Nicht schlecht, aber ich hatte mehr erwartet
The Stories we writeMir wurde das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Ich habe mich schon lange auf das Buch gefreut, gerade weil wir mal ...
Mir wurde das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Ich habe mich schon lange auf das Buch gefreut, gerade weil wir mal nicht die übliche 90 60 90 Protagonistin haben und ich auch sehr gespannt auf das Fanfiction Thema des Buches war, was ich auch witzig und gut umgesetzt fand.
Leider konnte mich das Buch alles in allem nicht so sehr begeistern wie ich es mir erhofft hatte. Ich hatte bereits beim Einstieg in das Buch ein bisschen mit dem Schreibstil zu kämpfen und bin allgemein in keinen schönen Lesefluss gekommen, was vielleicht auch ein wenig daran lag, dass ich mit April nicht richtig warm geworden bin.
Zu Beginn mochte ich April eigentlich ganz gerne, ich mochte wie sie sich nicht unterkriegen lässt und zu sich und ihrem Körper steht. Sie wird für ihren Körper, ihr Übergewicht, kritisiert und ich fand es gut wie das Thema in der Geschichte eingebunden wurde und vielleicht einigen Menschen aufzeigen kann, das ihre vermeintlich ‚gutgemeinten‘ oder offen feindseligen Worte in einem Menschen anrichten.
Soweit zum Positiven. Leider hatte ich aber einige Probleme mit Aprils Charakter. Ich finde sie zum Teil übertrieben ich- bezogen, engstirnig und selber vorverurteilend, obwohl sie sich wünscht, dass Menschen dies bei ihr nicht tun würden. Bis zu einem gewissen Grad konnte ich das auch noch nachvollziehen. Sie hat viel erlebt und ist misstrauisch gegenüber anderen, aber besonders in Bezug auf Marcus hat mich ihr Verhalten leider irgendwann nur noch aufgeregt. Wie gesagt, ich kann nachvollziehen das sie sich selber schützen möchte, aber es gab so viele Szenen in denen sie Marcus für sein Verhalten oder seine Reaktionen mies behandelt hat, obwohl er gar nicht wissen konnte was sie gerade fühlt.
Und das nur, weil sie mit ihm einfach nicht darüber geredet hat. Gerade die Situation bei ihren Eltern war da einfach zu viel für mich und ich finde das sie sich oft einfach wie Anfang zwanzig verhalten hat, obwohl sie schon Mitte dreißig ist. Auch ist ihr gefühlt nie in den Sinn gekommen, dass auch er Probleme haben könnte und das nur weil er gut aussieht?
Dabei hat Marcus seine eigenen Probleme mit denen er zu kämpfen hat und ich hätte mir vielleicht etwas mehr Raum in der Geschichte für ihn gewünscht, denn ich mochte ihn und seine liebenswerte und unterstützende Art besonders April gegenüber sehr. Trotz seinen eigenen Ängste und Problemen versucht er April zu unterstützen und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er dabei ein wenig auf der Strecke geblieben ist.
Insgesamt eine Geschichte die meiner Meinung nach deutlich mehr Potenzial gehabt hätte. Sie hat eine tolle Bodypositivity- Message und setzt sich mit den wichtigen Thema Fat-Shaming gut auseinander, aber leider konnten mich die Protagonistin nicht wirklich überzeugen. Von mir gibt es deswegen 3,5/5 Punkte.