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Veröffentlicht am 05.02.2024

Unfassbar traurig, aber so gut geschrieben.

Sturmmädchen
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Drei Mädchen, ein wunderschöner Frühling in der Eifel, ein Versprechen für die Zukunft.
In dem neues historischen Roman „Sturmmädchen“ von der Autorin Lilly Bernstein, geht es um eine tiefe Freundschaft ...

Drei Mädchen, ein wunderschöner Frühling in der Eifel, ein Versprechen für die Zukunft.
In dem neues historischen Roman „Sturmmädchen“ von der Autorin Lilly Bernstein, geht es um eine tiefe Freundschaft junger Frauen, die durch den 2. Weltkrieg auseinander gerissen und dramatische Folgen haben wird. Das Buch ist am 1. Februar 2024 beim „Ullstein-Verlag“ erschienen und hat knapp 410 Seiten.
Elli, Margot und Käthe leben in der Nähe der Stadt Monschau, an der belgischen Grenze. Elli lebt mit ihrer Mutter, einer Hebamme, auf einem Bauernhof in einer alten Hütte. Käthe wächst mit ihren Geschwistern ebenfalls in Armut auf, Gewalt ist an der Tagesordnung. Margot dagegen lebt im Reichtum, ihr Vater hat ein eigenes, gut laufendes Geschäft. So unterschiedlich sie auch leben, eines kann ihnen keiner nehmen: Ihre Freundschaft.
Die Zeiten sind alles andere als leicht, denn wir schreiben das Jahr 1938, knapp ein Jahr vor dem Weltkrieg, der einer der verheerendsten werden soll. Hunger, Kälte und zunehmende Gewalt sind allgegenwärtig und breitet sich immer mehr aus. Elli, die sich um die Tiere auf dem Hof kümmert und es durch ihr deformiertes Bein grundsätzlich nicht leicht hat, ist oft alleine, da ihre Mutter sich um werdende Mütter und Kinder kümmern muss. Ihre Freundin Käthe wird immer extremer und schließt sich den Nazis an. Für Elli absolut unverständlich und nicht greifbar, da ihre gemeinsame Freundin Margot Jüdin ist. Beide meiden sich immer mehr und auch Elli als neutrale Person kann bald nichts mehr ausrichten. Als im September 1939 der Krieg ausbricht, brechen noch härtere Zeiten an. Das fleißige, liebe Mädchen Elli versucht alles daran zu setzen, dass es Margot gut geht. Monate ziehen ins Land und die Situation in der Eifel wird immer drastischer. Die einzig schönen Momente verbringt sie mit dem Bauernsohn Hans. Es passieren zusehends immer mehr merkwürdige Dinge, Menschen verschwinden von heute auf morgen, Dinge werden unter den Teppich gekehrt, auf offener Straße werden Leute misshandelt. Elli begreift nach und nach für welche Werte sie einstehen möchte und für welche Personen sich das Kämpfen lohnt. Kann Elli ihrer Freundin Margot helfen, die grausamen Zeiten zu überstehen und kann die Freundschaft der sich einst so nahestehenden jungen Frauen wieder aufblühen?

