Eher was für erfahrene Fantasy-Fans
Durch Zeit und RaumDieses Buch hat mich neugierig gemacht – zum einen ein wirklich ansprechendes Cover, zum anderen ein ebenso interessanter wie geheimnisvoller Klappentext. Und wieder einmal habe ich mich in einen Finalteil ...
Dieses Buch hat mich neugierig gemacht – zum einen ein wirklich ansprechendes Cover, zum anderen ein ebenso interessanter wie geheimnisvoller Klappentext. Und wieder einmal habe ich mich in einen Finalteil gestürzt, ohne die Vorgängerbände zu kennen – was in diesem Fall aber nicht sonderlich problematisch war. Trotzdem würde ich raten, die Teile in Reihe zu lesen, da man so die Figuren schon besser kennt und vieles leichter und schneller versteht.
Aber zurück zu diesem Buch.
Dass die Urfassung bereits vierzig Jahre alt ist, fiel vor allem bei der Sprache und den politischen Hintergründen auf.
Der nüchterne und relativ klare Stil war zwar gewöhnungsbedürftig, aber man fand sich nach und nach rein. Obwohl ich ein Kind der Achtziger bin und noch mit den Ausläufern des Kalten Krieges vertraut wurde, war für mich die Präsenz dessen in einem Kinderbuch doch ein wenig irritierend.
Aber wenn man die Zeit, in dem das Buch geschrieben und veröffentlicht wurde, betrachtet, erklärt sich die Wahl.
Generell sind in diesem Buch sehr viele Elemente zu finden, die ich persönlich in keinem Kinderbuch erwartet hätte. Ich bin mir nicht sicher, ob die Themen junge, unerfahrene Leser nicht überfordern. Wir haben den spannenden Kontrast einer gelehrten Familie Murray, die alle den Naturwissenschaften verschrieben sind (die Eltern haben sogar einen Nobelpreis erhalten) und fantastischer Komponenten, die durchzogen sind von philosophischen und religiösen Gedanken. Es prallen also zwei recht konträre Anschauungen aufeinander.
Mir persönlich hat das Buch recht gut gefallen, auch wenn manche Passagen relativ langatmig waren und ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste. Außerdem finde ich, dass die Story für ein Kinder- bzw. Jugendbuch zu wenig reflektiert. Fragen werden nicht geklärt, es ist einfach so – vielleicht hat das Ende der Siebziger gut funktioniert und war damals noch erzieherischer Usus, doch heutzutage wirkt das eher befremdlich.
Dieser Roman ist also eher etwas für erfahrene Fantasy-Fans.