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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2018

Enttäuschend

Das Eis
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Ich habe einen Krimi oder einen Thriller erwartet, aber augenscheinlich geht es um die Ereignisse die zum Tod von Tom Harding führten. Während einer Gerichtsverhandlung wird in Rückblenden erzählt, wie ...

Ich habe einen Krimi oder einen Thriller erwartet, aber augenscheinlich geht es um die Ereignisse die zum Tod von Tom Harding führten. Während einer Gerichtsverhandlung wird in Rückblenden erzählt, wie es zu diesem Unfall kam.
Gerichtsromane/geschichten können spannend sein, das weiß man seit Zeugin der Anklage oder Die Jury. Das Eis braucht lange bis es spannend wird, sehr lange und erst auf den letzten Seiten kommt die Geschichte richtig in Fahrt um dann abrupt und für mich unbefriedigend zu enden.
Der Schreibstil ist durchaus angenehm, auch wenn die Erzählweise durch die verschiedenen Zeitzonen etwas verwirrend sein kann, da nicht immer sofort ersichtlich ist wo in der Zeit man sich gerade befindet.
Potential für einen spannenden Umweltthriller war da, aber genutzt wurde er nicht.
Das Buch enthält Elemente von Krimi und Thriller, aber andere Dinge, die für Spannungselemente sorgen könnten wie Intrigen oder Verschwörungen tauchen entweder gar nicht oder erst sehr spät auf. Ich habe den Eindruck, dass man eher eingelullt wird in Beschreibungen der Arktis und den Problemen, die der Klimawandel mit sich bringt um dann zu einem überraschenden Ende geführt zu werden. Zu spät in meinen Augen.
Mein erster Eindruck hat sich nicht bestätigt, statt eines poetischen Arktiskrimis bekommt man einen langatmigen Roman, der nur in seinen Arktisbeschreibungen überzeugen kann.
Sehr enttäuschend. Ich habe mehr erwartet und auch die Gerichtsverhandlung hat wenig spannendes zu bieten.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Aussterben macht Spaß

Wie man ausstirbt
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Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Ein Titel, der das Aussterben als nützlichen Tipp bezeichnet ist, kann ja nicht ernst gemeint sein. Nun ja… nach der Beendigung der Lektüre kam ich zu folgendem Ergebnis: ...

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Ein Titel, der das Aussterben als nützlichen Tipp bezeichnet ist, kann ja nicht ernst gemeint sein. Nun ja… nach der Beendigung der Lektüre kam ich zu folgendem Ergebnis: geringer Informationsgehalt bei immens hohem Spaßfaktor. Ich will nicht sagen, dass man durch das Lesen nichts lernen kann, Allerdings sind einige Aussagen etwas fraglich oder werden nicht näher begründet. Spielt aber alles keine Rolle, wenn man sich amüsieren will. Dabei muss man wohl dem Übersetzer Lutz-W. Wolf danken, der auch hin und wieder ein paar Bemerkungen in den Fußnoten hinterlässt…zu den Fußnoten muss man grundsätzlich sagen, dass man sie lesen sollte. Sie haben zwar meist nichts mit dem Textteil zu tun, auf den sie sich beziehen, aber das interessiert keinen.
Die Texte sind kurzweilig und amüsant und auch die Fußnoten sind es.
Ich könnte zahlreiche Textpassagen wiedergeben, mit und ohne Fußnoten, aber ich kann mich nicht entscheiden, welche wohl die unterhaltsamste ist. Bei einigen konnte ich mir ein Lachen verkneifen, bei anderen nicht.
Übrigens (und auch das ist eine Nebensächlichkeit, die völlig uninteressant ist, denn die Texte sind auch witzig wenn man die entsprechenden Tiergruppen nicht mag) finden sich in Wie man ausstirbt nur Kolumnen über Fische, Reptilien (einschließlich diverser Dinosaurier und ähnlicher Wesen) und dem Dodo, dem Riesenfaultier und dem Mammut (schließlich geht es ja auch ums Aussterben). Das ist so, wird nicht weiter erklärt und spielt keine Rolle (wie so vieles in diesem Buch … und selbst das ist egal).
Fazit: Wer mal zwischendurch herzhaft Lachen will und Tiere mag, der wird mit diesem Buch seine Freude haben. Wer nützliche Tipps erwartet wird diese nicht finden…und wenn man ehrlich ist:
Will man wirklich wissen, wie man ausstirbt?