Eines möchte ich vorwegnehmen: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven!
Meine Gefühle während des Lesens wurden so aufgewühlt, dass ich teilweise Pausen einlegen musste. Diese Geschichte ist so einzigartig und emotional geschrieben, dass an einigen Stellen einfach so die Tränen kamen. Jeder weiß, was es mit dem 2. Weltkrieg auf sich hatte, was passiert ist, wie grausam und abscheulich das ganze war. Und dennoch haben die Einzelschicksale in „Sturmmädchen“ diese Szenen in meinem Kopf aufleben lassen und mir nochmal gezeigt, was es für jeden einzelnen damals bedeutet hat. Man sieht in den Geschichtsbüchern die Masse, aber das Leben von einem Menschen wird kaum gezeigt. Die Charaktere und Schauplätze in dem Roman sind so auf den Punkt gebracht, dass man denkt, selber als Person dort zu stehen und das Geschehen mit ansehen zu müssen. Man spürt die Hilflosigkeit, die Verzweiflung und weiß, dass auch Menschen wie Elli damals gegen das Regime einfach machtlos waren. Gerade mit der jetzigen Situation in Deutschland wird einem mal wieder bewusst, dass sowas niemals wieder passieren darf. Das alles daran gesetzt werden muss, dieses zu verhindern.
Ich mag alles an dem Buch. So heftig der Inhalt auch ist, gefällt mir die Schreibstil, der sehr flüssig und leicht zu lesen ist. Die Spannung is teilweise gar nicht auszuhalten, es gibt nicht eine Stelle im Buch, die ich zu lang finde. Das Cover spiegelt „Sturmmädchen“ passend wider. Ein Mädchen, vom Winde verweht, der dunkle Himmel. Dennoch ist der See, der darauf zu sehen ist, fast ganz ruhig. Dieses stille, tiefe Wasser erinnert mich an den Charakter von Elli. Der Sturm bricht auf sie hinab, alles verändert sich ins Bösartige und dennoch ist sie mutig, durchdacht und ruhig auf ihre Art.
„Sturmmädchen“ möchte ich allen empfehlen, die historische Romane mögen, die im 2. Weltkrieg spielen. So aufwühlend und traurig die Geschichte auch ist, so wunderschön und hoffnungsvoll ist das Ende. Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen und danke der Autorin Lilly Bernstein für dieses tolle Buch. Danken möchte ich auch Vorablesen und dem „Ullstein-Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Ein erstes Jahreshighlight 2024

Das Geheimnis der Mona Lisa
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Wir schreiben das Jahr 1494 und befinden uns in Florenz, Italien. Du bist gerade einmal 15 Jahre und hast dich unsterblich in einen attraktiven jungen Mann verliebt. Du malst dir eure gemeinsame Zukunft ...

Wir schreiben das Jahr 1494 und befinden uns in Florenz, Italien. Du bist gerade einmal 15 Jahre und hast dich unsterblich in einen attraktiven jungen Mann verliebt. Du malst dir eure gemeinsame Zukunft aus, freust dich auf alles was kommt. Bis eines nachts aufgrund von Unruhen im Land deine große Liebe flüchten muss. Für dich wird klar: Du wirst mit ihm gehen! Noch in der Nacht läufst du zu ihm, bist kurz davor mit auf sein Pferd zu springen und plötzlich wirst du weggerissen und wieder nach Hause gebracht. Jemand anderes hat über deine Zukunft entschieden und deinen weiteren Weg bestimmt.
So wird es auch der schönen Lisa Gherardini ergehen, die als junges Mädchen mit Sicherheit nicht ahnen konnte, dass ihr Gesicht einmal das wohl bekannteste und wertvollste auf der Welt sein würde.

In dem historischen Roman „Das Geheimnis der Mona Lisa“ von der Autorin Beate Rygiert, erschienen am 24. November 2023 bei dem „Bastei Lübbe“-Verlag, wird uns die Geschichte einer Frau erzählt, die wir alle schon einmal gesehen haben. Es geht um Mona Lisa, welche als Modell für das berühmte Kunstwerk „Mona Lisa“ oder auch „La Gioconda“ von Leonardo da Vinci saß.
In dem Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt, einmal die aus Lisas Sicht und einmal wird die Geschichte um Leonardo da Vinci wiedergegeben.
Wie oben bereits geschildert, hat sich Lisa in einen der Medici-Brüder verliebt, welche über Nacht aus der Stadt verschwinden müssen. Ihrem Vater, den strengen Antonmaria Gherardini, reicht es und schickt seine älteste Tochter zu seiner Schwester ins Kloster. Lucrezia, ihre Mutter, kann Lisa zumindest vor einem Leben dort für immer bewahren und hat eine Ehe mit dem doppelt so alten Seidenhändler Francesco di Bartolomeo di Zanobi del Giocondo arrangiert.
Die Jahre ziehen ins Land, Lisa hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden, dennoch hat sie nie die Hoffnung auf das große Wiedersehen mit ihrem Giuliano aufgegeben.
Leonardo da Vinci dagegen lebt für seine Kunst, für seine Visionen und seine Erfindungen. Durch seinen guten Ruf bekommt er Aufträge, sei es von der Kirche oder von oberster Herrschaft. Mit seinen Freunden und Mitarbeitern leistet er fantastische Arbeiten. Als bescheidener Mann hat er dennoch sehr hohe Ansprüche an seine Werke und vor allem an seine Künstler.
Wer kann ahnen, dass Leonardo durch einen Auftrag von Giuliano Medici, seine Geliebte Lisa zu porträtieren, eines der berühmtesten und teuersten Gemälde der Welt erschaffen wird?

Was für ein Buch! Ich habe es kurz vor Jahresende angefangen und dachte, ich würde den Jahreswechsel nicht mitbekommen, da ich tatsächlich noch bis 23.50 Uhr an Silvester diesen Roman gelesen habe. Ich konnte ihn nicht aus der Hand legen. Dieses Buch hat mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht „nur“ 600 Seiten gelesen habe, sondern diese Geschichte in mindestens drei Büchern verfasst wurde. Es gibt so viel Wissenswertes, so viele Informationen, so viele Emotionen. Es ist so gehaltvoll, dass ich auch jetzt noch darüber nachdenke und teilweise Hintergründe google. Ich war vor 12 Jahren in Paris im Louvre und ja, ich stand vor der Mona Lisa. Ich gebe zu, dass mich das Gemälde überhaupt nicht beeindruckt hat, schon gar nicht konnte ich den Hype darum verstehen. Nach dem ich nun „Das Geheimnis der Mona Lisa“ gelesen habe, müsste ich nochmal in den Louvre, um dessen Bedeutung die Ehre zu erweisen.
Der Schreibstil von Beate Rygiert hat mich sehr begeistert. Auch wenn wir das 15. Jahrhundert schreiben und ich vorher meine Bedenken hatte, ob ich die „Sprache“ überhaupt verstehen würde, habe ich die Geschichten flüssig inhalieren können. Wenn ich einen Begriff nicht kannte, habe ich zwischendurch das Internet durchforstet. Auch was den Hintergrund betrifft, war mir das Netz eine große Hilfe. Manches weiß man dann halt doch nicht.
Der Aufbau des Buches ist sehr gut gelungen. Man hatte stets den roten Faden vor Augen, auch wenn ich ab und zu mit den Personen nicht klar kam. Da war die Legende im Buch toll, in welcher die Personen aufgezählt wurden.
Der Roman ist in lange Kapitel eingeteilt , welche zu Anfang auch die zeitliche Einordnung mit dem Jahr mitteilen. So konnte man perfekt verfolgen, was wann passiert ist. Durcheinander kam ich an keiner Stelle. Die Länge der Abschnitte gefällt mir sehr, da man während des Lesens dann auch wirklich in der Geschichte versinken kann und nicht plötzlich aus der Situation rausgezogen wird oder ein Wechsel der Perspektive stört.
Das Cover und die Beschaffung des Buches sprechen mich absolut an. Das dunkelrote Cover mit der goldenen Schrift sieht sehr edel aus und auch das Buch an sich wirkt hochwertig. Das gibt mir das Gefühl, eine kostbare Geschichte zu lesen, die seit Jahrhunderten die Historie prägt.
Eine Person ist mir währenddessen schon ans Herz gewachsen und das ist kein geringer als Leonardo da Vinci selber. Er isst aus Respekt kein Fleisch, ehrt die Tiere und liebt Katzen. Ich selber esse auch kein Fleisch und Fisch und habe zwei Stubentiger als Mitbewohner. Leonardo, dich hätte ich gerne mal kennengelernt!
„Das Geheimnis der Mona Lisa“ ist gleich zu Beginn des neues Jahres ein Highlight für mich. Es hat einfach alles für mich gestimmt. Beate Rygiert hat einen eindrucksvollen, überragend recherchierten und toll geschriebenen historischen Roman geschaffen, den ich allen empfehlen möchte. Mona Lisa ist mehr als ein Gemälde hinter Sicherheitsglas, Leonardo da Vinci ist mehr als ein Künstler.
Vielen Dank für die schönen Lesestunden Beate Rygiert und das toll gestaltete Rezensionsexemplar von der Bloggerjury und dem Bastei-Lübbe-Verlag.

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Ein ganz fantastisches Buch

Die geheime Gesellschaft
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Was wäre, wenn es nicht nur diese Welt gäbe, wie wir sie kennen und wahrnehmen, sondern da auch noch etwas Überirdisches wäre, was niemand erklären kann?
In dem Roman „Die geheime Gesellschaft“ von der ...

