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Veröffentlicht am 08.01.2024

Etwas langatmige Jane Austen Nacherzählung

Jane Austens Northanger Abbey
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Den Originalroman von Jane Austen habe ich noch nicht gelesen, aber man weiß natürlich, dass sich ihre Romane grundsätzlich gut in die Neuzeit transferieren lassen, da die Geschichten stets eine Grundaktualität ...

Den Originalroman von Jane Austen habe ich noch nicht gelesen, aber man weiß natürlich, dass sich ihre Romane grundsätzlich gut in die Neuzeit transferieren lassen, da die Geschichten stets eine Grundaktualität besitzen.
Sollte Northanger Abbey von Jane Austen allerdings ähnlich langatmig sein, ist es kein Verlust, es nicht gelesen zu haben. '
Die Personen sind erstmal nett gezeichnet und natürlich geht man als Leser sehr mit den Protagonisten mit, aber die Phantasien, in die sich Cat hereinsteigert, waren echt nervig streckenweise und auch die Atmosphäre kam nicht richtig rüber. Das Ende ist mehr als erwartbar gewesen und kam recht plötzlich und einige Personen waren mir wirklich zu krass negativ gezeichnet, so dass es schon fast unfreiwillig komisch war.
Gut gefiel mir, dass Cat sich schon von Beginn an nicht opfermäßig verhält und trotz ihres sehr jungen Alters wirklich klar zu ihrer Meinung steht und sich nicht manipulieren lässt. Auch die Beschreibung der Orte war sehr nett zu lesen und wenn es dieses Edinburgh Festival wirklich gibt, will ich da echt auch mal hin!

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Julia aus 1984 - neu erzählter Klassiker mit überraschenden Wendungen

Julia
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Ich habe 1984 erst vor kurzem gelesen und war gespannt, was die Autorin mit dem Originalstoff macht.

Kurz zusammengefasst - das Buch ist wirklich sehr lesbar, sehr spannend und mit echt überraschenden ...

Ich habe 1984 erst vor kurzem gelesen und war gespannt, was die Autorin mit dem Originalstoff macht.

Kurz zusammengefasst - das Buch ist wirklich sehr lesbar, sehr spannend und mit echt überraschenden Wendungen, nur das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen.

Julia aus 1984 wird in den Mittelpunkt des Romans gestellt und ihre Geschichte wird sehr nah am Original erzählt. Gerade anfangs war mir Newmans Julia viel viel sympathischer als Orwells Julia und es hat mir sehr gut gefallen, dass ihre Vorgeschichte viel deutlicher erzählt wird, als Orwell es bei Winston Smith in 1984 macht.
Hier sieht man aber bereits deutliche Unterschiede zum Originaltext. Newmans Roman ist eine Version einer Dystopie, wie wir es heute gewohnt sind, die handelnden Personen sind plastisch und greifbar und die Stränge werden zu Ende erzählt. Bei 1984 taucht man dagegen in eine Gesellschaft ein, die "einfach so ist" und man fühlt sich zusammen mit Winston Smith sehr machtlos.

Besonders spannend und sehr gut erzählt sind die neuen Wendungen, die Sandra Newman der Geschichte gibt und mit denen ich sehr mitgehen konnte. Auch die Sprache ist sehr gut getroffen und wirklich nah am Original.
Es gibt sehr heftige Szenen in Julia, Achtung beim Lesen, wenn man empfindlich ist!
Julias Welt ist eine andere als Winstons Welt - sie lebt mit anderen Frauen in einem Wohnheim, ist in einer Sicherheitszone aufgewachsen und deutlich aktiver als der hadernde und eher geistig revoltierende Winston Smith, der in Julia sehr treffend Old Misery genannt wird. Durch den ganzen Roman hindurch ist sie nicht passiv, sondern kämpft und leistet auf ihre Weise Widerstand, damit folgt sie der Tradition der neueren Romane, in denen die Held(innnen!) oft sehr aktiv sind. Die aus 1984 bekannten Personen tauchen alle auf und Sandra Newman lässt sie teilweise sehr überraschend handeln oder erfindet neue Stränge, die mir wirklich sehr gut gefallen haben. Auch die neuen Protagonisten sind spannend und machen den Roman bunter als das Original.

Alles in allem war es ein düsterer Page-Turner mit einem für mich etwas hoffnungsvollerem Ende als das Original, wenn das Ende auch definitiv kein klassisches Happy end ist.

Ich habe den Roman mit einer Leserunde gemeinsam gelesen und die Leser/innen, die den Originalroman nicht kannten, konnten den Roman trotzdem gut verstehen. Auch ich meine, 1984 zu kennen ist gut, aber nicht unbedingt Voraussetzung, um Julia zu lesen. Ich werde beide Romane für sich stehen lassen und habe die Lektüre von Julia wirklich genossen.

Alles in allem gebe ich eine Leseempfehlung für alle, die gerne Dystopien lesen und keine Probleme mit drastischen Bildern und teilweise auch eher sexualisierter Sprache haben.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Der neue Fitzek - voller spannender Wendungen und wie immer ein absoluter Pageturner

Die Einladung
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Wirklich wieder ein typischer und sehr lesbarer Fitzek - ein paar der überraschenden Turns habe ich so halb erahnt, aber nicht im Ganzen und ich bin wie immer beim Lesen nur so atemlos durchgerauscht und ...

Wirklich wieder ein typischer und sehr lesbarer Fitzek - ein paar der überraschenden Turns habe ich so halb erahnt, aber nicht im Ganzen und ich bin wie immer beim Lesen nur so atemlos durchgerauscht und habe dann nach gerade mal 2 Tagen das Buch zugeklappt und gedacht, wow, wirklich gut!
Diesmal wird der Fokus auf Identität gelegt, wer ist man wirklich, wer will man sein. Das Setting in einer verschneiten Berghütte gefiel mir jetzt zu dieser Jahreszeit besonders gut und das Ende war dann wie immer echt atem(be)raubend. Außerdem liebe ich es, dass man immer mal was neues lernt - ich kannt die Störung bisher nicht, bei der man Gesichter nicht voneinander unterscheiden kann. Muss ich direkt mal recherchieren.

Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.12.2023

25 Jahre nach Mondscheintarif - Wiedersehen mit Cora Hübsch

Eine halbe Ewigkeit
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Mondscheintarif war auch mein erstes Buch von Ildiko von Kürthy, ich bin also ein Fan der ersten Stunde. Ich liebe es sehr, dass es nun ein Wiedersehen mit Cora Hübsch gibt. Ihre Geschichte ist bittersüß ...

Mondscheintarif war auch mein erstes Buch von Ildiko von Kürthy, ich bin also ein Fan der ersten Stunde. Ich liebe es sehr, dass es nun ein Wiedersehen mit Cora Hübsch gibt. Ihre Geschichte ist bittersüß und wunderschön, das Ende ist wie immer herzerwärmend. Ich will auf keinen Fall spoilern, das würde die Wirkung kaputt machen, daher ohne auf die Story einzugehen - es knüpft sogar an Morgen kann kommen an, daher auch ein Wiedersehen mit Erdal und seiner Familie, sowie der wunderschönen Villa Ohnesorg - einfach wundervoll!
Wie die Heldinnen und die Autorin bin auch ich älter geworden und ich freue mich so, dass ich ihre Sorgen und Gefühle genauso nachfühlen kann, wie ich es damals in Mondscheintarif konnte. Ein Frauenroman im besten aller Sinne.
Das einzige, was ich vermisst habe, sind etwas mehr Illustrationen, das war ich bisher immer von ihr gewohnt und es fehlte mir jetzt etwas.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Leider der letzte Band der Enola Reihe

Der Fall der eleganten Eskapade
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Der leider letzte Band der wundervollen Enola Reihe - am Ende habe ich ein paar Tränen verdrückt. Gewohnt temporeich werden wir durch ein neues Abenteuer mit Enola und teilweise auch Sherlock Holmes geführt, ...

Der leider letzte Band der wundervollen Enola Reihe - am Ende habe ich ein paar Tränen verdrückt. Gewohnt temporeich werden wir durch ein neues Abenteuer mit Enola und teilweise auch Sherlock Holmes geführt, das sich mal wieder um die süße linkshändige Lady Cecily dreht. Ihr Ende ist ein gutes, soviel sei gespoilert, Enola gewinnt eine neue mütterliche Freundin und versöhnt sich endgültig so sehr mit ihrem großen Bruder, dass er sie am Schluss sogar um ihre Hilfe bittet - eine großartige Wendung und besonders deswegen so toll, weil Sherlock in der Reihe durchaus so frauenfeindlich und arrogant ist, wie ihn sein Schöpfer gezeichnet hat. Nancy Springer nun lässt ihn durch seine jüngere Schwester eine Wandlung erleben, die ihn tatsächlich so viel sympathischer und moderner werden lässt. Ich bin trotzdem traurig, dass die Reihe nun zu Ende ist, ich hätte wirklich gerne noch mehr von Enola gelesen. Aber wer weiß, Sherlock Holmes ist ja auch nochmal von den Toten auferstanden, vielleicht legt die Autorin doch nochmal nach. Ihre Heldin lebt jedenfalls noch und sollte eigentlich noch sehr viel erleben dürfen.

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