Kann aus Antipathie Liebe werden?
Ein fast perfekter HerzogKann aus dem Gefühl der Antipathie zwischen zwei Menschen Liebe entstehen?
In dem Roman „Ein fast perfekter Herzog“ der neuen Reihe von der Autorin Kristina Herzog, erschienen am 28. Mai 2024 als eBook, ...
Kann aus dem Gefühl der Antipathie zwischen zwei Menschen Liebe entstehen?
In dem Roman „Ein fast perfekter Herzog“ der neuen Reihe von der Autorin Kristina Herzog, erschienen am 28. Mai 2024 als eBook, geht es um die junge Frau Friederike, die mit ihren Eltern und Geschwistern auf einem Hof lebt, der aufgrund ihres Vaters tief verschuldet ist. Sie würde alles für ihre Pferde tun, die sie über alles liebt. Als ihr Vater dann eine Vereinbarung trifft, bei der der Hof schuldenfrei wird, wenn der Herzog Leopold von Ritteysen seine Angst vor Pferden mit Hilfe von Friederike überwindet, nimmt sie die Herausforderung an. Kaum lernt sie den Herzog kennen, ist sie sich nicht mehr so sicher, ob das ganze eine gute Idee war. Auch Leopold ist nicht begeistert. Seit er seinen Vater und seinen Bruder bei einem Kutschunfall verloren hat, muss er sich um alles kümmern. Seine Furcht vor Pferden ist seitdem tief verankert.
So bald Leopold auf dem Von-Cossin-Hof angekommen ist, geht es auch schon ans Eingemachte. Friederike, die den jungen Mann einfach nur eingebildet und unmöglich findet, gibt sich dennoch Mühe. Bald schon trägt das Training Früchte und Leopold wird zutraulicher. So ganz scheinen sich die beiden wohl doch nicht zu verabscheuen. Als eines Nachts eine Katastrophe naht und Friederikes Lieblingsstute ausreißt, eilen die beiden hinterher und spätestens an diesem Punkt muss der junge Herzog seine Angst überwinden.
Können die täglichen Herausforderungen die beiden Leute doch zueinander bringen und der gegenseitige Hass in Sympathie umschlagen?
Man kommt sehr gut in den Auftakt der „Die-Cossin-Saga“. Der Schreibstil ist, wie von Kristina Herzog gewohnt, sehr verständlich und flüssig. Was mir sehr gut gefällt, ist die Anwesenheit von vielen verschiedenen Personen. Alleine Friederike hat viele Geschwister, die alle unterschiedlich sind. Da das Buch Anfang des 19. Jahrhunderts spielt, sind Familien mit so vielen Kindern nichts ungewöhnliches. Daher macht es die damaligen Verhältnisse noch anschaulicher. Der Hauptcharakter Friederike gefällt mit gut. Sie ist eine starke junge Frau, die sich nicht zu schade ist um richtig anzupacken und ihre Meinung zu sagen. Wer mir tatsächlich nicht so ganz gefällt ist der Herzog selber. Er wiederholt mir zu oft seine Gefühle, dass er Friederike am Anfang so anders eingeschätzt hat. Da muss ich ehrlich zugeben, dass mich das an seinem Charakter leicht genervt hat.
Die Handlung an sich ist toll gewählt. Mir gefällt, dass man nicht einmal den roten Faden verliert. Alles ist verständlich und schreitet mit der Zeit chronologisch fort. An einigen Stellen hätte man etwas tiefer in das Thema einsteigen können.
Was mit der Zeit leider weniger wurde, war das Gefühl im Jahr 1815 zu sein. Am Anfang war der „Vibe“ aufgrund der Beschreibungen und der Sprache sehr präsent und gefiel mit gut. So bald sich die Charaktere geduzt haben, war der Zauber bei mit leider komplett verflogen.
Mich hat der Roman dennoch gut unterhalten und ich vergebe 3,5 Sterne für diesen Auftakt.