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Veröffentlicht am 22.01.2024

Albtraum einer Mutter - spannender Thriller

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Während eines Video-Calls mit einem wichtigen Mandanten verschwindet Majas fünfjährige Tochter aus dem Garten. Der Entführer fordert von Maja, innerhalb von fünf Tagen herauszufinden, was vor einem Jahr ...

Während eines Video-Calls mit einem wichtigen Mandanten verschwindet Majas fünfjährige Tochter aus dem Garten. Der Entführer fordert von Maja, innerhalb von fünf Tagen herauszufinden, was vor einem Jahr mit der Nachbartochter Joline geschah, auf die Maja aufpassen sollte und die spurlos verschwand.

Jessica Potthast, Jahrgang 1978, ist freiberufliche IT-Coachin und studierte Management-Referentin. Sie lebt in Brandenburg und liebt den Gesang und das Musizieren, sowohl als Solokünstlerin als auch in diversen Bands.

Jessica Potthast schafft es bereits in ihrem Prolog, die Lesenden in ihren Bann zu ziehen. Aus der Inhaltsangabe wird klar, dass es in diesem Thriller um den Albtraum einer jeden Mutter geht: ihr Kind wird entführt. Hier kommt erschwerend hinzu, dass Maja keine Stimmen erkennen kann, eine sehr seltene Krankheit, die jedoch in dieser Situation die Katastrophe perfekt macht. Die sympathischen und empathischen Ermittler Carsten Mahrenholz und Julia Meißner, die jung und ungestüm ist, tun alles, um die kleine Luisa zu finden. Die Nachbarschaft, die auch das eine oder andere zu verbergen hat, wird einbezogen, genau wie ein Jahr zuvor, als die Suche nach Joline erfolglos blieb. Geschickt verknüpft Jessica Potthast die Fäden, nicht ohne für Verwirrungen und falsche Fährten zu sorgen.
Alle Protagonisten werden zu Beginn detailliert und lebendig vorgestellt. Die Beziehungen untereinander sind nicht leicht zu durchschauen, was die Spannung hochhält. Die Auflösung ist überraschend und sehr gelungen. Kurze Kapitel, häufiger Szenenwechsel und ein angenehm zu lesender Schreibstil passen perfekt zu diesem Thriller.

Das Cover mit der verlassenen Schaukel und den zurückhaltenden Farben passt sehr gut zum Inhalt.

Fazit: ein absolut gelungener Thriller, bitte mehr davon

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Sehr besonders in Aufbau und Sprache

Lichtungen
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Der neue Roman erzählt die Geschichte von Kato und Lev oder sollte ich besser schreiben, von Lev und Kato? Die beiden kennen sich seit Kindertagen in Rumänien, die Grenzöffnungen in Europa verändern sie, ...

Der neue Roman erzählt die Geschichte von Kato und Lev oder sollte ich besser schreiben, von Lev und Kato? Die beiden kennen sich seit Kindertagen in Rumänien, die Grenzöffnungen in Europa verändern sie, ihre Lebensentwürfe und ihre Beziehung zueinander.

Iris Wolff, Jahrgang 1977, ist in Hermannstadt/Siebenbürgen geboren. Sie hat Germanistik, Religionswissenschaft und Grafik & Malerei in Marburg an der Lahn studiert und lebt als freie Autorin in Freiburg im Breisgau.

„Lichtungen“ ist der erste Roman, den ich von der mehrfach ausgezeichneten Iris Wolff gelesen habe. Sie erzählt die Geschichte von Lev und Kato in einer sehr berührenden Art und Weise. Wir lernen die beiden kennen, als sie sich nach Jahren wieder treffen. Die Autorin erzählt diesen Roman chronologisch, jedoch rückwärts, so, wie wir Menschen kennen lernen. So ist manches erst verstehbar, wenn die letzte Seite gelesen ist. Iris Wolff hat eine poetische, eine wunderbare Sprache gefunden, um die Beziehung zwischen den beiden zu verdeutlichen. Was wir erfahren, ist bedeutsam, bedeutsamer jedoch empfinde ich das, was zwischen den Zeilen steht, was die Lesenden nur erahnen können.

