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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2022

Starker Anfang, aber es wird immer schwächer

Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus
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Danke an LovelyBooks und den Fischer Sauerländer Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Erstmal möchte ...

Danke an LovelyBooks und den Fischer Sauerländer Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.

Erstmal möchte ich noch betonen, wie wunderschön das Buch gestaltet ist. Die deutsche Erstausgabe hat einen violetten Buchschnitt mit Muster, der mich vollkommen überrascht hat. Auch das Cover an sich ist schön, mit Blumen und Motten (irgendwer meinte, es seien Bienen, aber ich sehe da Motten als Todes-Symbol quasi). Die Farben sind lila-pink gehalten, was ja zu den Lesbian bzw. Bi Pride Flaggen passen würde.

Es ist eine lesbische Liebesgeschichte und die Protagonistin Ash ist zudem POC. Sie hat guyanisch-britische Wurzeln, und ich fand es spannend, über die guyanische Kultur etwas zu erfahren, die mir sonst vollkommen unbekannt war.

Die erste Hälfte des Buches hat mir super gut gefallen. Wie Ash und Poppy sich kennenlernen, sich näher kommen und sich verlieben. Ashs Familie, ihre Schwester Rosh, ihre Freundin Adara. Brighton. Zudem lässt einen der Stil schnell durchs Buch kommen. Er ist jugendgerecht, aber doch eher einfach.

Und dann stirbt Ash. Was ja kein Spoiler ist. Sie stirbt und erst dachte ich: „Wow, das ist ja alles überdramatisch“, aber ihre Todesumstände dienen einem Zweck, denn sie stirbt zu einem gewissen Zeitpunkt und wird dadurch zum Sensenmädchen. Auch diesen Part fand ich noch spannend und cool, besonders mit der Gruppe der anderen Sensenmenschen, die Ash nach ihrem Tod etwas begleiten. Aber ansonsten ist für mich der Teil, wo Ash tot ist, schwach.

Sie ist nach ihrem Tod nur auf Poppy fokussiert. Sie denkt kaum an Familie und Freunde, ihr einziger Wunsch ist es, Poppy wiederzusehen. Das war mir zu flach und eintönig. Auch kommt mir Ash zu gut mit ihrem Tod klar. Sie akzeptiert es schnell und geht meiner Meinung nach nicht durch die gewöhnlichen Trauerphasen mit Wut und Nicht-Akzeptanz, die immer mal wieder plötzlich auftreten.
Zum Ende hin passiert etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Ich finde es jugendbuch-untypisch und sehr mutig, dass die Autorin dieses Element gewählt hat. Die Ausführung ist nicht 100% mein Fall, aber das ist Geschmackssache. Insgesamt hat mich das Ende aber zufriedengestellt.

Wie bereits oben erwähnt hat mich die erste Hälfte deutlich mehr abgeholt als der zweite Teil, der in meinen Augen viel schwächer und blasser war. Trotzdem ist Everlove eine schöne queere Fantasy-Lovestory perfekt für den Herbst mit seinen düsteren Vibes. Ich gebe 3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Immer noch gut, aber langsam ist die Luft raus

Keeper of the Lost Cities – Die Flut (Keeper of the Lost Cities 6)
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Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Puh, was eine schwere Geburt. Ich habe einfach 41 Tage an diesem Buch gelesen. Für ...

Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Puh, was eine schwere Geburt. Ich habe einfach 41 Tage an diesem Buch gelesen. Für mich ist "Die Flut" leider der schwächste Teil der Keeper of the Lost Cities Reihe.
Ich habe zu der Reihe schon viel geschrieben und will mich hier nicht ewig wiederholen. Ich mag den Stil, die Welt, die Charaktere.
Hier in dem Band treffen wir auf Ro, eine neue Person im Freundeskreis rund um Sophie, und ich sehe sie als tolle Ergänzung.

Der Cliffhanger von Band 5 wird direkt aufgegriffen, und es ist echt schön, Sophies menschliche Familie wiederzusehen.

Aber bei dem Band war für mich etwas die Luft raus. Die Zeit schreitet über die Bücher hinweg nur sehr langsam voran, sodass die Charaktere kaum älter werden. Sie erleben viel, aber entwickeln sich in meinen Augen zu wenig weiter.
Außerdem werden viele Erklärungen immer wieder neu eingebracht, in jedem Band wieder. Was ja an sich gut ist, aber in Band 6 muss man nicht mehr ALLES alles nochmal erklären.

Die Schule kommt mittlerweile auch viel zu kurz. Gehen die überhaupt noch in den Unterricht? Man weiß es nicht.
Leider endet Band 6 auch wieder in einem Cliffhanger. Und ich fühle mich etwas hingehalten.

Okay, das klingt jetzt alles sehr negativ. Aber in meinen anderen Rezensionen zu Band 1 bis 5 erzähle ich ja, was ich hieran alles liebe und will das nicht wiederholen. Also ich mochte das Buch immer noch, aber ich weiß nicht, wie viele Bände lang mich die Autorin noch begeistern kann.
Ich vergebe 3.5 ⭐️ von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Leichte und schnelle Sommerlektüre

Fast bis zum Nordkap
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Danke an Vorablesen und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Worum geht es? Bea steht kurz vor dem Burnout. Also lässt ...

Danke an Vorablesen und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Worum geht es? Bea steht kurz vor dem Burnout. Also lässt sie ihre schicke Hamburger Wohnung, den Job in einer Marketing-Firma und ihren Freund Marco zurück, und macht sich mit einem VW Bulli auf nach Skandinavien. Sie will bis zum Nordkap kommen, aber das alte Auto macht in einem schwedischen Dorf schlapp. Während sie also auf einen neuen Motor warten muss, freundet sie sich mit dem alleinerziehenden Vater Per an, der Tiny Houses baut. Diese Begegnung stellt Beas ganze Welt auf den Kopf…

„Fast bis zum Nordkap“ von Judith Pinnow ist so ein Buch, dass sich perfekt für den Urlaub eignet. Mit seinen knapp 290 Seiten lässt es sich auch gerne mal an einem freien Tag lesen – ich habe es an zwei Nachmittagen gelesen, als die Außentemperatur 32 Grad betrug, und ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe, als mit Per in einen der eiskalten schwedischen Seen zu springen, oder mit Bea in Nannis Café einen Kakao und gebackene Leckereien zu genießen, während draußen der Regen an die Scheiben prasselt.

Die Atmosphäre hier ist ein großer Pluspunkt für das Buch. Ich bin ein großer Skandinavien-Fan und war diesen Sommer erst selbst in Dänemark und Schweden. Auch die Elche, die nicht nur das Cover zieren, sondern auch eine gewissen Symbolik im Buch selbst haben, fand ich eine tolle Ergänzung. Ich habe selten so einen schönen letzten Absatz eines Buches gelesen!

Ansonsten ist das Buch eine leichte Sommerlektüre für mich gewesen. Es gab nichts, was mich groß gestört hätte, aber es fehlten mir die Überraschungen und die Unvorhersehbarkeit. Mir war von Anfang an klar, was passieren wird und wie die Geschichte ablaufen wird – aber genau solche Bücher will ich auch für den Urlaub haben.

Zwischendurch fehlt einfach etwas Tiefgang. Vieles bleibt oberflächlich und geht sehr schnell. Besonders die Deals in Beas Marketingjob habe ich nicht durchschauen können, und habe deshalb den Konflikt um „Lupin“ dort auch nicht so ganz verstanden. Und wie gesagt, das Buch hat nur unter 300 Seiten – dementsprechend schnell muss sich das ja auch alles entwickeln. Ich habe gemerkt, dass ich doch lieber dickere Bücher lese, in der es etwas langsamer zugeht.

Zum Abschluss noch etwas, das mir positiv aufgefallen ist. Und zwar kommt bei einem Perspektivenwechseln zwischen Per und Bea meistens (immer?) ein Wort aus der Perspektive des einen, in der Perspektive des anderen vor. Beispiel: S.44-46. Bea möchte in einem Haus Urlaub machen, dass eine „Tür nach draußen hat“ (wo sie also schnell rauskommt). Und Per träumt davon, dass er in einem langen Flur voller Türen ist, indem seine eine Tochter irgendwo ist. Dieses Element hat die Perspektiven wirklich schön miteinander verbunden, sodass ich es leicht fand, das Buch einfach durchzulesen. Es gab keine wirkliche Pause zwischen den Kapiteln; sie gingen so gefühlt nahtlos ineinander über.

Ich gebe dem Buch 3.5 von 5 Sternen, weil es eine schöne Urlaubslektüre mit toller Atmosphäre war und dieses Detail mit den Elementen im Schreibstil hatte; aber mir persönlich ging es ab und zu zu schnell, und ich hätte mir einfach ein paar mehr Seiten gewünscht.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Unterhaltsam, aber etwas wenig Romance

Wie man sich einen Lord angelt
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Wie man sich einen Lord angelt 🎣

Danke an Lovelybooks, die mir das Buch im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt haben.
Ein Buch für Fans von Jane Austen und Bridgerton? Count me in!

London, ...

Wie man sich einen Lord angelt 🎣

Danke an Lovelybooks, die mir das Buch im Rahmen einer Leserunde zur Verfügung gestellt haben.
Ein Buch für Fans von Jane Austen und Bridgerton? Count me in!

London, 1818.
Als Kitty Talbot von ihrem Verlobten sitzen gelassen wird, muss schnell ein neuer Mann her. Denn ihr Vater hat ihr und ihren vier Schwestern nur Schulden hinterlassen, und einzig eine Heirat in reiches Haus kann die Familie noch retten. Also macht Kitty sich auf zu ihrer Tante nach London, um dort bei der Ballsaison einen reichen Junggesellen zu verführen. Schnell unterliegt Archie de Lacy ihrem Charme - doch sein älterer Bruder James durchschaut ihr Spiel und will die Hochzeit verhindern… 💒👰🏼‍♀️

„Wie man sich einen Lord angelt“ ist ein kurzweiliger und unterhaltsamer Roman. Viele Spaziergänge, schicke Kleider und ausladende Bälle geben dem Buch den historischen Flair. Die Protagonistin Kitty ist schlagfertig und hat immer einen frechen Spruch auf die Lippen. Besonders in Radcliffe hat sie einen ebenbürtigen Gegner für ihre Wortgefechte gefunden, und ich habe die Dialoge sehr gerne gelesen.
Der Schreibstil war leicht altertümlich, aber immer noch gut zu lesen und ich fand das sehr passend.

Leider hat mich das Buch nicht komplett überzeugen können. Schade fand ich, dass die Nebencharaktere, insbesondere Kittys Schwestern und Verehrer, alle sehr blass bleiben und leicht zu verwechseln waren.
Und insgesamt kam mir der romantische Aspekt doch zu kurz. Klar, Regency-Ära, da durfte man vor der Hochzeit nicht so viel romantisches machen. Aber hier passiert gefühlt nichts zwischen den beiden, noch nicht mal Flirten oder so, und auch das Ende wirkt überhastet. Im Vergleich zu Bridgerton ist dieses Buch doch sehr junges und züchtiges Young Adult, obwohl die Protagonistinnen gleich alt sind. 🤷🏻‍♀️

Das Buch hat mich schon unterhalten, aber es gab für mich zu wenig Romance, deshalb gebe ich 3,5 Sterne! ⭐️

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Highschool Thriller für Einsteiger

THE MAGPIE SOCIETY - Die Nächste bist du
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„I won’t cross the magpies and the magpies won’t cross me“. 🤞🏻

„The Magpie Society: Die Nächste bist du“ ist der Auftakt einer Mystery Reihe an einem britischen Elite Internat. Bei der Abschlussparty ...

„I won’t cross the magpies and the magpies won’t cross me“. 🤞🏻

„The Magpie Society: Die Nächste bist du“ ist der Auftakt einer Mystery Reihe an einem britischen Elite Internat. Bei der Abschlussparty des vergangenen Schuljahres wurde eine Schülerin tot an den Strand gespült. Jetzt behauptet ein mysteriöser Podcast, dass es kein Unfall war und Lola ermordet wurde. Wer ist der Mörder? Und was haben die Elstern (magpies) damit zu tun? 🔎💜

Die beiden Protagonistinnen Audrey und Ivy sind sehr unterschiedlich, aber mir etwas zu eindimensional geblieben. Das Setting am Illumen Hall ist toll. Alte Gebäude, große Bibliotheken, stürmische Natur - perfekt für den Herbst 🍂 .
Ich mochte auch, wie die Podcast Folgen mit ins Buch einbezogen wurden. Und der Kinderreim, der Bezug zum Titel nimmt, fand ich auch gut gewählt. Ich mag es, wenn der Titel auch im Buch relevant ist!
Aber die Schlussfolgerungen und Enthüllungen waren mir zu simpel. Derdie Macherin des Podcasts wird einfach mitten im Buch in einer random Situation enthüllt, was überhaupt nicht spannend war. Und wer schon mehr als ein Mystery Buch gelesen hat, wird sofort ahnen, welche Personen etwas zu verbergen haben.
Als Alibi wird bei einer Person einfach ein Foto mit Zeitstempel akzeptiert… da sind mir Ivy und Audrey auch zu leichtgläubig; sowas lässt sich schnell fälschen.
Die Übersetzung fand ich okay; aber es wurden oft englische Wörter wie „Air Pod Case“, „yeah“ oder „chick“ benutzt, die ich im Deutschen unpassend fand, auch für das Alter der Protagonistinnen.

Insgesamt hat mir der erste Band der Magpie Society okay gefallen - aber der Cliffhanger am Ende hat mich dann überzeugt, die Reihe weiterlesen zu wollen! Denn am Ende weiß man noch genauso wenig wie am Anfang 😅. Es ist in meinen Augen ein YA Mystery Buch für Einsteiger ins Genre, da es viel Teenager Drama gibt und die Rätsel für erfahrene Krimi-Leser
innen leicht durchschaubar sind. Es war trotzdem unterhaltsam und eine schnelle Lektüre für graue Herbsttage!
Ich gebe 3,5 ⭐️ und bedanke mich beim Bloggerportal und cbj Jugendbuch für das Rezensionsexemplar!

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