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Veröffentlicht am 04.12.2021

Voller Freundschaft

What if we Trust
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Danke an NetGalley und den Lyx Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Die „University of British Columbia“ Reihe und ich haben ein gemischtes ...

Danke an NetGalley und den Lyx Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Die „University of British Columbia“ Reihe und ich haben ein gemischtes Verhältnis. Band 1 konnte mich nicht wirklich überzeugen; es war für mich eher ein 08/15 New Adult Buch, mit zu wenig Kommunikation und zu viel Missverständnissen – das lese ich persönlich einfach nicht gerne. Und eigentlich wollte ich die Reihe nicht weiterlesen. Aber dann fingen viele Kritikerinnen von Band 1 an, Band 2 in den Himmel zu loben und mir wurde mehrmals gesagt, dass Band 2 ganz anders als Band 1 ist. Und ich habe weitergelesen: Band 2 ist und bleibt mein Favorit der Reihe. Was ein Highlight! Band 3, also jener Band, zudem das hier die Rezension ist, hat mir auch wirklich gut gefallen, aber nicht ganz so grandios wie Band 2.

Was ich gut fand:
Rockstar Geschichten. Ich persönlich stehe total auf Geschichten mit Musik und Musiker
innen. Mir hat die Idee vom maskierten Musiker PLY einfach gefallen – ich habe beim Lesen übrigens viel Musik von Cro gehört… ich glaube ich muss nicht erklären, wie ich darauf gekommen bin; ich fand diese lose Inspiration an einer realen Person aber gelungen. Bis auf Form des Künstlernamens und Maske wurde ja nichts übernommen; das fand ich angesichts des zweiten Themas des Buches, nämlich Fanfiction, passend. Es ist schon öfters vorgekommen, dass Fanfictions später in veränderter Version veröffentlicht werden, wo bestimmte Elemente ausgetauscht werden, damit der Star im Buch nicht mehr 100%ig als die berühmte Person erkannt werden kann, über die es ursprünglich eine Fanfiction war. What if we drown könnte halt wirklich so eine ehemalige Fanfiction über Cro sein, die dann vor der Veröffentlichung angepasst und abgeändert wurde… ich verliere mich grade in meinen Gedanken, aber diese Assoziation wollte ich einfach anbringen!

Das Thema Fanfiction fand ich, wie bereits angeklungen, gut eingearbeitet. Es ist ein Thema, bei dem sich viele Leserinnen angesprochen fühlen: wenn man selbst schreibt, kann man Hopes Probleme bezüglich des Schreibens nachvollziehen; und wenn man selbst Fan von irgendeiner berühmten Person ist, dann kann man auch Hopes Fangirl-Momente nachvollziehen. Und ich fand es toll, dass Kapitel aus Hopes Fanfiction im Buch eingebaut worden sind. Es war toll zu lesen, wie sie schreibt, und dass sich der Stil von Hope auch vom Stil der Autorin selbst unterscheidet.
Apropos Stil: der Stil von Sarah Sprinz war natürlich wieder super! Top geschrieben, flüssig zu lesen, nicht zu kitschig, einfach rundum gelungen.

Ein Randthema des Buches hat mir aber am besten gefallen: Freundschaft.
Wie oft kommt es in Büchern vor, dass Protagonist
innen grade eine Trennung einer romantischen Beziehung durchlebt haben, bevor sie im Buch eine neue Liebe finden? Sehr oft.
Ich habe in meinem persönlichen Umfeld wenige Trennungen von romantischen Beziehungen mitbekommen; aber dafür umso mehr Trennungen von platonischen Freundschaften. Und ich finde es so schade, dass das Thema Freundschaft bzw. das Ende von Freundschaften viel seltener in Büchern thematisiert wird als das Ende von romantischen Beziehungen, obwohl diese beiden Trennungen in der Realität ungefähr gleich oft vorkommen. Also ein riesiges Lob an dieser Stelle an Sarah Sprinz, dass sie das Ende einer Freundschaft thematisiert. Das hat mir so unglaublich gut gefallen und ich habe mich in vielen von Hopes Gedankengängen wiederfinden können.

Jetzt zu meiner (kleinen) Kritik: das Buch ist extrem lang. 528 Seiten in meiner E-Book Ausgabe. Band 1 hatte knapp 400 Seiten und Band 2 480 (in meinen Ausgaben). Über 500 Seiten ist für ein New Adult Buch wirklich lang, und die Geschichte hatte auch einfach Längen. Es soll slow burn sein; es dauert, bis etwas zwischen Hope und Scott passiert. Und dann ist es eine Warterei, bis Hope sich endlich Scott anvertraut (das hat wirklich ewig gedauert), und man denkt: jetzt kommt das große Hin und Her, das Drama – aber es kommt eher angeschlichen als explodiert – denn: die beiden reden miteinander! (ein Pluspunkt! Ich liebe Bücher mit kommunizierenden Protagonist*innen!)
Aber für mich war es zwischenzeitlich einfach slow, ohne burn. Ich hatte das Gefühl, dass es viele ausschweifende Umwege gab, die wenig zur Entwicklung der Beziehung beigetragen haben. Besonders am Anfang lernt man Hope und ihren Alltag wirklich ausführlich kennen, und ich habe immer wieder darauf gewartet, dass es jetzt „richtig losgeht“. Und ich muss sagen, dass ich gerne einen Einblick in Scotts Gedanken bekommen hätte. Ich persönlich lese gerne Geschichten aus beiden Perspektiven, und Hopes Gedankenkarussell hat sich öfters wiederholt – ein Blick in den Kopf eines gebrochenen Stars stelle ich mir einfach unglaublich interessant vor.

Das klingt jetzt nach viel Kritik… aber eigentlich sind es nur Kleinigkeiten gewesen. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, es hatte zwischendurch ein paar Längen, aber alles noch okay. Für 5 Sterne reicht es für mich persönlich nicht, aber ich gebe 4-4,5 Sterne und kann euch besonders What if we stay und What if we trust von Sarah Sprinz empfehlen; weil sie wichtige Themen etwas abseits vom Mainstream, wie Freundschaft und Männlichkeitskonzeptionen, anspricht.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Lieblingsband der Reihe!

What if we Stay
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Danke an NetGalley und den Lyx Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.
4, 5 Sterne.
In meiner Rezi zu Band 1 habe ich ja gesagt, dass ich ...

Danke an NetGalley und den Lyx Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.
4, 5 Sterne.
In meiner Rezi zu Band 1 habe ich ja gesagt, dass ich wahrscheinlich nicht weiterlesen werde. Emmett als Person hat mich zwar interessiert, aber mir hat Band 1 einfach nicht so gut gefallen wie vielen anderen. Auch der Klappentext hat mich nicht so angesprochen.
Dann habe ich aber die Review von Julia (@julezreads) gelesen und ihre Auflistung von Themen des Buches hat mich direkt angesprochen.
Ich kann ihr da nur zustimmen. Dieses Buch leistet eine hammer Arbeit gegen toxische Männlichkeit, und dreht die klassischen Rollenbilder um. Solche Geschichten sollten zur Normalität werden!
Der Schreibstil von Sarah Sprinz war schon in Band 1 poetisch, emotional und angenehm zu lesen. Hier fand ich das Buch sogar noch besser geschrieben.
Ich fand es toll, dass die Nebencharaktere hier weiterhin eine wichtige Rolle spielen und wir z.B. erfahren, wie es mit Laurie und Sam losgeht. An Band 1 habe ich ja bemängelt, dass die Nebencharaktere zu sehr in den Hintergrund gerückt sind. Das war wie gesagt hier nicht so.
Und Sarah Sprinz kann Nebencharaktere schreiben! Die waren alle unglaublich authentisch geschrieben.
In Band 1 fand ich die Sexszene unpassend eingebunden in die Geschichte. Das kann ich hier nicht sagen. Ich will nicht spoilern was passiert... aber ich kann einfach nur sagen, dass es so wichtig ist, dass gewisse Themen zu Sex angesprochen werden und hier kommt so ein Thema vor.

Mich haben noch zwei kleine Dinge gestört.
Einerseits das abrupte Ende. Besonders weil es mir so gut gefallen hat, wollte ich nicht, dass es endet!
Andererseits fand ich an einer Stelle Emmetts Reaktion unpassend. Ein großes Thema dieses Buches ist es, dass Worten Glauben geschenkt werden soll, aber jemand es nicht tut, wodurch ein Konflikt entsteht. Und Emmett kritisiert dieses Verhalten (also dass die eine Person nicht der Aussage der anderen Person glaubt). Und dann glaubt er an einer Stelle selbst nicht den Worten einer Person? Das fand ich etwas unpassend und unlogisch. Er kritisiert etwas und macht es dann selbst so.
(sorry übrigens, dass es so kryptisch ist. Ich will hier nichts spoilern, aber ich denke es ist verständlich, wenn man das Buch kennt).
Aber es ist wie gesagt eine Kleinigkeit; allerdings halten mich diese Kleinigkeiten von der 5 Sterne Bewertung ab. 4,5 Sterne sind aber auch schon echt gut.
Nun bin ich wirklich gespannt auf Band 3! Sarah Sprinz hat meiner Meinung nach eine unglaubliche Verbesserung von What if we drown zu What if we stay durchgemacht, und ich bin gespannt, noch mehr von ihr zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Emotionaler Auftakt