Fazit: ein wunderbarer Roman, auf den man sich einlassen muss

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Eine berührende Erzählung über den Glauben - anders als erwartet

Deine Spuren im Schnee
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Stefan begegnet Lenya in der Bibliothek – bei ihm ist es Liebe auf den ersten Blick. Der Atheist und die Christin werden ein Paar, obwohl es ihnen nicht leicht gemacht wird, denn Lenyas Umfeld glaubt nicht ...

Stefan begegnet Lenya in der Bibliothek – bei ihm ist es Liebe auf den ersten Blick. Der Atheist und die Christin werden ein Paar, obwohl es ihnen nicht leicht gemacht wird, denn Lenyas Umfeld glaubt nicht an eine Zukunft für die beiden. Als Lenya in eine tiefe Krise stürzt, beschließt Stefan, für sie die Schönheit des Glaubens wiederzufinden.

Titus Müller studierte Literatur, Mittelalterliche Geschichte, Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Er gründete die Literaturzeitschrift „Federwelt“ , ist Mitglied des PEN-Clubs und hat diverse Auszeichnungen erhalten.

Das Cover mit der jungen Frau im roten Mantel vor dem schneebedeckten Wald zog mich sofort an. Ich habe von Titus Müller bereits einige Titel mit Begeisterung gelesen. Mit seiner neuen Erzählung hat er es mir nicht so leicht gemacht.

Titus Müller lässt überwiegend Stefan die Geschichte erzählen, Lenyas Perspektive erfahren wir zumeist aus den Dialogen, bevor sie selbst auch zu Wort kommt. Vieles bleibt ungesagt und unerzählt. Dem Leser/der Leserin bleibt viel Spielraum für die eigene Fantasie und eigene Gedanken. Ich hätte schon gern an der einen oder anderen Stelle etwas mehr erfahren.

In dieser 154 Seiten langen Erzählung sind so viele schöne Gedanken und Überlegungen enthalten, insbesondere die, die sich Stefan über Gott macht.

Fazit: berührend und gehaltvoll

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Spannender Thriller um das „Mädchen im blauen Mantel“

Waiseninsel
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Kommissarin Jessica Niemi wird nach einer Auseinandersetzung beurlaubt und reist auf die Aland-Inseln. Einer der älteren Gäste, die sich ebenfalls auf der Insel befinden, wird tot aufgefunden. Da es in ...

Kommissarin Jessica Niemi wird nach einer Auseinandersetzung beurlaubt und reist auf die Aland-Inseln. Einer der älteren Gäste, die sich ebenfalls auf der Insel befinden, wird tot aufgefunden. Da es in der Vergangenheit bereits zwei ähnliche Todesfälle gab, beginnt Jessica Niemi zu ermitteln.

„Waiseninsel“ ist der vierte Band der Serie um Kommissarin Jessica Niemi und mein erster. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen, das Privatleben der Ermittler wird hinreichend beschrieben, so dass ich keine Problem hatte, in die Geschichte hineinzufinden.

Max Seeck ist der aktuell erfolgreichste Thriller-Autor Finnlands. Seine Bücher erscheinen in über 40 Ländern und standen auf den Bestseller-Listen der New-York-Times und des Spiegels. Der dritte Band wurde mit dem Nordischen Krimipreis 2023 ausgezeichnet. Seek wohnt mit seiner Familie in Finnland. (Quelle: Klappentext)

Mit einem spannenden Prolog, der im Jahr 1982 spielt, beginnt Seeck seinen Thriller. Danach springt er in das Jahr 2020 zu der psychisch labilen Jessica Niemi, die an diesem Tag bei einer eskalierenden Situation gefilmt wird, die anschließend viral geht. Eine weitere Zeitebene betrifft die 40er Jahre des letzten Jahrhunderts, als das auf der Insel ansässige Waisenhaus Kinder beherbergte, die während des Krieges aus Finnland fliehen mussten.
Jessica Niemi hat ein außergewöhnliches Wahrnehmungsvermögen, das zu merkwürdigen Bildern führt. Jessica nimmt sie ernst, hört auf ihr Bauchgefühl und ist, nicht nur, aber auch deswegen eine hervorragende Ermittlerin.

Max Seeck schafft eine gruselige Atmosphäre auf der Insel. Vieles geschieht tatsächlich in der Dunkelheit, aber auch seine lebendig beschriebenen Charaktere haben ihre Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden und der Geschichte neue und teilweise überraschende Wendungen geben. Dabei erscheint mir nicht alles schlüssig, was meinem Lesevergnügen jedoch nicht schmälerte. Der Fall ist gelöst, dennoch gibt es einen Cliffhanger, der erfreulicherweise auf eine Fortsetzung schließen lässt.

Das Cover mit der Hängebrücke passt sich den Vorgängerbänden an.

Fazit: ein sehr spannender Thriller, den ich gern empfehle

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Die Olympiade in Berlin und ein perfider Plan

Aktion Phoenix
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Christian Herzog lässt seinen Roman im Jahr 1936 in Berlin spielen. Die Eröffnung der Olympischen Spiele steht unmittelbar bevor. Die Reichshauptstadt will sich als glamourös und weltoffen präsentieren. ...

Christian Herzog lässt seinen Roman im Jahr 1936 in Berlin spielen. Die Eröffnung der Olympischen Spiele steht unmittelbar bevor. Die Reichshauptstadt will sich als glamourös und weltoffen präsentieren. Um diesen Eindruck zu vermitteln, hat Hermann Schmidt vom Propagandaministerium (kurz Promi genannt) die Aufgabe, eine Truppe hasserfüllter Schläger und eine Widerstandsgruppe ruhig zu halten. Sollte er diese Aufgabe gut meistern, winkt ihm ein Karrieresprung – nicht zuletzt wegen seines Schwiegervaters. In einem zweiten Erzählstrang deckt der Zeppelin-Steward Georg Finkbeiner ein schreckliches Geheimnis auf, das die Fahrt des Luftschiffes „Hindenburg“ zur Eröffnungsfeier betrifft.

Christian Herzog ist das Pseudonym von Ralf H. Dorweiler, Jahrgang 1973, der als Redakteur für eine große Tageszeitung arbeitete und nebenberuflich Kriminalromane veröffentlichte. Seine historische Romane sind sehr erfolgreich und ermöglichen ihm, ausschließlich als Schriftsteller tätig zu sein.

Das Thema dieses Romans ist die Frage, „wie autoritäre Staaten die Menschen mit Mitteln der Propaganda beeinflussen. Eine Thematik, die auch im 21. Jahrhundert von brisanter Aktualität ist.“ Insbesondere diese beiden Sätze haben mich davon überzeugt, das Buch lesen zu wollen.

Christian Herzog schreibt einen flüssig zu lesenden und bildhaften Stil. Viele Szenen entstanden sofort vor meinem geistigen Auge. Seine Protagonisten sind lebendig und authentisch beschrieben. Insbesondere die Kunststudentin Anna Kollmann steht für den Widerstand, wobei sie sich der Gefahr jederzeit bewusst ist. Hermann Schmidt, der sich in Anna verliebt, wird absolut glaubhaft in seiner Verunsicherung, sowohl was diese Affäre betrifft als auch beruflich, hin- und hergerissen zwischen seiner Frau und seinem wohlmeinenden Schwiegervater und seiner Schwester, die einen Juden geheiratet hat und in die USA ausgewandert ist. Hermann Schmidt fühlt sich nicht wohl in seiner Rolle und das spürt der Leser an vielen Stellen.

Der Erzählstrang um Georg Finkbeiner und die anderen Mitarbeiter auf der „Hindenburg“ ist sehr realistisch beschrieben. Georg will eigentlich nur als Steward arbeiten, sein großer Traum und findet sich dann in einer Rolle wieder, die ihm eigentlich etwas zu groß ist, die er jedoch wunderbar und glaubwürdig meistert.

Viele weitere Figuren tauchen auf, die teilweise eher Nebenrollen spielen und authentisch beschrieben sind. Das gilt auch für die historischen Persönlichkeiten, soweit ich das beurteilen kann.

Die Geschichte ist gut aufgebaut und auch das Ende nachvollziehbar, auch wenn ich gerne etwas mehr über Hermann Schmidts weitere Zukunft erfahren hätte. Insbesondere die Idee mit der Namensgleichheit der Aktion hat mir sehr gut gefallen.

Dennoch bin ich mit dem Roman nicht so recht warm geworden, wobei ich nicht begründen kann, woran das liegt. Vielleicht einfach daran, dass mich der perfide Plan, der zwar rein fiktiv war, aber durchaus im Rahmen des Möglichen lag, erschüttert hat, insbesondere vor dem Hintergrund der heutigen technischen Möglichkeiten.

Fazit: ein spannender Roman mit aktuellen Bezügen.

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