir gut. Es wirkt durch den Schwarz-Weiß-Druck des Bildes sehr nostalgisch auf mich, was sehr stimmig mit dem Inhalt des Buches ist. Auch drücken die beiden sich umarmenden Schwestern eine große Verbundenheit aus, was sich wiederum mit dem Titel des Buches harmonisch abrundet. Auch gefallen mir die verschiedenen Pinktöne sehr als Kontrast zum Schwarz-Weiß-Druck des restlichen Covers. Alles in allem ist das Cover für mich absolut passend zum Buch.

Meine Meinung:

Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite finde ich die Geschichte sehr fesselnd. Denn ich reise gerne mit meinen Buchprotagonisten zurück in die Kindheit und entdecke überraschende Geheimnisse. Auch in diesem Buch ist das so. Allerdings hat es sich für mich etwas gezogen bis die wirkliche Reise in die Vergangenheit begonnen hat. Das Kennenlernen der Lebensumstände von Alexa und Katja fand ich natürlich auch sehr interessant, allerdings hätte es an einigen Stellen ruhig etwas weniger ausführlich sein können.

Erzählt wird das Buch aus Sicht von Alexa und somit steht ihr Leben etwas mehr im Vordergrund als das Leben von Katja. Allerdings gibt es auch viele Einblicke in Katjas Leben, die dann neutral erzählt werden und mich als Leserin Katja besser kennenlernen lassen. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch sind die Passagen, die aus der Vergangenheit erzählen, kursiv gedruckt, was ich immer sehr angenehm fand. Denn so wusste ich immer sofort, wann es wieder Neuigkeiten aus der Kindheit für mich gab. Diesen habe ich natürlich immer besonders entgegen gefiebert. Denn es war ungemein interessant, zu erfahren wie Alexa und Katja bei ihrer Mutter aufgewachsen sind.

Wie gesagt, manche Dinge hätten für mich ruhig etwas weniger ausführlich beschrieben werden können, allerdings hat mich der Schluss des Buches wieder komplett versöhnt. Dieser steckt für mich voller kleiner Lebensweisheiten und hat mich selbst auch sehr zum Nachdenken angeregt. Und das ist genau das, was ich von einem guten Buch erwarte: Ich lege es nicht ins Regal zurück und vergesse es.

"Manchmal finde ich, das Leben ist wie ein riesiges Uhrwerk. ... Sehr komplex und sehr kompliziert. Und wenn man an einem der Rädchen dreht, nur an einem einzigen, ganz egal, ob es klein ist oder groß, dann greift dieses Rädchen ins nächste und das nächste ins übernächste und immer so weiter, und schon verändert sich was. ... Ach, es gibt so unendlich viele Rädchen, und wahrscheinlich drehen wir jeden Tag an irgendeiner Stelle und wissen es nicht. Und das ist auch gut so." (Zitat aus dem Buch)

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich habe mich gerne mit Alexa in die Vergangenheit begeben und jedes kleine Detail aufgeregt mit ihr erlebt. Es gab dabei einige Längen, die ich aushalten musste und auch der Spannungsbogen hätten an manchen Stellen etwas stärker sein können, trotzdem bleibt mir dieses Buch in schöner Erinnerung.