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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tödliche Berührung

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ ihr Debüt geschrieben. Dieses Buch ist ein Jugendroman mit leichten Fantasy- Elementen, welcher aber auch gut für Erwachsene ...

Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ ihr Debüt geschrieben. Dieses Buch ist ein Jugendroman mit leichten Fantasy- Elementen, welcher aber auch gut für Erwachsene geeignet ist. Auch ist der der Auftakt einer Trilogie.


Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ich bin die perfekte Waffe. Ich töte mit nur einer Berührung.
Twylla ist gesegnet. Die Götter haben sie dazu auserwählt. Einmal die Frau des Kronprinzen zu werden und an seiner Seite das Land zu regieren. Aber die Gunst der Götter hat ihren Preis: Unter Twyllas Haut fließt giftiges Blut. Wer bei der Königin in Ungnade fällt, den muss Twylla mit ihrer Berührung töten. Nur Lief, ihr neuer Wächter, blickt hinter Twyllas Fassade aus Angst und Pflichterfüllung und erkennt das Mädchen, das sie in Wahrheit ist. Doch die Wahrheit kann gefährlich sein und die Grundfesten eines ganzen Landes erschüttern…

Die Gestaltung des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Cover ist ansprechend und passt zum Inhalt des Buches. Auch eine hilfreiche Karte ist beigefügt wurden, sodass man über die Welt einen besseren Überblick erhält. Diese erfunden Welt ist recht vielseitig und ist interessant dargestellt wurden. Im Verlauf des Buches lernt man etwas über diese fremdartige Welt und dessen Länder, über deren Geschichten aber auch über dessen Mythen und Legenden und auch über die unterschiedlichen Religionen.
Der Erzählstil von Melinda Salisbury ist leicht und bildhaft, das Buch hat sich flüssig lesen lassen. Schnell ist man mitten in der Geschichte. „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ wird aus der Ich- Perspektive erzählt. Hierbei wird aus dem Blickwinkel der jungen Protagonistin Twylla berichtet. Als Leser erfährt man aus ihrer Sicht, was sie erlebt und wie sie zu den einzelnen Charakteren steht – auch was in ihrem Inneren vorgeht erfährt man als Leser aus dieser Perspektive.
Im Mittelpunkt des Buches steht eindeutig das Mädchen Twylla. Sie ist die Wiedergeburt der Daunen, der Tochter der angebeteten Götter. Twylla hat die Besonderheit, dass sie durch eine Berührung Menschen töten kann und sie sieht sich selber als der Scharfrichter der Königin. Denn sie wird von der Königin dazu benutzt, dass sie Hochverrätern mit einer Berührung den Tod bringt. Außerdem soll Twylla später den Kronprinzen heiraten und somit selber mal Königin über das Reich Lormere werden. Da Twylla wertvoll und gefährlich zugleich ist, lebt sie im königlichen Schloss. Daher lebt sie recht isoliert, die Menschen meiden sie und selbst ihre Wächter halten es nicht lange in die Position aus und wechseln daher öfters. Es ist nicht verwunderlich, dass Twylla durch ihr abgeschiedenes Leben meist noch recht naiv und weltfremd wirkt. Auch hat sie sich mit ihrer Position und damit auch mit ihrem Schicksal abgefunden. Selten hinterfragt sie ihre aktuelle Lage.
All dies ändert sich, als der Tregellaner Lief ihr neuer Wächter wird. Lief ist ein interessanter und vielseitiger Charakter, der durch seinen Charme besticht und mir sofort sympathisch war. Aber auch der Prinz Merek ist komplex dargestellt. Er hadert mit seinem Schicksal Zu Beginn der Geschichte bin ich nicht sofort mit ihm warm geworden, aber im Verlauf der Geschichte lernt man ihn und seinen Standpunkt besser kennen, kann seine Gedanken besser nachvollziehen und sich in ihn hineinversetzen. Der typische Bösewicht ist in diesem Werk eindeutig die Königin. Sie ist machthungrig und schnell fällt man bei ihr in Ungnade und wird des Hochverrates angezeigt.
Das Buch besticht durch einige Wendungen, wobei leider nicht alle so unvorhersehbar sind. Twylla gerät in eine Zwickmühle und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen. Was mir aber gefallen hat, Twylla wächst an ihren Aufgaben und entwickelt sich im Verlauf der Geschichte. Am Ende des Buches wirkt sie definitiv reifer. Leider wird mir persönlich der Schwerpunkt manchmal zu sehr auf die Liebesgeschichte gelegt. Zu gerne hätte ich mehr von dem Drumherum gelesen. Da „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ jedoch der Auftakt zu einer Reihe ist, hoffe ich, dass dieses Potential in den folgenden Bänden genutzt wird. Enden tut dieses Werk mit einem bösen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte, da man als Leser nur zu gerne wüsste, wie es wohl weitergehen wird.

