Lesevergnügen
Walter muss wegHannelore Huber ist froh, als sie ihren Mann beerdigen kann: Endlich frei! Leider offenbart ein Unfall bei dieser Beerdigung, dass ein anderer als ihr Walter im Sarg liegt. Frau Huber fühlt sich betrogen ...
Hannelore Huber ist froh, als sie ihren Mann beerdigen kann: Endlich frei! Leider offenbart ein Unfall bei dieser Beerdigung, dass ein anderer als ihr Walter im Sarg liegt. Frau Huber fühlt sich betrogen und ermittelt in dem kleinen Dorf Glaubenthal.
Auf dieses Buch bin ich aufmerksam geworden, weil der Autor Thomas Raab im Verlauf der Aachener Krimitage eine Lesung über den ersten Fall von Frau Huber hält. Obwohl es hier um Ermittlungen geht und auch einige Leichen auftauchen, möchte ich Walter muss weg nicht als Krimi bezeichnen. Aber das will er auch gar nicht sein, so steht schon Roman auf dem Buchumschlag. Vielmehr liegt hier eine bitterböse Studie vor. Eine Studie über das Leben auf dem Land, in einem kleinen Dorf. Da blieb mir manches Lachen im Hals stecken. Aber der Roman möchte nicht nur witzig sein. Gleichzeitig wirft er Themen auf, die immer aktuell sind, wie z.B. Leben im Alter, Vernachlässigung von Kindern. An manchen Stellen bin ich schon nachdenklich geworden, vor allem dann, wenn Frau Huber über ihr Leben nachdenkt, ob sie immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Aber ich war nicht lange nachdenklich, zu schnell hat mich der Autor immer wieder geweckt...
Ein zweiter Fall für Frau Huber wird schwierig, denn Glaubenthal ist halt nur ein kleines Dorf und ich weiß auch nicht, ob man den Witz in dieser Souveränität in einen zweiten Band retten kann. Aber dieser Fall hat mich voll und ganz überzeugt. Für alle Fans von schwarzem Humor geeignet. Hardcore-Krimi-Fans werden hier keine große Freude haben.