Profilbild von MelB2508

MelB2508

Lesejury Star
offline

MelB2508 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MelB2508 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2024

Wunderschöne ehrliche Liebesgeschichte mit britischem Charme

Zwei in einem Leben
0

nie und Michael sind nicht mehr ganz jung, sie ist 38 Jahre alt, er 42. Sie ist seit mehreren Jahren geschieden, er lebt von seiner Noch-Ehefrau getrennt. Marnie ist freiberufliche Lektorin und lebt in ...

nie und Michael sind nicht mehr ganz jung, sie ist 38 Jahre alt, er 42. Sie ist seit mehreren Jahren geschieden, er lebt von seiner Noch-Ehefrau getrennt. Marnie ist freiberufliche Lektorin und lebt in London, Micheal ist Erdkundelehrer und lebt in York. Sie treffen aufeinander bei einer von einer gemeinsamen Freundin organisierten Wanderung von Küste zu Küste in der rauen nordenglischen Berglandschaft.

Der Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Beschreibung der beiden Protagonisten Marnie und Michael sind so einfühlsam und zu Herzen gehend, dass ich manchmal den Atem angehalten habe. Der Zeitpunkt der Geschichte, die Pandemie ist noch nicht lange vorbei, der Ort der Geschichte und die Menschen haben mich wirklich mitgenommen. Ich liebte Zwei an einem Tag von David Nicholls und das Cover und der Titel erinnern natürlich daran. Aber die Geschichten ähneln einander eigentlich nur darin, dass sie wirklich romantisch sind, auf die beste aller Arten. Romantisch auf eine moderne und "echte" Art und Weise mit echten Menschen, die nicht perfekt sind, nicht besonders schön oder erfolgreich oder unfassbar klug.
Wie Marnie in inneren Monologen ihre Art immerzu Witzchen zu machen, seltsame Nicht-Wörter zu sprechen oder andere beim Sprechen zu "lektorieren" oder wie Michael sich bewusst ist, dass er zu angespannt, ruhig und abweisend wirkt und dass er wie der Erdkunde Lehrer spricht, der er ist - das ist so ehrlich und so schön, dass es mich wirklich tief berührt hat.

Ich habe das Buch wirklich total geliebt, es ist eins meiner Highlight, auch und vor allem, weil es eine so ruhige und schöne Erzählweise hat, weil der britische Humor immer wieder präsent ist, der Stil mich ein wenig an Nick Hornby erinnerte, dessen Romane ich auch sehr liebe - und jetzt habe ich wirklich Lust auf eine laaaaaange Wanderung!
Eindeutige Leseempfehlung für diese wunderschöne moderne Liebesgeschichte mit ganz viel Charme und Herz - und der Farbschnitt und das wunderschön gestaltete Cover sind ein weiterer Pluspunkt! ♥

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2024

Spicy Fake-Lover Romance

A Not So Meet Cute
0

Die Geschichte von Lottie, einer jungen Frau, die gerade ihren Job verloren hat, und Huxley, einem gut aussehenden jungen Milliardär, der zusammen mit seinen beiden Brüdern ein großes Unternehmen leitet, ...

Die Geschichte von Lottie, einer jungen Frau, die gerade ihren Job verloren hat, und Huxley, einem gut aussehenden jungen Milliardär, der zusammen mit seinen beiden Brüdern ein großes Unternehmen leitet, ist sehr süß, romantisch und sexy. Das Setting erinnert ein bisschen an Pretty Woman, da es in Los Angeles spielt und Huxley Cane wirklich märchenhaft reich ist.

Die beiden schließen einen Vertrag, dass Lottie für einen wichtigen Deal Huxleys Verlobte spielt und auch bei ihm einzieht. In den teilweise wirklich sehr schrägen Situationen, in denen sie sich wiederfinden, aber auch im Alltag zusammen, entsteht schnell doch mehr als eine geschäftliche Situation und es prickelt heftig zwischen den beiden.

Ich habe den mehr als 500 Seiten starken Roman sehr gerne gelesen. Die Perspektivwechsel wurden glaubwürdig und gut gestaltet, alle Protagonisten waren sympathisch. Die Dialoge und Chats sind schnell und gut geschrieben - und die spicy Szenen sind sehr gut beschrieben.
Wie sich die Geschichte entwickelt bis hin zum (für mich sehr gut passenden!) Schluss war im besten aller Sinne kurzweilig und unterhaltsam und ich kann das Buch auf jeden Fall wärmstens empfehlen.
Da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, vermute ich, die beiden anderen Bände werden dann Huxleys Brüder thematisieren und freue mich schon darauf, sowohl Huxley, als auch Lottie und alle anderen wieder treffen zu können!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2024

Kein Feelgood Sommer-Roman...

Bad Summer People
0

Bad Summer People ist wirklich kein Feelgood Roman - und ich LIEBTE es!
Das Setting ist genial - sehr reiche New Yorker Familien verbringen die Sommermonate, von Memorial Day bis Labor Day (also Ende ...