Veröffentlicht am 13.04.2018

Neue Erkenntnisse, unterhaltsam präsentiert

Warum Wale Fremdsprachen können
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Katharina Jacob ist Wissenschaftsjournalistin mit besonderem Interesse für tierische Intelligenz und Mensch-Tier-Beziehungen.
Und davon handelt auch das Buch. Es werden nicht nur Tiere und ihre besonderen ...

Katharina Jacob ist Wissenschaftsjournalistin mit besonderem Interesse für tierische Intelligenz und Mensch-Tier-Beziehungen.
Und davon handelt auch das Buch. Es werden nicht nur Tiere und ihre besonderen Fähigkeiten vorgestellt, sondern auch die Menschen, denen wir diese Erkenntnisse verdanken.
Da wäre Randolf Menzel, der auch das Vorwort dieses Buchs schrieb. Der Schwerpunkt von Menzels Arbeit ist die neurowissenschaftliche Erforschung des Gedächtnisses. Sein Forschungsobjekt: Die Honigbiene
Dann lernen wir auch Irene Pepperberg kennen. Ihre Studien mit dem Graupapagei Alex gelten als ein Meilenstein der Sprachforschung. Alex’ Wortschatz sowie die gezielte Anwendung desselben haben zu einer Neubewertung der kognitiven Fähigkeiten von Vögeln geführt.
Und natürlich dürfen auch die Tiere nicht fehlen, die uns zeigen, dass der Mensch, dass der Mensch erst jetzt erkennt, dass er nicht die Krönung der Schöpfung ist, sondern anderen Wesen fast auf Augenhöhe begegnen muss.
Und so trifft man in Katharina Jakob nicht nur Menschenaffen, sondern zahlreiche andere Tiere, selbst solchen, denen man kaum besondere Fähigkeiten zugestehen möchte: Präriehunde, die bereits erwähnten Honigbienen, Tauben …
Die Welt der Tiere ist faszinierend. Katharina Jakob zeigt nur einen winzigen Ausschnitt, beschreibt leicht verständlich und zeigt die menschliche (manchmal auch etwas kuriose oder nerdige) Seite der Wissenschaftler, die Zeit und Herzblut in ihre Arbeit stecken.

Warum Wale Fremdsprachen können präsentiert leicht erklärte Wissenschaft, die dem einen vielleicht bekannt sein dürften, dem anderen weniger.
Und es geht nicht nur um Wale …
Für alle empfehlenswert, die mehr über die Mitbewohner unseres Planeten wissen wollen.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Mut zur Veränderung!

Von nun an ging's ...
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Klappentext:
Die Geschichte eines Menschen, der in der frühen Pubertät entdeckt, dass er sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt, aber sich diesbezüglich niemandem anvertrauen kann. Denn die Zeit ist ...

Klappentext:
Die Geschichte eines Menschen, der in der frühen Pubertät entdeckt, dass er sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt, aber sich diesbezüglich niemandem anvertrauen kann. Denn die Zeit ist nicht reif und die Gesellschaft nicht offen für solche Themen. Lange gibt es die Hoffnung, dass das Gefühl sich verlieren möge, und er lebt ein "normales" Leben mit Ehe und Familie und auch sehr schönen und glücklichen Momenten. Doch mit 49 Jahren wird der Druck und die Sehnsucht nach einem Leben in der richtigen Rolle so stark, dass er den Rollenwechsel mit allen Konsequenzen vollzieht - die Entpuppung zum Schmetterling beginnt. Kann das gut gehen?

