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Veröffentlicht am 31.07.2017

Für einen Psychothriller zu wenig Thrill

Die Moortochter
1

Kurzbeschreibung
Helena ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin, zwei Fähigkeiten, die sie als Kind erlernte, als sie mit ihren Eltern im Moor lebte.
Sie vergötterte ihren Vater, bis sie von ...

Kurzbeschreibung
Helena ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin, zwei Fähigkeiten, die sie als Kind erlernte, als sie mit ihren Eltern im Moor lebte.
Sie vergötterte ihren Vater, bis sie von 15 Jahren erfuhr, dass er ein gefährlicher Psychopath ist, der vor Jahren ihre Mutter entführte.
Jahre später schafft er es, dem Hochsicherheitsgefängnis zu entfliehen.
Helena weiß, dass nur sie ihn finden, kann aber es wird eine harte Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen.

Eindruck
Die Geschichte wird in der Vergangenheit und in der Gegenwart von Helena erzählt, als sie ein junges Mädchen war und nun eine erwachsene Frau ist.
Man weiß also gleich zu Beginn, dass ihr die Flucht aus dem Moor zu einem späteren Zeitpunkt gelungen ist, und wird erst einmal mit ihrer Kindheit vertraut gemacht.
Dieses Wissen nimmt natürlich erst einmal ziemlich viel Spannung weg, denn auch wenn der Vater brutal und grausam ist, weiß man zumindest, dass sie dieser Hölle eines Tages entkommt.
Dennoch gehen das beschriebene Verhalten des Vaters und auch seine Handlungen sehr an die Substanz, vor allem wenn man erkennt, wie sehr Helena in ihrer Unschuld ihn vergöttert.
Ihre Mutter, das ewige Opfer, nach all den Jahren ergeben und wehrlos, ist den sadistischen und gewaltsamen Attacken seelisch und körperlich völlig hilflos ausgesetzt.
Das Zusehen ihrer Tochter macht die Geschichte beklemmender.
Denn selbst wenn die Geschichte erst im letzten Drittel tatsächlich etwas spannend wird, ist sie zumindest eines: sehr oft beklemmend.
Doch auch sehr ruhige Passagen, die von dem Alltag im Moor zum Beispiel berichten, tauchen häufig auf und so gleicht die Geschichte oft einem tragischen Familiendrama.
Die Handlung und der Schauplatz sind sehr bildhaft beschrieben.
Die Autorin beschreibt sehr detailliert die Jagd im Moor aber auch die psychopathischen Handlungen des Vaters.
Die ganze Geschichte lässt sich dank dieser bildhaften Beschreibung gut im Kopf vorstellen und man bekommt schon fast das Gefühl, selbst dort anwesend zu sein.
Dies verstärkte meines Erachtens die bedrohliche Atmosphäre, bot aber nicht genügend Nervenkitzel für einen Psychothriller.

Auch die Charaktere sind sehr eindringlich und nachvollziehbar beschrieben.
Helena ist ein sehr schwieriger Charakter, der aber den Umständen entsprechend, sehr authentisch beschrieben ist.
Zunächst ist es diese vergötternde Haltung ihrem Vater gegenüber, die erschreckend aber durchaus nachvollziehbar ist.
Denn woher soll sie die Grenzen kennen, wenn sie so einsam aufwächst.
Später, als erwachsene Frau, ist es ihr Drang zur Freiheit und der Natur, ihre Dickköpfigkeit, die abschreckt und oft auf Unverständnis stößt.

Ihr Vater Jacob, ein brutaler Psychopath, der seine volle Härte zeigt, wenn ihm etwas nicht passt.
Er verkörpert die pure Bedrohung, vermittelt stets eine beklemmende Atmosphäre denn nie weiß man, was er als Nächstes plant.
Er bleibt so gut wie undurchschaubar und das macht ihn besonders gefährlich.

Die Mutter, als junges Mädchen entführt, hat sich in ihrer Rolle ergeben.
Machtlos muss sie zusehen, wie sich diese Vater-Tochter-Beziehung entwickelt, und ist den permanenten Attacken von Jacob ausgesetzt.
Dieses Schicksalsergebene hat mir oft zu schaffen gemacht, wird aber zu einem späteren Zeitpunkt etwas näher erklärt.

Julia Nachtmann liest diese Geschichte mit einer angenehmen hellen Stimme vor.
Ihre Stimme kann beruhigend wie energisch werden und so findet sie sich wunderbar in die Rolle der Protagonistin ein, überträgt mit viel Feingefühl die jeweilige Atmosphäre und verstärkt die beklemmenden Momente.

