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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mittelmaß!

Sieben Nächte in Tokio
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Sophia hat noch genau 6 Tage und 20 Stunden Zeit um das letzte Mal durch die Straßen von Tokio zu ziehen, japanisches Essen zu genießen und mit ihren besten Freunden Mika und David abzuhängen. Danach fliegt ...

Sophia hat noch genau 6 Tage und 20 Stunden Zeit um das letzte Mal durch die Straßen von Tokio zu ziehen, japanisches Essen zu genießen und mit ihren besten Freunden Mika und David abzuhängen. Danach fliegt sie nämlich mit ihrer Mutter und Schwester zurück nach Amerika. Doch wie es das Schicksal so will, kommt genau in dieser Woche Jamie zurück nach Tokio. Sophie zieht sich der Magen zusammen, denn Jamie hat ihr schon einmal das Herz gebrochen. Dennoch beschließt sie sich durch ihre erste große Liebe nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und versuchte in den letzten Tagen noch so viel Tokio in sich aufzunehmen wie nur irgendwie möglich.

Ich finde die Idee des Buches richtig toll! Es erinnert mich daran, dass ich den letzten Tag im Urlaub auch immer versuche zu etwas Besonderem zu machen. Und bei Sophia ist das eben eine ganze Woche. In dieser Zeit wandert man nicht einfach so herum, sondern blüht auf und versucht die Zeit die einem noch bleibt perfekt zu gestalten. Sophia ist das trotz dem Auftauchen von Jamie sehr gut gelungen und es hat mir großen Spaß gemacht sie zu begleiten. Wie der Klappentext auch verspricht, gibt es eine Liebesgeschichte, welche ich aber nicht sehr prickelnd fand. Leider.

Die Handlung an sich fand ich sehr spannend, aber doch auch hervorsehbar. Besonders was die Liebesgeschichte angeht, hatte ich schon eine Idee wie das ganze würde verlaufen können. Meiner Meinung hat sich hier die Autorin zu sehr auf eine Seite gestellt und versuchte das ganze perfekt zu machen. Dafür hat sie es aber geschafft das besondere Feeling von Tokio einzufangen. Ich war leider noch nie in Tokio, aber ich stelle es mir genauso vor wie die Autorin beschrieben hat. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen!

Mit der Protagonistin Sophia hatte ich zwischendurch ein paar kleine Problemchen. Ich mochte sie schon anfangs sehr gerne und fand ihre Idee, die letzten Tage noch zu genießen, richtig klasse. Dann mochte ich sie zwischenzeitlich nicht so gerne, was den Lesegenuss sehr trübte. Besonders ärgerlich fand ich es, dass sie selbst erwähnt wie klug sie doch ist, aber man das im restlichen Buch nicht wirklich mitbekam. Abgesehen davon dass sie erwähnt das sie die beste im Physik-Leistungskurs ist. Das fand ich etwas komisch. Auch ihr Verhalten unbedingt nach Paris zu wollen, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Dafür wurde sie mir am Ende durch eine grandiose Entscheidung noch einmal sehr symphatisch. Trotzdem schade, dass die Protagonistin, in meinen Augen, nicht so ganz gelungen ist. Dass die Autorin gute Charaktere erschaffen kann, beweist sie nämlich mit Sophia's Schwester, ihrer besten Freundin Mika und Jamie.

~ FAZIT ~
Obwohl mir die tollen Eindrücke der Stadt Tokio und die Idee des Buches gut gefallen haben, ganz es zuviele Kleinigkeiten die für mich nicht ganz stimmig waren. Da ich "Sieben Nächte in Tokio" trotzdem mit Freude gelesen habe, entscheide ich mich für 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn man plötzlich seinem Doppelgänger gegenüber steht...

Gefangen zwischen den Welten
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Das Buch beginnt damit, dass Ve sich auf den Weg zu ihrem Vater macht. Er wohnt in Deutschland in einem abgelegenen Dörfchen, während sie mit ihrer Mutter in Amerika lebt. Ve ist gar nicht erfreut über ...