Was wäre, wenn es nicht nur diese Welt gäbe, wie wir sie kennen und wahrnehmen, sondern da auch noch etwas Überirdisches wäre, was niemand erklären kann?
In dem Roman „Die geheime Gesellschaft“ von der Autorin Sarah Penner, welcher am 21. November 2023 bei dem Verlag „HarperCollins Hardcover“ erschienen ist, geht es genau um diese spirituelle Welt.
Wir schreiben das Jahr 1873. Die junge Lenna ist nach Paris gereist, um dort bei der bekannten Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire das Handwerk der Séancen zu erlernen. Vaudeline kann als Medium Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen. Praktisch, wenn man bedenkt, dass man dadurch in der Lage ist, Morde aufzuklären. Auch Lennas Schwester ist brutal getötet worden, der Mörder nicht gefunden. Zeitgleich existiert ein exklusiver, nur den Männern vorbehaltener Club in London, der genau die gleichen Sitzungen abhält, wie Madame D’Allaire. Allen voran ist der intelligente Mr. Morley, der diese Männergesellschaft anführt. Nur Mr. Volckman steht noch über ihm und dieser wird auf merkwürdigste Art tot aufgefunden. Eines ist sicher: Er ist nicht eines natürlichen Todes gestorben. Mr. Morley kontaktiert die beiden Frauen, die sich so schnell wie möglich auf den Weg zurück nach England machen. Sie sollen mit der London Séance Society zusammen arbeiten, um den Täter zu finden. Nach und nach entpuppt sich der Herrenclub als eine geheime Gesellschaft, die nicht nur vermeintlich Geister heraufbeschwören, sondern auch noch Dinge im Dunkeln veranstalten, die so gar nicht gentlemanlike sind. Vaudeline und Lenna folgen den Spuren und geraten immer weiter ist das Netz der Abteilung für Spiritualität. Umso näher sie zur Lösung kommen, desto gefährlicher wird das Leben für sie im Viktorianischen Zeitalter.
Können die mutigen Frauen die Bluttat aufdecken und die Wahrheit erkennen?

Was ist „Die geheime Gesellschaft“ für ein fantastisches Buch?! Diese Geschichte rund um das Okkulte ist so spannend und faszinierend, dass ich den Roman nicht aus der Hand legen konnte. Innerhalb von ein paar Tagen habe ich ihn durchgelesen und war am Ende traurig, dass es zu Ende war. Da es mein ersten Buch von der Autorin Sarah Penner war, habe ich gleich „Die versteckte Apotheke“ bestellt, da ich den Schreibstil klasse fand. Die Perspektiven haben mir sehr gut gefallen. Zum einen wird aus Sicht einer dritten Person der Teil von den beiden Frauen erzählt und zum anderen erzählt Mr. Morley aus der Ich-Perspektive. Das Buch so aufzubauen, habe ich zuvor noch nie gesehen. Die Spannungskurve war permanent steigend. Das war wahrscheinlich auch der Grund, wieso ich immer weiter lesen musste. Man wusste nie was als nächstes passieren würde. Vor allem mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet und hat mich sprachlos zurückgelassen. Ich habe mich mit den Themen Spiritualität, Okkulte, Wahrsagen und Medium noch nie beschäftigt, da ich noch nie so eine Berührung damit hatte. Irgendwie denke ich dennoch, dass es dort noch mehr gibt, als unsere Wahrnehmung in unserer Welt. Nur weil wir etwas nicht sehen, heißt es nicht, dass es nicht existiert in irgendeiner Form. Als ich den Text auf dem Buchrücken gelesen habe, da war ich gleich angetan und dachte mir, dass ich so ein Buch mit so einem Inhalt noch nie gelesen habe. Ich wurde definitiv nicht enttäuscht und freue mich nun auf das vorherige Buch, welches laut Bookcommunity sogar noch besser sein soll. Da frage ich mich: Noch besser? :D Zusätzlich zu der übersinnlichen Geschichte hat mich das Cover komplett angesprochen. Die Farben finde ich sehr schön und die Gestaltung mit den Blumen und der Kerze passt auch perfekt. Durch das Hardcover und den Umschlag wirkt das Buch edel. Es passt ins 19. Jahrhundert. Ich mag alles an diesem Buch und empfehle es an alle weiter, die auch mal etwas neues lesen möchten. Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen und bedanke mich ganz herzlich an Vorablesen für das schöne Rezensionsexemplar von HarperCollins. :)

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Ein Buch, das zeigt, wie wichtig „Mental Health“ ist

Wie Melodien im Wind
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Es wird Zeiten geben, in denen du nicht nur an dir selber zweifeln, sondern auch die ganze Welt in Frage stellen wirst. Es wird aber auch Menschen geben, die dir dann in diesen Zeiten zur Seite stehen ...

