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Veröffentlicht am 11.08.2024

Wunderbar zu lesen!

Das Wesen des Lebens
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Georg Steller geht im Jahr 1741 auf Forschungsreise. Er ist Naturforscher und begleitet Kapitän Bering auf seiner Seereise. Es soll die Route von Asien nach Amerika kartiert werden.
Eine beschwerliche ...

Georg Steller geht im Jahr 1741 auf Forschungsreise. Er ist Naturforscher und begleitet Kapitän Bering auf seiner Seereise. Es soll die Route von Asien nach Amerika kartiert werden.
Eine beschwerliche und gefährliche Reise beginnt. Die Männer erreichen das gewünschte Ziel nicht und müssen umkehren. Dabei verschlägt es sie auf eine unbewohnte Insel. Hier machen wir Bekanntschaft mit der Stellerschen Seekuh, die hier Zuflucht gefunden hat. Die Seekuh wird die Entdeckung durch die Menschen nicht überleben.
Steller muss zwar die Insel ohne seine gesammelten Schätze verlassen, seine Notizen landen aber in Sankt Petersburg. Jahre später machen sich andere auf den Weg, um Pelze und die Knochen der inzwischen ausgestorbenen Seekuh zu finden.
Das Buch macht auf berührende Weise deutlich, wie der Mensch seit Jahrhunderten durch seine Gier und Sorglosigkeit zahlreiche Tierarten ausgerottet hat. Lange war dies dem Menschen nicht bewusst. Leider hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn dem Menschen nun klar ist, welche Folgen es hat, wenn man so massiv in den Kreislauf der Natur eingreift.
Die Stellersche Seekuh begleitet den Leser durch das ganze Buch und steht stellvertretend für die vielen anderen Tierarten, die es nicht mehr gibt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist wunderbar, mit Begeisterung habe ich die Schilderung der Entstehung des Lebens gelesen. Die Erzählung ist sehr informativ, macht aber auch nachdenklich. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Spurensuche in Georgien

Vor einem großen Walde
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Der Roman erzählt die Geschichte einer georgischen Familie, die während des Bürgerkriegs nach England flüchtet. Die Mutter bleibt zurück in Georgien und soll nachkommen. Das Geld reicht aber nie dafür, ...

Der Roman erzählt die Geschichte einer georgischen Familie, die während des Bürgerkriegs nach England flüchtet. Die Mutter bleibt zurück in Georgien und soll nachkommen. Das Geld reicht aber nie dafür, bis eines Tages die Nachricht ihres Todes eintrifft. Dieser Verlust und die Schuld lastet schwer auf der Familie.
Irgendwann macht sich der Vater, Irakli, auf den Weg zurück nach Georgien. Seine Nachrichten werden immer mysteriöser, bis der Kontakt komplett abbricht. Die Söhne sorgen sich um ihren Vater und Sandro folgt ihm nach Georgien, um seinen Vater zu suchen. Doch auch er verschwindet nach kurzer Zeit spurlos und schickt eine letzte beunruhigende Nachricht.
Sabo, der die Geschichte erzählt, versucht, seinen Vater und seinen Bruder in Georgien zu finden. Er folgt den Spuren von Sandro und geht auf eine abenteuerliche Reise in ein Land, das noch immer an den Folgen des Krieges leidet. Sabo muss sich dort seiner Vergangenheit stellen.
Mit Hilfe von Nodar, dem Taxifahrer, der ihn bei seiner Ankunft am Flughafen mitnimmt und ihn bei sich aufnimmt, versucht er die Hinweise von Sandro zu entschlüsseln.
Es stellt sich heraus, dass auch Nodar auf der Suche ist und sie einen gemeinsamen Weg haben.

Das Buch hat mich sehr berührt. Es handelt von großem Leid und Hass, aber auch Gastfreundschaft und Menschlichkeit. Es wird einem bewusst, welche Strapazen und Gefahren die Menschen auf der Flucht erleiden, wie grausam Krieg ist. Und trotzdem gibt es Freundschaft und Hilfsbereitschaft und auch Gutes.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Es ist spannend und berührend, Sabo auf seiner Reise zu begleiten.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Spannendes Seefahrerabenteuer

Loreley
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Jermaine Loreley wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr der Ruby, das Schiff, auf dem ihr Vater Kapitän ist. Ihr ganzes Leben freut sie sich schon darauf, selbst als Matrose auf das Schiff zu gehen und zusammen ...

Jermaine Loreley wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr der Ruby, das Schiff, auf dem ihr Vater Kapitän ist. Ihr ganzes Leben freut sie sich schon darauf, selbst als Matrose auf das Schiff zu gehen und zusammen mit ihrem Vater und ihrem besten Freund Sammy Abenteuer auf dem Meer zu bestehen.

Als die Ruby dann im Hafen einläuft, ist ihr Vater nicht an Bord. Jermaine und ihre Schwestern erfahren, dass mehrere Besatzungsmitglieder in den Dracosgewässern umgekommen sind und ihr Vater mit ein paar anderen gefangen genommen wurde. In den Dracosgewässern leben die Fließenden, die vor langer Zeit von der Göttin Saesora erschaffen wurden, um die Menschen zu bestrafen. Nur die Göttin kann helfen, die Überlebenden der Ruby und Jermaines Vater zu befreien.

Jermaines Traum wird endlich wahr, sie geht auf die Reise als Matrose, auch wenn sie sich ihren Traum anders vorgestellt hat. Sie müssen die Göttin Saesora finden, die seit vielen Jahren verschollen ist und niemand weiß, wo sie ist.

Durch einen Zufall begegnen sie den Elmanauten, die sie ihrer Suche ein gutes Stück näher bringen. Die Menschen auf der Ruby haben viele Abenteuer zu bestehen und kommen immer wieder in große Gefahr, bis sie ihrem Ziel endlich näher kommen.

Es ist der erste Roman von Marleen S. Meri und damit ist ihr ein wirklich sagenhaft gutes Buch gelungen. Sehr gelungen fand ich die fantasievollen Namen der Romanfiguren. Das Buch war durchgehend fesselnd und spannend. Ich freue mich auf den zweiten Band und die Fortsetzung des Abenteuers.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Wilde Jahre in New York

City of Girls
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Elisabeth Gilbert's Roman "City of Girls" ist eine liebenswerte und herzliche Geschichte, die in New York in den Vierzigerjahren spielt.

Vivian ist ein Kind reicher Eltern. Sie wächst in der Provinz auf, ...

Elisabeth Gilbert's Roman "City of Girls" ist eine liebenswerte und herzliche Geschichte, die in New York in den Vierzigerjahren spielt.

Vivian ist ein Kind reicher Eltern. Sie wächst in der Provinz auf, kann aber die Erwartungen ihrer Eltern und der Gesellschaft nicht erfüllen. Sie fühlt sich auf dem Mädchen-College nicht wohl und kann dort als Außenseiterin keine Freundinnen finden. Als sie durch alle Prüfungen fällt und vom College freigestellt wird, wissen ihre Eltern nichts mit ihr anzufangen. So kommt es, dass sie zu ihrer Tante Peg nach New York geschickt wird. Vivian kommt in New York an mit ihrer Nähmaschine im Gepäck, denn Nähen ist alles, was sie kann. Ihre Tante ist Inhaberin eines etwas heruntergekommenen Theaters. Vivian ist fasziniert von den Theaterleuten. Sie freundet sich mit dem schönen Revuegirl Celia an und die beiden sind fortan jede Nacht im New Yorker Nachleben unterwegs. Es folgt eine unbeschwerte Zeit, in der Vivian die Nächte durchfeiert und sich keinerlei Gedanken über die Zukunft oder ihre Mitmenschen macht. Nur der Augenblick und ihr Vergnügen zählen für sie.

Mit Edna Parker Watson kommt eine Freundin ihrer Tante Peg ins Theater und mit ihr der Erfolg. Edna ist eine hervorragende Schauspielerin und ein großes Vorbild für Vivian. Sie bewundert Edna sehr. Umso schlimmer, dass Vivian gedankenlos ihrer geliebten Edna schweren Schmerz zufügt. Edna kann ihr nicht verzeihen.

Vivian kehrt schwer angeschlagen und beschämt zu ihren Eltern zurück. Doch schon bald merkt sie, dass ihr Herz in New York geblieben ist. Als Tante Peg bei ihr auftaucht und sie bittet, nach New York zurückzukommen, willigt Vivian sofort ein. Die Kriegsjahre in New York sind schwierig, doch Vivian hat ihren Platz gefunden. Nach dem Ende des Krieges eröffnet sie mit ihrer Freundin Marjorie ein Geschäft für Brautmoden. Vivian macht ihren Frieden mit sich, sie verzeiht sich ihre Fehler und findet ihre große Liebe.

Ich habe das Buch verschlungen. Die Geschichte von Vivian wird mit so viel Charme und Witz erzählt, man glaubt, dabei zu sein. Vivian ist trotz oder gerade wegen ihrer Fehler sympathisch und liebenswert. Ein außerordentlich gutes Buch.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Wiener Krimi

Dornen in meiner Haut
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Die Geschichte spielt in Wien und beginnt mit dem Tod eines grausam Gefolterten. Schon der Prolog verspricht eine spannende Lektüre.

Das Ermittlerteam Paul Steininger und Simone Gruber stehen zunächst ...

Die Geschichte spielt in Wien und beginnt mit dem Tod eines grausam Gefolterten. Schon der Prolog verspricht eine spannende Lektüre.

Das Ermittlerteam Paul Steininger und Simone Gruber stehen zunächst vor einem Rätsel. Wer hat im Haus des erfolgreichen Investmentberaters Wolf einen Menschen bestialisch zu Tode gefoltert? Eine heiße Spur gibt es zunächst nicht. Die einzige Person, die Licht ins Dunkel bringen kann, die Russin Irina, ist unauffindbar. Die Recherchen führen die Polizisten ins Rotlichtmilieu. Weitere Morde geschehen, bis endlich die Aufklärung gelingt.

Mir hat der Schreibstil nicht so gut gefallen. Die kurzen Kapitel waren vor allem am Anfang etwas verwirrend. Zum Schluss hat die Geschichte aber noch richtig Fahrt aufgenommen und das Ende war überraschend und schlüssig. Alles in allem ein kurzweiliges Lesevergnügen.

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