Mir hat der Debütroman „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ von der Autorin Melinda Salisbury gut gefallen. Zu gerne würde ich lesen, wie es weitergeht und hoffe, dass das Potential in den nächsten Büchern genutzt wird. Auch bin ich auf die spätere charakterliche Entwicklung gespannt. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Gold des Meeres

Das Gold des Meeres
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Der neue historische Roman aus der Feder von Daniel Wolf mit dem Titel „Das Gold des Meeres“ ist der dritte Teil der Reihe rund um die Kaufmannsfamilie Fleury. Jedoch lässt sich die Forstsetzung auch sehr ...

Der neue historische Roman aus der Feder von Daniel Wolf mit dem Titel „Das Gold des Meeres“ ist der dritte Teil der Reihe rund um die Kaufmannsfamilie Fleury. Jedoch lässt sich die Forstsetzung auch sehr gut lesen, ohne dass man Vorkenntnisse aus den beiden vorangegangen Bänden „Das Salz der Erde“ und „Das Licht der Welt“ besitzt. Hier wird die Geschichte der nächsten Generation erzählt, sodass man auch als Quereinsteiger auf seine Kosten kommt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Varennes-Saint-Jacques 1260: Die Gebrüder Fleury könnten verschiedener nicht sein. Während Michel das legendäre kaufmännische Talent seines Großvaters geerbt hat und das Handelsimperium der Familie ausbaut, träumt Balian von Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld. Doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihm. Nach dem Tod seines Bruders muss Balian die Geschäfte plötzlich allein führen. Es kommt, wie es kommen muss: Bald steht die Familie vor dem Ruin. Balian sieht nur noch eine Chance: Eine waghalsige Handelsfahrt soll ihn retten. Das Abenteuer führt ihn und seine Schwester Blanche bis ans Ende der bekannten Welt – und einer seiner Gefährten ist ein Mörder ..