Das Buch beginnt damit, dass Ve sich auf den Weg zu ihrem Vater macht. Er wohnt in Deutschland in einem abgelegenen Dörfchen, während sie mit ihrer Mutter in Amerika lebt. Ve ist gar nicht erfreut über den Aufenthalt der sie erwarten wird, doch da weiß sie noch nicht das ihr Vater verschwunden ist und sich in seinem Keller ein rätselhafter Apperat befindet mit dem sie in eine Parallelwelt gelangt.

Der Klappentext des Buches hat sofort mein Interesse geweckt und da ich zuvor noch nie etwas über Parallelwelten gelesen habe, war ich neugierig was mich wohl hinter den schönen Buchdeckeln erwarten würde. Meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, da man sehr flott in die Geschichte einsteigt und Ve's Reise nach Deutschland verfolgt. Bald merkt man aber, dass sie kein ruhiger, langweiliger Urlaub erwartet sondern ein großes Abenteuer. Dies beginnt als sie in eine Parallelwelt gelangt, in der sie sich selbst, ihre Mutter und einige Bekannte - wie etwa den gut aussehenden Sänger Finn Werfel - wiedersieht. Allerdings ganz anders als in der "echten Welt". Statt eine sportliche, erfolgreiche Geschäftsfrau ist ihre Mutter in der Parallelwelt dem Alkohol verfallen, etwas beleibt und trübselig. Klingt spannend? Ist es auch!

Zuerst hatte ich ein wenig Angst, dass durch die Doppelgänger Verwirrung herrschen würde. Auch das Konzept der Parallelwelt erschloss sich mir schnell und so wurde der Lesespaß nicht durch komplizierte Erklärungen getrübt. Die Autorin hat das also wirklich gut hinbekommen, eine ausdrucksstarke Welt mit tollen Charakteren zu basteln und den Leser mitzureißen! Besonders die Protagonistin Ve (kurz für Veronica) mochte ich sehr gerne, wie auch den Parallel-Finn und Parallel-Nicky.

Um auch ein wenig Gefühlsknistern zu erzeugen, gab es schließlich noch Finn Werfel. In der einen Welt ein arroganter Popstar, in der Parallelwelt aber ein verträumter Musiker. Während Ve ihn in der einen Welt nur von der Ferne anhimmelt, kommt sie in der Parallelwelt mit ihm in Kontakt. Das fand ich richtig toll und hat die Geschichte noch ein kleines bisschen besser gemacht. Rundum kann ich also sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und spannend erzählt ist. Besonders gegen Ende geht es noch einmal rund, doch da noch einige Fragen offenbleiben freue ich mich auf den zweiten Band der Welten-Trilogie, der im Frühjahr 2017 erscheinen wird.

FAZIT:
Der spannender Auftakt einer Trilogie, welcher nicht nur Interesse und Neugier weckt sondern mich durch die interessante Idee einer Parallelwelt, einem guten Schreibstil und tolle Charaktere, überzeugen und mitreißen konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch das mein Herz erobert hat!

George
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George ist ein Mädchen. Doch seine Klassenlehrerin versteht das anscheinend nicht, da sie wütend wird als sie für eine weibliche Rolle vorspricht. Dabei wünscht sich George so sehr, dass sie die Spinne ...

George ist ein Mädchen. Doch seine Klassenlehrerin versteht das anscheinend nicht, da sie wütend wird als sie für eine weibliche Rolle vorspricht. Dabei wünscht sich George so sehr, dass sie die Spinne Charlotte spielen könnte. Auch als sie ihrer Mutter gegenüber anspricht, dass sie ein Mädchen ist, stoßt sie auf Ablehnung und ein verwirrtes Gesicht. Einzig ihrer Freundin Kelly kann sie sich anvertrauen.

Es fällt mir wirklich schwer die Handlung dieses Buches in wenigen Sätzen darzulegen, da dieses Buch so viel mehr ist als das es ein paar Worte kurz ausdrücken könnten. Es geht dabei um George, die ein Mädchen ist und in einem Jungenkörper gefangen ist. Das zweite Mal das ich eine transgender Geschichte gelesen habe und wieder wurde ich begeistert. Denn wenn ich ein Buch über eine verlorene Person lese, über erreichte und unerreichte Träume und Wünsche oder ein Buch über Freundschaft, dann weiß ich genau wie sich die Charaktere fühlen, da ich schon genauso gefühlt habe. Während es hier aber etwas ganz anderes ist. Ich bin als Mädchen geboren und fühle mich auch als Mädchen. Nie habe ich wirklich mein Geschlecht angezweifelt, oder ihm nicht zugehörig gefühlt. Mit seinem Buch weckt Alex Gino also etwas ganz Neues in mir und es für mir erstaunlich zu lesen, wie es sich für jemanden anfühlt in einem falschen Körper zu stecken.

