Profilbild von MelB2508

MelB2508

Lesejury Star
online

MelB2508 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MelB2508 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2024

Sehr seicht und klischeehafter Reihenbeginn

Still missing you
0

Eigentlich mag ich das Genre New Adult gerne, vor allem, weil ich Mutter von 3 Töchtern bin, die dadurch beim Lesen bleiben. Umso erstaunter war ich, als meine Jüngste mir das Buch Still Missing you anti-empfohlen ...

Eigentlich mag ich das Genre New Adult gerne, vor allem, weil ich Mutter von 3 Töchtern bin, die dadurch beim Lesen bleiben. Umso erstaunter war ich, als meine Jüngste mir das Buch Still Missing you anti-empfohlen hat. Sie hat sich beim Lesen sehr aufgeregt und ich wurde neugierig und wollte es mit ihr teilen. Daher habe ich Still Missing You gelesen und oh je....
Also - das Setting an sich ist bewährt und klischeehaft, was ja erstmal nichts Schlechtes ist. Junge Protagonisten in einer charmanten amerikanischen Kleinstadt, die recht nah an New York liegt (es wird mehrmals beschrieben, dass die Strecke mit einem Uber bzw. dem eigenen Auto in einer überschaubaren Zeit erreichbar ist) stehen im Zentrum der Geschichte - sie sind Mitte 20 und Pflegegeschwister, deren "Großmutter" gerade gestorben ist. Nach der Beerdigung erfahren sie, dass sie gemeinsam eine Immobilie der Großmutter geerbt haben, wenn sie diese renovieren und zu einem Hotel ausbauen werden - und zwar gemeinsam.
Vermutlich wird sich auch der Rest der Reihe in Eastwood abspielen und das Hotel zentrales Thema und Schauplatz bleiben. Der Zauber des Ortes ist der Autorin sehr wichtig und sie beschreibt das künftige Hotel sichtlich begeistert. Leider begann bereits hier - und wir befinden uns noch sehr am Anfang des Buches - meine Abneigung gegen Hazel, die Hauptperson der Geschichte, zu wachsen. Sie ist unreif und kindisch und ein echtes Pick-me Girl - und zwar bereits auf den ersten paar Seiten!
Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen und etwas von der wahrhaftig nicht wirklich überraschenden "Geschichte" zu erzählen, möchte ich herausstellen, was mich vor allem an der Lektüre irritiert hat und weswegen ich sie nicht empfehlen kann. Kurzer Einschub - spoilern geht eigentlich gar nicht, da der Verlauf der Handlung der Geschichte praktisch sofort klar ist und zu keiner Zeit überrascht...
Aber zu meinen Kritikpunkten: Der größte Kritikpunkt ist auf jeden Fall Hazel. Ihre Figur steht im Mittelpunkt der Geschichte und die meisten Kapitel sind aus ihrer Sicht überschrieben. Sie ist unfassbar ichbezogen und - ehrlich gesagt - eine der nervigsten Personen, die ich je erlesen musste. Sie soll ganz offensichtlich als eine ehrliche und integre Person geschildert werden, jemand, dem alle Herzen nur so zufliegen - aber mir war sie zu keinem Zeitpunkt der Geschichte wirklich sympathisch. Das liegt einerseits daran, wie schroff und zickig sie manchmal ist, aber auch, wie sie ihre "Probleme" ignoriert, sich selbst belügt und immer weg rennt, wenn es ihr zu schwierig wird. Auch ist sie ganz eindeutig eine Freundin der großen Auftritte und es ist ihr egal, wenn sie damit permanent anderen die Schau stiehlt, sie muss einfach auffallen um jeden Preis. Diese Art von Menschen mag ich auch im echten Leben nicht.
Sie ist so unfassbar heiß und sexy, dass sie wirklich permanent angegraben wird - einfach jeder der Männer, die vorkommen, ist sofort hin und weg von ihr. Es gibt peinliche Stellen, in denen sie wettet, dass keiner sie um ein Date bitten wird - und oh je, natürlich passiert es dann doch! Wie peinlich! Auch eine fiese und unreife Aktion ihrer Pflegeschwester läuft nicht gegen sie. Diese verschickt eine "Hotness"-Liste (ja, ehrlich, ich übertreibe leider nicht), die sie und ihre beste Freundin in der Highschool erstellt haben. Und da die meisten der "Jungs" noch immer im kleinen Kaff wohnen, beziehen sie die Punkte, die damals vergeben wurden, noch heute auf sich und rennen Hazel die Bude ein und wollen sie daten. Wohlgemerkt, die Liste wurde von Hazel UND ihrer Freundin, Olivia, erstellt, aber wer sich vor Männern nicht retten kann, ist nur Hazel.
Zudem wird sie zwar als eine Frau beschrieben, die "weiß, was sie will", aber - und ja, da kommt auch die Mutter aus mir heraus - sie hat mit 18 die Highschool beendet und ist nach New York geflohen. Ihre Karriere, die sie jetzt 6 Jahre später vorweisen kann, besteht in einem Barjob und einem Job im Fitnessstudio. Jobs, die sie einfach so ruhen lassen kann, um beim Hotelbau zu helfen. Ihre größte Stärke ist das Auffinden günstiger Möbel für das Hotel. Ich muss sagen, das ist definitiv kein Vorbild, das ich meinen Töchtern präsentieren lassen möchte und alles andere als inspirierend. Ich meine, es ist ein Roman! Sie hätte doch auch studieren und abends arbeiten können, um sich das Studium zu finanzieren? Das wäre viel inspirierender gewesen als dieses Rumgejobbe ohne wirklich Idee, was sie "später" machen will.
