Profilbild von MartinS

MartinS

Lesejury Star
offline

MartinS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MartinS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2019

Ein Buch, das die Augen öffnet

Das Sterben der anderen
0

Man liest es ständig in den Medien, man kommt schon gar nicht mehr daran vorbei: Die Bienen sterben, die Insekten sterben, wir befinden uns im größten Artensterben aller Zeiten und erstmalig sind wir es, ...

Man liest es ständig in den Medien, man kommt schon gar nicht mehr daran vorbei: Die Bienen sterben, die Insekten sterben, wir befinden uns im größten Artensterben aller Zeiten und erstmalig sind wir es, die dafür verantwortlich sind. Und wir sind es, die etwas dagegen tun können.
Und trotz der ständigen Medienpräsenz des Artensterbens gibt es immer wieder Journalisten, die mit ihren Büchern darauf hinweisen wollen. Braucht es das wirklich? Wird man nicht langsam übersättigt und nimmt die drohende Gefahr überhaupt noch ernst?
Man braucht tatsächlich Bücher wie „Das Sterben der Anderen„. Bücher, die nicht mit dem Zaunpfahl oder dem erhobenen Zeigefinger drohen, sondern an Beispielen zum Nachdenken anregen.
Anhand eigener Erlebnisse zeigt Tanja Busse, wie kompliziert Bürokratie und Politik sind und wie sich Gesetze teilweise widersprechen. Artenschutz ist nicht mit Naturschutz gleich zu setzen und auch wenn ihre Beispiele sehr landwirtschaftlich geprägt sind, versteht auch der Normalbürger ohne eigenes Land, worauf die Autorin hinaus will.
Auf der einen Seite schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen, auf der anderen Seite kann man den Kopf nur schütteln. Man kann dem Artenschwund entgegen treten, aber es werden einem oft Steine in den Weg gelegt und das was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint ist es oft gar nicht.
Ich bin etwas außerhalb einer Großstadt aufgewachsen, habe Schmetterlinge beobachtet, Fische, Kaulquappen und Molche gefangen (die ich allerdings wieder frei gelassen habe, etwas, das ich von diversen Wasserinsekten nicht behaupten kann, diese wurden zur Ernährung meiner Fische gefangen) und eigentlich hätte ich das nicht tun dürfen. Wie schön, dass man als Kind die Gesetze nicht kennt und Eltern nicht immer in der Nähe sind … Ich habe Kiebitze gesehen, Seeschwalben und vieles andere. Dann bin ich in die Stadt gezogen und es war klar, dass es dort weniger Tiere gibt. Nun ja, so kann man sich täuschen und meine Wahrnehmung wurde in die Irre geführt. Bücher wie Das Sterben der Anderen rütteln wach.
Bücher wie dieses brauchen wir, denn Nachrichten sind vergänglich und manchmal hört man tatsächlich nur noch halbherzig hin, denn man hat alles schon einmal gehört.
Und wenn das Buch auch dem Laien die Augen öffnen kann wird der Natur mehr geholfen, als Klimakonferenzen oder Gutachten, die sich gegenseitig widersprechen.

Absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Tiere, die keiner kennt ...

Die wundersamen Zwölf – Kuriose Säugetiere, die tatsächlich existieren
0

Elefant, Löwe oder Giraffe kennt wohl jeder. Aber die Tierwelt ist so vielseitig und erstaunlich, da haben es auch die weniger bekannten Tiere verdient Erwähnung zu finden. Zumal ich selbst eher ein Freund ...

Elefant, Löwe oder Giraffe kennt wohl jeder. Aber die Tierwelt ist so vielseitig und erstaunlich, da haben es auch die weniger bekannten Tiere verdient Erwähnung zu finden. Zumal ich selbst eher ein Freund der kleinen Tierwelt bin und mich im Zoo vor allem an den vielen kleinen Tieren erfreue und Elefanten, Löwe und Co. meist wenig Beachtung schenke.
Kinder sollten meiner Meinung nach schon früh darauf aufmerksam gemacht werden, welche Lebewesen sich unseren Planeten teilen (vor allem auch nach dem Motto „Was man kennt schützt man eher“).
Die wundersamen Zwölf stellen nun Tiere vor, die ein Schattendasein führen, jedenfalls die meisten davon. Okapi und Wisent gehören zu den bekannteren Vertretern der wundersamen Zwölf, aber der Rest … Streifententrek, Goldmull, Potto … Tiere, die kaum bekannt und sehr selten zu sehen sind. Sie leben tatsächlich im verborgenen und doch sind sie da und spielen ihre Rolle.
Rae Mariz Buch stellt in netten Texten zum Vorlesen und Selberlesen zwölf wundersame Säugetiere vor und Moki hat liebevolle Zeichnungen dazu geschaffen.
Was mich sehr gefreut hat (und das ist nicht selbstverständlich): Die Tiere erhalten auch die wissenschaftlichen Bezeichnungen. Allerdings sind die beschreibenden Texte nicht sonderlich wissenschaftlich und man erfährt nicht viel über die Tiere, da sprechen die Bilder viel mehr.
Aber abgesehen davon (wenn man mehr über die Tiere wissen will hilft bei manchen ein Zoobesuch, bei anderen muss man sich andere Bücher anschauen oder nach Dokumentarfilmen suchen … ob diese dann allerdings für sehr kleine Kinder geeignet sind …) ist das Buch für kleine (und große) Tierfreunde ein echtes Highlight und es ist schön, dass auch mal kleine Tiere im Focus stehen.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Ein ernstes Thema sehr spaßig präsentiert

Charlie kriegt die Flatter
0

Es geht um Angst. Und Charlie hat viel Angst. Und das könnte der Grund dafür sein, dass er sich in Tiere verwandelt (von ganz kleinen bis ganz großen). Und eigentlich ist diese Angst egal.
Denn das Buch ...

