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Veröffentlicht am 11.07.2022

Enttäuschend

Mord an der Riviera
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Mord an der Riviera verknüpft eine munter Jagd nach einer Geldfälscherbade mit einem raffiniert ersonnenen Mord, so schreibt es Martin Edwards in seinem Nachwort.
In den letzten Jahren hat der KLETT COTTA ...

Mord an der Riviera verknüpft eine munter Jagd nach einer Geldfälscherbade mit einem raffiniert ersonnenen Mord, so schreibt es Martin Edwards in seinem Nachwort.
In den letzten Jahren hat der KLETT COTTA VERLAG klassische Krimis (aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts) für sich entdeckt und hält diese seinen Lesern auch nicht vor. Ein Großteil davon ist auch lesenswert und wirkt alles andere als antiquiert und veraltet.
Inspector Meredith dürfte dem Freund alter Krimis bereits durch MORD IN SUSSEX bekannt sein, damals war er noch als Superintendent unterwegs. MORD IN SUSSEX war unterhaltsam und spannend und MORD AN DER RIVIERA ... ist leider nichts davon. Durchschnittliche Krimikost könnte man sagen. Die Story mäßig spannend (schon der Anfang verspricht nichts Interessantes) und auch der Mord ist weniger raffiniert als vermutet. Die Handlung sit teilweise vorhersehbar und bietet keine Überraschungen, so dass man die Auflösung zur Kenntnis nimmt, aber ein erfrischender Aha-Effekt bleibt aus. Auf die Liebesromanze seine jüngeren Begleiters kann man als Leser auch verzichten, der Mehrgewinn zur eigentlichen Story ist eher gering.
Schade, denn John Bude kann bzw. konnte es besser.
Trotzdem hoffe ich, dass der Klett Kotta Verlag die noch fehlenden Meredith-Bücher ebenfalls veröffentlicht, denn nur weil eines mal kein Highlight darstellt, muss das nicht für die gesamte Reihe gelten, zumal MODR AN DER RIVIERA nicht der direkte Nachfolger von MORD IN SUSSEX ist.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Enttäuschend

Tochter der Tiefe
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Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die ...

Bisher habe ich noch nicht viel von Rick Riordan gelesen, aber ich denke mir immer wieder: ich sollte mehr von ihm lesen, zumal mir der erste Band von Percy Jackson sehr gut gefallen hat (ebenso wie die Verfilmungen …). TOCHTER DER TIEFE war nun die Gelegenheit eines der neuen Bücher von Riordan zu lesen, bzw. zu hören.
Die Erwartungen waren hoch, die Enttäuschung groß, denn TOCHTER DER TIEFE ist nett, aber nicht mehr. Kein wirkliches Highlight, vorhersehbar und minder spannend. Passend dazu Sprecherin Toini Ruhnke, die ganz ok ist, aber ganz überzeugt hat sie mich nicht.
Jules Vernes Abenteuer des Kapitän Nemo fortzusetzen und in die jetzige Zeit zu versetzen sagt mir sehr zu und auch die Protagonisten sind liebevoll beschrieben. Zumindest in dieser Hinsicht gibt es einige kleine Überraschungen. Wie Jules Verne damals wirft auch Rick Riordan einen Blick in unsere Zukunft, aber natürlich gelingt ihm das weniger gut (da erst später sich beweisen lässt, inwieweit seine Aussagen zutreffen). Die Nautilus gehört auch zu den gut dargestellten Protagonisten, wenn ich mir erlauben darf das zu sagen, denn sie ist hier mehr als nur ein Schiff (aber Riordan geht nicht so weit, ein lebendiges Schiff daraus zu machen, jedenfalls bleibt er innerhalb mehr oder weniger realistischer Grenzen).
An sich wäre das Potential für eine interessante Geschichte vorhanden und soweit ich das bei Percy Jackson in Erinnerung habe (leider ist das bisher das einzige andere Buch des Autors, welches mir bekannt ist), kann Riordan auch spannende unterhaltsame Geschichten schreiben, aber das fehlte bei TOCHTER DER TIEFE etwas. Ganz nett, aber nicht überragend, das kann man sagen (und gleiches gilt für die Sprecherin).
Aber weil ich Jules Verne mag (und weil ich manchmal Autoren/Büchern/Reihen eine zweite Chance gebe und ich auch weiß, dass jeder Autor mal ein weniger gutes Buch schreibt) und die Anspielungen auf seine Romane (20 000 Meilen unter dem Meer und Die geheimnisvolle Insel) unterhaltsam sind (und zum unterhaltsamsten Teil des Buchs gehören) werde ich mir auch eventuelle Fortsetzungen anhören (oder vielleicht lesen, so ganz passend scheint mir Toini Ruhnke nicht, auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen kann woran das liegt, vielleicht schafft sie es einfach nicht die Charaktere lebendig genug zu erschaffen)

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Ruhig, Philosophisch, Meditativ

Der Bär
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Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung ...

Der Bär ist ein ruhiges, philosophisches, schon fast meditatives Buch, dass die Protagonisten und den Leser zu einer Reise in sich selbst einlädt.
Auf den ersten Blick klingt die Handlung wie eine Mischung aus Road Movie, Coming of Age Geschichte und Dystopie. Ein interessantes Konzept, das in vielen Ländern für Erfolg sorgt, doch ich gebe zu, dass mich die Geschichte nicht berührt. In vielen Aspekten (und vor allem der Erzählweise) wirkt die Handlung zu abstrakt, zu philosophisch und für mich nicht wirklich greifbar. Auch kann man die Geschichte nicht auf das wesentliche reduzieren, dazu wird zu viel beschrieben. Als Film kann ich mir DER BÄR gut vorstellen, ein bildgewaltiges Epos über eine Reise, mit sprechenden Tieren und den letzten Überlebenden unserer Art. Als Buch hat mir der entsprechende Funken gefehlt und auch wenn die Sprache gut gewählt ist wirkt die Erzählweise stellenweise sehr zäh, was sich vor allem gegen Ende des Buchs bemerkbar macht. Und das sollte man auf knapp 200 Seiten nicht erwarten müssen.