Meine Meinung:
Beate erzählt ihre Lebensgeschichte auf sehr amüsante, erheiternde und sympathische Weise, trotz aller Schwierigkeiten, die es mit sich bringt, im falschen Körper geboren zu sein. Es war kein leichter Weg und mag eins ehr individueller sein, doch ich denke, dass auch andere, die sich in der selben Situation befinden, durchaus Mut für ihren eigenen weg gehen, selbst wenn man weniger extrovertiert wie Beate ist. Sie hat auf ihrem Weg Hilfe gefunden und Organisationen/Vereine wie der von ihr erwähnte VIVA TS mag als Beispiel für ähnliche Organisationen/Vereine für Transsexuelle dienen.

Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht, da es Beate auch schafft selbst ihre schwierigen Phasen mit heiterem Unterton zu erzählen. Vielleicht einer der Pluspunkte des Buchs, um anderen besser helfen zu können, frei nach dem Motto: So schwer es auch ist, geh deinen Weg und du wirst glücklich.
Zumindest hat Beate, wenn auch spät, ihren Weg gefunden und ist nun da, wo sie wohl immer schon hinwollte.

Allerdings hat das Buch auch seine Schwächen, die ich auch nicht verschweigen möchte.
Hin und wieder sind die Sätze sehr lang und der Satzbau etwas umständlich gewählt.
Andererseits wirkt das geschriebene dadurch auch sehr authentisch.

Münchner (LGBT et al) werden einige Lokalitäten und Personen wiedererkennen, Transsexuelle (und Interessierte) werden durch den Lebensweg einer bemerkenswerten Frau Anregungen für ihren eigenen Weg finden.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Eher für Jungs als für Mädchen ...

Rufus und sein Schnabeltier
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Ich lese gerne Kinderbücher und mir ist es egal, ob ich der Zielgruppe entspreche oder nicht. Mag sein, dass ich das schon mehrmals erwähnt habe, aber ich lese Bücher, wenn es den Anschein hat, dass sie ...

Ich lese gerne Kinderbücher und mir ist es egal, ob ich der Zielgruppe entspreche oder nicht. Mag sein, dass ich das schon mehrmals erwähnt habe, aber ich lese Bücher, wenn es den Anschein hat, dass sie interessant sein könnten, und warum sollte ein Buch, das von einem Schnabeltier nicht interessant sein.
Auch wenn ich bei Schnabeltieren immer an Agent P aus der Zeichentrickserie Phineas und Ferb denken muss: Agent P, oder Perry, das Schnabeltier. Denn wie man aus der Serie lernen kann: Schnabeltiere tun nichts, die liegen nur rum.
Nun ja, das Schnabeltier in Rufus und sein Schnabeltier ist da etwas anders: Es ist gebildet und kann sogar sprechen. Und es ist sehr gut im Totstellen. Allerdings bin ich mir manchmal nicht sicher, ob Rufus ein reales Tier oder eines aus Stoff ist. Geklärt wird diese Frage aber auch nie…da bleibt mir nur die Spekulation.
Nun ja, dem gebildeten, altklugen Schnabeltier steht Rufus gegenüber. Ein normaler Junge, der den Tücken des Alltags (wie etwa seiner älteren Schwester) kindlich-naiv entgegen trifft und ohne Argwohn den Behauptungen des Schnabeltiers glaubt.
Eine warmherzige Geschichte zum Vorlesen und Selberlesen (ab sechs) mit kurzen Kapiteln und netten Illustrationen des Geschehens (von Dirk Henning).
Es gehört zwar nicht zu den Highlights meiner zuletzt gelesenen Kinderbüchern (da sind Hamstersaurus rex und König Guu nach wie vor ganz weit vorne), aber wer es weniger skurril mag (sieht man von der Anwesenheit eines sprechenden Schnabeltiers ab, bekommt man doch die bekannte Handlung eines Jungen, der von Zuhause abhaut geboten), kommt auf seine Kosten.
Rufus und sein Schnabeltier wird nie langweilig, die Erzählweise ist geradlinig, manchmal vorhersehbar (aber deswegen nicht weniger unterhaltsam) und witzig (angeblich für Jungen und Mädchen ab 6, aber ich denke, dass sich eher Jungs für Rufus und sein Schnabeltier interessieren).