Es geht um Angst. Und Charlie hat viel Angst. Und das könnte der Grund dafür sein, dass er sich in Tiere verwandelt (von ganz kleinen bis ganz großen). Und eigentlich ist diese Angst egal.
Denn das Buch ist ein Großer Spaß. Skurrile Situationen, dämliche Fußnoten und fragwürdige Leserfragen machen das Buch absolut lesenswert, wenn man abgedrehte Situationskomik steht.
Es steckt ein ernstes Thema dahinter, aber vielleicht ist es nicht verkehrt Kindern auf amüsante Weise die Angst zu nehmen.
Nicht alles, was in diesem Buch zu lesen ist, ergibt Sinn, aber das spielt keine Rolle (denn dem Leser ist das bewusst, da der Autor mehrmals darauf hinweist).
Streckenweise überzogen, sehr albern und unterhaltsam illustriert.
Wer so etwas mag (und ich muss gestehen, ich gehöre dazu und habe ich köstlich amüsiert, auch wenn ich das Thema Krankheit vielleicht ein bisschen zu ernst als Hintergrund fand) wird seine größte Freude an diesem Buch haben.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Enttäuschend

Willkommen in Monsterville
0

Die Einleitung hätte mich schon abschrecken sollen … Autor Adam Monster rät vom Lesen des Buchs ab. Den Rat hätte ich folgen sollen, auch wenn er aus anderen Gründen von der Lektüre abrät. Es ist ein Buch, ...

Die Einleitung hätte mich schon abschrecken sollen … Autor Adam Monster rät vom Lesen des Buchs ab. Den Rat hätte ich folgen sollen, auch wenn er aus anderen Gründen von der Lektüre abrät. Es ist ein Buch, geschrieben von einem Monster, aber … ich wurde enttäuscht. Nach der Warnung bekommt man einen kurzen Überblick über Roanoke (die erste Kolonie der Engländer in Nordamerika, die vor allem durch das mysteriöse Verschwinden von 118 Siedlern und der letzten Nachricht CROATOAN bekannt wurde). Das klingt interessant, aber was danach folgt ist es weniger. Es ist eine nette Geschichte, die durchaus Potential hat, aber so richtig Spannung will nicht aufkommen. Nervig sind zudem die ständigen Unterbrechungen des Autors, der die eine oder andere Situation kommentiert.
Vielleicht wäre die Geschichte ohne dies interessanter gewesen, aber … sie hebt sich über den Durchschnitt nicht hinweg. Es gibt bessere Monstergeschichten für Kinder.

Schade, denn der Klappentext ist sehr vielversprechend … das war’s dann aber auch schon. Willkommen in Monsterville wird fortgesetzt, die Geschichte ist noch nicht zu Ende, aber … der Cliffhanger am Ende des Buchs macht keine große Lust weiter zu lesen.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Der innere Elefant?

The Wonderful Wild
0

Es gibt Bücher, da frage ich mich ernsthaft, was mir (oder dem Leser im Allgemeinen) der Autor sagen will. Bei anderen frage ich mich, ob ich das Buch einfach nicht verstehe.
The wonderful Wild lässt unbändige ...

Es gibt Bücher, da frage ich mich ernsthaft, was mir (oder dem Leser im Allgemeinen) der Autor sagen will. Bei anderen frage ich mich, ob ich das Buch einfach nicht verstehe.
The wonderful Wild lässt unbändige Freiheit vermuten, ein Leben in Afrika (anhand des Covers) und viel Lebensweisheit.
Ich hatte mehr Tierbeobachtung und daraus resultierende Erleuchtungen erwartet. Aber … tatsächlich blieb am Ende des Buches die Frage im Raum stehen: „Was wollte mir die Autorin sagen?“ „Habe ich nicht verstanden, was sie mir mit diesem Buch sagen will.“
Es gibt etwas, das ich positiv von diesem Buch mitgenommen habe: Es gibt einige interessante Lektürehinweise (die ich mir zumindest näher anschauen werde) und youtube-Videos, die mir mehr gegeben haben als das Buch.
Vielleicht habe ich aber schon zu viele Bücher gelesen, die ein ähnliches Thema behandeln, aber eine größere Hilfe für mich waren.
Ich weiß wirklich nicht, was ich von dem Buch halten soll und es fällt mir schwer so positiv wie möglich zu schreiben, denn ich bin mir sicher, dass sich die Autorin etwas dabei gedacht hat und viel Herzblut in ein Buch gelegt hat, dessen Aussage ihr wichtig ist.
Ich habe diese Aussage nur nicht gefunden.

Ach ja … es gibt erstaunlich wenig Tiere und viel Selbsterkenntnis (aber diese ist mir zu allgemein, wie gesagt: Es sind Dinge, die ich schon in anderen Büchern besser präsentiert bekommen habe, z. B. bei Eli Radinger oder Sebastian Hilpert. Dort gibt es sehr viel mehr Tier und viel Selbsterkenntnis, die ich nachvollziehen kann und die ich persönlicher fand als das Buch von Gesa Neitzel.