Dieser Kritikpunkt trifft leider auch auf ihre Pflegeschwester zu. Diese ist zwar im Dorf geblieben, hat nach der Schule ein College besucht und beendet -aber dann wurde sie Sekretärin des Mannes, mit dem sie zusammen lebt und den sie heiraten will! Auch die Schwester wird - wie sollte es anders sein - sehr klischeehaft beschrieben. Ihre Karriere ist zwar nicht nennenswert, aber sie muss ja das Gegenstück zu der wundervollen Hazel sein, also ist sie einfach eine Frau mit Stock im Hintern (ja, die Stelle kommt genau so vor, nur mit drastischeren Worten) und einer Vorliebe für langweilige spießige Klamotten und High-Heels.
Einer der beiden Brüder arbeitet etwas halbseidenes mit Online-Shops, was nicht weiter erklärt wird, aber er hat immerhin ein Arbeitshandy und ist dauernd beschäftigt. Oh, und er trägt einen Anzug!
Dagegen Derek - der männliche Protagonist aus dessen Sicht die Kapitel beschrieben sind, die nicht der unsäglichen Hazel gewidmet sind - er ist ein Männertraum wie er im Buche steht. Er arbeitet mit seinen Händen und mit Holz, ist sogar Partner des Mannes geworden, der ihn "gerettet" hat und damit in gewisser Weise Chef, aber dennoch bodenständig geblieben. Er trägt gerne Holzfällerhemden und sieht vermutlich so aus, wie schon vor Urzeiten in Sex and the City Aidan aussah, der ebenfalls mit Holz arbeitete und schreinerte. Ich frage mich, ob er die Vorlage für Derek war? Seine Figur wird sehr auf den Körper runtergebrochen und wir erfahren, dass er einen sehr gut definierten Körper und starke Bauchmuskeln besitzt. Immerhin hat sie das Klischee mit den schönen Augen ausgelassen.
Generell wird der Fokus meiner Meinung nach zu stark auf das Äußere gelegt, was streckenweise etwas billig rüberkommt, vor allem, wenn Derek und sein Freund sich seitenlang über Hazels tollen Arsch unterhalten. Puh....
Die Figuren sind alle sehr eindimensional gezeichnet und wirken irgendwie bekannt, vermutlich, weil sie, so wie sie beschrieben sind, auch direkt einer Teenie Serie entstammen könnten, wie auch das ganze Setting. Das an sich ist nichts Schlechtes, aber eben auch keine gute Literatur und vor allem nichts Neues oder Originelles.
Mich hat sehr gestört, wie übertrieben die Figuren interagieren - es wird gebrüllt oder vom Stuhl gekippt vor Lachen, und zwar sehr oft und über nicht wirklich lustige Dinge. Die Insider drehen sich fast alle um Essen und der Alkoholkonsum wird sehr verherrlicht, was nicht mehr zeitgemäß ist. Ich war der Meinung, dass das Kummersaufen seit Bridget Jones durch ist und das Zielpublikum des Buches sollte hoffentlich weit entfernt davon sein, sich bei Liebeskummer mit heftigen Cocktails abzuschießen.
Natürlich gibt es auch noch Logik-Lücken, wie, dass es nicht stimmt, dass man einfach so mit der Kreditkarte des Ex shoppen gehen kann oder ein Hotel buchen usw - das ist nämlich Kreditkartenmissbrauch und kann strafrechtlich geahndet werden und es regt mich schon immer auf, wenn es in Film und Literatur so dargestellt wird, als sei das einfach so möglich.
Und wenn man einen Rechtschreib-/Grammatikfehler macht, ist es sehr peinlich, wenn dieser auch noch als Untertitel des Kapitel zitiert wird (Kapitel 30: "Ihr könnte ja Lauren weiter in den Arsch kriechen (...)")
Zu guter Letzt - Lauren, die Pflegemutter der 4 Geschwister. Sie ist die böse Antagonistin, die zu den vielen Klischees noch gefehlt hat - fies, alt, verbittert, geldgeil. Als sie dann im letzten Drittel des Buches wie ein fieser Deus ex Machina auftaucht, nachdem sie wie ein pinker Elefant immer wieder im Raum stand - musste ich ... lachen. Natürlich musste die sehr vorhersehbare Geschichte nochmal gewürzt werden mit einer Antiheldin, die die unbedarfte Leserin (ich denke, männliche Leser können wir getrost ausschließen) dann auch inbrünstig hassen kann und - nicht zu vergessen - die unfassbar nervige Hazel nochmal mehr in den Mittelpunkt zu stellen.
Ich kann das Buch absolut nicht empfehlen und werde getrost darauf verzichten, den Rest der Reihe zu lesen, zumal die Leseprobe im Roman schon gezeigt hat, dass selbst, wenn es eigentlich um Amber gehen soll, wieder Hazel es schaffen wird, sich in den Mittelpunkt zu drängen und ich für meinen Teil möchte nichts mehr von dieser zum Glück fiktiven Figur lesen und hören und sie und ihre Geschichte so schnell wie möglich hinter mir lassen und vergessen - und vermissen werde ich sie mit Sicherheit nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2023