Bad Summer People ist wirklich kein Feelgood Roman - und ich LIEBTE es!
Das Setting ist genial - sehr reiche New Yorker Familien verbringen die Sommermonate, von Memorial Day bis Labor Day (also Ende Mai bis Anfang September) in dem idyllischen Fire Island (NICHT den überlaufenen Hamptons!) so wie jedes Jahr.
Aus Sicht mehrerer Protagonisten wird nun diese Zeit geschildert. Und wie bereits im Prolog angekündigt, wird am Ende des Sommers eine Leiche gefunden werden.
Während des Lesens erfahren wir von den Spannungen der Personen untereinander, Ehepartner, langjährige Freunde, aber auch von ganz persönlichen Problemen der einzelnen Protagonisten. Der Autorin gelingt es unfassbar gut, diese ständig wechselnden Perspektiven voneinander abzugrenzen und als Leser fühlt man sich dadurch im besten aller Sinne als allwissend.
Man weiß, wer mit wem eine Affäre hat, welcher der reichen Männer im Job richtige Probleme hat und Existenzangst, man weiß, welche der Frauen sich mit Pilzen betäubt, wer wen warum schon immer oder erst seit kurzem hasst oder liebt...
Im Raum steht die ganze Zeit die Frage, wer es sein wird, dessen Leiche gefunden wird und ob es ein Mord war - es rückt aber tatsächlich sehr in den Hintergrund und wird auch erst ganz am Schluss des Buches aufgeklärt werden.
Mir gefiel es wirklich sehr, sehr gut, wie die Autorin die Charaktere einfängt, wie sehr man mit allen mit fühlt und mit hasst und wie ich immer wieder auch meine eigene Perspektive gewechselt habe, Sympathien zu Antipathien wurden und andersrum.
Der Roman ist nicht nur, aber auch ein absolut perfekter Roman für den Sommer - oder wie jetzt den Spätsommer. Ich konnte den Sand zwischen den Füßen spüren, die lauen Sommernächte fühlen und muss sagen, Fire Island hört sich nach einer wirklich tollen Location an!
Absolute Leseempfehlung und besonderen Dank an meine jüngste Tochter, die mal wieder ein tolles Gespür für einen Roman hatte, der mich echt gefesselt hat, und mir das Buch ausgeliehen hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2024

Historischer Roman über starke Frauen und ihre Schicksale

Die Schwarzgeherin
0

Die Schwarzgeherin ist wirklich ein besonders guter Roman - voller eindringlicher Bilder, starker Frauen und schrecklicher Schicksale.

In Rückblenden wird die Geschichte der jungen Bauerstochter Theres ...

Die Schwarzgeherin ist wirklich ein besonders guter Roman - voller eindringlicher Bilder, starker Frauen und schrecklicher Schicksale.

In Rückblenden wird die Geschichte der jungen Bauerstochter Theres erzählt, aus der später die Schwarzgeherin wird - eine Eremitin, die mit ihrer unehelichen Tochter auf dem Berg wohnt und hin und wieder "schwarz geht", also wildert.

Die Geschichte entwickelt sich langsam, aber mit einem unwiderstehlichen Sog. Regina Denk hat einen Stil und eine Sprache, die mich von Anfang an ihren Bann gezogen hat. Ihre Figuren sind rau und echt und ihre Schicksale nehmen wirklich mit.

Ich habe in dem Roman eine der krassesten Geburtsgeschichten gelesen, die ich jemals gelesen habe, das kann ich ohne zu spoilern schreiben.

Besonders gut neben der sehr besonderen und starken Sprache sind die Bilder gelungen und die Stärke der Frauenfiguren, vor allem und gerade in dieser Zeit (Ende des 18. Jahrhunderts) und an diesem Ort mitten in den Bergen vor der italienischen Grenze.
Ich konnte das Buch kaum weg legen und habe die Lektüre mit allen Sinnen genossen - ich habe geweint, ich habe mitgefühlt und mit gelitten.

Ganz eindeutige Leseempfehlung für dieses wundervolle Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2024

Psychogramm mit Tiefgang

Kleine Monster
0

Kleine Monster handelt vordergründig davon, dass Pia und Jakob sich mit ihrem Sohn auseinandersetzen müssen. Die Klassenlehrerin des 2. Kläßlers setzt sie über einen "Vorfall" mit einem Mädchen in Kenntnis. ...

Kleine Monster handelt vordergründig davon, dass Pia und Jakob sich mit ihrem Sohn auseinandersetzen müssen. Die Klassenlehrerin des 2. Kläßlers setzt sie über einen "Vorfall" mit einem Mädchen in Kenntnis. Diese Ausgangslage ich vermutlich für jeden, der ein Kind hat, alptraumhaft genug - ein Vorfall, sexueller Art - ein Junge, der ein Mädchen zu etwas drängt, was diese nicht möchte - eine schreckliche Situation für die Eltern. Aus Sicht der Mutter, Pia, wird nun erzählt, wie die Familie damit umgeht und in Rückblenden wird Pias Familiengeschichte erzählt, die mit ihrem Verhalten heute stark zusammen hängt.

Als Mutter habe ich wirklich gelitten beim Lesen des Romans. Die Autorin ist sehr stark darin, Gefühle zu schildern und komplexe Strukturen in den persönlichsten aller Verbindungen aufzuzeigen - Geschwister untereinander, Eltern und Kinder, (Ehe-)Partner. Auch alle Beschreibungen von Orten oder Räumen gelingen ihr hervorragend und der Stil des Buches gefiel mir wirklich besonders gut.
Pia ist mir nur anfangs nah gewesen, je mehr ich sie kennenlernte, desto mehr baute sich für mich eine Distanz und ein Unverständnis auf, das vielleicht auch so beabsichtigt war. Bis auf den für mich persönlich nicht zufriedenstellenden Schluss gefiel mir das Buch sehr gut und ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen - es ist aber keine leichte Kost!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere