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MichaelaG

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Veröffentlicht am 11.10.2016

Ein großartiger Abschluss

Mind Control
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Kurzbeschreibung
Brady Hartsfield, der Mercedes-Killer, liegt seit 5 Jahren im Wachkoma. Seine Ärzte glauben, dass er sich davon nie wieder erholen wird, doch hinter all dem Sabbern und starren ist er ...

Kurzbeschreibung
Brady Hartsfield, der Mercedes-Killer, liegt seit 5 Jahren im Wachkoma. Seine Ärzte glauben, dass er sich davon nie wieder erholen wird, doch hinter all dem Sabbern und starren ist er bei vollem Bewußtsein und besitzt neue und vor allem tödliche Kräfte! Diese kann er nutzen, um unvorstellbares Grauen anzurichten, ohne das Krankenzimmer überhaupt zu verlassen. Bill Hodges kann zwar die Selbstmordrate mit Brady in Verbindung bringen doch da scheint es schon zu spät zu sein.

Eindruck
Achtung, da es sich hier um den dritten Band der Bill Hodges-Reihe handelt, ist es möglich, dass gewisse Ereignisse aus den ersten beiden Bänden gespoilert werden. Daher empfehle ich, zuerst die ersten beiden Bände „Mr. Mercedes“ und „Finderlohn“ zu lesen.
Nachdem der zweite Band einen ziemlich fiesen Cliffhanger hatte, geht es nun endlich weiter mit Bill und seinen Freunden.
Schon auf den ersten Seiten beginnt eine etwas beklemmende Atmosphäre, die zwar überwiegend aber nicht durchgehend in dieser Geschichte gehalten werden kann.
Denn der Spannungsbogen fällt immer wieder mal durch ruhigere Passagen ab, was aber meines Erachtens gar nicht schlimm ist, denn diese werden für die Hintergrundstory einfach benötigt.
Immer wieder schleichen sich bitterböse Szenarien und Gedanken in den Handlungsverlauf, bei denen dem Leser ganz genau bewußt wird, welcher Autor hier am Werk war.
Stephen King bleibt weiterhin beim Thema Selbstmord und bedient sich zusätzlich der Telepathie und Telekinese, womit er der Handlung zusätzlich noch übersinnlich und unheimlicher werden läßt.

Figuren
Die Charaktere haben sich der Geschichte entsprechend weiterentwickelt und sorgen für die eine oder andere Überraschung.
Stephen King hat einfach ein Händchen für die Darstellung kaputter Typen und so ist es nicht verwunderlich, dass einige überzeugende Charaktere dieser Art vorhanden sind.
Mir hat diese Entwicklung der Stammcharaktere sehr gut gefallen, zumal Holly viel mehr aus sich herauskommt und energischer wird aber auch Brady noch böswilliger erscheint, als er eh schon ist.
Auf Bill möchte ich hier nicht weiter eingehen, da es meiner Meinung nach zu viel vom Inhalt verraten würde.

Schreibstil
Der Autor benutzt einen sehr detaillierten Schreibstil, der oftmals für ruhige Passagen sorgt. Dafür ist er aber auch meiner Meinung nach ruhiger in der Ausdruckweise geworden und er geht im Handlungsverlauf mehr in die Tiefe. Immer wieder beschreibt er Szenen so bildhaft, dass die Atmosphäre immer wieder beklemmend und bedrohlich bleibt.
Natürlich finden sich auch in dieser Geschichte etliche Kraftausdrücke wieder, dennoch finde ich diese nicht so häufig wie in seinen älteren Werken.

Fazit
„Mind Control“ ist ein großartiger Abschluss dieser Trilogie, der mir aufgrund der Handlungsidee und deren Umsetzung sehr gut gefallen hat.
Wer einen reinen Horrorschocker sucht, wird mit dieser Trilogie wohl weniger glücklich.
Wer aber Lust hat auf eine gut gelungene, spannende und fesselnde Trilogie, die sich von Band zu Band steigert, und mit Handlungstiefe, einem liebenswerten Trio und einem perfiden Bösewicht überzeugt, dem lege ich alle drei Bände ans Herz.

Veröffentlicht am 06.10.2016

Ein sauspannendes Hörerlebnis

Anonym
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Kurzbeschreibung
Der Hamburger Kriminalkommissar Daniel Buchholz und seine neue Kollegin Nina Salomon, finden auf einem verlassenen Fabrikgelände eine Leiche mit deutlichen Spuren einer Misshandlung.
Sie ...

Kurzbeschreibung
Der Hamburger Kriminalkommissar Daniel Buchholz und seine neue Kollegin Nina Salomon, finden auf einem verlassenen Fabrikgelände eine Leiche mit deutlichen Spuren einer Misshandlung.
Sie stossen auf ein Forum im Darknet, in dem die Mitglieder potentielle Opfer auf eine Liste setzen und darüber Voten können, wer als Nächstes stirbt.
Die nächste Abstimmungsrunde läuft bereits und die Polizei setzt alles daran, dieses Forum vom Netz zu nehmen.
Dabei scheint sie recht machtlos denn im Darknet gibt es keine Regeln bis auf eine: Anonymität.

Eindruck
Cybermobbing und Hater sind mittlerweile im Internet recht bekannte Begriffe, doch die Vorstellung einer solchen Abstimmungsrunde im großen weiten Web ist noch nen Tacken entsetzlicher.
Allein die Vorstellung sorgt schon für einen gewissen Gänsehautfaktor, wenn man diesen Thriller beginnt und der Einstieg beginnt auch schon mit der ersten Leiche und dem Kennenlernen der einzelnen Kollegen von der Hamburger Polizei.
Schon hier wird klar, dass Ninas Charakter nicht leicht ist und ich hatte wirklich Mühe mich damit abzufinden.
Immer wieder sorgt sie für Spannungen und erreicht es so, dass man sich gewollt oder ungewollt permanent mit ihrer eigenwilligen Art auseinandersetzt, denn diese zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Handlungsverlauf.
Doch auch so bietet der Handlungsstoff genügend Spannung, liefert ziemlich detaillierte Tatortbeschreibungen, lockt mit falschen Fährten und serviert überraschende Wendungen.
Ein wenig Fachwissen über das Darknet und dessen Möglichkeiten gibt es auch, dieses braucht man auch um die Handlung noch besser zu verstehen.
Dieses ist allerdings so gering gehalten, dass es weder verwirrend noch langweilig wird.
Erzählt wird die Geschichte übrigens aus drei Perspektiven, die allesamt sehr interessant sind.
So wird man durch die Geschichte getrieben und will nur noch eins: Herausfinden, wer der Täter ist!

Figuren
Die Beschreibung der Charaktere fand ich sehr interessant, zumal sie es schaffte, dass ich mich mit den Figuren auch emotional auseinandersetzte. Es sind Figuren, die zum Anfassen wirken, also sehr authentisch in ihren Charakterzügen sind.
Vor allem Nina, die wahrlich kein leichter Charakter ist, trieb mich mit ihrer Art fast in den Wahnsinn. Ich konnte sie die gesamte Handlung hindurch nicht leiden und auch der Hintergrund ihrer Handlungen, machte es für mich nicht besser.
Daniel gefiel mir als Kommissar sehr gut, war mir durchweg sympathisch und ich ertappte mich während der Handlung dabei, gerne noch mehr Fälle mit ihm zu erleben.
Auch die Täterbeschreibung ist sehr gelungen denn dieser wirkt durchgehend unheimlich, bedrohlich und undurchschaubar.
Zum Schluß bleiben noch die Nebenfiguren die aber ebenfalls nicht zu blass wirken und Interesse wecken.

Sprecher
Die perfekte Sprecherauswahl!
Drei verschiedene Sprecher, nämlich Sascha Rotermund, Christiane Marx und Richard Barenberg, versetzen sich in die verschiedenen Rollen und sorgen für zusätzliche Spannung.
Sascha Rotermund übernimmt die Rolle von Daniel Buchholz. Er besitzt ein schnelles Sprachtempo und betont energisch und auch sehr eindringlich. Damit erhöht er gekonnt verschiedene Spannungssequenzen.
Christiane Marx springt in die Rolle von Nina und auch ihre helle und energische Stimme, paßt perfekt in diese Rolle.
Ihr Sprachtempo ist ebenfalls zügig und ihre Vertonung läßt Nina noch lebendiger wirken.
Richard Barenberg übernimmt mit seiner kräftigen und eindringlichen Stimme die Rolle des Täters.
Er verfügt über ein ruhiges Sprachtempo und passt ebenfalls sehr gut zu dieser Figur.

Fazit
„Anonym“ konnte mich von Anfang bis Ende begeistern und wurde für mich zu einem echten Hörerlebnis! Nicht nur, dass die Handlungsidee sauspannend ist, auch die Sprecherauswahl ist äußerst gelungen!
Die Geschichte ist eh schon recht gruselig, aber wenn die Sprecher mit ihren Stimmen, den Spannungsfaktor noch mal erhöhen, dann ist es fast unerträglich, nicht weiterhören zu können.
So habe ich das Hörbuch kaum unterbrochen und fast in einem Rutsch durchgehört.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Aller Anfang ist schwer, auch das zählen

Die Null ist eine seltsame Zahl
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Kurzbeschreibung
Ein Zählbuch kann etwas ganz Besonderes sein. Anhand der Jungen, die unter anderem ein Elefant oder ein Tiger bekommt, lernen Kinder das Zählen und erfahren außerdem eine Menge interessanter ...

Kurzbeschreibung
Ein Zählbuch kann etwas ganz Besonderes sein. Anhand der Jungen, die unter anderem ein Elefant oder ein Tiger bekommt, lernen Kinder das Zählen und erfahren außerdem eine Menge interessanter Dinge über Tiere.

Eindruck
Aller Anfang ist schwer, auch das zählen. Hilfreich ist es natürlich, wenn Kinder dieses im spielerischen erlernen können sowie in diesem Buch.
Die Autorin erzählt von der Tierwelt, nimmt sich Elefanten, Eisbären und Störchen an, die jeweils Nachwuchs bekommen, die die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern zählen können.
Dabei erklärt die Autorin ein wenig aus der Tierwelt und animiert das Kind zum Weiterzählen.
Beginnend mit der Zahl 1 – 9, der Zahl 50 und 100 begleiten wunderschöne, farbige Illustrationen die einzelnen Zahlen bis hin zur 0.

Schreibstil
Der Schreibstil ist kindgerecht mit kurzen Sätzen, sodass Kinder den einzelnen Anmerkungen sicherlich gut folgen können.
Die Autorin animiert nicht nur zum Zählen und weiterzählen, sondern verpackt auf spielerische und kurzgehaltene Art noch Informationen aus der Tierwelt dazu.

Illustrationen
Die abgebildeten Holzschnitte stammen von der Autorin selbst und stellen die Tierwelt mit ihrem Nachwuchs dar.
Farbenfroh gestaltet sind sie ein Blickfang fürs kindliche Auge.

Fazit
„Die Null ist eine seltsame Zahl“ ist ein liebevoll gestaltetes Kinderbuch, das Kindern ab 3 Jahren spielerisch helfen kann, das Zählen zu erlernen.
Wunderschön gestaltete Illustrationen laden zum gemeinsamen Durchblättern und zählen ein, und ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch auch für Kindergärten interessant sein könnte.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Ein magisches Abenteuer für Jung & Alt

Zirkus Mirandus
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Kurzbeschreibung
Micahs Großvater Ephraim hat Micah über all die Jahre hinweg wundervolle Geschichten vom magischen Zirkus Mirandus erzählt, den er in seiner Kindheit besuchte. Doch nun liegt sein Großvater ...

Kurzbeschreibung
Micahs Großvater Ephraim hat Micah über all die Jahre hinweg wundervolle Geschichten vom magischen Zirkus Mirandus erzählt, den er in seiner Kindheit besuchte. Doch nun liegt sein Großvater im Sterben und Micahs griesgrämige Tante Gertrudi kümmert sich nun um die beiden. Alle Magie scheint verschwunden bis Ephraim Micah ein Geheimnis erzählt. Den Zirkus Mirandus gibt es tatsächlich und der Lichtkrümmer schuldet Ephraim ein Wunder!
Micah macht sich auf die Suche nach dem Zirkus und dem Lichtkrümmer, von dem er glaubt, dass dieser seinen Großvater retten kann.

Eindruck
Auf spannende und magische Weise erzählt Cassie Beasley die Geschichte von Micah und seinem Großvater, die sich beide sehr lieben und ihre Faszination für Magie und Abenteuer teilen.
Als Ephraim im Sterben liegt und die strenge und verbitterte Großtante einzieht, kommen auf Micah harte Zeiten zu.
Doch er glaubt an die Magie und macht sich so auf die Suche nach dem Zirkus Mirandus.
Dabei erlebt er nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern findet auch Freunde und ein Wunder, mit dem er nicht gerechnet hat.
Sehr behutsam führt Cassie Beasley an die Themen Tod und Trauer heran und verpackt sie geschickt in eine wunderschöne zauberhafte Geschichte voller magischer Wesen, lachenden Kindern und hoffnungsvollen Träumen.
Dank der bildhaften Sprache fiel es unheimlich leicht, mich auf die Geschichte einzulassen und mir die Umgebung in meiner Fantasie vorzustellen.
Da Micah seinen eigenen Kopf hat und recht willensstark ist, wird die Handlung auch immer wieder mal spannend und dank seiner Freundin auch sehr unterhaltsam.
Nur das Ende selbst hat mir persönlich nicht gefallen. Nicht, weil es für mich vorhersehbar war, aber ich hätte mir einfach eine andere Auflösung der Geschichte gewünscht, zumal eine bestimmte Person mir damit zu blass wegkam.

Figuren
An sich sind die Figuren sehr detailliert und liebevoll beschrieben bis auf Micahs Großtante.
Ihr Hintergrund erschien mir im Gegensatz zu den Figuren etwas zu blass obwohl sich recht lautstark in dieser Geschichte vorkam.
Micah fand ich als Protagonist sehr authentisch. Er ist ein kleiner mutiger Junge, der einen eigenen Kopf hat und sehr willensstark ist. Vor allem aber liebt er seinen Großvater abgöttisch und deswegen nimmt man ihm auch seine Entschlossenheit und den unerschütterlichen Glauben an ein Wunder auch ab.
Auch der Großvater ist sehr liebevoll beschrieben, und wenn er seine Geschichten erzählt, kann man nicht anders, man muss einfach zuhören und lächeln.

Sprecher
Julian Greis liest diese Geschichte sehr einfühlsam vor und versteht es, seine Stimme der jeweiligen Situation anzupassen. Von streng bis wütend, von erstaunt bis verzückt – er verkörpert diese Geschichte sehr lebhaft und reißt den Zuhörer mit.

Fazit
„Zirkus Mirandus“ ist ein magisches Abenteuer für Jung und Alt, das davon erzählt, nie die Hoffnung aufzugeben und das Wunder manchmal ganz anders sind als erwartet, es sich aber dennoch lohnt, an sie zu glauben.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Eine Geschichte fürs Herz - im wahrsten Sinne des Wortes

Die Tage, die ich dir verspreche
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Kurzbeschreibung
Die junge Gwen wird seit ihrer Herztransplantation von Schuldgefühlen erdrückt. Sie kann keine Lebensfreude empfinden, da sie sich dem Menschen gegenüber schuldig fühlt, der gestorben ...

Kurzbeschreibung
Die junge Gwen wird seit ihrer Herztransplantation von Schuldgefühlen erdrückt. Sie kann keine Lebensfreude empfinden, da sie sich dem Menschen gegenüber schuldig fühlt, der gestorben ist.
So kommt sie auf die verrückte Idee ihr Herz zu verschenken, an einen anderen herzkranken, der es dringend braucht und es dankbar annimmt.
Noah, ein junger Moderator in einem Forum für Herzerkrankungen, hält ihr Angebot für einen Scherz, bis sie plötzlich vor ihm steht.
Es gelingt ihm durch eine große Lüge, ihr das Versprechen abzunehmen, noch ein paar Tage durchzuhalten.
Wenige Tage, in denen Noah es schaffen muss, Gwen zu überzeugen, dass das Leben noch lebenswert ist.

Eindruck
Wie oft lesen wir in verschiedenen Inseraten „Herz zu verschenken“? Doch was, wenn damit nicht wie üblich die Liebe, sondern das Organ gemeint ist? Schon beim Gedanken daran hält man inne.
Mit dieser Frage beschäftigt sich Lily Oliver auf sehr einfühlsame Art und Weise in diesem Roman und schickt damit zwei junge Menschen ins Spielfeld, die beide aus verschiedenen Gründen, nach dem Sinn des Lebens suchen.
Gwen sollte eigentlich dankbar sein, dass ihr Leben durch ein Spenderherz gerettet wurde, doch sie wird von Schuldgefühlen regelrecht erdrückt.
Die Handlung erscheint zunächst schwermütig, was nicht zuletzt an den äußerst depressiven Gedanken von Gwen liegt, und wird durch Foreneinträge vor und nach der Herztransplantation erzählt, die aufzeigen, wieviel Hoffnung in Gwen VOR der Transplantation steckte.
Gleichzeitig ist die Geschichte sehr tiefgehend und regt zum Nachdenken an denn die Autorin bringt dem Leser das Thema Organtransplantation sehr nahe.
Allerdings bleibt die Schwermut nicht durchgehend, da die Erzählperspektive zwischen Noah und Gwen immer wieder wechselt und Lily Oliver durch romantische und herrlich erfrischende Situationen dem Leser genug Raum gibt, um die Geschichte sacken zu lassen und durchzuatmen.
Obwohl mich der Handlungsverlauf aus verschiedenen Gründen sehr berührt hat, konnte mich die Geschichte aber nicht komplett überzeugen. Einige Handlungen beziehungsweise Situationen konnte ich einfach nicht nachvollziehen, dies änderte allerdings nichts daran, dass die Geschichte bis zum Schluß sehr fesselnd blieb und ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen habe.

Figuren
Die Personen sind sehr authentisch und greifbar beschrieben.
Vor allem Gwen, die meiner Meinung nach ein recht schwieriger Charakter ist, ist in ihrer Verzweiflung äußerst detailliert gezeichnet. Ihre lebensmüden und von Schuld zerfressenen Gedanken legen sich auf den Leser ab und man kann gar nicht anders als mitfühlen.
Mag sie zunächst vielleicht undankbar erscheinen, legt sich dieses Gefühl wenige Seiten später, sobald man sich mit ihren Gedanken auseinandergesetzt hat.
Auch Noah hat mir sehr gut in seiner Rolle gefallen und wurde ebenfalls sehr detailliert beschrieben.
Er ist ein guter Gegenpart zu Gwen, seine Charakterzüge waren sympathisch und lockerten die Handlung deutlich auf.
Etwas störend fand ich allerdings, dass die Randfiguren, hier insbesondere Gwens Eltern, zu farblos wirkten.

Schreibstil
Lily Oliver besitzt einen sehr gefühlvollen Schreibstil, mit dem sie tragische aber auch humorvolle und romantische Szenen, sehr bildhaft und fesselnd beschreibt. Sie vermag es dem Leser verschiedene Emotionen zu vermitteln und ihn in ihren Bann zu ziehen.

Fazit
„Die Tage, die ich dir verspreche“ ist eine Geschichte fürs Herz im wahrsten Sinne des Wortes. Sie berührt, regt zum Nachdenken an und läßt den Leser lachen und seufzen.
Es ist eine Geschichte, die dazu verleitet, sich mit dem Thema Organspende und Organtransplantation auseinanderzusetzen, ohne durch zuviel wissenschaftliche Details erschlagen zu werden, und die junge und ältere Leser gleichermaßen ansprechen kann.