Welche Grenzen hat die Liebe?
The Idea of YouMeine Meinung:
Bevor ich die Rezi beginne: Den Film habe ich bisher nicht gesehen und war daher komplett unvoreingenommen als ich das Buch gelesen habe.
In der Geschichte geht es um eine knapp 40-jährige ...
Meine Meinung:
Bevor ich die Rezi beginne: Den Film habe ich bisher nicht gesehen und war daher komplett unvoreingenommen als ich das Buch gelesen habe.
In der Geschichte geht es um eine knapp 40-jährige Frau, die einen Affäre mit einem 20-jährigen Mann aus einer Boyband beginnt. Ich habe in Rezensionen vielfach gelesen, dass der Altersunterschied für einige überhaupt nicht cool ist, auch das typische "wenn das andersherum wäre... wie ekelhaft" etc. kommt einem dabei oft unter. Ich muss sagen, dass ich den Altersunterschied in der Geschichte zwar auch enorm finde, aber das nicht als abschreckend wahrnehme. Ich sehe es eher als "Wo die Liebe hinfällt" und ich finde, dass das Thema im Buch sehr oft und sehr reflektiert aufgegriffen wird. Für mich reicht das und macht das Ganze authentisch.
Die Geschichte zwischen Solene und Hayes ist für mich auch grundlegend authentisch, aber manchmal fehlt mir ein bisschen Tiefgang. Die Autorin legt den Fokus schon sehr auf die Körperlichkeit zwischen beiden - ich finde das zwar gut, weil ich es wichtig finde, dass in einer Beziehung Leidenschaft, Anziehung, Sex usw. immer präsent ist und nicht verschwindet, aber man bekommt in der Geschichte schon schnell das Gefühl, dass Hayes und Solene sich eigentlich gar nicht kennenlernen. Daher versteht man manchmal auch gar nicht genau, was es ist, was sie am anderen so schätzen. Man hat manchmal wirklich das Gefühl, dass sie nur "die Idee des anderen" mögen - obwohl das Buch eigentlich etwas anderes aussagen möchte. Trotzdem sind die Zwischentöne zwischen den beiden echt toll. Wenn es dann mal um Gefühle geht, wenn es um tiefgründige Themen geht, dann bekommt die Geschichte genau die richtige Art von Schwere, die mich stellenweise richtig stark berührt hat. Und das habe ich wirklich nicht erwartet. Auch das Ende - ohne zu viel zu verraten - find ich sehr passend. Für ein Debütroman absolut mutig und irgendwie genau richtig, aber eben ganz anders als man denkt :)
Nicht gut gefallen hat mir die Dekadenz der Geschichte. Es strömt nur so vor Protz und Reichtum und zwar sowohl in Solenes als auch in Hayes Leben. Ich fand das teilweise echt krass, wie viel Geld die beiden ausgeben für viel Zeug und Quatsch. Es geht oft um Reichtum, Prominenz usw. Man hat schon das Gefühl, in der High Society von LA angekommen zu sein. Das passt natürlich zur Geschichte, aber zeigt eben auch wirklich viel Dekadenz - und ich weiß nicht, ob ich das so notwendig finde.
Fazit:
Ich habe den Film nicht gesehen und bin daher sehr unvoreingenommen an die Geschichte gegangen. Auch wenn mir manchmal Tiefgang fehlt, gibt es in der Geschichte eine bestimmte Tiefe und eine Schwere, die mich mehr berührt hat als ich dachte. Ich vergebe sehr gute 4 Sterne und lobe insbesondere den Mut der Autorin!