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Veröffentlicht am 20.03.2017

Dornen und Rosen

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Das neue Buch der Fantasy- Autorin Sarah J. Maas ist unter dem Titel „Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen“ erschienen. Es stellt den Auftakt einer neuen Fantasy- Reihe dar.

Inhaltsangabe (Quelle: ...

Das neue Buch der Fantasy- Autorin Sarah J. Maas ist unter dem Titel „Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen“ erschienen. Es stellt den Auftakt einer neuen Fantasy- Reihe dar.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Als die junge Jägerin Feyre im Wald einen Wolf tötet, erscheint eine furchteinflößende Kreatur und verlangt Wiedergutmachung. Feyre wird nach Prythian verschleppt, in das Reich der Fae, das sie bisher nur aus Legenden kannte. Und sie entdeckt, dass ihr Entführer Tamlin ist, ein Prinz der Fae, der über den Frühlingshof herrscht. Bald merkt Feyre, dass ihre Gefühle Tamlin gegenüber sich ändern. Aus kaltem Hass wird Leidenschaft, und keine Warnung, keine Legende, die sie je über die trügerisch schönen, mächtigen Fae gehört hat, kann das ändern. Doch ein uralter. Grausamer Schatten liegt über dem Reich. Feyre muss einen Weg finden, um ihn aufzuhalten. Oder Tamlin ist für immer verloren…

Der Schreibstil von Maas ist malerisch und leicht, das Buch lässt sich flüssig lesen und hat auf mich eine gewisse Sogwirkung ausgeübt. In „Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen“ werden oftmals Farben als stilistisches Mittel eingesetzt. Gefühle oder auch ausgewählte und wichtige Szenen werden mit ganz bestimmten Farben beschrieben bzw. verbindet die Protagonistin diese mit einer ganz speziellen Farbe. Die Geschichte wirkte auf mich besonders zu Beginn märchenhaft. Parallelen zu „Die Schöne und das Biest“ sind erkennbar, wobei dies noch durch die Verwendung des Wortes Biest im Buch verstärkt wurde. Ich erwischte mich manchmal, wie ich nach Assoziationen zwischen den beiden Geschichten gezielt gesucht habe. Aber die Zusammenhänge lassen im Verlauf der Geschichte nach und die Story entwickelt sich auf ihre eigene Weise in eine vollkommen andere Richtung. Gut gefallen haben mir auch das fantastische Setting und die Atmosphäre des Buches. Maas schafft es gekonnt, eine spannende Atmosphäre zu weben. Durch ihre unterschiedlichen und vielseitigen Welten, die darin wandelnden Wesen und die ziemlich unterschiedlichen Ansichten wird eine Spannung aufgebaut. Diese fiktive Welt ist vielseitig und birgt eine Menge Potential, welche zum Teil im ersten Teil der Reihe schon eingesetzt wird. Dennoch spart sich die Autorin noch viele offene Fragen in Bezug auf diese komplexe Welt für spätere Bände auf. Andeutungen werden gemacht – man bekommt als Leser einen kleinen Einblick in die Vielseitigkeit der Welt und somit wird gekonnt Spannung für die folgenden Werke aufgebaut. Zu gerne hätte ich noch mehr über die Welt der Fae und die unterschiedlichen Höfe gelesen – hierbei wäre mir ein direkter Einblick in die Höfe natürlich am liebsten gewesen – und so hoffe ich, dass mein Wunsch in den folgenden Büchern noch in Erfüllung gehen wird.
Größtenteils konnten mich die Charaktere überzeugen. Hierbei haben mir persönlich hauptsächlich die Nebencharaktere gefallen. Feyre ist ein Mensch. Ein junges Mädchen, das für das Überleben ihrer Familie sorgen muss, indem sie auf die Jagd geht. Doch leider bekommt sie dies von dieser nicht angerechnet. Sie hat es wirklich nicht einfach und hat ein recht hartes und raues Leben, das von Entbehrungen geprägt ist. Ihre Entwicklung fand ich teilweise etwas unrealistisch. Auf der einen Seite will sie, nachdem sie in das Land der Fae mitgenommen wurde, unbedingt wieder zurück zu ihrer Familie. Dabei weiß sie, dass diese sie wohl eher nicht vermissen wird und dass sie es derzeit besser ohne Feyre haben. Leider lässt dieser Fluchtgedanke recht schnell nach – sie lebt sich ziemlich rasch ein und findet Gefallen an ihrem neuen Leben. Manchmal wirkte sie auf mich noch wie ein ziemlich junges und naives Mädchen, obwohl sie es durch ihr hartes und entbehrungsreiches Leben eigentlich besser wissen müsste. Tamlin ist der männliche Gegenpart. Er ist ein Fae und lebt im Wohlstand, dennoch liegt ein Fluch auf seinem Hof. Er ist zu Beginn etwas distanziert und gibt wenig von sich preis. Allgemein erfährt der Leser recht wenig von ihm. Zu gerne hätte ich auch mal aus seiner Sicht gelesen. Besonders gefallen hat mir jedoch der Nebencharakter Rhysand. Seine Entwicklung fand ich einfach großartig und er hat so ein gewisses Konfliktpotential was ich interessant fand. Auch hat er eine geheimnisvolle Seite, sodass ich hoffe, dass im Folgeband noch viel von ihm berichtet wird. Die Vielseitigkeit der magischen Wesen konnte mich ebenfalls überzeugen. Zusammen mit Feyre musste der Leser diese neuen Wesen kennen lernen und hat dabei nicht nur positive Entdeckungen machen müssen.
Das letzte Drittel – die Geschichte unter dem Berg – hat mir persönlich am besten gefallen. Diese Seiten waren vollkommen spannend und hier hat Maas ihr gesamtes Potential ausschöpfen können. Man fiebert mit den Charakteren mit, leidet mit ihnen und muss mit ihnen bangen. Dabei lernt man Rhysand etwas besser kennen, was mir persönlich auch sehr gefallen hat. Insgesamt hat mir das Finale vom ersten Band sehr gefallen und konnte mich wieder vollkommen vom Können der Autorin überzeugen. Ich hoffe, dass der zweite Band in diesem Stil weitergeführt wird.
Leider brauchte ich ein paar Seiten, um vollkommen in die Geschichte einzutauchen. Auf den ersten Seiten wird berichtet, wie Feyre auf die Jagd geht und dabei einen größeren Wolf jagt. Auch lernen wir ihre Familie kennen und das damit einhergehende alltägliche Familienleben. Der Zusammenhalt dieser Familie ist leider nicht der beste und auch allgemein ist der Umgang eher rau und kalt. Ich brauchte etwas länger, um mit Feyre, ihrem Leben und ihren Ansichten zurechtzukommen. Leider bin ich mit ihr nicht sofort warm geworden und auch im Verlauf des Buches gab es Szenen, wo sie mir leider nicht immer sympathisch war. Auch wird im Mittelteil ein bisschen die Luft rausgenommen. Hierbei wird mehr auf die Beziehung zwischen Feyre und Tamlin eingegangen. Auf ihre Gefühle, auf angedeutete Gesten und wie man dies alles denn interpretieren könnte. Mir persönlich war dies ein bisschen zu dahingezogen und hat mir zu viel Raum eingenommen, ohne dass sich allzu viel verändert hat. Dennoch fand ich die Entwicklung der Liebesgeschichte etwas abrupt. Zuerst ist Feyre mit dem Leben im Land der Fae überfordert, möchte entkommen und wieder zurück zu ihrer Familie. Und das, obwohl sie weiß, dass diese sie wahrscheinlich nicht vermissen werden. Meiner Meinung nach kommt dann ziemlich plötzlich ein Sinneswandel. Feyre stellt ihre Rebellion und Abneigung gegen die Fae zurück und gewöhnt sich an ihr derzeitiges Leben. Leider konnte mich die Liebesgeschichte nicht vollständig überzeugen. Auch der Entwicklung von Feyre auf den letzten Seiten des Buches stehe ich kritisch gegenüber. Da ich nicht spoilern möchte, gehe ich nicht weiter auf ihre Metamorphose ein.

Insgesamt hat mir der neue Fantasy- Roman „Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen“ von Sarah J. Maas gut gefallen. Besonders das letzte Drittel konnte mich überzeugen. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird und hoffe, dass Rhysand ein größerer und wichtiger Bestandteil der Geschichte wird. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Empire of Storms - Pakt der Diebe

Empire of Storms - Pakt der Diebe
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Der Autor Jon Skovron hat mit „Empire of Storms – Pakt der Diebe“ den Auftakt einer fantastischen Reihe veröffentlicht. Dies war mein erstes Buch aus der Feder dieses Autors und ich war, nach dem Lesen ...

Der Autor Jon Skovron hat mit „Empire of Storms – Pakt der Diebe“ den Auftakt einer fantastischen Reihe veröffentlicht. Dies war mein erstes Buch aus der Feder dieses Autors und ich war, nach dem Lesen des Klappentextes, schon sehr gespannt auf dieses Werk – und ich wurde nicht enttäuscht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Das Imperium der Stürme ist ein gewaltiges Reich, das sich über Kontinente und Ozeane erstreckt. Regiert wird es von einem gottgleichen Kaiser – und von den Biomanten, mächtigen Zauberern, die einen Menschen mit nur einem Wimpernschlag töten können. So wie sie es auch mit der Familie der jungen Kriegerin Hope getan haben. Als Hope Jahre später dem berüchtigten Straßendieb Red begegnet, schließen die beiden ungleichen Helden einen schicksalshaften Pakt, der sie auf ewig aneinander binden soll. Ein Pakt, der das Imperium in seinen Grundfesten erschüttert..