Der Schreibstil von Daniel Wolf (ein Pseudonym des Autors Christoph Lode) ist sehr angenehm und wortgewandt, sodass sich der umfangreiche historische Roman flüssig lesen lässt. Wolf schafft es, dieses Buch fesseln und mitreisend zu gestalten. Auch werden viele unvorhersehbare Wendungen eingebaut, sodass das Buch permanent spannend gestaltet ist. Dies führt dazu, dass die Seiten nur so dahinfliegen und diese packende Geschichte entführt einen in vergangene Zeiten. Auch merkt man dem Buch „Das Gold des Meeres“ an, dass der Autor umfangreich recherchiert hat und so lernt man nebenbei noch etwas über die damaligen Zeiten. Hierbei lernt man etwas über verschiedene Völker und somit auch dessen unterschiedliche Traditionen. Die Vielseitigkeit konnte mich überzeugen, Daniel Wolf hat sich im Verlauf der Geschichte nicht nur auf ein Volk und auf dessen Geschichte beschränkt.
Nach dem Tod von Michel, welcher bereits im Prolog geschildert wird, muss nun dessen Bruder Balian das Familienunternehmen führen. Dieser hadert mit seinem Schicksal, da seine Talente leider nicht in diesem Gewerbe liegen. Schnell wird dem Leser klar, dass er als Händler leider recht untalentiert ist und das Familienunternehmen in den Bankrott bringt. Immer tiefer bringt er dieses hart erarbeitete Unternehmen in die roten Zahlen. So beschließt er, sich einer kleinen Gruppe an jungen Händlern anzuschließen. Nach einigen Überredungskünsten begleiten wir Balian und seine Kollegen auf einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise, welche das Familienunternehmen retten soll. Mit dabei auf dieser Reise ist die Zwillingsschwester Blanche und der Knecht Odet, aber auch viele andere Nebencharaktere. Zusammen erlebt diese Gruppe viele Gefahren, welche nicht immer leicht zu meistern sind und nicht selten erscheint die Lage aussichtslos.
Die charakterliche Entwicklung von Balian hat mir gut gefallen. Zu Beginn hat man das Gefühl, dass er eher negative Eigenschaften hat und er sich gar nicht bewusst ist, welche verantwortungsvolle Position auf seinen Schultern lastet. Er gibt sich eher den Genüssen des Lebens hin und ist in Tavernen oder Hurenhäusern ein oft gesehener Gast. Doch im Verlauf der abenteuerlichen Reise reift er heran und wächst mit seinen Aufgaben. Hierbei wird er nicht von einem Tag auf den anderen zum Helden der Gruppe, nein er wächst langsam mit den anstehenden Gefahren. Auch seine Zwillingsschwester Blanche hat mir gut gefallen. Für die damalige Zeit eine starke Frau, die mit dem Tod ihres Ehemannes zu kämpfen hat. Auch sie macht eine charakterliche Entwicklung durch, welche mir gut gefallen hat. Besonders gefallen hat mir jedoch der recht geheimnisvolle Reisegefährte Raphael. Das ein oder andere Gerücht gibt es in der Heimatstadt über ihn und seine Art ist anderen gegenüber meist recht überheblich und hochnäsig. Doch im Verlauf der Geschichte erfahren wir, was hinter diesem harten Kern steckt und was es mit den Gerüchten auf sich hat. Auch sein tierischer Begleiter hat mir gut gefallen. Aber auch der Knecht Odet hat die Geschichte abgerundet. Durch seine persönliche Art hat er die derzeitige Situation aufgelockert. Allgemein wirken die Charaktere recht dreidimensional, wobei dies nicht nur auf die Hauptcharaktere zutrifft. Auch die Nebencharaktere haben ihre Ecken und Kanten und ihre Wesenszüge, sodass man den Eindruck hat, dass diese Person durchaus real sein könnte.
Abgerundet wird dieser historische Roman durch das vielfältige Zusatzmaterial. Ein Stammbaum und eine wundervoll gestaltete Karte fand ich sehr hilfreich. Auch ein Glossar und ein Personenverzeichnis sind beigefügt wurden. Ebenfalls ein aufschlussreiches Nachwort ist enthalten. In diesem geht der Autor Daniel Wolf nochmal darauf ein, was den Fakten entspricht und was seiner eigenen Fiktion entsprungen ist, welche Daten im zeitlichen Ablauf etwas variiert wurden sind.

Der neue historische Roman „Das Gold des Meeres“ von Daniel Wolf hat alles, was ein gutes Buch braucht. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, habe dabei noch etwas über die Epoche und die verschiedenen Völker gelernt. Nun warte ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Hierfür möchte ich volle 5 Sterne vergeben und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Pirat

Der Pirat
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Der neue historische Roman von dem Autor Mac P. Lorne mit dem Titel „Der Pirat“ erzählt das turbulente Leben des Freibeuters Francis Drake. Dieses Werk ist ein eigenständiger Roman und lässt sich gut ohne ...

Der neue historische Roman von dem Autor Mac P. Lorne mit dem Titel „Der Pirat“ erzählt das turbulente Leben des Freibeuters Francis Drake. Dieses Werk ist ein eigenständiger Roman und lässt sich gut ohne Vorkenntnisse aus der Epoche lesen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Er war ein Abenteurer, Weltumsegler, Raubritter der Meere und Spaniens größter Alptraum: Francis Drake, Pirat Ihrer Majestät Königin Elisabeth I., 1581 zum Ritter geschlagen. Mac P. Lorne lässt neben dem Mythos auch den Menschen Drake lebendig werden, den engagierten Bürgermeister und betrogenen Ehemann, der Frauen gegenüber eher schüchtern gewesen sein soll. Und er lässt uns mit hinaus segeln aufs ungezähmte, freie Meer, Spione befreien, Santo Domingo erobern und schließlich die Spanische Armada mit neuartigen Kanonen in ihr nasses Grab versenken. Hei-ho, Piraten, Leinen los und Kurs auf den Horizont!