Wir folgen George durch eine Geschichte voller Tief- & Höhepunkte. Eine traurige, aber auch schöne Geschichte. In der nicht nur George mehr zu sich selbst findet, sondern auch der Leser. Ich habe aus George's Entwicklung und ihrem Mut, ihren tiefsten Wunsch, zu offenbaren, so viel Gutes mitgenommen. Denn man darf immer stolz auf sich sein, egal wie oder was man ist.

Geschrieben wurde das Buch von Alex Gino, der in der queeren und transgender Bewegung aktiv ist. Er schreibt die Geschichte mit so viel Gefühl, das mir beim Lesen richtig warm ums Herz wurde. Ich weiß zwar nicht wie viele eigene Gefühle und Wünsche er in das Buch eingebracht hat, aber für mich fühlte sich jede Zeile richtig und wahr an. Ich kann mir auch gut vorstellen, das Mädchen und Jungen, die sich in ihrer Haut nicht wohlfühlen oder sich nicht ihrem körperlichen Geschlecht zuordnen können, von diesem Buch sehr profitieren. Aus George's Geschichte und seiner Wandlung kann man sehr viel Kraft schöpfen und als Leser einen Schritt machen und sagen: "So bin ich."

~ FAZIT ~
Auf dem Cover findet man einen blau-türkisen Button auf dem man von John Green aufgefordert wird: "Read this.", und ich kann John Green nur zustimmen. Das Buch ist wirklich lesenswert, bewegend und für mich war es erstaunlich und neu zu lesen, wie es sich für jemanden anfühlt in einem falschen Körper gefangen zu sein. Absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein brillianter Roman!

Nach einer wahren Geschichte
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Delphine de Vigan schreibt über ihr Leben und ihrer Schreibblockade, die sie lange Zeit davon abhielt auch nur wenige Wörter zu Papier zu bringen. In einer Hand mit dieser Blockade, dieser total Wortverweigerung, ...

Delphine de Vigan schreibt über ihr Leben und ihrer Schreibblockade, die sie lange Zeit davon abhielt auch nur wenige Wörter zu Papier zu bringen. In einer Hand mit dieser Blockade, dieser total Wortverweigerung, geht ihre Bekanntschaft mit ihrer Freundin L. Diese dringt immer mehr in ihr Leben ein und übernimmt mehr und mehr Verantwortung. Während L. sich immer mehr in Delphines Leben ausbreitet, wird diese immer kleiner und zieht sich zurück.

Ich liebe Bücher in denen die Autorin über wahre Geschichten schreiben. Auch das wird in dem Roman genau erörtert - warum lieben Menschen Bücher mit einem wahren Kern? Warum begeistert uns Realität, wenn wir uns in die Fiktion flüchten könnten? Das ist nur eines der vielen Themen, die Delphine de Vigan in ihrem Roman aufgreift. Das dominanteste Thema ist und bleibt allerdings Freundschaft. Nämlich die Freundschaft zu einer mysteriösen, verschlossenen, beeindruckenden Dame namens L., die plötzlich in Delphines Leben auftaucht und sich dort immer mehr Platz sichert.

L. fand ich genauso faszinierend wie Delphine. Sie ist ein Rätsel das man entschlüsseln möchte. Ein Phänomen, das man erkunden will. Um kurz über sie zu erzählen: Sie ist eine Ghostwriterin, die ein Jahr lang in dieselbe Klasse wie Delphine ging und ein großer Fan ihrer Werke ist. Besonders das letzte Buch, in dem Delphine über ihr privates Leben erzählt, fand sie beeindruckend und so drängt sie die Freundin dazu wie etwas nach einer wahren Begebenheit zu schreiben. Dabei würde sich Delphine eher Fiktion widmen und gelangt damit in einen großen Konflikt.