Nachdem ich das Cover, die interessante Karte und den Klappentext des Buches gesehen habe, wollte ich einfach wissen, was dieses Buch inhaltlich zu bieten hat. Auch das beigefügt Glossar weckte mein Interesse.
Der Schreibstil des Autors lässt sich flüssig lesen. Skovron hat es geschafft, dass Bilder in meinem Kopf entstanden sind. Besonders gut sind ihm die Orte und auch die Charaktere gelungen. Diverse wesentliche Örtlichkeiten konnte ich mir sehr gut vorstellen, habe die darin lebenden Charaktere quasi gesehen und dessen Handlungen sind vor meinem geistigen Auge wie ein Film abgelaufen. Auch schreckt Skovron nicht davor zurück, unangenehme Details zu beschreiben. Dies macht die Geschichte glaubwürdig und realistisch. Teilweise werden derbe Ausdrücke oder auch Redewendungen verwendet. Der Autor hat seine eigene Sprache entwickelt, welche in der Paradieskehre gesprochen wird – ein Glossar mit wesentlichen Ausdrücken ist beigefügt wurden. Diese Sprache ist etwas ruppig und teilweise sexistisch. Doch passt es hervorragend zu dieser Gegend und passt einfach perfekt zum Setting. Es wirkte auf mich nicht übertrieben oder gewollt – es wirkte auf mich stimmig. Auch werden diverse Szenen auf der See stattfinden oder die Seefahrt thematisiert. Auch bei diesen Stellen ist die Sprache etwas derber, aber auch hier wirkte es auf mich stimmig und in keinster Weise aufgesetzt. Die Welt, in dem „Empire of Storms – Pakt der Diebe“, spielt ist das Imperium der Stürme. Diese Welt, soweit wir sie als Leser bisher kennen, besteht hauptsächlich aus Inseln und ist ziemlich rau. Durch diese vielen unterschiedlichen Inseln ist die Welt ziemlich vielseitig und auch auf das System und dessen Herrscher wird eingegangen. Auch habe ich die Hoffnung, dass hierauf im nächsten Band noch etwas mehr eingegangen wird. Der Verlauf der Geschichte lässt dies vermuten. Auf jeden Fall hat diese Welt eine Menge Potential. Im ersten Teil bekommen wir einen kleinen Einblick in ein paar Regionen dieser Welt und das was ich gelesen habe, hat mir wirklich gut gefallen. Skovron schafft es gekonnt, verschiedene Viertel und dessen unterschiedliche Strukturen zu beschreiben. Hierbei wird vor allem ein Einblick in die Paradieskehre gewährt. In diesem Viertel wohnt Red und hat sich einen Namen gemacht. Man lernt als Leser die Gewohnheiten, die Sitten und wichtige Personen kennen. Es ist kein leichtes Leben und man muss sich behaupten. Durch die unterschiedlichen Regionen wird Spannung vermittelt. Aber auch auf andere Weise schafft es Skovron die Geschichte durchweg spannend zu gestalten. Viele überraschende Wendungen werden eingebaut. Actionreiche und temporeiche Szenen dominieren dieses Buch, aber auch kleine Verschnaufpausen werden dem Leser gegönnt.
Was mir persönlich auch sehr gut gefallen hat: die unterschiedlichen Charaktere. Sowohl die Protagonisten als auch die Nebencharaktere konnten mich hier überzeugen. Diese waren durchweg vielseitig gestaltet und hatten ihre Eigenarten, nicht wenige habe ich in mein Leserherz geschlossen. Dieses Buch wird von den beiden starken Hauptcharakteren getragen. Beide sind sehr unterschiedlich, aber auch sehr facettenreich. Hope ist ein Mädchen, welches früh ihre Eltern und auch das gesamte Dorf verloren hat. Sie musste diesen Verlust miterleben, wie ihr Dorf von den Biomanten angegriffen wurde und anschließend vernichtet wurde. Durch Glück kommt sie zu dem Orden der Vinchen und wird dort heimlich als Vinchen- Kriegerin ausgebildet. Sie beschließt, Rache an dem Biomanten zu nehmen, der den Verlust ihrer Heimat zu verantworten hat. Red ist ein junger Mann, der eigentlich aus einer oberen Schicht kommt, ebenfalls recht früh seine Eltern verloren hat. Er muss allein durch die Paradieskehre zurechtfinden und dort überleben. Kein einfaches Leben, dort lauern viele Gefahren und es ist kein einfaches Pflaster. Schließlich schlägt er ein Leben als Dieb ein und macht sich in diesem Viertel seinen eigenen Namen. Durch seine roten Augen bekommt er den Spitznamen Red, wohl auch, weil er einen Zungenbrecher als Geburtsnamen hat. In den ersten paar Kapiteln werden diese Ereignisse gekonnt erzählt. Wir lernen die Protagonisten besser kennen und man liest dies aus erster Hand. Das Buch umfasst sowohl die Kindheit der beiden Protagonisten, als auch die Jugend und die ersten Erwachsenenjahre. Die Beschreibungen sind in keinster Weise uninteressant. Dadurch lernt man die Protagonisten besser kennen, kennt ihre Geschichte und kann sie besser verstehen. Mir sind sie auf jeden Fall ans Herz gewachsen. Auch mochte ich es, dass beide Protagonisten auf ihre eigene Art stark und Charakter haben. Sie wissen sich selber zu helfen, aber stehen auch für ihre Freunde ein. Mir sind auf jeden Fall beide ans Herz gewachsen – und auch der ein oder andere Nebencharakter konnte mich begeistern.
Die Biomanten sind in diesem Buch das fantastische Element. Sie sind die Magier des Imperiums. Auch machen sie Experimente an den Menschen, rechtfertigen sich hierbei mit der Verteidigung des Reiches. Dabei schrecken sie auch nicht vor größeren Verlusten zurück. Dabei versuchen sie, neue magische Wege zu beschreiten – angeblich um das Reich vor den Nachbarreichen zu schützen. Skovron beschreibt die Experimente an den Menschen teilweise recht detailreich – auch eine magische Verwandlung wird doch recht genau beschrieben. Mir persönlich hat es gefallen, dass auch solche Szenen beschrieben werden, sind aber vielleicht nicht für jeden geeignet. Ein paar Kapitel werden den Biomanten gewidmet, man bekommt einen ersten Eindruck in die magischen Aspekte dieser Welt. Auch hier hoffe ich, dass im nächsten Teil näher darauf eingegangen wird.
Das Ende ist spannend gestaltet – man muss um die Charaktere bangen. Auch ein Cliffhanger ist vorhanden, sodass ich am liebsten sofort weitergelesen hätte. Jetzt heißt es auf jeden Fall warten und hoffen, dass der nächste Band bald auf Deutsch erscheint.

Insgesamt konnte mich Jon Skovron mit „Empire of Storms – Pakt der Diebe“ vollkommen überzeugen. Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Auf mich wirkte alles stimmig und auch die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt, wie es wohl mit der Geschichte weitergehen wird. Ich möchte volle 5 Sterne vergeben. Und eine klare Leseempfehlung für alle Fantasyleser, die es etwas derber mögen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Henriette und der Traumdieb

Henriette und der Traumdieb
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Mit „Henriette und der Traumdieb“ hat der Autor Akram El- Bahay sein erstes Kinderbuch geschrieben. Da mich seine bisher veröffentlichten Fantasy- Bücher begeistern konnten, war ich schon sehr auf sein ...

Mit „Henriette und der Traumdieb“ hat der Autor Akram El- Bahay sein erstes Kinderbuch geschrieben. Da mich seine bisher veröffentlichten Fantasy- Bücher begeistern konnten, war ich schon sehr auf sein neues Werk gespannt und wurde positiv überrascht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Henriette verfügt über ein besonderes Talent. Etwas, das sie überragend gut kann. Besser als jeder andere Mensch, den sie kennt. Henriette kann träumen. Doch eines Morgens ist jede Erinnerung an die Abenteuer der Nacht wie ausradiert. Wer stiehlt Henriettes Träume?

Das Cover zu „Henriette und der Traumdieb“ gefällt mir persönlich sehr gut. Die Farben sind angenehm und es hat einen gewissen Vintage- Look. Auch hat das Cover einen Bezug zum Inhalt. Neben dem Mädchen, welches der Henriette aus meiner persönlichen Vorstellung durchaus ähnelt, sind kleine Abbildungen von Szenen und Figuren des Buches dargestellt.
Der Schreibstil von Akram El- Bahay ist sehr angenehm. Das Buch lässt sich wirklich flüssig lesen und man wird mitten in das Geschehen hereingezogen. Auch ist der Einstieg recht direkt, man wird ohne große Vorrede in die Geschichte hereingeworfen und lernt die Protagonisten kennen. Eine gewisse Sogwirkung hatte dieses Buch auf mich gehabt, ich habe zusammen mit Henriette und ihrem Bruder Nick den Traumdieb gesucht und es fiel mir schwer, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Auch schreibt El- Bahay bildhaft, sodass zu der erzählten Geschichte Bilder in meinem Kopf entstanden sind – besonders die Gestaltung und auch die Struktur der Traumwelt haben mir gefallen. Dadurch dass das Buch „Henriette und der Traumdieb“ zum größten Teil in der Traumwelt spielt, konnte der Autor hier viele fantastische Einfälle einfließen lassen. Diese sind vielseitig und originell, sodass ich mich gar nicht entscheiden kann, welche Idee oder auch welche Traumfigur mir am besten gefallen hat. Ich kenne bereits die Flammenwüste- Reihe aus der Feder von El- Bahay und fand bereits in dieser Trilogie seine Ideen und auch seine Charaktere so vielseitig. Und auch diesmal konnte er sein Talent wieder gekonnt umsetzen und hat ein wirklich fantastisches Kinderbuch geschaffen.
Das Kinderbuch ist durchweg spannend geschrieben und hat einige unerwartete Wendungen parat. Zusammen mit Henriette, ihrem Zwillingsbruder Nick und diversen Traumfiguren begibt sich der Leser auf die Suche nach dem Traumdieb. Diese gestaltet sich ziemlich rätselhaft und ist nicht so einfach. Henriette muss lernen, ihre Fähigkeiten als Wunschträumerin einzusetzen. Auch ist der Traumdieb kein einfacher Gegner und auf der Suche müssen die Protagonisten einigen Gefahren trotzen. Sie begeben sich nicht nur einmal in Gefahr und müssen auch die Schattenseiten der Traumwelt meistern. Dabei lernen sie Figuren aus Henriettes Albträumen kennen und auch die Alben sind eine Gefahr. Hierbei muss sich Henriette ihren Ängsten stellen und diese auch meistern. Es werden neue Freundschaften geknöpft und Verluste müssen bewältigt werden. Im Laufe der Geschichte muss Henriette erkennen, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Hinter dem Traumdieb steckt mehr, als sie zunächst vermutet hat und sie stürzt sich in ein gefahrvolles Abenteuer, bei dem mehr zu verlieren ist, als ihr zunächst bewusst ist.
Henriette ist die Protagonistin des Buches. Sie hat eine ganz besondere und seltene Gabe, sie kann ihre Träume beeinflussen. Doch diese Fähigkeit muss sie erst erlernen und trainieren. Auch weiß Henriette am nächsten Morgen auch immer, was sie die Nacht über geträumt hat und kann sich dabei an die Einzelheiten erinnern. Sie ist eine Wunschträumerin, dadurch fühlen sich ihre Träume auch viel realer an. Als sie sich jedoch eines Morgens nicht mehr an ihren Traum erinnern kann, weiß sie, dass etwas nicht stimmt. Ihr Zwillingsbruder Nick hat diese Fähigkeit leider nicht. Daher glaubt er Henriette auch nicht, wenn sie detailreich von den Träumen berichtet. Auch ist Nick etwas frech und vom Wesen ganz anders als Henriette. Dennoch hat er eine liebenswerte Art und die beiden Zwillingsgeschwister ergänzen sich ganz gut. Da Henriette jemanden braucht, um über ihre Träume zu reden bzw. über dessen verschwinden, wendet sie sich an den Buchhändler Konradin Anobium, der nebenan sein Geschäft hat. Henriette liebt seinen antiquarischen Laden und zusammen haben sie schon viele Gespräche geführt und gemeinsame Stunden verbracht. Anobium klärt die Zwillinge über Wunschträume und auch über Traumdiebe auf. Sein Wissen hat er aus einem alten Buch aus seiner Sammlung. Er ist ziemlich belesen und macht einen guten Kakao. Anobium hilft den Zwillingen bei der Jagd nach dem Traumdieb so gut er kann. Während der Suche entwickeln sich die Zwillinge und wachsen an den Aufgaben. Sie müssen lernen, ihre Ängste zu bekämpfen und auch, wie man diesen stellt. Sie lernen, dass man manchmal Verluste erleiden muss. Die Bindung zwischen den Zwillingen wächst und wird stärker, sie lernen, dass sie für den anderen da sein sollten und dass man sich auf ihn verlassen kann. Gut gefallen hat mir auch die Botschaft hinter der Geschichte. Henriette muss sich ihren Albträumen stellen und wächst mit ihren Aufgaben. Sie knüpft Freundschaften und am Ende geht sie gestärkt aus diesem Abenteuer, sie wirkt reifer als noch zu Beginn des Buches. Positiv möchte ich auch hervorheben, dass mich das Ende überraschen und gleichzeitig auch überzeugen konnte. Ein durchweg gelungenes und spannendes Buch.

Insgesamt hat Akram El- Bahay mit „Henriette und der Traumdieb“ ein wirklich fantastisches und vielseitiges Kinderbuch geschrieben. Dieses konnte mich mit seinen vielseitigen Ideen in den Bann ziehen und ich hoffe, dass diese Geschichte vielleicht irgendwann weitergeführt wird. Hierfür möchte ich volle 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Königreich der Schatten - Die wahre Königin

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Das neue fantastische Jugendbuch „Königreich der Schatten – Die wahre Königin“ von der Autorin Sophie Jordan ist der Auftakt einer Reihe. Bisher hatte ich leider noch kein Buch aus der Feder dieser Autorin ...

Das neue fantastische Jugendbuch „Königreich der Schatten – Die wahre Königin“ von der Autorin Sophie Jordan ist der Auftakt einer Reihe. Bisher hatte ich leider noch kein Buch aus der Feder dieser Autorin selber gelesen. Jedoch hatte ich bereits viel Positives über ihre bisher erschienenen Werke gehört, sodass ich sehr neugierig auf ihr neues Werk war.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Schwarze Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Die Welt muss sie für tot halten, nachdem ein Verräter bereits ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie jedoch fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler, der ihre dunkle Welt mit Licht erfüllt… Doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht weiter nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigt.

Der Schreibstil von Sophie Jordan konnte mich bereits auf den ersten Seiten überzeugen. Sie schafft es gekonnt, dass Bilder in meinem Kopf entstanden sind. Durch ihren angenehmen und bildhaften Erzählstil konnte sie mich überzeugen und in eine fremde Welt entführen. Besonders positiv möchte ich die Art der Beschreibungen hervorheben. Jordan schafft es gekonnt, das besondere Merkmal der Protagonistin Luna zu nutzen. Wie sie die Welt sieht und auch wahrnimmt, wurde von Jordan gekonnt beschrieben. Besonders diese Passagen haben mir gefallen. Auch schafft sie es, dass eine düstere und dunkle Atmosphäre aufgebaut wird. Man wird in eine Welt katapultiert, die seit über siebzehn Jahren in Dunkelheit liegt. Die Welt musste sich an diesen Umstand anpassen und sowohl Mensch, Tier als auch die Pflanzen mussten lernen, damit umzugehen und mussten neu lernen, unter diesen Umständen zu überleben. Die Welt ist düster und birgt viele Gefahren. Durch die bestehende Dunkelheit sind viele gefährliche Wesen entstanden, die die Welt bevölkern. Die Menschen müssen ums überleben kämpfen und sind abgehärtet. Es gibt nur noch wenig Freude und Hoffnung in dieser Welt. Ich finde, dass diese Welt wirklich viel Potential hat. Doch leider wird dieses meiner Meinung nach nicht vollkommen genutzt. Man bekommt eine kurze Einführung im Verlauf der Geschichte in die Welt. Dennoch erfährt man doch recht wenig über diese. Zu gerne hätte ich mehr über diese düstere Welt erfahren. Auch die neuen Wesen, die in dieser wandeln, wirkten auf mich noch etwas unausgereift. Besonders möchte ich hier die Finsterirdischen hervorheben. Sie sind eine große Gefahr in dieser Welt. Sie leben in der Dunkelheit und haben sich optimal an dessen Bedingungen angepasst. Sie wohnen im Erdreich und greifen die Menschen an, scheinen sich von dessen Fleisch zu ernähren. Dennoch wirken sie auf mich ziemlich blass. Obwohl sie die größte Gefahr darstellen, erfahren wir doch recht wenig über diese. Ich hatte leider auch meine Probleme, mir diese Wesen genau vorzustellen. Auf mich wirkten sie unvollständig.
Das Buch „Königreich der Schatten – Die wahre Königin“ wird aus der Sicht der beiden Protagonisten in der Ich- Form erzählt. Dadurch erhält man als Leser einen guten Einblick in die Eindrücke und Gedankenwelt dieser beiden Charaktere. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und lernt ihre Art zu denken besser kennen. Luna ist wohlbehütet. Sie lebt mit ihren Zieheltern in einem Turm, abgeschirmt von der Außenwelt. Selten verlässt sie für kurze Ausflüge diesen Turm. Daher ist sie recht naiv, dennoch würde Luna gerne den Turm verlassen und die Welt erkunden, die doch so viele Gefahren beinhaltet. Sie ist abenteuerlustig und schreckt auch nicht vor Gefahren zurück. Sie hat gelernt, sich zu verteidigen und hat ein großes Herz. Ihre größte Schwäche ist wohl ihre Naivität gepaart mit ihrer Hoffnung. Dennoch entwickelt sie sich im Verlauf der Geschichte. Sie muss lernen, dass sie bisher gut behütet wurde und dass die Welt außerhalb des Turmes rau und kalt ist. Sie muss mit der neuen Situation erst lernen, in solch einer Welt zurechtzukommen. Der Protagonist Fowler ist der klassische Gegenpart. Die beiden sind total unterschiedlich. Er hat recht früh gelernt, in dieser Welt zu überleben. Da überrascht es nicht, dass er distanzierter ist und eine harte Schale hat. Er ist im Überlebensmodus und glaubt, dass er alleine besser in dieser Welt bestehen kann. Dennoch hat er etwas Geheimnisvolles. Dieses Geheimnis wird auch am Ende des Buches gelüftet. Leider hatte ich es bereits geahnt und konnte mich daher nicht überraschen. Die beiden Protagonisten sind vielseitig angelegt und haben durchaus ihre sympathischen Eigenheiten. Was mir persönlich leider nicht so gut gefallen hat: Jordan hat viel Raum für die Entwicklung der Beziehung zwischen Luna und Fowler eingeräumt. Oftmals werden ähnliche Andeutungen gemacht, das Knistern und der Konflikt zwischen den beiden werden angedeutet. Man ahnt als Leser, in welche Richtung es gehen soll. Ich hätte mir gewünscht, dass der Schwerpunkt nicht so stark auf diese Entwicklung der Beziehung gelegen hätte.
Schade finde ich auch, dass meiner Meinung nach der Spannungsbogen nicht permanent aufrecht erhalten werden konnte. Zu Beginn ist es spannend zu lesen, wie diese kalte Welt auf Luna wirkt, wie sie ihre Reise mit Fowler antritt. Doch der Spannungsbogen flacht bald ab. Zwar müssen die beiden auf der bisherigen Reise ein paar Hürden meistern, dennoch konnte es mich einfach nicht fesseln. Diese Reise wirkte auf mich teilweise etwas langatmig und zäh. Hier wurde mir zu viel Spannung rausgenommen, auch durch den Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Die beiden fliehen vor den Soldaten des Königs, müssen überleben und dennoch plaudern sie über Belanglosigkeiten, als ob dies wichtiger wäre.
Der Cliffhanger ist wirklich fies. Ich würde gerne wissen, wie es weitergeht. Er macht neugierig, sodass man am liebsten sofort wissen möchte, was der weitere Verlauf der Geschichte noch für die beiden Protagonisten bereit hält.

Insgesamt hat Sophie Jordan mit „Königreich der Schatten – Die wahre Königin“ einen interessanten Auftakt einer Reihe geschrieben. Die Welt und auch die Charaktere haben Potential und auch der Schreibstil hat mir gefallen. Doch leider konnte meiner Ansicht nach dieses Potential nicht vollständig genutzt werden und auch, dass der Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten lag, fand ich schade. Dennoch macht das Buch neugierig auf den weiteren Verlauf. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Das Ende des Teufelsfürsten

Das Ende des Teufelsfürsten
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Der neue historische Roman von Silvia Stolzenburg „Das Ende des Teufelsfürsten“ ist der finale Band einer Trilogie. Die Vorgänger tragen die Titel „Der Teufelsfürst“ und „Das Reich des Teufelsfürsten“. ...

Der neue historische Roman von Silvia Stolzenburg „Das Ende des Teufelsfürsten“ ist der finale Band einer Trilogie. Die Vorgänger tragen die Titel „Der Teufelsfürst“ und „Das Reich des Teufelsfürsten“. Man kann den dritten Band ohne wesentliche Schwierigkeiten lesen, auch wenn man die Vorgänger nicht kennt. Dennoch würde ich aufgrund der charakterlichen Entwicklung von Vlad Draculea empfehlen, diese vorher zu lesen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext ):
Buda, März 1463: Als die vierzehnjährige Bojarentochter Floarea bei einem Bankett am Hof des ungarischen Königs plötzlich dem Mörder ihres Vaters gegenübersteht, werden alte Alpträume lebendig. Vlad Draculea, der entmachtete Woiwode der Walachei, ist zwar des Hochverrats beschuldigt worden. Doch seine Hinrichtung lässt auf sich warten. Anstatt ihn wie einen gemeinen Verbrecher zu behandeln, hat ihn der König unter Hausarrest gestellt und präsentiert ihn immer wieder als barbarische Attraktion an seinem Hof. Die Wut, der Hass und die Angst vor dem Ungeheuer, das über hunderttausend Menschen auf dem Gewissen hat, lassen Floarea den Entschluss fassen, den Woiwoden zu töten. Auch wenn sie dadurch ihr eigenes Todesurteil unterschreibt. Zur gleichen Zeit beschließt der fünfzehnjährige Carol, der Sohn von Vlad Draculea, endlich den Plan in die Tat umzusetzen, den er nach dem Fall seines Vaters geschmiedet hat: Er will herausfinden, ob seine ehemalige Spielgefährtin Floarea noch am Leben ist. Erbost über die Zustände am Hof seines Onkels Radu flieht er, als Sultan Mehmed ihn zum Befehlshaber seiner Armee von Panzerreitern ernennen will. Der Sultan setzt ein Kopfgeld auf ihn aus. Mit den Verfolgern auf den Fersen macht sich Carol auf zu einer Suche, die von Anfang an unter einem schlechten Stern steht...