Die Gestaltung des historischen Romans möchte ich an erster Stelle positiv hervorheben. Die Gestaltung des Klappentextes sticht aus der breiten Masse an historischen Büchern hervor, hier sind zwei Szenen aus dem Buch dargestellt. Auch sind ein Personenregister, eine Zeittafel und ein Glossar beigefügt wurden, welche allesamt sehr hilfreich sind.
Der Schreibstil von dem Autor Mac P. Lorne ist sehr angenehm und bildhaft, sodass sich „Der Pirat“ flüssig lesen lässt. Auch hilft der direkte Einstieg dabei, dass man sofort mitten im Geschehen ist und einen ersten Eindruck von dem Protagonisten Francis Drake erhält. Man hat das Gefühl, dass man in die damalige Zeit zurückversetzt wurde. Auch ist das Buch permanent spannend, enthält einige unvorhersehbare Wendungen und nicht selten muss man mit den Charakteren mitfiebern und bestreitet zusammen mit ihnen ereignisvolle Abenteuer. Auf jeder Seite kann man sich von der vielseitigen Recherchearbeit des Autors überzeugen. Lorne hat im Vorfeld zu seinem Roman umfangreich über die damalige Zeit und dessen Neuerungen recherchiert und hat dies gekonnt in seinen historischen Roman eingearbeitet. So lernt man als Leser einiges über die damaligen Zeiten, ohne dass dies einem bewusst wird, da diese fließend in die Geschichte eingebettet wurden sind. Lorne hat die Fakten und Fiktion gekonnt miteinander vermischt. Diesbezüglich wird nochmal im Nachwort eingegangen, sodass man einen Eindruck erhält, welche Gegebenheiten der Fantasie des Autors entspringen und welche historisch belegt sind.
Der Protagonist dieses Romans ist der Freibeuter Francis Drake, welcher im Namen der englischen Königin Elisabeth I segelt und hierbei einiges Raubgut in die Schatzkammern der Krone einbringt. So ist es nicht verwunderlich, dass Drake bei der Königin ein hohes Ansehen hat und sich einige Freiheiten erlauben darf, die sich wohl sonst keiner erlauben dürfte. Von den Spaniern wird Drake gefürchtet – und dies nicht ohne Grund. Nicht selten hat er dessen Schiffe gekapert und die Schätze an sich genommen. In „Der Pirat“ wird Francis Drake als Draufgänger beschrieben, welcher von sich recht überzeugt ist. Doch die Erfolge geben ihm recht und so kann er sich einige Freiheiten erlauben. Nicht selten macht ihn genau dies nicht immer bei seinen Mitmenschen beliebt. Aber Drake ist auch listig und kann durch diese Eigenschaft und seinen Verstand den einen oder anderen Sieg erringen. Er liebt das Abenteuer und geht diesbezüglich auch mal Gefahren ein. Doch nicht selten ist das Glück auf seiner Seite. Hierbei ist er als Kapitän bei seiner Mannschaft allgemein recht beliebt, denn diese behandelt er nicht von oben herab – verhält sich in vielen Situationen eher gleichgestellt und packt auch selber mal mit an. Hierbei lässt er sich nicht verbiegen und zeigt dies auch Personen gegenüber, welche höher gestellt sind als er selbst. Dies erweckt den Eindruck, dass Drake recht bodenständig geblieben ist. Er ist stolz auf seinen Erfolg, welchen er sich selber erarbeitet hat, denn Drake stammt aus recht ärmlichen Verhältnissen. Auf seinem Schiff hat er das letzte Wort und behandelt auch Adlige wie jeden anderen. Sehr zum Leidwesen der Adligen. Sehr gefallen hat mir sei Umgang mit Sklaven. Diese behandelt er wohlwollend und versucht nicht selten, diese aus ihrem leidvollen Sklavenleben zu befreien. Sein engster Freund und sein treuster Diener namens Diego ist ein ehemaliger Sklave, welcher ihm treu zur Seite steht. Aber auch die vielseitigen Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Sei es der Mathematiker und Schiffsbauer Baker, der Jude Gans, Walsingham – welcher überall seine Spione zu haben scheint oder auch die Darstellung der englischen Königin Elisabeth I. Sie wirkten allesamt sehr realistisch, hatten ihre Ecken und Kanten. Gerne hätte ich auch mal mehr über die Nebencharaktere gelesen.
Positiv möchte ich auch die Beschreibungen hervorheben. Hier möchte ich einerseits die Darstellung der Stadt Venedig betonen. Diese war sehr bildhaft, sodass ich beim Lesen ein recht klares Bild von dieser Stadt vor meinem geistigen Auge hatte. Wie Drake sich in dieser Stadt gefühlt haben muss, kommt dabei deutlich zum Ausdruck. Andererseits möchte ich die bildhaft dargestellten Kampfszenen positiv erwähnen. Diese haben mir wirklich wunderbar gefallen und obwohl ich mich mit der Seefahrt nicht auskenne, konnte ich mir die Seeschlachten sehr gut vorstellen, weil sie so detailliert beschrieben wurden sind. Sie wirkten auch mich allesamt sehr realistisch. Auch bekommt man einen Einblick in die damalige politische Situation. Die Vormachtstellung von Spanien in der Neuen Welt wird thematisiert. Auch welche Folgen diese Vormachtstellung für andere Länder hatte und wie um diese gekämpft wurde. Ebenfalls wird der Kampf zwischen Katholizismus und Protestantismus in die Geschichte mit eingeflochten. Dies hat mir auch gut gefallen.
Leider wurden nicht alle nautischen Begriffe im Glossar erklärt. Wenn man als Leser jedoch etwas Mut zur Lücke hat und sich davon nicht abschrecken lässt, hat man dennoch ein großen Lesespaß mit diesem historischen Roman. Die nicht erklärten Begriffe aus der Seefahrt mildern den Lesegenuss nicht im Geringsten.

