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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein spannender Historienroman

Die Steinheilerin
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Gesamteindruck
Dieses Mal wurde ich vom Titel angelockt. „Die Steinheilerin“ klang vielversprechend und das dezente Cover mit Pergament und grünen Halbedelsteinen machte mich neugierig. Was mir bei den ...

Gesamteindruck
Dieses Mal wurde ich vom Titel angelockt. „Die Steinheilerin“ klang vielversprechend und das dezente Cover mit Pergament und grünen Halbedelsteinen machte mich neugierig. Was mir bei den Drachenmondbüchern immer besonders gut gefällt, sind die Verzierungen auf jeder Seite. Zudem unterstreichen die besonders schmucken Initialen zu Beginn jeden Kapitels den besonderen Charme dieses Historienromans, da sie an die liebevoll verzierten Handschriften längst vergangener Zeiten erinnern. Optisch ist dieses Taschenbuch für mich schon mal ein Volltreffer.
Elke Thomazo hat einen angenehm zu lesenden und dennoch gehobenen Schreibstil, der sehr gut zu geschichtlichen Romanen passt. Immer wieder streut sie Floskeln und Vokabeln ein, die im heutigen Alltagsgebrauch nicht mehr verwendet werden und der Story Authentizität verleiht. Aber keine Sorge, diese Worte sind im Text dezent integriert und dominieren nicht, außerdem kann man sie jederzeit im angefügten Glossar nachschlagen, das im Vergleich zu manch anderem Historienroman recht übersichtlich ausfällt.
Die Figuren sind sehr detailreich beschrieben und bekommen durch verschiedenste Charaktereigenschaften die nötige Tiefe, um sich mit ihnen identifizieren zu können.
Die Autorin katapultiert den Leser direkt in die dramatische Zeit der Hexenprozesse und führt uns schmerzhaft vor Augen, wie wenig damals gereicht hat, um eine Anklage als Hexe zu bekommen. Man bekommt ein gutes Gefühl für die rauen Sitten und die harten Lebensumstände, die Ende des 16. Jahrhunderts in Bayern, aber auch im restlichen Deutschland, herrschten. Elke Thomazo hat spannende Handlungsbögen gezogen, Einblicke in die Heilarbeit mit Steinen nach Hildegard von Bingen gegeben und überzeugt mit überraschenden Wendungen. Sie verbindet Liebe, Intrigen und Dramatik mit Kriminalelementen und lehrt uns ganz nebenbei noch einiges über Geschichte und alternative Heilmethoden. Eine äußerst unterhaltsame Mischung mit einem Schuss Gesellschaftskritik, die die Abgründe der menschlichen Psyche aufzeigt.

Mein Fazit
Eine spannende und aufregende Zeitreise, die uns einen Einblick in Gesellschaftsstrukturen, die Hexenprozesse und das harte Leben Ende des 16. Jahrhunderts gibt. Mich hat der Roman jedoch nicht nur unterhalten, sondern auch oftmals zum Nachdenken angeregt. Immer wieder musste ich mich fragen, wie hätte ich mich verhalten. Eine absolute Leseempfehlung für Fans historischer Geschichten und jenen, die es gerne werden würden.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ich liebe es!

Magnus Chase 1: Das Schwert des Sommers
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Gesamteindruck
Bei diesem Roman ist einfach alles anders. Es gibt zwei Dinge, die für mich bei der Wahl meiner Lektüre einen großen Ausschlag geben: zum einen das Cover und zum anderen der Klappentext.
Rick ...