Fazit
„Die Moortochter“ hat mir soweit gut gefallen aber der Beschreibung als Psychothriller mag ich nicht so ganz zustimmen.
Dadurch das ich von vornherein von der geglückten Flucht wusste, wurde für mich schon der größte Teil der Spannung genommen.
Obwohl die Atmosphäre doch oft sehr beklemmend war, gab es eben auch sehr viele Momente, die eher einer ruhigen und tragischen Familiengeschichte glichen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Sehr ruhig

The Couple Next Door
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Kurzbeschreibung
Anne und Marco sind bei ihrer Nachbarin zum Geburtstag eingeladen.
Diese möchte allerdings kein Baby dabei haben.
Marco überredet Anne, die kleine Cora daheim zu lassen, immerhin sind ...

Kurzbeschreibung
Anne und Marco sind bei ihrer Nachbarin zum Geburtstag eingeladen.
Diese möchte allerdings kein Baby dabei haben.
Marco überredet Anne, die kleine Cora daheim zu lassen, immerhin sind sie ja gleich nebenan und das Babyphone ist mit dabei.
Anne fühlt sich nicht wohl dabei und bereut ihre Entscheidung sofort, als das Baby plötzlich verschwunden ist.

Meinung
Es handelt sich bei diesem Debüt um eine recht ruhige unblutige Geschichte, die ich persönlich aber eher als Krimi bezeichnen würde.
Der Einstieg fällt ziemlich leicht und man merkt zu Beginn schon, dass die Figuren alle etwas zu verbergen haben.
Die ersten Spannungen entstehen schon auf der Party und sobald entdeckt wird, dass das Baby verschwunden ist, entwickelt sich der Fall mit zunehmenden überraschenden Wendungen.
Immer mehr Geheimnisse kommen ans Licht und so verdächtigt man selbst alles und jeden.
Denn nicht nur Marco und Anne haben etwas zu verbergen und so stellt sich die Frage, wer dieses Baby entführt hat und ob es nicht von langer Hand geplant war.
Obwohl es so viele verschiedene Fährten gibt, kam für mich dennoch zu wenig Thrill auf.
Natürlich dreht sich die Handlung hauptsächlich darum, was mit Cora geschehen ist.
Dennoch kam mir trotz der Wendungen für einen Thriller zu wenig Spannung auf.
Leider war ich der richtigen Fährte auch viel zu früh auf der Spur und so blieb auch das Ende für mich wenig überraschend.

Die Charakterzeichnung fand ich allerdings sehr interessant, obwohl mir wirklich ALLE Figuren bis auf den Kommissar unsympathisch waren.
Für mich müssen Personen aber auch nicht sympathisch sein, sie sollen glaubhaft in ihrem Handeln wirken und das taten sie hier.
Denn wie bereits erwähnt haben alle Personen scheinbar etwas zu verbergen und wirken leicht durchgeknallt.
Marco, der von seinen Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen fast erdrückt wird, und Anne, die nicht nur depressiv ist, sondern schier verzweifelt vor Angst um ihr Kind, wirken mit ihren Emotionen sehr glaubhaft.
Doch auch Cynthia, durchtrieben und hinterlistig und ihr Mann Graham, passten perfekt hinein und sorgten für die nötige Anspannung.

Die Sprecherin Friederike Kempter wertet die Geschichte deutlich auf.
Ihr angenehmes Sprachtempo und ihre angenehme Stimme passt wunderbar zur Erzählperspektive des personalen Erzählers.
Sehr gelungen ist ihr auch die Darstellung von Annes Gedanken.
Selbst kleine Pausen, wenn die Gedanken abgebrochen werden, setzt Friederike Kempter gekonnt ein.
So gelingt es ihr, eine gute Atmosphäre zu schaffen, die Lust macht weiterzuhören.

Fazit
„The Couple next Door“ ist ein recht ruhiger Thriller, der meiner Meinung nach noch etwas mehr Thrill hätte verkraften können und den ich daher eher als Krimi bezeichnen würde.
Zum Schluss konnte mich die Geschichte leider nicht wirklich überraschen und so wird sie mir wohl nicht wirklich lange in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Geheimnisvoll und mystisch

Dunkles Omen – Ein Cainsville-Thriller
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Kurzbeschreibung
Olivia Taylor-Jones steht kurz vor ihrer Hochzeit mit James, einem jungen aufstrebenden Politiker.
Doch dann erfährt sie plötzlich durch einen Zeitungsartikel, dass sie adoptiert wurde ...

Kurzbeschreibung
Olivia Taylor-Jones steht kurz vor ihrer Hochzeit mit James, einem jungen aufstrebenden Politiker.
Doch dann erfährt sie plötzlich durch einen Zeitungsartikel, dass sie adoptiert wurde und ihre leiblichen Eltern, verurteilt als Serienmörder, im Gefängnis sitzen.
Um mehr über ihre leibliche Familie zu erfahren, reist Olivia in den Heimatort ihrer Eltern und bemerkt, dass in diesem kleinen scheinbar hübschen Städtchen, nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Eindruck
Bist du abergläubisch?
Diese Frage muss sich die Protagonistin in dem Auftakt zu einer neuen Mystery-Thriller-Reihe von Kelley Armstrong stellen.
Die Geschichte spielt in dem kleinen Örtchen Cainsville, dass etwas Geheimnisvolles verbirgt.
Zwar sind die Bewohner größtenteils sehr hilfsbereit und scheinen Olivia vor etwas schützen zu wollen, doch stellt sich im Laufe der Zeit immer wieder die Frage, warum sie dies wirklich tun.
So braucht die Geschichte ihre Zeit, um sich Stück für Stück aufzubauen und obwohl es zahlreiche unheimliche und spannende Momente gibt, ist dieser Thriller dennoch sehr ruhig und bietet nur wenige actionreiche Szenen.
Immer wieder tauchen kleine versteckte Anspielungen auf mögliche paranormale Geschehnisse auf die etwas Gänsehaut verursachen auf, doch in erster Linie konzentriert sich der erste Band darauf, die Protagonisten und die Bewohner Cainsville kennenzulernen.

Dies ermöglichen verschiedene Erzählstränge, die von unterschiedlichen Personen beschrieben werden.
Dadurch bekommt der Leser das Gefühl, als Beobachter zu fungieren und der Spannungsbogen wird etwas erhöht.
Der eigentliche Erzählstrang wird von der Protagonistin ich der Ich-Perspektive geführt.
Sehr gut gefiel mir die leicht unheimliche und bedrohliche Atmosphäre, die sich über die gesamte Geschichte hinwegzog.
Man spürt, genau wie die Hauptfigur, dass etwas im Busch ist aber man kann es nicht greifen. Man kann nur ahnen, eigenen Theorien aufbauen und sie wieder verwerfen.
Doch statt frustriert zu sein, bekommt man nur noch mehr Lust den nächsten Band zu lesen!

Auch der Beschreibung der Charaktere bleibt sich die Autorin treu.
Ich mag es, dass ihre Figuren sehr schlagfertig sind und immer eine gewisse Anziehungskraft ausstrahlen.
Auch in dieser Reihe scheint ihre Protagonistin sehr taff und intelligent zu sein und ist alles andere als auf den Mund gefallen!
Dies verspricht einen hohen Unterhaltungswert in Bezug auf andere Personen, denn immer wieder kommt es zu amüsanten und sehr schlagfertigen Dialogen und einer gewissen Situationskomik.
Auf die einzelnen Bewohner von Cainsville mag ich nicht groß eingehen, es soll Euch selbst überlassen sein sie kennenzulernen.
Mir haben sie sehr gut gefallen. Von biestig bis freundlich, geheimnisvoll und bedrohlich, es ist alles vorhanden und passt wunderbar in diesen Ort.

Damit beweist sich wieder ihr gelungener Schreibstil, den ich schon seit Jahren zu schätzen weiß.
Die Autorin versteht es, ihre Handlungskulisse geheimnisvoll zu beschreiben und so bildhaft, dass ich das Gefühl hatte, ebenfalls in Cainsville zu sein.
Selbst wenn der Spannungsbogen abfällt, so bleibt die Geschichte dank der beschriebenen Atmosphäre fesselnd und lässt sich leicht lesen.
Immer wieder tauchen Gänsehautmomente auf und so kann man gar nicht anders als weiterlesen.

Fazit
„Dunkles Omen“ ist ein gut gelungener Auftakt, der neuen Mystery-Thriller-Reihe, die ebenfalls eine geheimnisvolle Geschichte verspricht.
Erhofft ihr euch einen hochspannenden und blutigen Thriller, so dürftet ihr enttäuscht werden.
Habt ihr aber Lust auf eine Mystery-Reihe, mit übersinnlichen Aktivitäten, geheimnisvollen Bewohnern, und einem Ort, dessen Geschichte noch entdeckt werden muss, dann lasst Euch von der Cainsville-Reihe genauso begeistern wie ich.
Ich bin sehr auf den zweiten Band gespannt, der unter dem Titel „Zeit der Schatten“ im September erscheinen soll.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Geheimnsvoll und fesselnd.

Finsterhoven
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Kurzbeschreibung
Eine alte Kinder- und Jugendpsychiatrie. Leerstehend in einem kleinen Ort namens Finsterhoven.
Wenige Monate zuvor spielte sich dort eine Tragödie ab. Eine Tragödie, die gnadenlos ihre ...

Kurzbeschreibung
Eine alte Kinder- und Jugendpsychiatrie. Leerstehend in einem kleinen Ort namens Finsterhoven.
Wenige Monate zuvor spielte sich dort eine Tragödie ab. Eine Tragödie, die gnadenlos ihre Wellen schlägt.
Oktober 2016: Seth und Miranda besuchen die längst verlassene Jugendpsychiatrie in Finsterhoven, als Seth plötzlich verschwindet.
April 2016: Cara wird in die Jugendpsychiatrie eingewiesen. Sie fühlt sich mißverstanden und rebelliert.
Als sie Parker, die Psychologiestudentin kennenlernt, schöpft sie neue Hoffnung auf eine Veränderung.

Eindruck
Lost Places – verlassene Orte und Gemäuer, besitzen oft eine gewisse Anziehungskraft, weil sie ihre Geschichten erzählen. Geschichten, die vielleicht gruselig sind, vielleicht auch traurig und wunderschön, die aber meist vor allem eins schaffen: Die eigene Fantasie anzuregen.
Auch der Autorin Jeidra Rainey ist dies in ihrem aktuellen Jugendthriller sehr gut gelungen.
Sie schafft mit verschiedenen Erzählsträngen im Perspektivwechsel eine spannende und dichte Atmosphäre, die sich bis zum Schluss halten kann.
Immer wieder stößt der Leser auf überraschende Wendungen und Ereignisse, die ihn selbst fast am eigenen Verstand zweifeln lassen und ihm neuen Spielraum für weitere Theorien ermöglichen.
Wahn und Realität scheinen sich immer wieder zu vermischen und sorgen somit für abwechslungsreiche und spannende Unterhaltung.
Der Handlungszeitraum spielt sich zwischen April und Oktober 2016 ab, wechselt dabei also zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die sehr gekonnt miteinander verknüpft sind.
In diesem Zeitraum spielen verschiedene Charaktere eine sehr wichtige Rolle, ganz besonders aber die Personen Cara, Miranda und Parker.

Die Beschreibung der Charaktere konnte mich ebenfalls überzeugen.
Die Figuren schwanken zwischen selbstbewußt und unscheinbar, tollkühn und schüchtern, mißtrauisch und provozieren.
In wichtigen Schlüsselszenen scheinen sie über sich hinauszuwachsen, geben aber auch gleichzeitig Rätsel auf.
Man könnte sagen, man glaubt sie zu durchschauen und weiß letztendlich doch nicht, wo man dran ist.

Dies passte in diese Geschichte ebensogut wie die intensive Schauplatzbeschreibung.
Ob es sich um die Psychiatrie handelt, als sie noch im Betrieb war oder im verlassenen Zustand, genau wie die bei der Beschreibung der Uni, sorgt Jeidra Rainey mit einem sehr bildhaften Schreibstil dafür, dass es dem Leser leicht fällt, sich diese Umgebung spielend leicht vorzustellen.
Das erhöhte bei mir den Gänsehautfaktor enorm, womit sich zusätzlich mit dem fesselnden Schreibstil der Thriller zu einem Pageturner entwickelte.
Denn auch dieser hat mir sehr gut gefallen.
Die Autorin lässt ein wenig Tiefe mit einfließen und verwendet kurze knackige Dialoge bei ihren Figuren.
So wirkt die Geschichte weder verspielt und zu detailreich, sondern direkt auf den Punkt gebracht.
Obwohl ich im letzten Drittel eine vage Vermutung bezüglich der Auflösung hatte, konnte mich das Ende dann tatsächlich noch überraschen.

Fazit
„Finsterhoven“ ist ein geheimnisvoller und fesselnder Jugendthriller, der mich mit seiner unterschwelligen Atmosphäre sehr begeistern konnte.
Die Geschichte ist gut in Szene gesetzt, bietet eine sehr interessante Kulisse und überzeugte mich mit interessanten Charakteren und einer gelungenen Handlungsidee.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Interessante Handlungsidee mit großartigem Zusammenspiel der Sprecher

Murder Park
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Kurzbeschreibung
Zodiac Island war einst ein beliebter Freizeitpark, bis ein Serienmörder dort 3 Frauen bestialisch ermordete.
Der Täter wurde zwar gefasst aber der Park blieb danach geschlossen.
20 Jahre ...

Kurzbeschreibung
Zodiac Island war einst ein beliebter Freizeitpark, bis ein Serienmörder dort 3 Frauen bestialisch ermordete.
Der Täter wurde zwar gefasst aber der Park blieb danach geschlossen.
20 Jahre danach will man auf dieser Insel den Murder Park eröffnen, eine Vergnügungsstätte, die mit den Ängsten der Besucher spielt.
Paul Greenblatt und 11 weitere Personen werden auf die Insel eingeladen. Nach deren Ankunft beginnt eine Mordserie denn ein Killer treibt sich auf der Insel herum und die Fähre kommt erst in 3 Tagen.

Eindruck
Der Autor Jonas Winner hat sich hier einer sehr interessanten Handlungsidee angenommen.
Klar, Personen allein auf einer Insel mit einem Mörder gibt es oft aber die Tatsache, dass auf einer Insel ein Vergnügungspark sich mit Mördern und deren grausamen Taten beschäftigt, klingt schon erschreckend und beängstigend.
Genau dies ist diese Geschichte meiner Meinung nach auch.
Schön gemächlich führt der Autor an die Geschichte heran, stellt die einzelnen Personen vor und widmet sich dann der Mordserie.
Diese ist in ihrer Beschreibung ziemlich gut ausgeschmückt, was zwar die Spannung steigern kann, aber man sollte dabei durchaus etwas magenfest sein. Es dauert nicht lange bis sich eine packende, beklemmende Atmosphäre bildet, die sich durch die eigenwillige Gruppendynamik der Leute verstärkt.
Denn alle Personen sind sehr unterschiedlich gezeichnet und so bleibt keine Möglichkeit auch nur irgendwem zu vertrauen. Nicht einmal dem Protagonisten Paul Greenblatt selbst.
Durch Interviews und Erinnerungen, sowie Statements der verschiedenen Personen, wird die Geschichte tiefer, interessanter und fesselnder.
Hier kommen ganz besonders die vier verschiedenen Sprecher zur Geltung, auf die ich weiter unten noch mal intensiver eingehe.
Immer wieder verwirft man Theorien, bei denen man glaubt, dem Täter längst auf der Spur zu sein, denn auch mit überraschenden Wendungen und falschen Fährten geizt Jonas Winner hier nicht.
So besitzt die Handlung zwar eine gewisse Länge, die wird meiner Meinung nach aber auch benötigt, um alle losen Fäden zu verknüpfen und diesem Thriller eben auch Tiefe zu verleihen.

Hier zeigt sich, wie sehr Jonas Winner sich seinen Figuren gewidmet hat.
Sie alle scheinen irgendetwas zu verbergen, wirken dadurch undurchschaubar und unberechenbar.
Immer wieder stellt sich die Frage: Wer spielt mit wem und teilweise schaffen diverse Personen es, eine Gänsehaut zu vermitteln, sobald sie in den Focus geraten.
Doch besonders Paul Greenblatt ist sehr gut gelungen.
Bis zum Schluss rätselte ich über ihn, vertraute und misstraute ich ihm, empfand Mitgefühl und dann wieder Abscheu.

Durch die vier verschiedenen Sprecher wird die Geschichte noch viel atmosphärischer und gruseliger.
Denn durch die vorhandenen Dialoge vermitteln Uve Teschner, Detlef Bierstedt, Oliver Brod und Vera Teltz in ihrem Zusammenspiel eine sehr bildhafte Kulisse.
Sei es Begierde, ein Seufzen hier und Frustration dort, die Sprecher versetzen sich derart gekonnt in die Personen und Situationen, dass man das Gefühl bekommt man wäre wirklich live mit dabei, was mir einen zusätzlichen Grusel verpasste!

Fazit
„Murder Park“ ist ein packender und spannender Thriller, bei dem mich nicht nur die Handlungsidee und die interessante Charakterauswahl überzeugen konnte, sondern auch das großartige Zusammenspiel der Sprecher.
Sie verstärkten die Atmosphäre und sorgten für einen noch größeren Gänsehauteffekt. So wurden es trotz einiger Längen spannende Hörbuchstunden.