Mit „Der Pirat“ hat der Autor Mac P. Lorne einen fulminanten historischen Roman geschrieben, in dessen Mittelpunkt der Freibeuter Francis Drake steht. Dieser hat sich sehr flüssig lesen lassen, gefüllt mit interessanten und vielseitigen Charakteren und man merkt jeder Seite die detaillierte Recherchearbeit an. Hierfür möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von historischen Romanen vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rotes Gold

Rotes Gold
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Robert Corvus hat mit „Rotes Gold“ seinen neuen Dark- Fantasy- Roman veröffentlicht. Dieser Roman ist der Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga und ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Inhaltsangabe ...

Robert Corvus hat mit „Rotes Gold“ seinen neuen Dark- Fantasy- Roman veröffentlicht. Dieser Roman ist der Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga und ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Der Klingenrausch ist eine Söldnertruppe aus den besten Kriegern, die für Schätze zu kaufen sind. Doch Gold ist nur ein Teil ihrer Bezahlung. Ihr Stahl dürstet nach dem Blut der Gegner, und ihre gierigen Herren verbrennen Seelen im Dämonenfeuer. Als der Anführer des Klingenrauschs fällt, droht die ruhmreiche Einheit zu zerfallen. Eivora, seine Tochter, bildet einen Rat aus den erfahrensten, kühnsten und gerissensten Offizieren und führt ihre Banner zum Sturm auf Ygôda. Niemand hat die Mauern dieser Stadt jemals überwunden. Wird Eivora die Söldner zu Glorie und Reichtum führen - oder ihrem Vater in die Flammen ungnädiger Dämonen folgen?

