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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2018

Irgendwie typisch!

Das Juwel - Die Weiße Rose
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Meine Meinung:
Was ein typisches Jugendbuch und was ein typischer zweiter Band - ich glaube das sagt eigentlich schon alles, was ich über den zweiten Teil der Juwel-Reihe sagen muss.
Band 1 habe ich ...

Meine Meinung:


Was ein typisches Jugendbuch und was ein typischer zweiter Band - ich glaube das sagt eigentlich schon alles, was ich über den zweiten Teil der Juwel-Reihe sagen muss.
Band 1 habe ich vor ewiger Zeit mal gelesen, damals für ganz gut befunden, jetzt aber noch einmal gelesen, um wieder in die Story rein zu finden und um festzustellen, dass mir Band 1 irgendwie doch nicht mehr so zusagt.

Dementsprechend unmotiviert bin ich leider an den zweiten Band heran gegangen und wurde mit der gleichen Langatmigkeit, den gleichen nichtssagenden Dialogen, und den gleichen Verwicklungen ohne wirklichen Mehrwert konfrontiert. Ab der Mitte des Buches wurde es dann für mich wieder etwas spannender und die Seiten verflogen - Gott sei Dank - wieder etwas schneller. Restlos überzeugt hat mich Band 2 aber leider immer noch nicht. Violet ist mir leider zu heldenhaft, sie kann mir zu viel, sie scheint mir zu perfekt. Die Liebesgeschichte ist ziemlich ausgelutscht und in Band 2 leider nicht mal mehr süß, sondern Ash sogar eher anstrengend. Die Vergangenheit der Surrogaten ist etwas, was einem auch irgendwie bekannt vorkommt und einen nicht vom Hocker haut. Generell habe ich einfach so eine gewisse Abneigung gegen diese Reihe, weil einfach nicht wirklich etwas passiert und es nicht sehr originell erscheint. Es könnte aber durchaus sein, dass mich die Reihe derzeit einfach in einer falschen Phase erwischt, weil ich sonst Jugendbuch-Fantasy-Reihen wirklich mag und mich dabei gut entspannen kann. Darüber hinaus vermisse ich in Band 2 etwas die Geschehnisse im Adel. Die Intrigen zwischen den Herzoginnen und Fürsten hat mir besonders gut gefallen und das fehlte jetzt in Band 2 vollständig. Ich ahne natürlich wie es in Band 3 weitergehen wird. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass mich das Ende der Reihe noch sonderlich überraschen wird. Dafür ist es leider irgendwie zu typisch, auch wenn das sehr abwertend klingt.


Fazit:


Für mich ein typisches Jugendbuch und ein typischer zweiter Band, in dem viele nichtssagende Dialoge geführt werden und nicht so wirklich was passiert. Ich weiß nicht, ob die Reihe mich derzeit in einer falschen Phase erwischt, aber irgendwie ziehen mich die Geschehnisse nicht so mit. Da die zweite Hälfte des Buches mir aber wieder etwas besser gefallen hat, vergebe ich solide 3 Sterne und warte mal ab, was der letzte Teil der Reihe so bringt.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Lesenswert, wenn man humorvolle Protagonistinnen mag

Dunkelschwester
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Meine Meinung:
Bei "Dunkelschwester" von Kara Thomas handelt es sich um einen Thriller, in dem die Protagonistin Tessa ihre Vergangenheit aufarbeitet und mit einem Kriminalfall aus ihrer Kindheit konfrontiert ...

Meine Meinung:


Bei "Dunkelschwester" von Kara Thomas handelt es sich um einen Thriller, in dem die Protagonistin Tessa ihre Vergangenheit aufarbeitet und mit einem Kriminalfall aus ihrer Kindheit konfrontiert wird. Mich hat diese Geschichte insbesondere aufgrund von Tessa und gar nicht unbedingt aufgrund des Kriminalfalls oder aufgrund der verschwundenen Kinder gefesselt. Ab der erste Seite ist Tessa nämlich eine ziemlich coole Protagonistin, die einen sehr guten sarkastischen Sinn für Humor hat, aber gleichzeitig auch sehr reflektiert durchs Leben geht. Ich musste das eine oder andere mal über gewisse Aussagen schmunzeln, viele Aussagen haben mich aber auch zum Nachdenken angeregt. Das war für mich eine tolle Mischung und macht Tessa für mich zu einer einzigartigen Protagonistin. Zumal ich diesen Effekt häufig nur aus Reihenbüchern und nicht aus Krimi-Thriller-Einzelbänden kenne, weil in diesen meist gar nicht genug Zeit für die Protagonisten ist. Aber das hat Kara Thomas wirklich gut geleistet.

Einen Stern muss ich aber dennoch abziehen, denn der Hauptteil - also die Entwicklung der Geschichte an sich - hat mir im Endeffekt nicht so gut gefallen. Der Verlauf und insbesondere das Ende der Geschichte wirken für mich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Zwischendrin passiert sehr wenig, sodass einige Kapitel sehr langatmig und stellenweise nichtssagend sind. Hier gibt es definitiv noch Ausbaupotential, da die Verwicklungen manchmal einfach doch sehr konstruiert wirken und man am Ende das Gefühl hat, dass die Autorin immer noch einen drauf setzen müsste. Dadurch wirkt es etwas so als wolle sie den Leser unbedingt überraschen und damit das auch wirklich klappt, haut man eine Auflösung nach der anderen ans Ende. Das ist für mich leider nicht ganz schlüssig.

Fazit:


Auch wenn mir der Verlauf der Geschichte gar nicht so gut gefallen hat und mir die Auflösung sogar etwas an den Haaren herbeigezogen schien, macht die sehr humorvolle und doch tiefgründige Protagonistin Tessa dieses Buch absolut lesenswert. Ich habe es gerne gelesen und vergebe daher sehr sehr gutmütige 4 Sterne :)

Veröffentlicht am 16.12.2018

Was trägst du auch so einen Rock?

Du wolltest es doch
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Ich habe die englische Variante des Buches gelesen

Meine Meinung:
Wie oft hört man es: "Selbst schuld, wenn sie so rumläuft", "Die muss sich auch nicht wundern bei dem Outfit"... Solche Sprüche bekommt ...

Ich habe die englische Variante des Buches gelesen



Meine Meinung:


Wie oft hört man es: "Selbst schuld, wenn sie so rumläuft", "Die muss sich auch nicht wundern bei dem Outfit"... Solche Sprüche bekommt man in der Gesellschaft immer mal wieder mit. Und genau um dieses Thema geht es in "Asking for it". Die deutsche Ausgabe "Du wolltest es doch" wird derzeit auch sehr gehyped und sehe ich immer wieder auf Wunsch- und Leselisten.

"Asking for it" beschäftigt sich mit Vergewaltigung, Seximus und victim blaming. Mich hat diese Geschichte durchgehend fasziniert und mitgerissen, aber auch emotional extrem bedrückt und zutiefst aufgewühlt. Ich fand es so gut und intensiv geschrieben, dass ich das Buch zeitweise weglegen musste, weil es mich so sehr mitgenommen hat. Natürlich habe ich selbst auch schon sexuelle Übergriffe in Form von "einfach angefasst werden" (zum Beispiel im Club oder auf einer Party) erlebt. Und leider muss man "natürlich" dazu sagen, denn wie die Autorin selbst schreibt, erlebt sowas eigentlich jede Frau. Und es gehört irgendwie dazu... Und das sollte es so nicht geben. Aber es wird geschwiegen und es wird toleriert.

Louis O'Neill übt in ihrem Buch Gesellschaftskritik. Sie berichtet aus Sicht eines Opfers. Beschreibt wie Mädchen in der heutigen Gesellschaft sein müssen, sich selbst sehen. Dass man sich einerseits hübsch und begehrt fühlen möchte, dass man aber auch nicht so leicht zu haben sein darf. Sie beschreibt die Gefahren der sozialen Medien und die Machtlosigkeit, die man am Ende hat, wenn etwas über einen geschrieben wird. Sie beschreibt die Schuldgefühle, die Mädchen haben, die Opfer von sexuellen Übergriffen geworden sind. Sie beschreibt das Verhalten von Familien und Freunden. Diese Geschichte ist meiner Meinung nach keine leichte Kost, es ist nichts, was einen danach gut schlafen lässt oder was man so schnell wieder vergisst. Diese Geschichte wühlt einen auf und lässt einen Nachdenken und das eigene Verhalten reflektieren. Mir hat es unfassbar gut gefallen und ich glaube, mir wird dieses Buch noch eine Weile nachhängen.


Fazit:


Eine Geschichte über Vergewaltigung, Sexismus und Victim Blaming, die unfassbar authentisch und realitätsnah, aber auch sehr emotional und bedrückend geschrieben ist. Mich hat dieses Buch extrem aufgewühlt und wird mir noch lange nachhängen. Es werden sehr wichtige Themen in dieser Geschichte angesprochen und viele Dinge unserer Gesellschaft kritisiert. Ich glaube, dass jeder dieses Buch gelesen haben muss! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Simple Auflösung

The Child
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Meine Meinung:
Das neue Buch von Fiona Barton hatte ich bisher irgendwie verpasst bis ich es auf der Wunschliste einer Freundin entdeckte und es ihr als Wichtelgeschenk kaufte. Ich habe es mir dann nicht ...

Meine Meinung:


Das neue Buch von Fiona Barton hatte ich bisher irgendwie verpasst bis ich es auf der Wunschliste einer Freundin entdeckte und es ihr als Wichtelgeschenk kaufte. Ich habe es mir dann nicht nehmen lassen, es vor dem Verschenken einfach selbst zu lesen.

Die Inhaltsangabe klang für mich spannend und ich war gespannt, was Fiona Barton nach "The Widow" noch so auf dem Kasten hat. Die Kapitel werden aus wechselnden Sichten erzählt. Sowohl Emma, Angela, Kate als auch Jude erzählen die Ereignisse aus ihrer Sicht. Für mich wird dadurch eine Geschichte immer irgendwie aufgelockert. Ich hatte das Gefühl, dass hier genau der richtige Stil gewählt wurde. Leider passiert nämlich im Endeffekt sehr lange nichts Neues und man dreht sich sehr lange im Kreis. Nur durch die wechselnden Sichten wird man von dieser Tatsache abgelenkt und kann am Ball bleiben. Ich glaube das wäre schwieriger, wenn man immer nur aus der Sicht einer Person lesen würde.

Auch wenn mich die Geschichte durchgängig gefesselt hat und ich das Buch wirklich sehr flott durchgelesen habe, habe ich viele Kritikpunkte. So ist mir die Auflösung zum Beispiel etwas zu simpel und eingängig. Wie auch bei "The Widow" glaube ich, dass die Autorin da noch mehr kann und sie aus manchen Sachen einfach noch ein bisschen was herausholen könnte.

Mein letzter Kritikpunkt ist die ständige Meckerei über den Journalismus. Man merkt, dass die Autorin selbst mal Journalistin war und mit der Entwicklung der Journalistenwelt und mit der Ablösung des Journalismus durch neue Medien nicht einverstanden und zufrieden ist. Sicherlich stimmen einige der Argumente und es ist für Journalisten sicherlich nicht einfach, dass sie heute ganz anders arbeiten müssen als früher und auch andere Dinge von ihnen verlangt werden. Dennoch fand ich die ständige Meckerei etwas übertrieben, zumal es immer einen Touch von "Früher war alles besser" hatte, was das ganze sehr anstrengend gemacht hat.


Fazit:


Insgesamt vergebe ich dem neuen Buch von Fiona Barton solide 3 Sterne. Ich konnte die Geschichte schnell und flüssig lesen und war durchgängig gefesselt. Leider war mir die Auflösung etwas zu simpel und die ständige Meckerei über den Journalismus hat die Geschichte manchmal etwas anstrengend wirken lassen.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Der Weg ist das Ziel?!

Bad Girls
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Meine Meinung:
Dies ist mein zweites Buch der Autorin und ich war sehr gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext klang für mich spannend und ich hatte mal wieder Lust auf eine Geschichte, die mich ...

Meine Meinung:


Dies ist mein zweites Buch der Autorin und ich war sehr gespannt auf die Geschichte. Der Klappentext klang für mich spannend und ich hatte mal wieder Lust auf eine Geschichte, die mich so richtig fesseln kann. Ich muss erst einmal betonen, dass mich dieses Buch aus einer sehr langen Leseflaute geholt hat. Ich habe es innerhalb von 2 Tagen quasi weggeatmet :D Und das soll schon was heißen!!

Mir hat das Buch vom Schreibstil und vom Aufbau her sehr gut gefallen. Die Autorin hat die Geschichte quasi von der Gegenwart in die Vergangenheit erzählt. Jedes Kapitel erzählt also was eigentlich vor dem vorherigen Kapitel passiert ist. So erfährt man also im Rückwärtsgang wie wir zu der Situation gekommen sind, die im ersten Kapitel erläutert wurde. Das war ziemlich cool, auch wenn man das schon aus anderen Büchern kennt. Ich muss das so nicht immer haben, aber manchmal ist es einfach ein schönes Mittel es anders zu machen als die anderen :)

Die Geschichte an sich und der Weg Richtung Ende hat mir total gefallen. Die Autorin konnte mich fesseln und mit ihren teilweise doch recht eigenartigen Figuren in ihren Bann ziehen. Man will einfach unbedingt wissen, wie Imogen und Jule sich eigentlich kennen gelernt haben und wie die Beiden zu den Menschen wurden, die sie zu Beginn der Geschichte eben sind. Hier muss man auch dazu sagen, dass "eigenartig" wirklich auf viele Persönlichkeiten in dieser Geschichte passt. Irgendwie wirkte für mich keiner wirklich realistisch, sondern alle sind ein bisschen over-the-top. Aber ich war dennoch amüsiert und fand die unterschiedlichen Charaktere nicht abstrus. Daher kann man das glaube ich ganz gut verkraften ;)
Leider muss ich sagen, dass der Weg hier wohl das Ziel ist. Der Verlauf der Geschichte war für mich eben - wie gesagt - sehr lesenswert und spannend. Das Ende konnte mich dann aber leider so gar nicht überzeugen. Ich hatte mit einer riesigen Überraschung gerechnet, die aber einfach nicht kam. Am Ende war ich dann doch etwas ernüchtert und nicht wirklich befriedigt, da mir ehrlich gesagt die Motivation der Hauptfigur irgendwie doch zu wenig schlüssig erschien. Ich bin daher irgendwie mit einem enttäuschten Gefühl aus der Geschichte gegangen, auch wenn die Seiten vorher nur so vorbeigeflogen sind. Schade!


Fazit:


Hier muss man wohl sagen: Der Weg ist das Ziel. Denn der Weg Richtung Ende hat mir wirklich gut gefallen. Die Seiten sind nur so vorbeigeflogen und die Geschichte konnte mich total in ihren Bann ziehen auch wenn wir es teilweise mit sehr eigenartigen Persönlichkeiten zu tun haben. Das Ende konnte mich dann aber leider gar nicht überzeugen und die Motivation der Hauptfigur ist mir persönlich einfach zu wenig schlüssig. Ich vergebe 3 Sterne!