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Veröffentlicht am 01.04.2021

Bücher wie dieses brauchen unsere Kinder

Detektiv Danny Dodo ermittelt
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Warum sterben Tiere aus?
Und was kannst du dagegen tun?
Diese Fragen beantwortet Danny Dodo (blöd, wenn man selbst bereits ausgestorben ist, weil man, bzw. dodo träge und ahnungslos ist). Aber die Gründe ...

Warum sterben Tiere aus?
Und was kannst du dagegen tun?
Diese Fragen beantwortet Danny Dodo (blöd, wenn man selbst bereits ausgestorben ist, weil man, bzw. dodo träge und ahnungslos ist). Aber die Gründe für das Aussterben sind schnell gefunden (und es ist wohl nicht zuviel verraten, wenn ich sage, dass meistens der Mensch der Verursacher ist). Aber ... Tiere aussterben zu lassen ist einfacher als die Natur zu schützen ... trotzdem gibt Danny Dodo einfache Tipps, wie man die Natur schützen kann, bzw etwas achtsamer damit umgeht und wer die Natur achtet hilft seinen Bewohnern.
Das ist der Anfang und das Ende des Buchs, aber dazwischen befinden sich noch ein paar Seiten mehr in denen ein paar Tiere vorgestellt werden, die der Allgemeinheit wenig (vermutlich in den meisten Fällen gar nicht) bekannt sind wie europäische Zwergelefanten (ausgestorben), Chinesische Flussdelfine (ausgestorben), Magenbrüterfrösche (ausgestorben)...
Kindgerecht präsentiert mit liebevollen Illustrationen werden dem Leser (oder dem Zuhörer, wenn das Buch vorgelesen wird) ausgestorbene Tiere vorgestellt. Die Texte sind leicht verständlich, aber informativ und sowohl Kinder als auch ihre Eltern können einiges lernen.
Der Inhalt des Buchs ist ein trauriger, da die Darsteller nicht mehr existieren, aber Bücher wie dieses brauchen wir, um unsere Natur schätzen zu lernen und zu sehen, dass es früher auch andere Lebewesen gab, die nicht durch Naturkatastrophen ausgestorben sind.
Und man kann nie früh genug damit anfangen den Nachwuchs für die Natur zu sensibilisieren.

Veröffentlicht am 01.04.2021

Ich weiß nicht was ich davon halten soll

Die Schlachthaus-Tagebücher
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Ich hatte und habe mit dem Buch ein kleines Problem. Anhand der Thematik war ich mir nicht sicher, ob ich es lesen sollte und danach hier vorstellen. Ich weiß, dass Tierschutz wichtig ist und jedem etwas ...

Ich hatte und habe mit dem Buch ein kleines Problem. Anhand der Thematik war ich mir nicht sicher, ob ich es lesen sollte und danach hier vorstellen. Ich weiß, dass Tierschutz wichtig ist und jedem etwas bedeuten sollte, doch viele Bücher drücken so auf die Tränendrüse und sind sehr einseitig in ihren Darstellungen dass es eine Qual ist sie zu lesen. Die Befürchtung hatte ich auch bei Die Schlachthaus-Tagebücher.
Lina Gustafsson studierte Tiermedizin, um das Leben von Tieren zu verbessern. Nachdem sie einige Jahren in einer Tierklinik gearbeitet und dort vor allem Hunde und Katzen behandelt hatte, wuchs ein Gedanke in ihr: Sie wollte lieber für die Tiere arbeiten, die das größte Leid ertragen müssen und die niemanden haben, der sich für sie einsetzt. Deshalb bewarb sie sich bei der schwedischen Lebensmittelaufsichtsbehörde als Veterinärin und begann im Oktober 2017, auf einem Schlachthof zu arbeiten.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass jemand Tiermedizin aus genau diesem Grund studiert: Tieren zu helfen und in einer Kleintierpraxis zu arbeiten. Dass es auch noch ganz andere (weniger schöne) Aspekte der Tierarztarbeit gibt, wird entweder verdrängt oder man ist sich dessen nicht bewusst. Aber auch Versuchslabore und Schlachthöfe brauchen Tierärzte. Allerdings ist es fraglich wie man einem Tier helfen kann, das demnächst sterben soll.
Ich schweife ab. Wie man sieht habe ich Die Schlachthaus-Tagebücher gelesen und wurde in meinem Vorurteil nicht bestätigt. Linda Gustafsson schreibt wie es ist und ihre Reaktion darauf. Es wird nichts verniedlicht, verharmlost, aber auch nicht sehr drastisch beschrieben. Man kann das Buch lesen ohne Übelkeit zu bekommen.
Und irgendwie ist das auch mein Problem. Der Tonfall des Buchs ist auf der einen Seite durchaus persönlich (und zeigt viel von der Persönlichkeit der Autorin), auf der anderen Seite zu sachlich. Anders gesagt: Das grausame Schicksal der Schweine habe ich zur Kenntnis genommen, es hat mich aber nicht berührt.
Die Verhältnisse im Schlachthof sind nicht optimal, auch auf dem Transport sind die Verhältnisse beängstigend, aber irgendwie schafft es die Autorin nicht die schrecklichen Bilder vor mir zu visualisieren. Tatsächlich lässt mich die Schlachthofgeschichte ziemlich kalt.

Und das ist das Problem, das ich mit dem Buch habe: Liegt es an mir, dass ich schon so verroht bin, dass ich nicht wahrhaben will und kann, welchen Zuständen in den Schlachthöfen vorherrschen können. Oder Linda Gustafsson schafft es mit ihren Worten nicht mich zu berühren.

Der Leser wird wohl selber entscheiden müssen, was er von diesen Tagebüchern halten soll. Ich kann von meiner Seite nur sagen, dass ich die Abläufe interessant fand.
Mein Essverhalten verändert das Buch allerdings nicht.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Auch nach Jahrzehnten noch lesenswert

Die aberwitzige Reise eines betrunkenen Elefanten
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Gerald Durrell …als Kind/Jugendlicher habe ich seine Bücher geliebt und regelrecht verschlungen. Vor einger Zeit habe ich den Autor/Zoodirektor wieder entdeckt und freue mich, dass EINE VERWANDTE NAMENS ...

Gerald Durrell …als Kind/Jugendlicher habe ich seine Bücher geliebt und regelrecht verschlungen. Vor einger Zeit habe ich den Autor/Zoodirektor wieder entdeckt und freue mich, dass EINE VERWANDTE NAMENS ROSY im Ullstein Verlag unter dem Titel „Die aberwitzige Reise eines betrunkenen Elefanten“ neu herausgegeben wurde. Als Jugendlicher hat mich die Geschichte nicht sehr gereizt, ich habe sie nur gelesen weil Gerald Durrell sie geschrieben hatte. Natürlich habe ich meine Meinung geändert nachdem ich das Buch gelesen hatte.
Die Charaktere sind liebenswert, auf die eine oder andere Art und Weise sehr exzentrisch, die Situationen abgedreht und die abschließende Gerichtsverhandlung, originell und (wie der Rest der Geschichte) witzig.
Und auch jetzt noch werde ich hervorragend von dieser als zeitlos zu bezeichnenden Geschichte unterhalten, ein Roadmovie, das den Leser entschleunigt und durch seinen Humor überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Ansteckende Begeisterung für die Natur

Wildes Paradies
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Bisher fiel mir Claudia Praxmayer nur als Romanautorin auf („Bienenkönigin„) und ich wusste nicht, dass sie sich weitaus mehr für die Natur einsetzt als gedacht.
In Wildes Paradies erzählt sie von ihrem ...

Bisher fiel mir Claudia Praxmayer nur als Romanautorin auf („Bienenkönigin„) und ich wusste nicht, dass sie sich weitaus mehr für die Natur einsetzt als gedacht.
In Wildes Paradies erzählt sie von ihrem kleinen eigenen Paradies und weckt im Leser die Lust auf die Natur. Man merkt ihr die Begeisterung an, wenn sie von ihren Erfolgen schreibt, aber auch ihre Tiefschläge verschleiert sie nicht und zeigt dadurch auch, wie interessant (und aufwändig) der Erhalt der Natur ist. Aber, man bekommt auch etwas zurück: Interessante Tierbeobachtungen, eigenes Gemüse … Claudia ist schnell begeistert und der Leser auch und man bekommt wirklich Lust sich dieses Wilde Paradies selbst anzusehen. Immerhin bekommt man durch Fotos einen kleinen Einblick in die Welt der Autorin.
Aber trotz aller Begeisterung ist Wildes Paradies mehr als ein Erfahrungsbericht, denn Claudia gibt auch Tipps für Leser, die weniger Platz zur Verfügung haben (was die meisten sein dürften) und zeigt so, dass man auch im Kleinen der Natur etwas Gutes tun kann (und man bekommt immer etwas zurück).

Claudia schreibt wie der Schnabel ihr gewachsen ist und macht aus diesem Werk mehr eine Unterhaltung als ein Buch, das Wissen vermitteln will. Am Ende weiß man mehr über Streuobstwiesen, das Anlegen von Teichen, Gemüseanbau, aber alles so, dass es für den Normalsterblichen verständlich bleibt.
Und ich gebe zu, dass man auch hin und wieder etwas schmunzeln darf (was ich immer noch mache, wenn ich an die Teichgeschichten denke).

Empfehlenswert für jeden Naturliebhaber.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Enttäuschend

Nevernight - Die Prüfung
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Ich habe viel Positives über Nevernight gehört, dementsprechend neugierig war ich auf das Buch. Das Cover ist auch schon vielversprechend, obwohl ich Bücher nicht nach dem Umschlag beurteile oder sie anhand ...

Ich habe viel Positives über Nevernight gehört, dementsprechend neugierig war ich auf das Buch. Das Cover ist auch schon vielversprechend, obwohl ich Bücher nicht nach dem Umschlag beurteile oder sie anhand eines guten Covers kaufe. Aber ... das Cover von Nevernight gefällt mir und ich kann sagen, dass es das Beste am Buch ist.
Oder anders gesagt: ich war enttäuscht. Die ersten Zeilen können noch überzeugen, aber danach ...
Es ist wohl nicht die Art von Fantasy die ich unbedingt mag und die es inzwischen in vielen mehrbändigen Zyklen gibt: Eine Person kommt auf eine Schule und muss ihre Ausbildung schaffen ... das ist mal mehr, mal weniger interessant, aber meistens habe ich den Eindruck, dass es nur ein Versuch ist Harry Potter neu zu erfinden. Meistens funktioniert es nicht, selbst wenn man versucht eine erwachsenere Version zu gestalten mit späteren Assassinen.
Nevernight hat einige nette Ideen, aber diese lenken nicht unbedingt davon ab, dass die Story nicht neu ist und eher blutrünstig und brutal (manchmal auch eklig) und man nur das Ende als spannend bezeichnen kann.
Der Rest ist frei nach dem Motto: Die Schule der nichtmagischen Assassinen (mit einigen Überraschungen ...)
Manche Romane über Schulen lesen sich deswegen so gut, weil die Protagonisten sympathisch und irgendwie auch realistisch sind (und vergleichbar mit dem jungen Leser sind, magische oder sonstige Fähigkeiten hin oder her), bei Nevernight ist das nicht der Fall und erschreckenderweise muss ich zugeben, dass der einzige Charakter, der mich überzeugt hat eine Katze ist, die dann noch nicht einmal eine Katze ist ...
Nevernight ist zu durchtrieben, die Charaktere egoistisch und falsch, die Lehrer Sadisten. Dark Fantasy für junge Erwachsene ... aber .. es ist zu dunkel, zu düster, zu blutig und wirkt auf mich als wäre die Zielgruppe eher unter denjenigen zu suchen, die später in Schulen Amok laufen. Irgendwie hart das aussprechen zu müssen, aber so wirkt das Buch auf mich.
Ein Buch das sich eher an Erwachsene mit gefestigtem Charakter richtet, wenn die inneren Monologe Mias nicht wären, die etwas merkwürdige Umgangssprache (die etwas fremd in einem Fantasysetting anmutet).
700 Seiten, die mich nicht überzeugen konnten, die mich eher abschreckten und langweilten. Ja, das Ende ist spannend, aber bis man es erreicht hat ist es ein zäher Weg durch eine etwas fragwürdige Ausbildung.

Wie gesagt, es gibt einige nette Ideen und vielleicht hätte man daraus eine ganz andere Geschichte machen können, wenn das Assassinendasein nicht so im Vordergrund gestanden hätte (und anders als in so manchen Schulromanen spielt auch der Zusammenhalt der Schüler keine Rolle, jeder kämpft für sich allein)
Schade ... aber man muss nicht alles lesen und deshalb werde ich die Reihe auch nicht weiterlesen.

Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch.

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