Gesamteindruck
Bei diesem Roman ist einfach alles anders. Es gibt zwei Dinge, die für mich bei der Wahl meiner Lektüre einen großen Ausschlag geben: zum einen das Cover und zum anderen der Klappentext.
Rick Riordans „Magnus Chase – Das Schwert des Sommers“ konnte nur mit dem Klappentext mein Interesse wecken, denn das Cover hat mich mehr abgeschreckt als überzeugt. Ich bin wirklich dankbar, dass ich das Buch bei einer Verlosung für eine Leserunde gewonnen habe, denn mir wäre ein absolutes Lesehighlight entgangen.
Kennt ihr das, wenn ihr versucht, etwas in Worte zu fassen, aber das Gefühl habt, egal was ihr sagt, es wird dem nicht gerecht? Genauso geht es mir gerade.
Zum Schreibstil: Selten hab ich so Lachen müssen. Rick Riordan hat ein geniales Gespür für Sprache und Situationskomik. Magnus Chase ist gerade 16 geworden und in seiner ganzen Art und Ausdrucksweise wird dies deutlich. Es ist so erfrischend zu lesen, wenn aus Freyas Reich Folkwang plötzlich Volkswagen wird und Magnus sich wundert, warum man verstorbene Helden in einen VW sperrt. Ich könnte so viele Beispiele nennen, doch das würde den Rahmen sprengen. Das Thema nordische Mythologie mit all seinen Göttern, Geschichten und den komplexen Namen wurde vom Autor geschickt aufgebrochen, denn auch wenn man sehr viel über deren komplexe Strukturen und Zusammenhänge lernt, es ist nie langweilig oder man hat das Gefühl belehrt zu werden. Die Seiten sind nur so unter meinen Fingern dahingeglitten und ich war überrascht, wie wenig ich tatsächlich über die nordischen Götter weiß.
Charaktere: Selten gab es so eine Fülle an witzigen, sonderbaren, einzigartigen und irgendwie skurrilen Figuren wie in diesem Buch. Rick Riordan greift Klischees auf, aber nicht um sie zu bedienen, sondern sich ihnen zu widersetzen. Jeder einzelne Protagonist ist mit viel Liebe zum Detail konzipiert worden und bewegt sich in vielseitigen und interessanten Grauzonen. Mir hat sehr gut gefallen, dass der Autor mit Gegensätzen spielt. Magnus Chase ist ein typischer Teenager, den der Verlust der Mutter und das daraus folgende Leben auf der Straße stark geprägt hat. Er ist vorlaut und geht die Dinge anders an, als man erwarten würde. Aber genau aus dieser „Menschlichkeit“ und „Normalität“ entsteht der wahre Held. Im Gegensatz dazu skizziert er die Götter wie Thor und Odin (und viele nordische Sagengestalten) so herrlich zu Antihelden, denn ich bekam beim Lesen den Eindruck, dass sie mehr Schein als Sein sind. Es gibt sehr viele Überraschungsmomente und noch mehr Akteure, von denen man noch nicht wirklich weiß, wie man sie einordnen soll.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass auf Grund der Fülle an Szenerien, Figuren und Orte manchmal das Gefühl entsteht, man hetzt durch die Geschichte, obwohl man gerne noch verweilen würde. Es hätte genug Potenzial gegeben, die Szenen weiter auszuschmücken, sicherlich auch so, dass sie nicht langweilig oder zu langatmig geworden wären, aber ich denke, es ist ein Jugendroman ab 12. Der Autor hat mit seiner Geschichte geschafft, ein Buch zu schreiben, das alle Altersklassen anspricht und unterhält.


Mein Fazit
Definitiv eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr. Die Story lebt von packenden Abenteuern und eigenwilligen Helden, die uns vor Augen führen, dass wahrer Mut aus dem Herzen und Kopf kommt und nicht von einem Titel oder reiner Muskelkraft. Freundschaft und Zusammenhalt sind die wichtigen Themen und es war mal erfrischend eine Story zu lesen, bei dem Gefühle und Liebeleien, wenn vorhanden, nur angedeutet und nicht wirklich wichtig sind. Ein Feuerwerk an Wortwitz, spannende Handlungen und tolle Helden, die das komplette Buch durch für Abwechslung sorgen. Ich freu mich riesig auf den nächsten Teil und bin glücklich, dass mich das „Schicksal“ zu diesem tollen Roman gebracht hat. Diese Geschichte ist eine, die man immer wieder lesen kann, ohne langweilig zu werden.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Frech und spaßig

Plötzlich Banshee
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Gesamteindruck
Und täglich grüßt das Cover-Victim. Auch hier war der erste Eindruck natürlich das bunte Cover auf schwarzem Hintergrund. Einfach hinreißend und schön. Neben dem ansprechenden Titelbild ...