Ich habe mich dem meditativen Lesen hingegeben und durchaus das eine oder andere aus dem Buch gezogen, aber ein Highlight stellt es für mich nicht dar. Vielleicht erhebt DER BÄR auch einen Anspruch, dem ich nicht gerecht werde.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Faszinierend

Gwendolin
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Anhand des Covers konnte ich zumindest erahnen, dass ein Heugümper ein Grashüpfer ist. Als Deutscher (Bayer) war mir das Wort nicht geläufig und ich hätte das Wort auch eher nach Österreich versetzt. Aber ...

Anhand des Covers konnte ich zumindest erahnen, dass ein Heugümper ein Grashüpfer ist. Als Deutscher (Bayer) war mir das Wort nicht geläufig und ich hätte das Wort auch eher nach Österreich versetzt. Aber … Gümper ist wohl eine Schweizer Bezeichnung.

Bruno Schlatter-Gómez wurde in Zürich geboren und arbeitete während gut 35 Jahren als Pressefotograf für den »Tages-Anzeiger« und die »SonntagsZeitung«. Er fotografierte an den Olympischen Spielen, hatte Weltstars vor der Linse, dokumentierte lokale Ereignisse und auch das Geschehen in Krisenregionen. Das Fotografieren von kleinen Lebewesen stellt eine ganz andere Herausforderung dar, aber sie ist gelungen. Hochauflösende Bilder stellen Tiere vor, die nicht unbedingt zum Knuddeln einladen. Unterhaltsame Geschichten zum Lesen und Vorlesenlassen erzählen Gwendolins Erlebnisse mit Schmetterlingen, Fliegen und anderen Kleinstlebewesen in ihrem Garten. Dabei liegt es an der künstlerischen Freiheit, die sich der Fotograf/Autor heraus nimmt, wenn die Tiere mehr oder weniger untereinander harmonieren (sieht man von dem einen oder anderen Streit ab), aber … man ärgert sich nur, gegenseitig gefressen wird nicht (obwohl das durchaus im Bereich des Möglichen wäre).
Aber, Gwendolins Geschichte mag frei erfunden und harmonisch sein, am Ende werden pure Fakten geboten, natürlich kindgerecht aber durchaus so, wie es die Natur vorschreibt und nichts ist mehr Friede, Freude, Eierkuchen (Gottesanbeterinnen beten nun mal nicht wenn sie nichts anderes zu tun haben …)

Gwendolin ist ein schönes Buch, das mit lustigen Szenen unterhält, aber auch einiges an Informationen bereit hält. Und natürlich sind die Fotos schön anzusehen, auch wenn es Bilder von Insekten und anderen Kriechtieren sind. Aber Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.

Etwas Gewöhnungsbedürftig sind manche Ausdrücke und die Rechtschreibung, wenn man aus Deutschland kommt. Nicht nur der Autor ist aus der Schweiz, auch der Verlag hat seinen Sitz in der Schweiz. Aber man gewöhnt sich an die Art und … man lernt als Nichtschweizer dazu. Jetzt weiß ich was ein Gümper ist.

Geeignet für Kinder von 3 – 6 Jahren (wobei es auch einem Erwachsenen Freude bereitet die Bilder zu betrachten)

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Was passiert mit dem Dodo

Der Dodo in Oma Floras Garten
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Der Dodo in Oma Floras Garten ist en spaßiges Abenteuer für kleine und größere Leser. Dannys Lage ist für jeden nachvollziehbar, der schon einmal an einem Ort Urlaub machen musste, an den er nicht wollte ...

Der Dodo in Oma Floras Garten ist en spaßiges Abenteuer für kleine und größere Leser. Dannys Lage ist für jeden nachvollziehbar, der schon einmal an einem Ort Urlaub machen musste, an den er nicht wollte und wo sich Hase und Igel Gute Nacht sagen.
Die Charaktere sind liebenswert und schrullig, so wie man es in einem kleinen Kaff erwartet. Danny ist auf der Suche nach dem großen Abenteuer, einer Schatzsuche vielleicht, und merkt nicht wenn er in einem eigenen großen Abenteuer landet. Und Susie liest lieber, als dass sie das Wunder vor ihren Augen bemerkt. Nun ja, mit Susie habe ich deswegen auch ein kleines Problem, sie handelt mir zu engstirnig und irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen, selbst der jüngste Lesenerd würde sich doch sofort auf den Dodo stürzen (und nicht seine Existenz lösen).
Das Ende fand ich auch sehr plötzlich und schade, da der Verbleib des Dodos im Ungewissen gelassen wird und ich mir einen interessanteren „Abgang“ gewünscht hätte.
Aber abgesehen von diesen kleinen Schwächen (die für andere Leser vielleicht keine sind) ist die Geschichte kurzweilig, sehr spannend und unterhaltsam.
Ignoriert werden dürfen natürlich auch nicht die lustigen und sehr passenden Illustrationen von Sheena Dempsey. Vor allem der Dodo (den man auch auf dem Cover sehen kann) gefällt mir sehr.

Nur die Frage bleibt: was passiert mit dem Dodo? Und gibt es vielleicht doch mehr als man denkt?

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