What if we Drown
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Danke an den LYX Verlag und NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.
Als ich die Bestätigung für das Rezi-Exemplar bekommen habe, konnte ...

Danke an den LYX Verlag und NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.
Als ich die Bestätigung für das Rezi-Exemplar bekommen habe, konnte ich meinen Augen kaum trauen! Ich habe mich so gefreut! Auch nach dem Lesen bin ich echt froh, dieses Buch gelesen zu haben. Es hat mir gut gefallen. Aber es war für mich kein Highlight (auch wenn es das für viele andere war).

Das Setting der Geschichte ist perfekt für den Herbst. Kanada ist einfach ein Traumland und ich finde es schön, dass langsam immer mehr NA-Bücher diese Kulisse für sich entdecken.
Das Cover ist wieder mal ein Volltreffer. Das Hintergrundbild passt zum Titel, und somit auch zum Inhalt. Die Schriftart gefällt mir und ich mag es, dass die Farbe von der Schrift auch im Hintergrund wieder aufgegriffen wird. Da finde ich es fast etwas schade, dass bei meinem E-Book Reader alles schwarz-weiß ist!

Die Protagonistin Laurie mochte ich sehr gerne. Ich konnte all ihre Sorgen, Ängste und Motivationen gut nachvollziehen und mich mit ihr identifizieren. Zu Sam hingegen habe ich wenig Anschluss gefunden. Ich mochte ihn, aber ich würde ihn jetzt nicht als Bookboyfriend bezeichnen. Dafür habe ich zu wenig über ihn erfahren (gefühlt).

Sarah Sprinz hat einen sehr schönen Schreibstil, der angenehm zu lesen war. Ihr Stil hat auch etwas sehr emotionales, fast sogar poetisches. Dadurch können viele der Emotionen im Buch auch rübergebracht werden. Viele, aber leider nicht alle.
Und das ist auch mein Hauptkritikpunkt. Ich habe die Flamme, die Romantik, die Liebe (wie auch immer man es nennen will) zwischen Laurie und Sam einfach nicht gespürt. Ich konnte die starke und schnelle Anziehung nicht nachvollziehen. Und plötzlich kam eine Sexszene. Obwohl sie gut geschrieben war, hat sie für mich überhaupt nicht an diesen Punkt gepasst.
Ich fand es unglaublich schade, wie lange Laurie Sam angelogen hat; dieses Warten auf "wann sagt sie endlich die Wahrheit?" hat sich für mich sehr gezogen.
Außerdem fand ich es schade, dass der neue Freundeskreis so wenig Raum bekommen hat und sich alles nur noch um Sam gedreht hat. Wie gesagt, ich konnte halt den "Hype" um Sam nicht nachvollziehen und hätte dementsprechend auch etwas weniger von ihm lesen können.

Das Buch ist voll mit emotionalem Ballast, der an sich gut aufgearbeitet wird. Der Verlust eines Familienmitglieds ist ein zentrales Thema, aber wird auch sehr sensibel behandelt. Ich fand es gut, dass es hier mal eine Patchwork-Familie ging. Denn können nur Blutsverwandte Geschwister sein? Über manche der dadurch entstandenen Probleme habe ich mir noch nie Gedanken gemacht und ich fand es unglaublich interessant. Es wird unterschwellig in die Geschichte eingearbeitet, und ich bin ja eh ein Fan von diesen unterschwelligen Themen, die eigentlich nicht der Hauptaugenmerk der Geschichte sein sollen.

Insgesamt hat mir das Buch doch gefallen, aber angesichts der oben genannten Kritikpunkten ist es einfach kein Highlight für mich. Deswegen gebe ich dem Buch 3,5 Sterne.

Mal schauen, ob ich die nächsten Teile lesen werde. Denn Emmett (Band 2) interessiert mich als Person, aber ich bin etwas überrascht, dass Amber seine Love-Interest sein soll..

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