Gesamteindruck
Und täglich grüßt das Cover-Victim. Auch hier war der erste Eindruck natürlich das bunte Cover auf schwarzem Hintergrund. Einfach hinreißend und schön. Neben dem ansprechenden Titelbild konnte mich aber auch der Klappentext überzeugen. Das Paperback liegt griffig in der Hand und mir gefällt die dicke Papierqualität. Was mir zudem besonders gut gefallen hat, sind die kleinen optischen Highlights, wie die Herzchen neben den Seitenzahlen und dem Cover-Emblem über jedem Kapitel (Ja, da kommt das Mädchen im mir durch).
Ich mag solche visuellen Besonderheiten, denn sie machen das Buch für mich zu etwas Besonderem und man hat nicht das Gefühl, eine x-beliebige Lektüre in der Hand zu haben.
Der Schreibstil ist frech, erfrischend leicht und hat mich des Öfteren zum Lachen gebracht. Am liebsten mochte ich es, wenn sie geflucht hat, denn ihr „Verfluchte Nilpferdkacke“ ist so herrlich anders. Ich mag den Gedanken, ich könnte in einer Welt Leben, die neben uns Menschen auch so viele mystische Wesen beheimatet. Eine zauberhafte Subkultur, die unsere Gesellschaft ganz unbemerkt bereichert. Stellt euch mal vor, was ihr für Möglichkeiten hättet, wäre euer bester Freund ein Leprechaun. Während dem Lesen taucht man in eine bunte Welt ab, die einen immer wieder aufs Neue überrascht und mitreißt. Nina MacKay erzählt ihre Geschichte aus zwei Perspektiven. Zum einen aus der von Chaoten- und Tollpatsch-Banshee Alana und zum anderen aus der des Vorzeigepolizisten Dylan. Die doch sehr unterschiedlichen Sichtweisen von der durchgeknallten Todesfee mit angeblicher Würstchenallergie und die von Detective Sockenschuss haben mich jedes Mal aufs Neue amüsiert. Die Autorin hat ein gutes Händchen bewiesen und geschickt mysteriöse, spannende und gefühlvolle Elemente verbunden und mit einer ordentlichen Portion Humor aufgepeppt.

Mein Fazit
Ich stell mir jetzt die ganze Zeit die Frage, was wohl meine Lebensuhr anzeigt und ob ich es wirklich wissen wollen würde… „Plötzlich Banshee“ ist ein humor- und gefühlvoller Fantasy-Crime-Roman, der mit seiner frechen Sprache absolut überzeugt. Ich habe dieses Must-Read geradezu durchgesuchtet und war wirklich traurig, als ich die letzte Seite verschlungen hatte.
Danke liebe Nina MacKay für dieses rasante, spritzige und spannende Leseerlebnis. Ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite genossen.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Actionreich und sehr spannend

Bluescreen
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Gesamteindruck
Dieser Roman ist mein erster Dan Wells und ich muss gestehen, dass weder Science Fiction noch Dystopien zu meinen favorisierten Genres gehören. Das Cover ist recht schlicht und hat mich ...

Gesamteindruck
Dieser Roman ist mein erster Dan Wells und ich muss gestehen, dass weder Science Fiction noch Dystopien zu meinen favorisierten Genres gehören. Das Cover ist recht schlicht und hat mich nicht sonderlich beeindruckt, allerdings muss ich sagen, dass, wenn man das Buch kennt, das Titelbild schlüssig wird.
Aber zur Geschichte. Ich muss zugeben, dass mir der Einstieg schwer fiel. Man wird nicht langsam in die Situation eingeführt, sondern befindet sich sofort mittendrin statt nur dabei. Das kann ungeübte Thriller/Dystopie-Leser eventuell überfordern (kann aber auch sein, dass ich das nur so empfinde). Der Schreibstil ist sehr angenehm und liest sich flüssig, auch wenn ich erst mit einigen Seiten Verspätung durch den ganzen Cyber-Kram durchgestiegen bin. Das Tempo der Geschichte ist relativ flott, der Autor verliert keine Zeit in unnötigen und langatmigen Beschreibungen. Auch wenn ich anfangs etwas überfordert mit der Geschwindigkeit und Informationsdichte war, so wurde ich im Verlauf des Buchs immer dankbarer dafür. Die Figuren, die er entwickelt hat, sind sehr spannend und vielseitig. Jeder einzelne Charakter besitzt eine starke Persönlichkeit und auch wenn sie teilweise so unterschiedlich (Herkunft und Stand) sind, verbindet sie jedoch ihre Freundschaft und der Wunsch, die Gefahr der Droge zu bannen.
An dieser Stelle muss ich gestehen, dass es einen Punkt in der Story gab, an dem ich so emotional aufgewühlt war, dass ich das Ende lesen musste. Ja ich weiß… Aber ich bin so. Anyways, aber glaubt nicht, das mir das sehr viel geholfen hätte. Ich wusste zwar, was ich wissen wollte, aber bis auf die letzte Seite führt Dan Wells seine Handlungsstränge so genial zusammen, dass ich eine Überraschung nach der anderen erlebt habe. Auch wenn ich das Ende gelesen hatte, wusste ich dennoch bis zum Schluss nicht wirklich etwas. Ich muss wirklich den Hut ziehen.

Mein Fazit
Dan Wells hat mich wirklich überzeugt. Auch wenn ich ein paar kleinere Abzüge machen muss, da ich zu Beginn mit der Geschwindigkeit und Informationsdichte überfordert war, hat mich die Story dennoch absolut überzeugt. Eine actionreiche und spannende Zukunftsfantasie, die gar nicht so abwegig ist, wenn man es genau bedenkt, gepaart mit einer fesselnden Sprache, ergibt Lesespaß pur. Neben dem Unterhaltungsfaktor hat mich dieses Buch wirklich zum Nachdenken angeregt, denn wir Menschen sind durch Technik und Innovation leicht zu ködern. Wir lieben Gadgets, die uns das Leben interessanter und bequemer machen und vergessen darüber zu leicht, wie schnell daraus eine Gefahr entstehen kann. Eine absolute Leseempfehlung an Thriller/Dystopie-Fans

Veröffentlicht am 30.09.2017

Ein weiteres Meisterwerk aus der Feder von Cornelia Funke

Drachenreiter 1
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Gesamteindruck:
Wie immer hat das Cover-Victim das erste Wort und muss euch leider sagen, dass das Titelbild des Drachenreiters es nicht vom Hocker hauen konnte. Moment, nicht gleich hauen! Ich gebe zu, ...

Gesamteindruck:
Wie immer hat das Cover-Victim das erste Wort und muss euch leider sagen, dass das Titelbild des Drachenreiters es nicht vom Hocker hauen konnte. Moment, nicht gleich hauen! Ich gebe zu, dass das neue Cover tausend Mal besser ist als das ursprüngliche und ich gehöre eigentlich nicht in die angestrebte Leser-Zielgruppe. Doch hilft die bunte Zeichnung dem Leser sich die Figuren plastischer und lebendiger vorzustellen.
Positiv möchte ich hervorheben, dass die Figuren und der Titel sich glänzend vom matten Buchhintergrund abheben. Weitere Pluspunkte sind die vielen liebevoll gestalteten schwarz-weiß Illustrationen, die vor allem junge Leser begeistern werden, da sie die Geschichte auflockern und visuell untermalen und die recht kurzen Kapitel, ideal für den kleinen Lesegenuss zwischendurch.
Die Handlung des Romans erinnert mich an ein modernes Märchen. Drachen, Fabelwesen, Magie und eine gefährliche Mission, alles das, was ein ordentliches Abenteuer braucht und kleine und große Bücherwürmer begeistert. Der Schreibstil von Cornelia Funke ist bildhaft und sehr facettenreich, allerdings ohne zu sehr abzuheben oder zu kompliziert zu werden. Beeindruckt hat mich, wie die Autorin Lernen und Spaß verbindet. Sie vermittelt unterhaltsam wichtige Werte wie Vertrauen, Freundschaft und Toleranz zusammen mit vielen Informationen über Menschen, Mythen und verschiedene Länder. Ich habe den Flug mit dem Drachen und seinen Freunden genossen und es hat Spaß gemacht die Abenteuer mit ihnen zu erleben. Ich genieße es, wenn ich beim Lesen der Realität entfliehen und in eine Welt voller Magie abtauchen kann. Es ist schön, wenn man dabei einfach ein paar Stunden seinem Alltag entflieht und mal wieder die Welt mit Kinderaugen betrachten kann.

Mein Fazit
Ein zauberhaftes Märchen für Groß und Klein. Cornelia Funke hat mich in eine wundervolle Welt voller Drachen und geheimnisvoller Wesen entführt, hat mich zum schmunzel gebracht, zum nachdenken aber auch mitfiebern lassen. Ein toller Roman, der den kleinen Lesemäusen helfen soll sich ihre Fantasie und das Träumen zu bewahren und uns Großen daran erinnern soll, diese Fähigkeiten nicht zu vergessen.