Es wird Zeiten geben, in denen du nicht nur an dir selber zweifeln, sondern auch die ganze Welt in Frage stellen wirst. Es wird aber auch Menschen geben, die dir dann in diesen Zeiten zur Seite stehen und nicht urteilen werden.
In dem zweiten Teil „Wie Melodien im Wind“ der „Liebe ist“-Trilogie von der Autorin Alicia Zett, erschienen am 29. September 2023 beim „ONE-Verlag“, reisen wir wieder an das Elite-Internat Schloss Mare an die Nordsee und lernen diesmal Toni und ihr Leben kennen. Durch den ersten Teil „Wie Wellen im Sturm“ haben wir die meisten Charaktere bereits kennengelernt, sodass sich der Fokus nun in der Fortsetzung einfach auf eine andere Person bezieht.
Toni liebt es Schlagzeug zu spielen, mit ihrer Mannschaft auf dem Fußballplatz zu stehen und mit ihren FreundInnen abzuhängen. Nach außen wirkt sie tough, aufgeschlossen und hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Doch niemand kennt ihr Geheimnis, außer der Junge, in den sie schon seit Jahren verliebt ist. Mit Lukas, dem gut aussehenden, smarten Typen, der zu ihrem Freundeskreis gehört, könnte Toni glücklich sein. Wenn er nicht der Enkel der dänischen Königin wäre und sie nicht das Leben hätte, welches sie leben muss. Ihr Familienverhältnis ist nicht das, was sie vorgibt und welches sie seit ewigen Zeiten versteckt. Und genau diese Herkunft würde niemals vom königlichen Hof geduldet werden. Auch wenn Lukas Gefühle für sie hat, könnten sie niemals zusammen sein, daher hält Toni Abstand zu ihm, bis sie eines Tages für einen Schlagzeuger in der Schulband einspringen muss und sie Lukas wieder näher kommt. Können sie nicht doch mehr als Freunde sein und gegen die Norm und Tradition rebellieren?

Nachdem ich den ersten Band der Reihe schon mit Herzklopfen gelesen habe, habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut, da ich die Figuren bereits ein wenig kennen gelernt habe. Erstmal möchte ich darauf aufmerksam machen, wie wichtig das Thema „Mental Health“ ist. Nicht nur in schwierigen Phasen des Lebens, sondern immer! Ich glaube, dass kein Mensch jemals ein perfektes Leben führen kann, irgendwann wird es eine schwere Zeit geben. Genau das nennt sich Leben. Es kann durch persönliche oder berufliche Geschehnisse, durch Verluste, durch Liebeskummer, durch Zukunftsängste und tausend andere Gründe ausgelöst werden. Ob nun für uns selber harmlos oder gravierend. Toni hat eine sehr schweres Familienverhältnis und hat Angst dieses nach außen offen zu sagen oder gar zu zeigen. Sie errichtet eine heile Welt, eine Fassade und versteckt sich in hinter dieser. Manchmal ist es einfacher mit einer Lüge zu leben, als mit der Wahrheit verwundbar zu sein. Und noch schwerer kann es sein, dass Gefühl zu haben andere mit den eigenen Problemen zu belasten, vielleicht sogar eine dritte Person. Alicia Zett hat das Thema hier wirklich toll umgesetzt. Tonis Geschichte macht Mut. Mut zu haben und zu sagen: Alles klar, mir geht es nicht gut und ich brauche Hilfe. Egal auf welcher Ebene. Nur weil es jemand anderes nicht schlimm findet, heißt das nicht, dass es uns damit gut gehen muss. Letztendlich stehen wir uns am nächsten und müssen für uns sorgen. Nur so können wir auch anderen Menschen helfen.
Zudem mag ich einfach alles an dem „Mare-Universum“. Ich kann mir dort den Schulalltag, die Leute und die Atmosphäre vorstellen. Der Schreibstil macht es möglich dort selber zu stehen und alles zu beobachten. „Wie Melodien im Wind“ ist ein wunderbares Buch, welches zum einen ein ganz starkes und wichtiges Hauptthema aufgreift und noch weitere punktuelle Probleme anspricht und auf der anderen Seite die Leichtigkeit und Vielfältigkeit des Lebens darstellt. Eine schöne Mischung, aus Ernsthaftigkeit und Humor. Ich hoffe sehr, dass Lesende, die im Leben von solchen oder anderen Problemen verfolgt werden, den Mut finden, nach Hilfe zu fragen. Wir sind nicht alleine und der Schwerpunkt wird immer mehr zur „Mental Health“ gehen.

Vielen Dank Alicia Zett für die wundervolle Geschichte, der Bloggerjury und dem „ONE-Verlag“ für die tolle Bloggerbox und das schöne Rezensionsexemplar. Ich freue mich auf den dritten Teil „Wie Farben im Regen“, welcher am 29.02.2024 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Drei Leben, durch das Schicksal vereint.

Das Licht zwischen den Schatten
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Ein Buch, das über 70 Jahre hinweg drei Leben begleitet. Drei Leben, die am Ende des Buches auf ein Leben voller Höhen und Tiefen, Schicksale und Entscheidungen zurückblicken.

In dem Roman „Das Licht ...

Ein Buch, das über 70 Jahre hinweg drei Leben begleitet. Drei Leben, die am Ende des Buches auf ein Leben voller Höhen und Tiefen, Schicksale und Entscheidungen zurückblicken.

In dem Roman „Das Licht zwischen den Schatten - eine deutsche Familiengeschichte“ von der Autorin Michaela Beck, erschienen am 25. August 2023 beim Verlag „Bastei Lübbe“, geht es um drei Menschen, die alle zum Zeitpunkt ihres Erscheinens im Buch um die 10 Jahre alt sind. Die Geschichten setzen in unterschiedlichen Zeiten ein.
Angefangen mit dem kleinen liebenswerten und höflichen Konrad, der mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder in armen Verhältnissen in Berlin aufwächst, beginnt der Roman im Jahr 1919. Aufgrund einer Verkettung von unglücklichen Umständen, tritt eines Tages das Mädchen Selma in sein Leben und Konrad weiß, dass ist das Mädchen, welches ihm für immer im Kopf bleiben wird. Die selbstbewusste junge Dame wächst zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Alma, die seit ihrer Geburt von einer intellektuellen Beeinträchtigung betroffen ist und für die Selma alles tun würde, in besseren Kreisen auf. In dem festen Glauben Alma heilen zu können, überzeugt sie Konrad davon, später einmal Medizin zu studieren und für ihre Schwester zu kämpfen. Selma wird zu Konrads Lebensinhalt und so durchzieht diese Liebe aus konträren Schichten sein ganzes Dasein.

Die zweite Person, um die dieses Buch handelt, ist die freche, sture und naive Brigitte, die mit ihrem älteren Bruder und ihren Eltern in Mecklenburg-Vorpommern lebt. Der Vater ist Pfarrer und so könnte man meinen, dass die Kinder anständig und wohlerzogen sind. Die 11-Jährige ist ein kleiner Rebell, die auch im Jahre 1950, also 5 Jahre nach Kriegsende, fest davon überzeugt ist, dass Adolf Hitler wieder Truppen zusammenstellt und Deutschland nun zum Sieg führen wird.
Durch ihr Leben ziehen sich immer wieder einschneidende Ereignisse und Entscheidungen, die sie irgendwann mit der anderen extremen Seite in Berührung bringen: Die Baader-Meinhof-Bande und die daraus resultierende RAF (Rote Armee Fraktion).

Bei dem dritten Protagonisten handelt es sich um den schüchternen und sanften André, der bei seinen Adoptiveltern in der DDR, genauer Ostberlin, aufwächst. Da sein Adoptivvater ein erfolgreicher Kunstspringer war, tritt André dessen Nachfolge an. Der Alltag wird durch die strenge Erziehung der Eltern und des disziplinierten, harten Trainings bestimmt. Doch André erinnert sich an Details aus seiner Kindheit und so ganz kann er nicht glauben, dass seine leiblichen Eltern damals durch einen Autounfall gestorben sind. Auch sein Nennonkel Fritz, der ihn über die Jahre immer wieder besucht, da er ihn damals in diese Familie untergebracht hat, rückt mit seinem Wissen über die Vergangenheit nicht raus. Angetrieben durch die große Frage, woher André kommt und ob damals wirklich alles so passiert ist, wie alle erzählen, sucht er die Antwort in den früheren Zeiten.

