Profilbild von MerleRedbird

MerleRedbird

Lesejury Profi
offline

MerleRedbird ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MerleRedbird über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2023

Tiefgründige Liebesgeschichte über Sterne und Sirenen

Honey Girl
0

Danke an NetGalley und den dtv Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Honey Girl hatte ich schon länger auf meinem Radar. Queere und PoC ...

Danke an NetGalley und den dtv Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Honey Girl hatte ich schon länger auf meinem Radar. Queere und PoC Hauptcharaktere, Astronomie-Studentin und eine betrunkene Hochzeit in Las Vegas zwischen Fremden. Ich fand die Idee einfach super lustig! Ich habe mich sehr gefreut, dass das Buch übersetzt wurde, wobei ich die Farbenänderung des Covers nicht gebraucht hätte und das originale Rot viel schöner finde als dieses grün-türkis.

Ich hatte insgesamt eine Rom-Com erwartet, so etwas in die Richtung von Hangover, mit viel Chaos. Das Buch war aber viel ernster, als seine Hülle vermuten lässt. Das Thema Anxiety spielt eine große Rolle. Grace hat ihren Doktortitel in der Tasche, weiß aber gar nicht so genau, wie es jetzt weiter geht. Die Angst vor dem Versagen, die Ungewissheit nach dem Studium, Leistungsdruck – das sind Themen, in denen ich mich gut wiederfinden konnte.

Auch Rassismus spielt eine Rolle, da beide Protagonistinnen nicht-weiß sind: Grace ist Schwarz/Mixed und Yuki ist Japanerin. Das Buch ist sehr divers angelegt, wirkt aber nirgendwo deswegen gezwungen sondern sehr organisch. Und die Charaktere sind in ihrer sexuellen Orientierung auch gefestigt, und es kommt kein Coming Out vor, was in meinen Augen noch selten auf dem Buchmarkt vorkommt.

Überraschend schön fand ich die Radio-Thematik. Yuki moderiert nämlich eine Radioshow über Mythen und Monster, aber nicht so abenteuermäßige Geschichten, sondern sehr melancholisch und mit dem Fokus aufs Alleinsein. Die Geschichten selbst waren nicht unbedingt mein Fall, haben aber Yuki zu einer interessanten Protagonistin mit Tiefgang gemacht. Und es hatte einen schönen Kontrast zu Graces Interessen, also den realen Sternen und der Wissenschaft dahinter.

Der Schreibstil war sehr blumig und teilweise kitschig, mit Spitznamen und Metaphern en masse. Wobei ich die Übersetzung ganz gelungen fand und keine Stellen schief übersetzt fand. Zwischendurch war es aber echt anstrengend zu lesen, weil ich es überladen fand.

Insgesamt konnte mich Honey Girl doch begeistern, auch wenn es in eine deutlich tiefgründigere Richtung gegangen ist, als erwartet. Ich gebe 4,5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2023

Cozy Mystery und starke Freundschaften

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
0

Danke an NetGalley und den Drachenmond Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ach, wie schön war es, wieder zurück in die Welt der Staubchroniken ...

Danke an NetGalley und den Drachenmond Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ach, wie schön war es, wieder zurück in die Welt der Staubchroniken zurückzukehren. Zu Elisa Hemmilton, die ich schon in Animant Crumb als Nebencharakter liebgewonnen habe. Und ihr Kofferkrimi hält auch einige mysteriöse Elemente bereit – es ist aber eher ein Cozy Mystery Buch, also bitte erwartet hier keinen krassen Kriminalroman à la Charlotte Link oder Simon Beckett.

Ein Koffer fällt vom Himmel, und nicht nur die Art seines Auftauchens sind mysteriös, sondern auch der Inhalt: im Koffer befinden sich verschlüsselte Notizen für irgendeine Erfindung. Zusammen mit dem Mechaniker Jamie versucht Elisa nun, hinter das Geheimnis des Koffers zu kommen.

Das Buch ist als Bericht aufgebaut, den Elisa für die Polizei verfasst und ihre Ermittlungen festhält. Ich habe es als Ebook gelesen, weshalb ich nichts zur Gestaltung sagen kann, ich hab aber gehört dass die Seiten wohl mit handschriftlichen Notizen gestaltet sind und auch eine andere Farbe haben.

Elisa hat mich wie schon im ersten Band durch ihre schlagfertige, toughe Art begeistert. Mit Jamie hat sie einen eher ruhigen Gegenpart, aber die beiden balancieren sich perfekt aus. Sie haben einfach eine gut konstruierte Dynamik und sind ein Ermittler Dream Team. Außerdem entwickeln die beiden über die Zeit eine starke Freundschaft, und dieser Fokus hat mir gut gefallen. Es gibt auch eine Liebesgeschichte in dem Buch, aber ich fand es schön zu lesen, dass nur weil die Protagonisten jeweils heterosexuelle Charaktere unterschiedlicher Geschlechter sind, die beiden kein Paar werden müssen.

Der Kriminalfall war gut konstruiert und spannend, und ich habe immer versucht mitzurätseln, wobei ich da nicht schneller war als unsere Protagonisten, und auf deren Auflösung angewiesen war.

Die Atmosphäre ist eher gemütlich, was davon, dass das Buch auch im Dezember spielt, nochmal verstärkt wird. Und der Schreibstil der Autorin trägt da auch viel zu bei; Lin Rina kann einfach super gut beschreiben und Welten konstruieren.

Jetzt zur Bewertung: Animant hat von mir die vollen fünf Sterne bekommen, und im direkten Vergleich konnte mich Elisas Geschichte nicht mit jeder Seite 100% fesseln. Zwischendurch fand ich es durch Elisas ausufernden Erzählstil langatmig. Das klingt jetzt irgendwie voll negativ, was nicht meine Intention ist! Denn ich habe das Buch echt geliebt, aber seinen Vorgänger Band fand ich einfach noch besser. Ich gebe 4,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2023

Hochzeitschaos und Missverständnisse

Du bist mein Lieblingsgefühl
0

Danke an Vorablesen und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Nachdem die Alles-Reihe von Kyra Groh zu meinen Jahreshighlight 2022 gehört haben, war ich sehr ...

Danke an Vorablesen und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Nachdem die Alles-Reihe von Kyra Groh zu meinen Jahreshighlight 2022 gehört haben, war ich sehr gespannt darauf, ihr neues Adult-Buch „Du bist mein Lieblingsgefühl“ zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Wobei ich ja sagen muss, dass ich das Cover nicht zu 100% toll finde, es sieht etwas altbacken aus, besonders die Hintergrundfarben und diese „Standardschrift“, und passt wenig zu dem modern-spritzigen Inhalt.

Die Atmosphäre hat mich direkt überzeugt. Plattenladen, diverse Charaktere, tolle Freundesdynamik, viel Sarkasmus und Humor. Ein witziger Schreibstil. Perspektiven von beiden Protagonisten, die jeweils unterschiedlich „klingen“ und gut ausgearbeitet sind.

Die Geschichte beruht an sich auf einem Kommunikationsproblem, da sowohl Nela als auch Max durch ihre erste Begegnung im Brautladen denken, der jeweils andere würde heiraten. Und normalerweise hasse ich die sogenannte „Miscommunication Trope“, wo ein Problem darauf beruht, dass die Charaktere gewisse Annahmen haben, die aber nur auf Vermutungen beruhen und das Problem darin besteht, dass sie nicht richtig miteinander geredet haben. Aber hier fand ich es so gut gelöst, besonders weil die Auflösung nicht bis zum Ende des Buches gezogen wurde, und das vorherige Missverständnis ja auch irgendwie fundiert war. Also bei einer Frau im Brautkleid im Brautgeschäft würde wahrscheinlich jeder denken, dass sie bald heiraten wird; Max hatte sich da jetzt keine wüsten Theorien zusammengezimmert. Von daher hat dieser Trope ausnahmsweise mal für mich funktioniert :D.

Neben der Hochzeitsthematik geht es auch viel um Familie. Wobei Nela und Max da ganz unterschiedliche Erfahrungen haben und das Konfliktpotential bietet. Irgendwie… hat die 2. Hälfte des Buches (nachdem das Missverständnis aufgelöst wurde) nicht mehr ganz so gut funktioniert. Ich hatte Schwierigkeiten, die Gedanken nachzuvollziehen und eine Szene zwischen Nela und Steph habe ich tatsächlich gar nicht verstanden – was etwas blöd war, weil es eine Schlüsselszene war, und für mich hat der Dialog keinen Sinn ergeben, aber gut. In Folge dieser Szene gab es aber noch eine Unterhaltung zwischen Max und seiner Schwester Steph, und das fand ich da wiederum gut, dass hier so eine tolerante „Fehlerkultur“ aufgebaut wird (ich will hier niemanden spoilern, deshalb nenne ich das mal so. Ich fand es einfach gut, wie hier auf Fehler und Entschuldigungen reagiert wird).

Obwohl ich vieles gut fand, hat mir dieses mysteriöse gewissen Etwas gefehlt, was ich aus den Alles-Büchern kenne. Das Prickeln, die Vorfreude, das Mitfiebern. Das ist für mich nicht komplett rübergekommen, sodass ich es zwischendurch ein klein wenig langatmig empfunden habe. Die Dynamik hat mir gefehlt.

Nichtsdestotrotz gebe ich 4,5 von 5 Sternen. Kyra Groh ist eine wunderbare Autorin, die sowohl Young/New Adult, als auch Adult – als von Jugend bis Erwachsen – alle Altersgruppen schreiben kann, wobei ich persönlich ihre New Adult Reihe diesem Roman bevorzugen würde. Aber ich kann euch Kyras Bücher nur ans Herz legen und natürlich gibt es eine Leseempfehlung von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2022

Anders als erwartet, aber trotzdem gut

Die versteckte Apotheke
0

Danke an NetGalley und die HarperCollins Verlagsgruppe, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Die versteckte Apotheke war so ein Buch, dass ich ...

Danke an NetGalley und die HarperCollins Verlagsgruppe, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Die versteckte Apotheke war so ein Buch, dass ich in einem Rutsch durchgelesen und geliebt habe, aber bei dem mir im Nachhinein doch noch Kritikpunkte aufgefallen sind.

Schauen wir auf den Klappentext, entsteht ein gewisser Einblick in eine Geschichte. Der deutsche und englische Klappentext unterscheiden sich stark, und ich kannte vor dem Lesen nur die englische Version. Diese fängt mit den Regeln der Apotheke an und ich hatte den Eindruck, dass der Fokus sehr auf die Giftmischerei in der Apotheke liegen wird. Vielleicht war es also auch in gewisser Weise mein Fehler, dass ich falsche Erwartungen hatte – denn der deutsche Klappentext gibt eine präzisiere Beschreibung, worauf der Fokus liegen wird: die Verfolgung der Apothekerin, und die Spurensuche in der Gegenwart.

Auch wenn das Buch bei Goodreads unter Fantasy steht, ist das hier ein historischer Roman mit einem Mystery-Element. Wie bereits gesagt, hatte ich mir etwas anderes erhofft; mehr Geheimnisse, mehr Giftmischen, mehr dunkle Gassen und blubbernde Gefäße.
Das Buch, was ich gelesen habe, hatte einen definitiv anderen Schwerpunkt als erhofft, aber ich fand es trotzdem gut – ich möchte hier nur klar machen, was dieses Buch ist und was nicht, damit nicht noch mehr Leser*innen etwas falsches erwarten.

Es ist also hauptsächlich ein historischer Roman, auf zwei Zeitebenen, und über drei Frauen.
Im 18. Jahrhundert haben wir die Apothekerin Nella, die neben der normalen Apotheke noch ein Abendgeschäft hat, und Gifte verkauft, um Frauen zu helfen. Eine ihrer Kundinnen ist die junge Eliza, ein Dienstmädchen, dass die Apotheke aufsucht, weil sie ihren Herren im Auftrag dessen Ehefrau vergiften soll. Zwischen den beiden entsteht eine ungleiche Freundschaft, und Eliza fängt an, in ihrer freien Zeit Nella zu unterstützen. Bis ein Fehler fatale Konsequenzen hat und die beiden in London um ihr Leben fürchten müssen.

Drei Jahrhunderte später finden Caroline beim „Mudlarking“ in London ein Apotheker-Fläschchen, welches sie auf die Spuren einer Apothekenmörderin führt. Als sie erfahren hat, dass ihr Ehemann eine Affäre hat, hat sie kurzerhand alleine den Flieger nach England bestiegen, statt gemeinsam den 10. Hochzeitstag im Urlaub zu verbringen. Der Fund in der Themse bringt eine alte Leidenschaft in ihr zum Vorschein: Sie ist studierte Historikerin, hat aber auf den Wunsch ihres Mannes aufgehört. Jetzt hat sie ein Ziel: Sie will wissen, woher das Fläschchen stammt.

Die beiden Zeitstränge waren gut vernetzt, und besonders die Sicht von Nella und Eliza fand ich spannend. Ich bin ein Fan von historischen Romanen, und auch wenn das Buch nicht so düster wie erhofft war, fand ich die Einblicke in die Leben von Frauen im London des 18. Jahrhunderts auch spannend.

Die Sicht von Caroline fand ich auch gut; wobei mir im Nachhinein aufgefallen ist, wie einfach ihre Recherche war… fast zu einfach. Alles klappt quasi direkt, immer hilft ihr wer und sie ist die einzige, die an diesem Thema geforscht hat… Naja.

Ein großes Thema in diesem Buch ist übrigens Schwangerschaft. Ich sage keine Namen, aber eine Frau ist vielleicht schwanger, eine andere hatte eine Fehlgeburt, und eine weitere möchte schwanger werden. Das alles ist keine leichte Kost, also seid euch bitte möglicherweise triggernden Themen bewusst. Was ich übrigens witzig fand, war dass Eliza an dem Tag, als ihr Herr stirbt, das erste Mal ihre Periode bekommt, und denkt, sein Geist hätte sie verflucht. Achja, Aufklärung im 18. Jahrhundert :D.

Trotzdem hat mich dieses Buch gut unterhalten, auch wenn es wie gesagt ganz anders war als erwartet und ich gebe 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2022

Ausgeklügelte Romance mit pfiffigem Twist

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
0

Drei Frauen, drei Dates und ein Mann, der nicht auftaucht.

Ein Satz, der dieses Buch perfekt beschreibt, und irgendwie auch doch nicht. Denn ja, in diesem Buch geht es um Joseph Carter, aber eigentlich ...

Drei Frauen, drei Dates und ein Mann, der nicht auftaucht.

Ein Satz, der dieses Buch perfekt beschreibt, und irgendwie auch doch nicht. Denn ja, in diesem Buch geht es um Joseph Carter, aber eigentlich geht es doch eher um seine Dates, um die Leben von Siobhan, Jane und Miranda – drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Siobhan ist eine selbstbewusste Life Coach, Miranda eine toughe Baumpflegerin und Jane eine verschlossene und selbstlose Freiwillige in einem Wohltätigkeitsladen. Alle drei Frauen haben ihre eigenen Probleme und ihre Sichten sind mal mehr, mal weniger spannend. Das Buch wird nämlich aus den Sichten der drei Frauen immer abwechselnd erzählt.



Das ganze Buch hin habe ich auf die Auflösung hingefiebert. Wie kann Joseph Carter so ein liebenswerter und aufmerksamer Mann sein (der sich unter anderem um seine Demenzkranke Mutter mit einer enormen Hingabe kümmert), und gleichzeitig so ein abgekartetes Spiel spielen? Den großen Plot Twist habe ich erst kurz vorher kommen sehen, und ich finde ihn genial. Beth O’Leary schafft es unglaublich charmant, alles miteinander zu verknüpfen und Sinn ergeben zu lassen – ich habe selten so ein gut ausgeklügeltes Romance-Buch gelesen! 😱



Im Gegensatz zu den anderen Büchern der Autorin ist dieses hier nicht so witzig, aber ich wurde trotzdem gut unterhalten, da ich wie gesagt auf die Auflösung gewartet und mitgerätselt habe. An der Stelle möchte ich auch nochmal anmerken, wie genial der deutsche Titel eigentlich ist – das Buch heißt im Englischen „The No-Show“ und meist stört es mich, wenn englische Titel im Deutschen einfach andere englische Titel werden… aber der deutsche Titel passt fast noch besser. Und mehr sage ich auch nicht, bevor ich mich verplapper. 🤭



Ich gebe 4.5 ⭐️ und bedanke mich beim Bloggerportal und dem Diana Verlag für das Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere