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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Unterhaltsam

Der zehnte Gast
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Mir hat das Buch von Anfang an gefallen. Schnee, ein einsames Hotel (kommen da Erinnerungen hoch?) und eine Gruppe anscheinend unbedarfter Gäste ... daraus kann man einen spannenden Thriller basteln (oder ...

Mir hat das Buch von Anfang an gefallen. Schnee, ein einsames Hotel (kommen da Erinnerungen hoch?) und eine Gruppe anscheinend unbedarfter Gäste ... daraus kann man einen spannenden Thriller basteln (oder gähnende Langeweile). Natürlich sind einige Dinge vorhersehbar, aber man erwartet diese auch. Natürlich wird das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten, natürlich fällt der Strom aus, natürlich gibt es eine Leiche und natürlich muss einer der Gäste (oder der Hotelbesitzer und sein Sohn) der Mörder sein, wenn sich nicht noch ein ungebetener Besucher auf dem Gelände versteckt ...

Eine klassische Situation, wie man sie bereits von Agatha Christie (MAUSEFALLE) und anderen Autoren kennt. Aber, das spielt keine Rolle, denn Shari Lapena ist ein atmosphärisches, stimmungsvoller Thriller gelungen, der ein bisschen wie eine Seifenoper beginnt und man nichts Böses erahnt (obwohl ... man weiß dass es ein Thriller ist, also hat man auch Erwartungen). Nachdem man etwas von der Atmosphäre eingelullt wurde und mit den Personen vertraut gemacht wurde (dies geschieht durch wechselnde Perspektiven) verändert sich durch das Auftauchen der Leiche alles und nicht nur bei den Personen des Buchs macht sich Paranoia breit. Wilde Verdächtigungen und Mutmaßungen lassen den Leser das Buch nicht mehr aus den Händen legen.

Spannung pur, die meiner Meinung nach leider nicht ganz bis zum Schluss durchgehalten wird. Sobald die Polizei den Schauplatz des Geschehens betritt (aber das ist relativ spät und kurz vor dem Ende) lässt die Spannung etwas nach und auch die Situation wird entkräftigt, was sich auch im Nachlassen der Atmosphäre bemerkbar macht. Ich will damit nicht sagen, dass es langweilig wird, aber das Ende kommt doch ein bisschen zu schnell.

Und trotzdem überraschend. Ich hatte meinen Täter zu einem Zeitpunkt bereits, aber ich lag auf der falschen Spur. Die klassische Situation wartet durchaus mit einer oder anderen Überraschung auf und auch wenn das Ende weniger spannungsgeladen ist, als es DER ZEHNTE GAST verdient hätte, so wird ein tolles Buch für lange Winterabende geboten.

Man sollte vielleicht nicht unbedingt mit fremden Leuten in einer einsamen Hütte eingeschneit sein ...

Veröffentlicht am 09.11.2019

Starker Beginn, aber dann ...

Stilles Kind
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Ich bin etwas zwiegespalten, was das Buch anbelangt. Am Anfang dachte ich an einen klassischen Geisterhauskrimi. Ein Bauernhof im Schnee mit merkwürdigen Vorkommnissen und anscheinend kein Mensch, der ...