Neben L.'s Hintergründen und Gefühlsleben nimmt auch Delphines Seelenleben einen wichtigen Teil des Buches ein. Auch das fand ich sehr interessant zu verfolgen, da Delphine einer dieser Menschen ist der alles gut und recht machen möchte und trotzdem seinen eigenen Prinzipien treu bleibt. Zumindest bis sie zu schwach ist um das zu tun. Denn im Laufe der Geschichte erlebt der Leser die Unterdrückung die L., beinahe unbemerkt von Delphine selbst, an ihr ausübt. Dies schildert die Autorin wirklich hervorragend, da man nie weiß welche Ziele L. wirklich verfolgt und was in ihr vorgeht. Da die Geschichte aus Delphines Sicht geschrieben ist, kann man nur ihren und eigenen Vermutungen folgen.

~ FAZIT ~
Ein brilliantes Buch über eine faszinierende Freundschaft, die mir den Atem raubte und mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch das seine Stimme gegen Rassismus erhebt!

Nichts ist okay!
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Rashad wollte nur eine Tüte Chips kaufen, als plötzlich eine Frau über ihn stolpert und er von einem Polizsten hochgezogen wird. Er wird beschuldigt etwas geklaut zu haben und obwohl er beteuert dass er ...

Rashad wollte nur eine Tüte Chips kaufen, als plötzlich eine Frau über ihn stolpert und er von einem Polizsten hochgezogen wird. Er wird beschuldigt etwas geklaut zu haben und obwohl er beteuert dass er das nicht vorhatte und sich nicht wehrt, hört der Beamte nicht auf, auf ihn einzuschlagen und -treten. Kurze Zeit später kursiert auch schon das Video im Internet: ein weißer Polizist verprügelt einen schwarzen Jungen. Diese Tragödie spaltet die Menschen der Kleinstadt auseinander und bringt Themen zum Gespräch die sonst immer tunlichst vermieden wurden.

Ich hatte große Erwartungen als ich das Buch anfing zu lesen. Nicht nur weil ich das Thema sehr wichtig finde und mich der Klappentext anspricht, sondern weil mich bis jetzt jedes Buch der Reihe Hanser überzeugen konnte. So auch "Nichts ist okay!". Mir gefällt die Idee ein so wichtiges, aktuelles Thema in einer jugendlichen Sprache zu bearbeiten. Rassismus aus der Sicht eines Jugendlichen zu erleben und aus dessen Erkenntnissen etwas lernen. Mir persönlich hat das Buch sehr geholfen, zu verstehen wieso es wichtig ist nicht immer den Kopf zu senken und weiterzugehen sondern auch einmal aufzublicken und den schrecklichen Tatsachen ins Gesicht zu sehen.

Die Geschichte wurde von zwei Autoren geschrieben. Jeder schrieb aus der Sicht eines Jungen. Einer davon war der verprügelte Rashad, der den größten Teil der erzählten Zeit im Krankenhaus verbracht hat und der andere war ein "typisch amerikanischer Teenager", Quinn. Beide setzen sich im Buch mit dem Geschehen auseinander und finden einen anderen Zugang dazu. Bei Quinn ist es nämlich so, dass er den Polizisten der Rashad verprügelt hat, kennt. Er ist sowas wie ein großer Bruder für ihn. Dadurch befindet er sich in einer Zwickmühle, da er Paul (dem Polizisten) nicht in den Rücken fallen möchte, aber auch mit eigenen Augen gesehen hat das sich Rashad nicht gewehrt hat und Paul trotzdem nicht aufgehört hat.

Beide Teenager, die in die gleiche Schule gehen und teilweise gleiche Interessen verfolgen, sind so unterschiedlich und doch sehr ähnlich. Beide durchlaufen während des Buches eine Wandlung und beginnen die Situation um sich selbst und auch ihre Mitmenschen besser zu verstehen. Und ich muss sagen, dass ich ein wenig mit Quinn und Rashad mitgewachsen bin. Dass das Buch es nicht nur geschafft hat mich zutiefst zu bewegen und mich zum Weinen zu bringen, sondern mir auch noch mehr die Augen zu öffnen.

~ FAZIT ~
Ein Buch das laut "Stop!" schreit und Menschen in ihre Schranken weist. Denn selbst wenn es vielleicht so scheinen mag und wir wegsehen, NICHTS IST OKAY! Eine absolute Empfehlung!