Normalerweise eskalieren meine Rezensionen sowieso schon immer mit knapp 600 Worten. Alleine bei dieser Rezension kommt die Zusammenfassung der Handlung auf fast 450 Wörter. Bei diesem Buch geht es jedoch nicht anders. „Das Licht zwischen den Schatten - eine deutsche Familiengeschichte“ ist das bisher komplexeste und sprachgewaltigste Buch, welches ich jemals gelesen habe. Zwischendurch, während des Lesens, hatte ich gar keine Worte, um diesen Schreibstil oder diese Genialität der Zusammenhänge zu beschreiben.
Erstmal möchte ich den Schreibstil der Autorin Michaela Beck loben. Diese Sätze, die so detailliert, wortgewandt und intelligent geschrieben sind, haben mich sehr beeindruckt. Gleich nach den ersten paar Seiten dachte ich: Schachtelsätze! Obwohl sie für mich nicht schwer zu verstehen sind, muss man sich beim Lesen trotzdem konzentrieren. Dieser Roman ist nichts für zwischendurch. Man kann den Stil auch meines Erachtens als nüchtern, sachlich und beschreibend bezeichnen, was hier aber so gut hineinpasst und für mich absolut positiv während des Lesens war. Mit den fast 850 Seiten ist es nicht nur ein dickeres Buch, welches Zeit braucht, sondern auch die Handlung mit den politischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Themen setzt ein gewisses Hintergrundwissen voraus, das ich entweder grob auf dem Schirm hatte oder zwischendurch einfach nochmal im Internet nachgeschlagen habe.
Die Handlungen und die Themen haben mich komplett angesprochen und in die Vergangenheit zurück katapultiert. Gerade die Zeit während des 2. Weltkrieges oder das Konstrukt der DDR ist eine interessante Epoche.
Die drei Protagonisten und die Menschen um sie herum sind sehr gut gewählt und so gut beschrieben, dass ich die Charaktere permanent zuordnen konnte und alle Namen sofort parat hatte. Meine klare Lieblingsfigur in dem Roman ist Konrad. Ein großartiger Mensch mit tollen Eigenschaften, von Kindesalter bis hin zum alten Mann. Der einzige, der mich nicht einmal verärgert hat. Anders dagegen ist Brigitte. Dieses Mädchen und nachher diese Frau haben mich oft zur Weißglut gebracht. So ein naives und unhöfliches Ding. Und dennoch ist ihre Wandlung und ihre Geschichte sehr interessant und spannend. Als letztes kommt André. Seine Geschichte ist auch faszinierend, da er immer auf der Suche nach seinen echten Eltern und seinem echten Leben ist, dennoch ist er mir am wenigsten im Kopf geblieben. Was nicht schlecht sein soll, sondern nur meine persönliche Skala darstellt.
Die Idee des Romans ist Weltklasse. Drei Menschenleben, die irgendwo in Deutschland aufwachsen und durch deren Leben alleine, durch Entscheidungen und das Schicksal, doch so eng miteinander zusammen hängen, dass ich am Ende des Buches am liebsten eine Mind-Map der Konstellationen erstellen wollte.
Zusammenfassend kann ich festhalten, dass mich die Autorin und dieser Roman sehr zum Nachdenken angeregt haben und ich alles großartig fand, sogar die kleinen Verwirrungen mit Fortschreitens des Lesens. Eine sehr ineinandergreifendes Geschichte halt.
Ich empfehle dieses Buch allen, die ein intelligentes und lehrreiches Buch lesen wollen, welches auch mit Fragezeichen und Spannung um die Ecke kommt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen und mache „Das Licht zwischen den Schatten“ zu einem Jahreshighlight meiner gelesenen Bücher.

Vielen vielen Dank an die Autorin Michaela Beck (macht mich ein bisschen stolz den gleichen Vornamen zu tragen), an den Bastei-Lübbe-Verlag und die Bloggerjury für das wunderschöne Rezensionsexemplar. Das Cover passt nun auch noch zu dieser Jahreszeit.

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