Ich bin etwas zwiegespalten, was das Buch anbelangt. Am Anfang dachte ich an einen klassischen Geisterhauskrimi. Ein Bauernhof im Schnee mit merkwürdigen Vorkommnissen und anscheinend kein Mensch, der das verursachen könnte. Das klang spannend, mystisch und zog mich in den Bann. Ich konnte nicht aufhören zu lesen (und dank des angenehmen fesselnden Schreibstil der Autorin war es ein schnelles Vergnügen, fast so, als würde ich den Inhalt in mich einsaugen).
Teil eins blieb spannend bis zum Schluss.
Mit Teil zwei änderte sich die Erzählperspektive und die Hauptperson und leider lies mein Interesse nach. Gut geschrieben war auch dieser Teil, aber das mystische, unerklärliche war verschwunden und die klassische Version einer Opfer/Täter-Beziehung (wie ich sie schon interessanter gelesen habe, wie etwa in Stephen Kings Klassiker MISERY) begann. Auch wenn es zwischen Opfer und Täter eine Besonderheit gab (die ich hier aber nicht verraten möchte, auch wenn der Titel schon einiges verrät), so wurde ich nicht überzeugt.
Teil eins war spannend, Teil zwei war ... ich will nicht sagen langweilig, aber die Geschichte ging mir nicht nahe. In gewisser Weise konnte ich zwar die Denkweise des Täters (ich nenne ihn so, weil ich keine Namen verraten möchte) nachvollziehen, aber die Handlungsweise war mir dann doch etwas an den Haaren herbei gezogen.
Schade eigentlich, denn das Buch begann sehr vielversprechend und unerwartet, da ich zwar mit einem Psychothriller gerechnet hatte, nicht aber mit der eventuellen Existenz von Geistern. Aber genau das war es dann, was den ersten Teil so interessant machte.
Leider lässt danach das Spannungsniveau nach und Teil drei wirkt auf mich eher wie ein Epilog, der schnell erzählt werden muss.

Und dabei hat Stilles Kind so vielversprechend angefangen ...

Veröffentlicht am 31.10.2019

Was für eine Enttäuschung

Schwarzer Leopard, roter Wolf
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Was hat mich nur geritten, dieses Buch zu lesen? Der Klappentext klingt interessant und die Assoziationen mit einem mythischen Afrika weckten Bilder meiner Kindheit in mir, in der ich afrikanische Geschichten ...

Was hat mich nur geritten, dieses Buch zu lesen? Der Klappentext klingt interessant und die Assoziationen mit einem mythischen Afrika weckten Bilder meiner Kindheit in mir, in der ich afrikanische Geschichten und Märchen gelesen habe.
Es klang nach einer interessanten Geschichte (und ich habe mir erlaubt Vergleiche mit dem Herrn der Ringe und dem Lied von Eis und Feuer zu ignorieren, da ich von beiden nur bedingt Fan bin) und dann fing ich an zu lesen.
Bereits auf den ersten Seiten dachte ich mir: Was soll das?
Nach weiteren Seiten, durch die ich mich gequält habe dachte ich mir: Warum lese ich das?
Ab Seite 50 kam die Überlegung auf das Buch abzubrechen, aber ab Seite 100 dachte ich: Ich lese weiter, komme was da wolle.
Und jetzt, nachdem ich fertig bin kann ich immerhin sagen, dass ich entweder das schlechteste Buch in diesem Jahr gelesen habe oder ich zu wenig Alkohol oder Drogen konsumiert habe, um Zugang zu diesem „Meisterwerk“ zu finden.
Als Alternative kann ich höchstens folgendes anbieten: Ich habe das Buch nicht verstanden.

Es gab nichts an diesem Buch was mir gefallen hat. Die Sprache war verwirrend und der häufige Gebrauch des Wortes ficken störte auch. Manchmal las es sich wie ein poetischer Porno mit zahlreichen Taboos und NoGos, dann wieder klang afrikanischer Kolonialstil durch, aber meistens wirkte alles für mich wie ein unausgegorener Mix aus Worten, die nicht unbedingt in Zusammenhang stehen mussten.
Die Handlung, soweit sie erkennbar war, konnte mich auch nicht fesseln und wenn ich ehrlich bin: Es war sehr hart das Ende des Buchs zu erreichen …
Und das ist der Auftakt einer Trilogie?

Nun gut, ich fand den Herrn der Ringe schon langatmig, aber dort habe ich wenigstens verstanden um was es ging.
Schwarzer Leopard, Roter Wolf ist ein Buch, das meiner Meinung nach nur deswegen so hoch gelobt wird, weil es so schlecht ist und sich sonst nicht verkaufen würde.

Ist das Literatur oder kann das weg?

Ich habe noch kein Buch von Marlon James gelesen, aber anhand seiner Bio hatte ich großartiges erwartet.
Für seien Roman „Eine kurze Geschichte on sieben Morden“ erhielt erden MAN BOOKER PRIZE und das Time Magazin zählte ihn zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten 2019.

Ich lebe wohl in aeiner anderen Welt und habe andere Ansprüche.

Langer Rede, kurzer Sinn: Das Buch hat mich gnadenlos enttäuscht. Es mag keine leicht Kost sein, aber für mich war es eher unverdaulich.
Schade.

Veröffentlicht am 31.10.2019

WOW!

Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee
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Was für ein Buch. Wenn man eine beliebige Seite aufschlägt wird man mit einer wunderschönen Illustration belohnt. Manche der Bilder wirken, als wären es Fotografien. Sehr detailgetreu führt die Illustratorin ...

Was für ein Buch. Wenn man eine beliebige Seite aufschlägt wird man mit einer wunderschönen Illustration belohnt. Manche der Bilder wirken, als wären es Fotografien. Sehr detailgetreu führt die Illustratorin Annika Siems in die Tiefsee ein.
Dabei trifft man auf bekannte und weniger bekannte Tierarten, darunter einige gespenstisch anmutende und/oder außergewöhnliche.
Begleitet werden die erstaunlichen Bilder mit leicht verständlichen Texten von Wolfgang Dreyer, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft basieren.
Ein Buch für Kinder? Ja.
Ein Buch für Erwachsene? Auch das.
Ein Buch zum Anschauen und Lernen, für Menschen jeden Alters, die Interesse an einer fast unbekannten Welt haben.

Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee ist ein wunderbares Buch, liebevoll gestaltet und informativ.
Das Format ist ungewöhnlich, aber man muss fast sagen, dass es immer noch zu klein ist.
Bei der Autorenbeschreibung ist zu lesen:
„Viele ihrer Illustrationen sind im Original meisterhafte Ölgemälde in eindrucksvollen Formaten …“
Eindrucksvoll sind die Illustrationen auf jeden Fall und ich würde gerne die Originale sehen. Diese sind bestimmt eindrucksvoll und werden nicht durch die Buchmitte zerstört (was bei einigen Bildern unvermeidbar ist)

Veröffentlicht am 31.10.2019

Enttäuschend

Tote Bauern melken nicht
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Das Cover hat mich angesprochen und auch der Klappentext war vielversprechend. Ich hatte einen witzigen Krimi erwartet und vielleicht ist er das auch, aber … entweder ist er doch nicht witzig, oder es ...

Das Cover hat mich angesprochen und auch der Klappentext war vielversprechend. Ich hatte einen witzigen Krimi erwartet und vielleicht ist er das auch, aber … entweder ist er doch nicht witzig, oder es ist nicht die Art von Humor, die mir zum Zeitpunkt des Lesens zugesagt hat.
Der Anfang ist recht witzig und mir gefallen die Möwen im Buch. Aber es ist ein Rattenkrimi und so sind die Ratten (und Theo, der Punk, der Ratten versteht …) nur Beiwerk zu einem Kriminalfall, der teilweise lustige Verfolgungsjagden beinhaltete, die mich aber auf Dauer nicht erheitern konnten und einer Hauptperson (der Ratte), die mir einfach unsympathisch war.
Leider wird der Roman aus Rattensicht erzählt (wobei man sich von der gewöhnlichen Haus- oder Wanderratte verabschieden muss, realistisch ist dieser Krimi nicht, aber das hat bestimmt auch niemand erwartet).
Der eigentliche Kriminalfall war zum einen Nebensache, zum anderen nicht wirklich interessant (und selbst wenn manche Tierkrimis eher ein einfaches Verbrechen zu klären haben, so kann man hier nicht unbedingt davon reden, dass Ede 100% als Ermittler tätig ist. Manchen mag das gefallen, mir war das für einen Krimi zu wenig).

Schade, ich hatte wohl zu viel erwartet. Aber bekommen habe ich nichts davon.
Immerhin kann ich sagen dass Tote Bauern melken nicht nicht schlecht geschrieben ist, aber … meinen Geschmack hat es nicht getroffen. Es gab Ansätze (wie gesagt, der Anfang war vielversprechend), aber … es hätte besser sein können.