Auch bei diesem Fantasy- Roman konnte mich die Gestaltung überzeugen. Ich habe dieses Buch in der E-Book- Ausgabe gelesen. Hier sind sowohl hilfreiche Karten beigefügt wurden, als auch ein Personenregister und ein Glossar mit der Erklärung der wesentlichen Begriffe. Auch das Cover passt sowohl zum Genre als auch zum Inhalt des Buches, was ich persönlich immer positiv finde.
Der Schreibstil von dem Autor Robert Corvus ist wie gewohnt sehr angenehm und bildhaft. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, jedoch ist es nichts für schwache Gemüter. Mit seinem fesselnden Erzählstil schafft es der Autor, seine Leser in die dunklen Abgründe zu führen. Oftmals werden Kampf- oder Schlachtszenen geschildert und auch mit Brutalität wird nicht gespart. Hierbei geht der Autor aber nicht zu sehr ins Detail, dennoch reicht die Vorstellungskraft durchaus aus, um sich die blutigen und ausführlichen Kampfszenen bildhaft vorstellen zu können. Allein der Klappentext lässt nichts anderes vermuten. Wer ein Buch über eine Söldnergruppe liest, sollte auf solche Szenen eingestellt sein. Die beschriebene Welt ist interessant gestaltet und besticht durch seine düsteren Eigenschaften. Sie wirkt bedrohlich, Gewalt und Machtkämpfe scheinen auf der Tagesordnung zu stehen, auch werden von manchen Menschen Dämonen verehrt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch viele Menschen und Wesen, die in dieser Welt leben müssen, eine harte Schale haben und sich durchzusetzen wissen, in dem sie Gewalt und auch Foltermethoden einsetzen.
Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der Stadt Ygôda, welche im Verlauf des Buches eingenommen werden soll. Ich hatte ein konkretes Bild vor meinem geistigen Auge und zu gerne würde ich diese interessante Stadt mal mit eigenen Augen sehen können.
In „Rotes Gold“ begleitet der Leser einer Elite- Söldnertruppe, die nach der Ermordung ihres Anführers Kester mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Und auch ein neuer Auftrag für die Söldnertruppe scheint diese zu destabilisieren. Ein Verfall von innen scheint bevorzustehen. Doch wie kann man diesen verhindern? Dies ist eine der wesentlichen Fragen, mit dem sich Kesters Tochter namens Eivora herumschlagen muss. Nach dem Tod des ehemaligen Anführers versucht sich dessen Tochter in der Söldnertruppe zu beweisen. Auch sucht sie ihren Platz in dieser rauen Gruppe und will sich mit erfüllten Taten und Erfolgen den Respekt der anderen Leute verdienen. Dabei hat Eivora ihre Ecken und Kanten und macht auch Fehler, die für einen Anfänger in ihrer späteren Position durchaus nachvollziehbar sind. Diese Fehler haben Folgen für andere, dessen ist sie sich auch durchaus bewusst. Aber all diese Fehler machen die Figur authentischer. Hätte ein Anfänger zu Beginn gleich alles vollkommen richtig gemacht, würde dies unrealistisch auf mich wirken. Gefallen hat mir auch ihr kleiner Begleiter, der Feuersalamander. Zu gerne würde ich mehr über ihn lesen. Auch andere Charaktere bestechen durch ihre Vielseitigkeit und auch durch ihre charakterliche Entwicklung. So zum Beispiel Prinz Gonter. Zu Beginn wirkt er wie ein verwöhntes Prinzlein, der er eigentlich auch ist. Dennoch ist er mit seiner bisherigen Situation unzufrieden. Die Rolle des wohlbehüteten Erben des König Harlef gefällt ihm nicht und so findet er Gefallen am Söldnerleben und sucht die Gefahr. Auch die Entwicklung von der Priesterin Fiafila konnte mich überzeugen. Sie war eine Priesterin einer eroberten Stadt und hat den Windgott Basäon angebetet. Sie wirkt zu Beginn teilweise noch recht weltfremd und naiv. Doch im Verlauf der Geschichte findet auch sie Gefallen an der Unabhängigkeit und den Freiheiten eines Söldners. Ihre Entwicklung fand ich mit am spannendsten und sie konnte mich durchaus mehr als einmal überraschen. Ein wesentlicher Charakter ist auch der Avatar Chastro- Ignuto. Er ist ein Mischwesen aus einem Mensch und einem Homunkulus. Dieser ist eine Art dämonischer Samen, der sich von seinem menschlichen Wirt abhängig gemacht hat. Dieser Avatar ist quasi der Priester der Söldnertruppe. Chastro- Ignuto ist grausam (teilweise Dämon) und wirkt oftmals recht wirr. Er bringt ein gewisses Konfliktpotential in das Buch und bringt zusätzliche Spannung in den Verlauf der Geschichte.
Allgemein hat „Rotes Gold“ einige interessante, entwicklungsfähige und vielseitige Charaktere zu bieten, welche eine Menge Potential haben. Im ersten Teil der Saga werden diverse Charaktere nur angerissen, zu gerne würde ich in weiteren Bänden mehr über diese erfahren. Corvus spielt im Verlauf des Buches auch gerne mit den Sympathien der Leser in Bezug auf seine Protagonisten. Auch dies hat mir gut gefallen und konnte mich erneut von seinen Erzählkünsten überzeugen. Dieses Wechselbad der Gefühle hat zusätzliche Spannungen in das Buch hereingebracht. Auch unerwartete Wendungen der Geschichte haben diesen Dark- Fantasy- Roman vorangebracht.

Mit „Rotes Gold“ hat Corvus einen gelungenen Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga geschrieben. Dieser besticht durch seine düstere Welt, dem angenehmen Schreibstil und die authentischen Charaktere, welche sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln. Allgemein hat dieser Dark- Fantasy- Roman mein Interesse an der Reihe und somit auch am zweiten Teil der Saga geweckt. Zu gerne möchte ich wissen, wie es weitergeht. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht für schwache Gemüter geeignet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rabenherz

Rabenherz
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Die Autorin Anja Ukpai hat mit „Rabenherz“ den Auftakt zu einer geplanten Dilogie veröffentlicht. Die Fortsetzung „Rabenkuss“ ist für den September angesetzt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Als June ...

Die Autorin Anja Ukpai hat mit „Rabenherz“ den Auftakt zu einer geplanten Dilogie veröffentlicht. Die Fortsetzung „Rabenkuss“ ist für den September angesetzt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Als June ein Stipendium für die St. Gilberts High School erhält, geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Nur ihre Tante ist nicht begeistert. Sie warnt vor einem uralten Fluch und sieht eine dunkle Gefahr über St. Gilberts aufsteigen. Doch June hat andere Sorgen: Sie hat sich Hals über Kopf in Jacob verliebt, was alles andere als unkompliziert ist. Außerdem taucht immer wieder ein unheimlicher Rabe in ihrer Nähe auf und verfolgt sie sogar bis in ihre Träume. Und plötzlich geschehen tatsächlich merkwürdige Dinge in dem alten Schulgemäuer. Hatte Tante Phoebe etwa recht damit, dass ausgerechnet June die Bestimmte ist, die den Fluch auf St. Gilberts aufheben wird? Und zwar im Tausch gegen ihre große Liebe.

Zuerst muss ich gestehen, dass ein wesentlicher Grund für das Interesse an diesem fantastischen Jugendroman das Cover war. Es konnte mich überzeugen, da ich Raben sehr ansprechend finde, ist mir dieses Cover sofort aufgefallen. Auch der Klappentext konnte mein Interesse wecken.
Der Schreibstil der Autorin Anja Ukpai ist sehr angenehm und leicht. Auch ist es humorvoll und ich musste an manchen Passagen laut auflachen. „Rabenherz“ hat sich flüssig lesen lassen, sodass ich gar nicht merkte, wie die Seiten nur so dahinflogen. Auch die Atmosphäre konnte mich überzeugen. Diese ist etwas düster und mysteriös gehalten. Alte Geheimnisse gilt es zu lüften und einen Fluch zu brechen. Der Spielort ist das heutige England in der Nähe von London. Die Atmosphäre des alten Internats, mit all seinen Mysterien, wird gut aufgegriffen und hat mir gut gefallen. Dieser fantastische Jugendroman erzählt von der ersten Liebe, Freundschaft, Mysterien und Geheimnissen. Diverse unheilvolle Situationen werden in die Geschichte eingeflochten. So spielen zum Beispiel Geister eine Rolle, die jedoch nicht jeder sehen kann und June muss erkennen, dass sie diese Geister sieht, ihre beste Freundin Emma jedoch nicht. Aber auch plötzlich auftauchende Raben werden oftmals erwähnt und bringen eine unheilvolle Stimmung in den Verlauf der Geschichte. Diese Raben gelten als Unglücksboten und stehen für ein anstehendes negatives Ereignis. Auch die Art und Weise, wie diese Raben auftauchen und wie sie in die Stille krächzen bringt eine gewisse unheilvolle Stimmung. Die Kapitelanfänge haben mir persönlich auch sehr gefallen. Sie bringen Abwechslung im Vergleich zum Erzählstrang rund um das Leben von June. Diese Anfänge sind ganz unterschiedlich. Zum Beispiel sind dies kleine Passagen aus dem Tagebuch des Rabenlords oder auch Erklärungen diverser Begriffe oder Interpretationen zu Tarotkarten.
Die Protagonistin June ist die Stipendiatin des Internats, darf jedoch nicht bekannt geben, dass sie dieses Stipendium erhält. Sie ist ein typischer Teenager mit dessen typischen Problemen. Doch zusätzlich scheint sie die Gabe zu haben, dass sie Geister sehen kann. Sie lebt mit ihrem Vater, der Schwester und der Tante zusammen in einem Haus, welche einen Buchladen im Ort betreibt. June wirkt recht taff, doch manchmal war sie mir doch etwas zu weinerlich. Besonders in der zweiten Hälfte ist sie recht oft in Tränen ausgebrochen und wurde betont, wie viele Taschentücher sie zum Trocknen der Tränen benötigte. Dies war mir persönlich etwas zu viel. An Junes Seite steht ihre beste Freundin Emma. Sie stammt aus einer reichen Familie aus Deutschland. Leider hat mir bei Emma die Tiefe gefehlt. So richtig haben wir diese Freundin nicht kennengelernt, außer ihren Schwärmereien für einen gewissen Jungen und ihre Neugier an den Geheimnissen von June haben wir nicht viel über Emma erfahren. Auch ist sie etwas neidisch, dass ihr nicht solche spannenden Situationen passieren. Auch andere Nebencharaktere empfand ich als recht blass. Sowohl die drei männlichen Neuzugänge als auch die Familie von June oder auch dessen Mitschüler. June steht hierbei deutlich im Vordergrund.
Auch das Geheimnis der Schule bzw. dessen Fluch wird oftmals erwähnt, so richtig ins Detail wird leider nicht gegangen. So ist man nach der Beendigung der Lektüre nicht viel schlauer als zuvor. Dies fand ich persönlich etwas schade. Es werden viele Andeutungen gemacht, aber als Leser erfährt man nicht wirklich etwas. Man bekommt nur sehr bruchstückhaft Informationen zu dem Fluch, welche zusätzlich noch sehr vage gehalten werden. Was mich manchmal etwas verwirrt hat, ist der Bruch mitten im Geschehen. Im nächsten Satz ist man manchmal einfach ganz woanders, eine andere Situation liegt vor. Hierbei wird dies – in meiner E- Book- Ausgabe- nicht deutlich gemacht. Dies könnte man z.B. durch einen Absatz erkennbar machen. Auch die Liebesgeschichte ging mir persönlich etwas zu rasant. Drei gutaussehende Jungen, viele Schwärmereien und eine plötzliche Annäherung. Auch fehlende Dialoge möchte ich bemängeln. Nicht nur in Bezug auf June und ihren Schwarm, auch in Bezug auf June und Emma. Ihre tiefe Freundschaft ist mir nicht immer deutlich geworden. Oftmals habe ich mich gefragt, warum dies eigentlich so ist.
Das Ende empfand ich als sehr offen. Der erste Teil endet mitten im Geschehen und als Leser schwebt man mitten in der Luft. Zu gerne würde ich wissen, wie es denn nun eigentlich weitergeht und hoffe hierbei, dass die Geheimnisse dabei gelüftet werden.

Alles in allem ist der fantastische Jugendroman aus der Feder von Anja Ukpai namens „Rabenherz“ ein gelungener Auftakt. „Rabenherz“ ist eine leichte Lektüre für Zwischendurch. Jedoch hat es mir manchmal an Tiefe gefehlt. Hierfür möchte ich verdiente 3,5 Sterne vergeben und ich bin schon sehr auf die Fortsetzung der Geschichte gespannt.