Irgendwie substanzlos

BIG DATA.
0

Ich habe mir mehr versprochen von Titel und Cover her. Leider ist die Umsetzung der Graphic Novel des Themas Big Data dann doch sehr oberflächlich und mir fehlt einfach die Aussage. Würde es nicht nochmal ...

Ich habe mir mehr versprochen von Titel und Cover her. Leider ist die Umsetzung der Graphic Novel des Themas Big Data dann doch sehr oberflächlich und mir fehlt einfach die Aussage. Würde es nicht nochmal lesen oder empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2023

Ich hätte viel mehr erwartet

Noch wach?
0

Nach dem Lesen mehrerer Rezensionen in Zeitschriften (nicht hier auf Lesejury, das war der Fehler!!!) habe ich viel erwartet und wurde komplett enttäuscht. Die Handlung schleppt sich dahin, der Erzähler ...

Nach dem Lesen mehrerer Rezensionen in Zeitschriften (nicht hier auf Lesejury, das war der Fehler!!!) habe ich viel erwartet und wurde komplett enttäuscht. Die Handlung schleppt sich dahin, der Erzähler ist wahnsinnig unsympatisch, sowie die meisten anderen Protagonisten auch, und zudem extrem seltsam und langweilig. Mein absoluter Tiefpunkt im Buch ist das virtuelle Meeting der Betroffenen, die von dem Chefredakteur belästigt wurden, in dem der Erzähler eigene Erfahrungen teilt, die er in der Vergangenheit mit einem übergriffigen Homosexuellen erlebt haben will. Dabei musste ich lachen, weil es so konstruiert und schlecht wirkte. Die Handlung selbst kommt einfach nicht in Gang, der Nebenschauplatz in Los Angeles irritiert komplett und auch das Ende des Buches ist enttäuschend und lahm. Ich habe zwar während des Lesens nachgelesen, was wohl Fakten dazu waren, aber die Aufarbeitung und Darstellung im Roman haben mich die gesamte Zeit gelangweilt. Auch mit den angeblichen Übergriffen konnte ich nicht konform gehen, da es nie gegen den Willen der Frauen war und diese einfach alle so unsympatisch und berechnend sind, dass es extrem nervt, wenn sie auf einmal, nachdem der angeblich übergriffige Chef das Interesse an ihnen verliert, sich als Opfer fühlen. Ich würde das Buch niemandem empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2023

Nichts für mich

Weil du die Liebe meines Lebens bist
0

Ich bin nach dem Lesen des Buches absolut ratlos, wie ich es einschätzen soll. Sowohl der Titel, als auch der Beginn des Romans legen eine Art Lovestory nah. Die weitere Entwicklung der Personen ist dann ...

Ich bin nach dem Lesen des Buches absolut ratlos, wie ich es einschätzen soll. Sowohl der Titel, als auch der Beginn des Romans legen eine Art Lovestory nah. Die weitere Entwicklung der Personen ist dann eher in Richtung ´- wie verändert sich die Liebe, wenn man erwachsen wird und eine Familie gründen will. Und dann ab der Mitte des Buches, ohne jetzt spoilern zu wollen, wird es nochmal ganz anders und die Autorin thematisiert nochmal sehr unerwartete Dinge. Das Ende gefiel mir dann absolut nicht. Also ich war nach Lesen des Buches enttäuscht und irritiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2023

Seltsam und langweilig

Warum küssen sich die Menschen?
0

Das Buch war ein Geschenk an meine Tochter zum Scheffelpreis und ich wollte sie supporten und es lesen. Wir beide fanden definitiv keinen Zugang zu dem Text. Er ist eine Sammlung verschiedener Lieder und ...

Das Buch war ein Geschenk an meine Tochter zum Scheffelpreis und ich wollte sie supporten und es lesen. Wir beide fanden definitiv keinen Zugang zu dem Text. Er ist eine Sammlung verschiedener Lieder und Kurzgeschichten von Scheffel, die entweder langweilig, oder seltsam volkstümlich und altmodisch oder einfach nur für die heutige Zeit derb rüber kommen. Ich habe einige Seiten überblättert und bin froh, dass es ein Geschenk war und ich kein Geld dafür ausgegeben habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere