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Veröffentlicht am 19.10.2022

Gesellschaftliche Herausforderungen südkoreanischer Frauen

Miss Kim weiß Bescheid
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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

In „Miss Kim weiß Bescheid“ geht es wie auch schon in dem anderen Roman der Autorin ...

Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

In „Miss Kim weiß Bescheid“ geht es wie auch schon in dem anderen Roman der Autorin um Frauen in der (süd-)koreanischen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, mit deren Normen ich mich eigentlich kaum auskenne, die mir aber durch diese Bücher etwas näher gebracht wird.

Es sind acht Geschichten, und Protagonistin ist jedes Mal eine Frau in einem anderen Alter und aus einem anderen sozialen Hintergrund. Sei es Dongju, die mittlerweile ziemlich alt geworden ist und deren Schwester im Sterben liegt, und die sich Gedanken über ihr vergangenes Leben macht. Die mysteriöse Miss Kim, die in einem Büro anscheinend wie ein Geist ihr Unwesen treibt und den Alltag der Protagonistin durcheinanderbringt. Reflexionen über alte Beziehungen, ein Vater, der abhaut und die Reise des Lebens an den Nordpol.

Es ist definitiv ein sehr vielfältiges Buch! Die 1. Geschichte von Dongju und ihrer Schwester habe ich als eine der schwächeren empfunden, weshalb ich nicht ganz so enthusiastisch in das Buch gestartet bin. Aber dann wurde es immer besser!
Meine Liebsten waren: Lieber Hyunnam, Große Mädchen und Die Nacht der Polarlichter.

Die Autorin hat einen sehr klaren Schreibstil und trifft immer den Nagel auf dem Kopf. Sie ist sehr direkt und begegnet auch schwierigen Themen ohne viel Umschreibungen und Beschönigungen. Etwas schade fand ich, dass die Protagonisten teilweise namenlos geblieben sind.

Und für die Übersetzung hätte ich mir gewünscht, dass es etwas mehr Kontextualisierung in die koreanische Kultur gegeben hätte. Die Autorin scheint eher für einen nationalen Markt geschrieben zu haben. Es gab einmal eine Fußnote – aber ich hätte mir da mehr gewünscht. Oder ein Glossar.

Ansonsten hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen. Es ist sehr feministisch und gibt einen guten Eindruck in gesellschaftliche Probleme Südkoreas. Nur ganz unwissend über das Land sollte man wie gesagt nicht an das Buch rangehen. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Unterhaltung für Kinder und Erwachsene

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Von Marc-Uwe Kling kannte ich bis dato nur seine Jugendbücher (Qualityland ...

Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Von Marc-Uwe Kling kannte ich bis dato nur seine Jugendbücher (Qualityland und Känguru), mochte sie aber sehr.

Und auch dieses Kinderbuch konnte mich - obwohl ich überhaupt nicht die Zielgruppe bin - unterhalten.

Dieses Buch ist zwar das 4. aus dem Universum rund um Tiffy und ihre Familie. Aber mir hat kein Vorwissen gefehlt. Es gibt wenige Protagonisten, die kurz vorgestellt werden. Außerdem ist das Buch mit tollen Illustrationen versehen, wodurch man eine visuelle Unterstützung zur Charakterisierung bekommt.

Hauptthema des Buches ist ein großes Malheur: Tiffy lässt die Badewanne überlaufen und flutet die Wohnung. Wahrscheinlich der Alptraum jeder Eltern. Hier wird das Thema aber mit Humor angegangen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass der Schreibstil von Marc-Uwe Kling sowohl für Kinder verständlich und lustig ist, aber durch z.B. politische Einwürfe auch Erwachsene anspricht, wie der Einwurf "Danke, Merkel!", den Tiffys Bruder einbringt - wobei das auch für Kinder ganz einfach erklärt wurde.

Ich gebe 4 von 5 Sternen und gebe zu: Ich habe Lust, noch mehr von dieser Chaoten-Familie zu lesen.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Immer noch gut, aber langsam ist die Luft raus

Keeper of the Lost Cities – Die Flut (Keeper of the Lost Cities 6)
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Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Puh, was eine schwere Geburt. Ich habe einfach 41 Tage an diesem Buch gelesen. Für ...

Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Puh, was eine schwere Geburt. Ich habe einfach 41 Tage an diesem Buch gelesen. Für mich ist "Die Flut" leider der schwächste Teil der Keeper of the Lost Cities Reihe.
Ich habe zu der Reihe schon viel geschrieben und will mich hier nicht ewig wiederholen. Ich mag den Stil, die Welt, die Charaktere.
Hier in dem Band treffen wir auf Ro, eine neue Person im Freundeskreis rund um Sophie, und ich sehe sie als tolle Ergänzung.

Der Cliffhanger von Band 5 wird direkt aufgegriffen, und es ist echt schön, Sophies menschliche Familie wiederzusehen.

Aber bei dem Band war für mich etwas die Luft raus. Die Zeit schreitet über die Bücher hinweg nur sehr langsam voran, sodass die Charaktere kaum älter werden. Sie erleben viel, aber entwickeln sich in meinen Augen zu wenig weiter.
Außerdem werden viele Erklärungen immer wieder neu eingebracht, in jedem Band wieder. Was ja an sich gut ist, aber in Band 6 muss man nicht mehr ALLES alles nochmal erklären.

Die Schule kommt mittlerweile auch viel zu kurz. Gehen die überhaupt noch in den Unterricht? Man weiß es nicht.
Leider endet Band 6 auch wieder in einem Cliffhanger. Und ich fühle mich etwas hingehalten.

Okay, das klingt jetzt alles sehr negativ. Aber in meinen anderen Rezensionen zu Band 1 bis 5 erzähle ich ja, was ich hieran alles liebe und will das nicht wiederholen. Also ich mochte das Buch immer noch, aber ich weiß nicht, wie viele Bände lang mich die Autorin noch begeistern kann.
Ich vergebe 3.5 ⭐️ von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Flop des Jahres

The Atlas Six
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Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Hier ist es. Die Rezension zu einem der Bücher, die ich 2022 unbedingt lesen wollte. ...

Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Hier ist es. Die Rezension zu einem der Bücher, die ich 2022 unbedingt lesen wollte. Und dann habe ich es abgebrochen. Ich habe 45% geschafft, und dann noch die letzten drei Kapitel oder so gelesen.

Ich bin einfach nur enttäuscht von diesem Buch. Es klang alles so toll, wurde angepriesen für Fans von Six of Crows, Geheimgesellschaft, New York, Magie, sechs Leute.

Ich fand es einfach nur langweilig. Die Charaktere sollen cool, düster und mysteriös sein, aber auf mich wirkte das zu gewollt. Die Charaktere sind aber zumindest divers, also Pluspunkt dafür. Und ja, irgendwie sind alle unsympathisch – aber das stört mich ja nicht. Wollte es nur erwähnen.
Mein größtes Problem war das fehlende Worldbuilding. Wo und wann genau sind wir? Wie sind wir dahin gekommen? Wie zur Hölle funktioniert die Magie??? Und das Haus der alexandrinischen Gesellschaft, was angeblich so cool und special sein soll, wird kaum beschrieben. Go girl, give us nothing, würde man auf TikTok dazu sagen (denn das Buch wurde ja auf TikTok in den Himmel gelobt).

Auf dem Klappentext steht ja, dass sie die Magie studieren werden. Ich hatte hier eher auf so Unterricht gehofft. Stattdessen sind die Charaktere die meiste Zeit für sich, ohne Interaktion. Und es gibt viele Gedankenexperimente.

Außerdem dachte ich, es geht irgendwie um einen Wettbewerb? Weil nur fünf der sechs aufgenommen werden können? Aber Pustekuchen, das ist kein richtiger Wettbewerb im Sinne von Action und Challenges. Wie bereits gesagt: Die meiste Zeit hocken alle alleine auf ihren Zimmern und denken hoch philosophisch über irgendetwas nach.
Ich mag viel Dialog und innere Monologe, aber hier hat mir Handlung gefehlt. Ich wollte Action und nicht irgendwelche gedankliche Theorien über nischige Magie-Themen.

Es gab eine Action-Szene und ja, der Plottwist am Ende war ganz cool. Aber wegen der hier genannten Gründe werde ich diese Reihe nicht weiterlesen. Ich gebe 1.5 von 5 Sternen – mein Flop des Jahres.

Achso: ich hab die deutsche Übersetzung gelesen und die fand ich eigentlich ganz gut. Also zumindest da kann ich nicht meckern!

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Den Göttern sein Dank! Indische Mythologie mit Humor und Spannung

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents)
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Danke an Vorablesen und den Ravensburger Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Auf dieses Buch haben mich zwei Dinge aufmerksam gemacht: ...

Danke an Vorablesen und den Ravensburger Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Auf dieses Buch haben mich zwei Dinge aufmerksam gemacht: einerseits gehört es im Original dem Verlag Rick Riordan Presents an (hier macht zumindest ein Sticker darauf aufmerksam, dass Percy Jackson-Schöpfer Rick Riordan es empfiehlt). Außerdem ist Autorin Roshani Chokshi auch die Autorin der Jugendfantasy-Reihe „Die goldenen Wölfe“ (The gilded wolves), deren erster Band 2019 im Arctis Verlag erschienen ist, und auch schon länger auf meinem Radar.

So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und einerseits in den Schreibstil der Autorin schnuppern, aber auch schauen, ob die Rick Riordan Presents Bücher etwas für mich sind.

In Aru gegen die Götter – die Wächter des Himmelspalast begleiten wir die junge Aru, die eventuell Ausversehen den Weltuntergang heraufbeschworen hat. Und jetzt muss sie das verhindern, irgendwie. Dafür muss sie die Pandavas suchen (das sind fünf Brüder aus einem indischen Epos, deren Väter alle verschiedene Götter sind und die deshalb magische Fähigkeiten haben).

Als Hilfe hat Aru die sprechende Taube Subala (genannt Buh) zur Seite gestellt bekommen. Außerdem lernt sie schnell die supervorsichtige Mini kennen, die eine treue Reisebegleiterin wird, und immer wieder mit Arus draufgängerischer und leicht dreister Art aneinandergerät.

Die Handlung ist eigentlich ganz leicht: den bösen Dämon, den Aru durch das Reiben einer Lampe heraufbeschworen hat, aufzuhalten, weil er sonst die Welt zerstören will. Dafür müssen sie aber erst zu den Wächtern des Himmelspalastes und schließlich auch in die Unterwelt, und um dort hinzugelangen, gibt es immer so kleinere Abenteuer, sodass die Handlung dann doch etwas unübersichtlich werden kann.

An einigen Stellen konnte man merken, dass es eine Übersetzung ist, weil manche Wortwitze nicht gepasst haben, oder Passagen steif klangen.

Außerdem war es teilweise schon sehr nah an Percy Jackson dran. Percy und Aru haben beide nur eine (menschliche) Mutter und beide Geschichten fangen in einem Museum an. Außerdem begegnen Percy und Aru im Verlauf ihrer Geschichten Bösewichten, die mithilfe eines Spiegels bekämpft werden müssen, und landen an einem Ort, der sie fast alles vergessen lässt. Beide haben magische Waffen, die sie als Alltagsgegenstand tarnen können, und sie müssen durch die Unterwelt gelangen, um ihr Ziel zu erreichen.

Ich hatte trotzdem eine gute Zeit mit dem Buch und habe es gerne gelesen, aber hoffe doch, besonders in den folgenden Bänden mehr Originalität vorzufinden.

Es ist in meinen Augen deutlich jünger geschrieben als Percy Jackson, und ich würde es Leser*innen ab 6 Jahren empfehlen. Die Begriffe der hinduistischen Mythologie und Sanskrit-Wörter mögen erst wie Zungenbrecher wirken, aber zum Glück gibt es beim Glossar auch Tipps zur Aussprache. Also: vor dem Vorlesen einfach eine Runde Wörter üben und dann passt das schon!

Insgesamt gebe ich 4 von 5 Sternen. Aru gegen die Götter 1 orientiert sich an dem Erfolgsrezept von Percy Jackson, hat aber trotzdem sympathische und witzige Charaktere, die einen weiterlesen lassen wollen. Auch der Einblick in die hinduistische Mythologie hat mir gut gefallen.

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