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Werkes positiv hervorheben. Ein Personenregister und eine hilfreiche Karte sind beigefügt wurden. Auch ein interessantes und aufschlussreiches Nachwort ist vorhanden. In diesem geht die Autorin nochmal auf das Leben von Vlad Draculea ein. Auch wird nochmal darauf eingegangen, warum aus der geplanten Dilogie eine Trilogie geworden ist und warum nach ein paar verstrichenen Jahren noch eine Fortsetzung geschrieben wurde. Ein kleiner Einblick in Fakten und Fiktion wird ebenfalls gewährt, welchen ich auch sehr lesenswert fand.
Der Schreibstil von Silvia Stolzenburg ist, wie ich es bereits aus vorherigen Büchern kannte, sehr angenehm. „Das Ende des Teufelsfürsten“ hat sich trotz entsprechender Thematik flüssig lesen lassen. Stolzenburg hat es geschafft, das Thema spannend, bildhaft und auch lebendig zu erzählen. Ich konnte mir die vergangene Zeit und auch Vlad Draculea gut vorstellen. Es wird packend erzählt, sodass man als Leser das Gefühl hat, dass man aktiv das Geschehen erlebt. Hierbei wird gekonnt die Fiktion mit den Fakten aus diversen historisch belegten Quellen verwebt. Nur zu oft habe ich mich gefragt, ob dies wirklich so hätte gewesen sein könnte – auch wenn oftmals fiktive Personen einen wesentlichen Anteil am Verlauf der Geschichte hatten.
Der Perspektivenwechsel wird gekonnt eingesetzt, um die Geschichte voranzutreiben und zusätzliche Spannung aufzubauen. Hierbei erzählt die Autorin aus verschiedenen Perspektiven, sodass der Leser einen umfangreichen Einblick in das Geschehen erlangt und auch dessen Gedankengänge nachvollziehen kann. Zum einen wird aus der Sicht der fiktiven Personen Floarea und Carol berichtet, auf der anderen Seite von der historischen Persönlichkeit Vlad Draculea. Diese Personen kennt man bereits aus den vorherigen Büchern und ist somit mit dessen Geschichte gut vertraut. Floarea musste unter der Herrschaft von Vlad Draculea einige schwere Schicksalsschläge erleiden und ist nur knapp mit dem Leben davongekommen. Sie versucht sich ein neues Leben aufzubauen und will dabei ihr altes hinter sich lassen und dieses überwinden oder vergessen. Als sie als Vorleserin an den ungarischen Hof der Königin eingestellt wird, ist dies ein Lichtblick für sie. Doch als dann Vlad Draculea auch an diesen Hof gebracht wird, beginnt sich ein Plan in ihr zu entwickeln. Mir gefällt es, dass Floarea durchaus nicht so perfekt dargestellt wird. Sie hat ihre Fehler und trotz harter Schicksalsschläge ist sie dennoch noch eine junge Frau, die ihre Erfahrungen erst sammeln muss. Ein weiter wichtiger Charakter ist der Sohn von Vlad namens Carol. Er flüchtet vor seinem Onkel und will ebenfalls an den ungarischen Hof. Er will Rache an seinem Vater und es ist interessant zu lesen, wie er flieht und wie er versucht, seinen Plan umzusetzen. Dabei muss er einige Hürden meistern. Dennoch fand ich seinen Erzählstrang am schwächsten, leider konnte er mich nicht so richtig packen. Dafür fand ich die Darstellung von Vlad Draculea umso gekonnter. Diese war meiner Meinung nach sehr gelungen. Man bekommt Einblicke in seine Gedankengänge, wenn aus seiner Perspektive berichtet wird und ich fand es echt interessant, wie er sich im Verlauf zu den vorherigen Büchern entwickelt hat. Vlad musste schon eine wirklich furchteinflößende und respektzollende Persönlichkeit gewesen sein.
Gut hat mir auch gefallen, dass der Leser einen kleinen Einblick in das damalige medizinische Wissen gewinnen konnte. Die damaligen Ansichten können wir heute vielleicht nicht immer ganz nachvollziehen, dennoch fand ich es sehr interessant. Auch die Kenntnisse über das damalige Weltbild haben mir gefallen.
Schade fand ich es, dass ein paar kleine Fragen unbeantwortet geblieben sind. Diese waren zwar nicht essentiell und es ist für den Verlauf der Geschichte nicht wesentlich gewesen, dennoch hätte ich mich einfach darüber gefreut. Leider hat mir persönlich auch der Erzählstrang um Radu etwas gefehlt, zu gerne hätte ich noch etwas über diesen Charakter gelesen. Der Fokus liegt in diesem Buch doch stark auf dem Hauptstrang, sodass wir als Leser nicht viel aus dem Orient erfahren.

Alles in allem ist „Das Ende des Teufelsfürsten“ von Silvia Stolzenburg ein gelungener Abschluss der Reihe rund um die historische Person Vlad Draculea. Das Buch ist spannend geschrieben und bietet noch ein paar Einblicke in das mögliche Leben dieser Persönlichkeit. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.