Enttäuschend
Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Aufbruch ins weite MeerVanessa Walder hat mit ihrer weißen Wölfin die Latte für diese Kinderbuchreihe schon sehr hoch gesetzt. Minik führt den jungen Leser nun in die Geheimnisse des Meeres ein und natürlich sind die Erwartungen ...
Vanessa Walder hat mit ihrer weißen Wölfin die Latte für diese Kinderbuchreihe schon sehr hoch gesetzt. Minik führt den jungen Leser nun in die Geheimnisse des Meeres ein und natürlich sind die Erwartungen hoch. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das Buch nicht überzeugt hat. Was mir gefallen hat waren die sachlichen Einschübe zwischen den Kapiteln mit Minik, die erklären woher Plastik kommt oder was Blaualgen sind. Erklärt wird tatsächlich sehr viel, aber Miniks Geschichte ist wenig überzeugend und wirkt auf mich nicht sehr realistisch. Auf wenigen Seiten wird gefühlt jedes Meeresproblem angesprochen, wobei ein sehr düsteres Bild der Welt entsteht. Natürlich haben wir ein großes Problem mit der Sauberkeit des Meeres und dem Schwund der Arten, nur wirkt das hier so, dass jegliche Hilfe zu spät ist. Ein sehr düsteres Buch das kaum Hoffnung auf Besserung macht. Ob das wirklich für Kinder geeignet ist? Natürlich erwarte ich auch keine Verniedlichung der Tiere, aber diese düstere Darstellung der Ozeane (mag sie auch noch so realistisch sein) für Leser ab acht? Das macht wenig Hoffnung.
Was mir auch wenig zugesagt hat war die Interaktion der einzelnen Tiere.
„In dieser realistischen und authentischen neuen Buchreihe tauchen Kinder in die spannende Welt der Tiere ein und entdecken sowohl die Schönheit der Natur, als auch ihre zahlreichen Gefahren.“ So wirbt der Verlag und ja, der Ozean in Minik ist realistisch und authentisch, aber zum einen merkt man kaum etwas von der Schönheit des Meeres, da es an jeder Ecke neue Gefahren gibt und zum anderen ist die Interaktion der Tiere nicht sehr realistisch. Minik kann sich mit Walen, Möwen und Kegelrobben unterhalten, nicht aber mit Menschen. Dabei gehören alle verschiedenen gruppen an und es ist unwahrscheinlich, dass sie sich auf Anhieb verstehen. Dadurch wird ein unterschied zwischen Menschen und Tieren gefördert, obwohl dieser nicht wirklich vorhanden ist, auch wenn das der eine oder andere so sehen möchte. In der Kommunikation zwischen anderen Spezies sollte aber begreiflich sein, dass sich Tiere unterschiedlicher Art nicht so unterhalten können, als wären sie von der selben Art. Und das schließt auch den Menschen ein.